… der nächste Seelensurfer …
Autor: Petra Elsner
Traumfänger 4
… das Thema scheint noch nicht erschöpft ….
Regensonntag
Es ist schon der zweite Regensonntag nach den offenen Ateliers. Da kommt kein Mensch in den nassen Schorfheidewald, und ich brauche nicht die Märchenbahnen in die Stelen zu hängen. Auch schön, mach‘ ich halt mal Pause ….
Traumfänger 3
… ein weiterer Seelensurfer …
Traumfänger 1
… und jetzt wieder zurück ins Heute, aber ganz anders:
Diese Spachtelarbeit will Traumfänger sein. Kein Kultobjekt, sondern eine magische Kopfgestalt, die den Traum sieht und beschützt. Ihr Zauber reist in der Traumzeit, gleich ob Tag, Blaue Stunde oder Nacht …
Lebenskugel
Zur Abwechslung mal wieder einfach ein Augenfänger, es ist ein Motiv aus meiner Träume-Carton-Serie von anno knips … einen schönen Montag allerseits!
… frei nach dem Gedanken: Männer und Frauen waren einst ein Kugelwesen …
Kleines Resümee zu meinen Tagen des offenen Ateliers 2014:
Ist der Mai kühl und nass, füllt‘s, dem Bauern Scheun‘ und Fass. Ob dieses Sprichwort auch für Künstler gilt, wage ich zu bezweifeln, ABER: Trotz kühlem Wetter, die Tage des offenen Ateliers am 3. und 4. Mai gelangen. Gut 120 Besucher wurden gezählt, doch weil das Wetter nicht zum ausgiebigen Verweilen im Lesegarten einlud, war die Verweildauer der Gäste im Kunstquartier nicht übermäßig lang. So ergab sich für mich die Möglichkeit, mit jedem Gast zu sprechen. Das war ein Geschenk für alle Seiten und gab den Begegnungen einen sehr entspannten Part. Die Lesetermine waren nicht so üppig frequentiert, deshalb konnten wir uns am lause-kalten Sonntag mit der Aktion ins warme Haus zurückziehen. Man selbst kann immer schlecht einschätzen, ob es den Gästen gefallen hat. Aber es wechselten immerhin vier Originale den Besitzer, Bücher und reichlich Kunstpostkarten wurden mitgenommen, 25 Liter Pfadfindersuppe und 7 Kuchen wurden verspachtelt. Am nächsten Tag haben sich einige noch einmal telefonisch für die Zeit auf dem Künstlerhof bedankt. Ein Gast, der über meinen Künstler-Blog herfand, schrieb mir:
„ … Danke für den schönen Nachmittag in Kurtschlag. Ich bin begeistert von Deiner Kunst. Ursprünglich wollte ich mir nach dem Besuch bei Dir noch andere offene Galerien ansehen, aber ich habe mich dann doch anders entschieden. Das hätte mir sonst alles kaputt gemacht. Es hat gereicht ich war so was von zufrieden und was hätte auch noch besser werden können als Deine Arbeiten…? So bin ich beschwingt und glücklich … durch die wunderschöne Schorfheide direkt nach Hause gedüst. Nun sitz ich hier mit dem kleinen Rabenbuch und habe mich soeben entschieden: es wird nicht verschenkt! Du sagtest zwar vorhin es wäre für Kinder; nun – sei`s drum, vielleicht wachse ich ja noch … Du hast ja so viele Bücher veröffentlicht, da freu ich mich doch drauf, was von Dir zu lesen. Deine Bilder sind beeindruckend und gehen unter die Haut. Gefällt mir ausgesprochen gut! Du bist ja eine richtige Universal – Künstlerin; ja ich glaube, das trifft es …“ (Andreas)
Dieses große Lob hat mich dolle berührt, aber keine Angst, ich bin bodenständig… Offenbar hat es auch anderen gefallen, denn viele versprachen, zu meinen Sonntagsöffnungszeiten (15 bis 18 Uhr) wieder zu kommen. Was will man mehr?
Inzwischen ist alles zurückgebaut und mein Liebster ist auf Zeit aus dem Krankenhaus zurück. Siehe hier: (pe)
Dorfgeflüster
Stolperndes Herz und Dorfhelfer:
Männer sorgen gelegentlich für dramatischen Auftritte. Beispielsweise wenn sie schwächeln und ein Arztbesuch dringlich wird. Mein Liebster gehört zu jener Spezies, die selbst mit stolperndem Herzen erst im letzten Augenblick Einsicht zeigt und sich den Notwendigkeiten ergibt. Da kann es schon mal vorkommen, dass Frau Doktor den Süßen umgehend ins Krankenhaus schickt, und ich verlassen mit dem alten, roten Auto in der Landschaft stehe. Mit fliegenden Augen: Wo sind die Blinker, wo das Licht? Das letzte Mal hab ich vor drei Jahren auf dem Fahrersitz gesessen – einmal nur nach der erfolgreichen Fahrschule … Wie komme ich jetzt hier weg und wie weiter? Das Notizbuch mit den Dorftelefonnummern habe ich nicht dabei. Kurtschlag hat, obgleich zu Zehdenick gehörig, kurioserweise ein Templiner Vorwahl, so kann ich nicht am ärztlichen Tresen im örtlichen Telefonbuch suchen. Da fällt mir Kerstin von der Fahrschule Günther ein. Wollte eh‘ Auffrischstunden nehmen, damit ich mich endlich mit dem alten Auto zu fahren trau‘. Jeder hat so seine Macke, mich plagt eine diffuse Fahrangst. Kerstin kommt zwei Hände voll Minuten und bringt mich – völlig aufgelöst – erst einmal nach Haus. Schnauf. Wir verabreden Fahrstunden. Aber wie nun weiter? Kurtschlag ist kein Dorf mit Bahnanschluss … Es sind die Nachbarfrauen und – männer, die mir in den nächsten Tagen beistehen und mich befördern. Fahrten ins Granseer Krankenhaus, um nach dem Liebsten zu sehen … Zu allen Überfluss standen am Wochenende die „Offenen Ateliers“ an. Unsere Einladungen waren raus – die Aktion lief an, war einfach nicht mehr zu stoppen. Schlussendlich ersetzten die fehlende Männerhand unberufene Dorfhelfer. Viele sprangen mir selbstlos hilfreich zur Seite – beim Zeltaufbau und Möbelrücken, mit einem Kuchen, einem beherzten Wort … So konnten Atelier und Lesegarten am ersten Maiwochenende rund 120 Menschen empfangen. Man sagt, es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Ich setze dem mal einen Spruch hinzu: Wer von einem Dorf beschützt wird, der kommt durch jede Zeit. Habt alle vielen, vielen Dank!
Ein Pilgerwochenende für die Kunst
Wer eine Tour zu mehreren Künstlern an diesem 1. Maiwochenende plant: Auch in Groß Dölln und Bebersee, alles dicht beieinander liegende Dörfer (3 bis 5 Kilometer entfernt), gibt es viel zu sehen. Maler, Bildhauer, Daumenkinographen und Autoren lassen sich hier über die Schultern schauen.
Ach, übrigens: Wer von Berlin nach Kurtschlag am 1. Maiwochenende kommt – nehmt nicht den Weg über die L 100, in Wandlitz ist eine Vollsperrung und die Umleitung ist lang, also gleich den Weg über die Autobahn wählen…
Neue Sprüchevögel im Lesegarten
… in meiner Brombeerlaube des Lesegartens hängen weise Vögel … oder eben kleine mediale Falter … beispielsweise dieser hier: