Zwölfmal im Jahr schießt meine Kamera von der „Bleiche am Döllnfließ in Kurtschlag“ einen Schnappschuss und friert das Motiv so für die Ewigkeit ein. Herr Zeilenende hat das Projekt „12 Monate“ als Blogger-Aktion im Februar 2017 angeregt … Hier kommt mein Fotoblick für den Monat Dezember.
Es hat etwas von einem Weihnachtsmärchen, wenn immer am 1. Advent die Kurtschläger mit ihren Gästen zur Bleiche am Döllnfließ schlendern. Man spürt sie schon Tage zuvor im Dorf, diese knisternde Vorfreude, auch wenn das Wetter nicht immer etwas zu dieser gut-geladenen Stimmung beiträgt. Am letzten Novemberwochenende wurden zwei Tannen aus dem Wald über das Kopfsteinpflaster gezogen. Der vorbeihuschende Anblick machte schnell klar – der Sportverein arbeitet wieder an seiner Adventsmarkt-Inszenierung. Bei strömendem Regen wurde der Baum aufgestellt, die handgebauten Wiesenmöbel und der Weihnachtsengel platziert. Brennholz lag schon geschlagen am Wiesenrand, Strom für die Lichterketten wurde aus der Nachbarschaft besorgt.
Als am 1. Adventssonntag auch noch ein paar Flocken in die Landschaft stiebten, versank der Adventsmarkt kurzweilig in ein traum-schönes Bild: Rauch stieg darin vom Bratwurst-Grill auf und kleine Wölkchen aus den Glühweintassen, Funken umtanzten wild die große Feuerschale. Aus drei Waffeleisen quoll süßer Duft, Wildschinken und Wildwurst wurden nebenan angeboten. Und natürlich zog auch ein großer Geschenkbasar die Blicke auf sich. Irgendwann stimmte der Ortsvorsteher zum Weihnachtsliedersingen an und viele der gut 150 Besucher sangen leise mit. Schließlich waren die Menschen am Feuer sichtlich berührt von dem großen Geschenk, dass sich die Dorfgemeinschaft selbst bereitet hatte. Wer vom Adventskonzert aus der Kirche hinzukam, schwärmte von dem prächtigen Musikerlebnis, das der Liebenwalder Kirchenchor gerade in dem rappelvollen Backsteingemäuer gegeben hatte. Und das Staunen der Gäste über die Geschicke dieser besonderen Gemeinschaft machte selbige natürlich auch sehr stolz.
Immer am 1. Advent stellt das klitzekleine Walddorf mit seinen kaum 280 Bewohnern dieses wunderschöne Adventsfest auf die Beine. Ganz aus sich selbst heraus – ohne Geld von der Öffentlichen Hand. Am 2. und 3. Advent trafen sich die Kurtschläger wiederholt unter ihrer Tanne, und am letzten Tag des Jahres werden wir nach 23 Uhr auch dort am Feuer stehen. Die Jungen werden zum Neujahr ihr üppiges Feuerwerk abschießen und die jungen Alten schauen sparsam und gut gelaunt zu… :). Das war sie – die hohe Zeit der Bleiche im Jahr.
Weitere Blogger, die an der Fotoaktion teilnehmen:
365tageimleben erlebt ihr kleines grünes Wunder
Agnes dokumentiert die Baustelle der Groth-Gruppe am Berliner Mauerpark
Arno von Rosen zeigt die Eiche in Nachbars Garten
Chris zeigt den Baum vor seinem Fenster und hier auch wirklich mit Bild
frauholle52 blickt auf ihre Terrasse
Frau Rebis begleitet ihren Baum
Gerda Kazakou nimmt uns mit in ihr Atelier
Impressions of Life blickt auf Balkon und Garten
Lovely Rita Flowermaid zeigt die Discotasche
lunarterminiert beobachtet ihren Schreibtisch
Mein Name sei MAMA nimmt uns mit unter den alten Kirschbaum
Mitzi Irsaj erinnert sich an den Ort, an dem 24 Olivenkerne im Münchner Rosengarten ruhen
Multicolorina rastet an einer Feldweg-Bank
Random Randomsen hat einen geheimnisvollen Baum gewählt
Rubinkatze blickt über die Dächer Münchens
solera1847 nimmt uns mit auf die Gartenbaustelle
tallyshome zeigt ihr Wohnzimmer-Sofa
trienchen2607 richtet ihre Wohnung neu ein
Wili lässt uns auf und in ihren schmucken neuen Topf gucken
wortgeflumselkritzelkram ist im Vorgarten
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Eine tolle Gemeinschaft habt ihr in euren kleinen Walddorf und die Bleiche ist wohl eines der besten Motive, die man dort auswählen konnte liebe Petra. Vielleicht bekommst du im Januar ein aktuelles Frostbild, mal schauen 😉
Ja, ein echter Winter fehlt uns schon seit einigen Jahren, aber wer weiß, lieber Arno, kann ja noch werden. Im Januar wird es noch das Knutfest auf der Bleiche geben, dann wird aufgeräumt und es kehrt bis zum 31. April wieder Ruhe ein. Aber Du hast vollkommen recht, ohne diese tolle Dorfgemeinschaft wäre der Ort halt nur ein kleines Stück Landschaft. Komm gut über den Jahreswechsel!