
Monat: Dezember 2016
Ein neues Blatt in Arbeit …
Kalenderwerk für 2018

Am 28. Oktober 2016 habe ich ein Blatt in Arbeit vorgestellt, doch dann hatte ich keinen Pinselstrich mehr Zeit dafür.
Umso länger es halbfertig auf mich wartete, desto weniger traute ich mich wieder an die Zeichnung. Aber heute habe ich mich herangewagt und nun ist das Januar-Motiv für den Eulenkalender 2018 fertig.
Bin zufrieden mit der knuffigen Schneeeule am winterlichen Meer.
Friedenslicht
Weihnachtslesung im Hotel Döllnsee

Heute, am 25. Dezember, hatte ich eine gut besuchte Lesung im Hotel Döllnsee. Das Wetter war schrecklich, so waren schon eine halbe Stunde vor Beginn viele Besucher im Raum und eine nette Vorab-Plauderei entspann sich.
Um 15 Uhr war das Auditorium dicht besetzt und Mann/Frau/Kind erlebte mit mir eine unterhaltsame Vorlesezeit. Der Schnee, der allen so sehr zum Weihnachtsfest fehlte, stiebte dick durch meine Geschichten aus dem Schorfheidewald. Ein kleiner Ersatz für das fehlende Winterwetter.
Mir hat diese Lesung wirklich Spaß gemacht, und jetzt beginnt auch für mich die festliche Freizeit. Lasst es Euch gut gehen.

Singendes Eis

Zeichnung: Petra Elsner
Singendes Eis
Mit Dröhnen und Brausen herrschte in einer späten Herbstnacht Viadrus von der Oder durch die Kanäle in Richtung Westen. Der alte Flussgott suchte ärgerlich nach seiner Lieblingsnixe. Adelina war der Einladung zu den Weihnachtschorproben einfach nicht gefolgt. Nun fehlte ihre glockenhafte Stimme den anderen Klangfarben. Vor Monaten war die junge Nixe mit ihren Schwestern zu einem Sommerfest aufgebrochen. Die leuchtende Insel war so verführerisch, dass Adelina sich nicht lösen konnte und sich im Schilf versteckte. Im Morgengrauen kehrten die Nixen ohne die Schwester in den Oderstrom zurück. Viadrus tobte einen kleinen Sturm lang. So wie es alle Väter tun, wenn die herangewachsenen Töchter in die Welt ziehen wollen. Adelina war von dem romantischen Lichterspiel der Inselmenschen so berührt, dass sie sich entschied, fortan diese Wasser zu bewohnen. Bald schon erzählten sich die Menschen am Ufer wundersame Geschichten, von einer feinen Stimme im Finowkanal. Bei Mondschein stiege nachts eine Frau mit langem, weißem Haar an Land, um im fahlen Licht zu tanzen. Diesem Munkeln folgte Viadrus, doch so sehr er auch suchte, Adelina fand er nicht. Sie hielt sich vor ihm bei der Schleuse am Wasserkreuz verborgen.
Inzwischen zog der Winter ins Land. Eisig wie seit Jahren nicht mehr. Der Kanal war dick zugefroren, doch etwas war anders: Das Eis sang. Der Schleusenwärter Kai hörte es ganz deutlich. In der Sommerzeit steuerte er die Technik im Fluss und auch die beweglichen Brücken. Jetzt im Winter pflegte er die Anlage. Ein einsames Geschäft. Deshalb sang der Mann meist leise vor sich hin. Immer öfter summte er mit dem Klang des Eises. Und auch die sonntäglichen Schlittschuhläufer auf dem Kanal gerieten auf ihren blanken Kufen leicht ins tänzeln.
Am Morgen des 24. Dezembers zog der Schleusenwärter forsch seine Schlittschuhe an, denn er hatte auf dem Eis etwas blinken gesehen. Was das wohl war? Als er herankam, steckte dort ein Spiegel. Ein mit Perlen verziertes Oval. Kai bückte sich, um danach zu greifen. Doch so sehr er auch daran rüttelte, der Spiegel löste sich nicht. Plötzlich scherbelte das Eis begleitet von einem gewaltigen Knirschen. Der Schleusenwärter fuhr erschrocken zurück: Durch die Eisdecke schoss Adelina hervor: „Willst du mit mir singen?“ Kai war unfähig zu antworten. Er starrte auf die schöne grüne-blau-violette Gestalt. „Bist du die wundervolle Stimme im Fluss?“, fragte Kai und Adelina nickte. „Dann komm‘ heute Abend an Land.“ Der junge Mann war aufgeregt und hatte es jetzt sehr eilig. Gegen 16 Uhr war es stockdunkel. Überall in den Fenstern leuchteten die Kerzenlichter und die Menschen begannen zu feiern. Adelina war traurig, noch nie war sie Weihnachten allein. Ob sie vielleicht doch zu den Odernixen zurückkehren sollte? Sie wippte unentschlossen auf einer Eisscholle und summte leise: „Stille Nacht, heilige Nacht“. Auf einmal tönten aus dem Dunkel viele, volle Stimmen „Alles schläft. Einsam wacht! …“ Die Nixe schluchzte gerührt und schlidderte lachend ans Ufer. Jeden, der am Kanal singen konnte, hatte der Schleusenwärter herbeigerufen. Nun sagen sie gemeinsam das alte Weihnachtslied und noch viele andere mehr. Als der letzte Ton verklungen war, dankten die Menschen der kleinen Nixe dafür, dass sie hergezogen war und so das Leben am stillen Finowkanal noch romantischer wurde.

„Singendes Eis“ ist enthalten in: Petra Elsner, „Von der Stille des Winters“, Hardcover, 92 Seiten, 2. stark erweiterte Auflage (des Dezemberlesebuches), mit zahlreichen Illustrationen von Petra Elsner, ISBN: 978-3-943487-79-4, Preis: 19,99 Euro, erschienen in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk Angermünde (jetzt in Schwedt) im November 2016. Hier erhältlich.
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Im Fernseher
Mein Schutzengel für Berlin
Dunkelmorgen

Das Dunkel liegt wie Blei in diesem Dezembermorgen. Der Tag vor der Wintersonnenwende trägt Trauer. Die permanente Geschichte von Kain und Abel hat wieder Unschuldige getroffen. Hinterhältig kappte die Bluttat auf dem Berliner Breitscheidplatz den Frieden und die Vorfreude. Ich bin schweren Herzens über die Beschaffenheit der Welt, die mehr Energie in ihre Selbstzerstörung setzt, als in die Lösung ihrer Probleme. (pe)
Weihnachtsgeschichtenlesungen im Hotel Döllnsee

Heute Abend hatte ich eine Weihnachtsgeschichtenlesung im Hotel Döllnsee. Am 25. Dezember wird es dort eine weitere dieser Art für Hotelgäste geben.
Märchenstimmung lag über dem berühmten Anwesen am Großen Döllnsee. Ein schmales Rot über dem schwarzen Nachtwasser, im Hof ein loderndes Feuer, es fehlte nur der Schnee. Kann ja noch kommen, wer weiß.
Euch allen wünsche ich einen entspannten 4. Advent und eine frohe Weihnachtszeit. Seit gut zueinander und macht Euch glücklich.