… Der Quartierputz kommt voran: Alle Hoftüren, Nebengelassfenster, Rollokästen… haben frische Farbe, eine neue Gartenflagge weht im Wind …
… Im Bilderspeicher ist das Treppengeländer endlich auch blau-weiß gestrichen. Dreimal, denn das Braun darunter schlug immer wieder durch… Das war die Woche, aber natürlich waren da noch die Erdbeeren mit Stroh zu versorgen, eine neue Märchenplatte im Lesegarten aufzuhängen usw. In den nächsten zwei Wochen haben wir noch alle Hände voll zu tun, deshalb wird es in meinem Blog vorübergehend leise.
Genießt den Frühling, Eure Petra
ganz egal wie das Wetter sein wird, ich wünsche all meinen Blog-Lesern ein frohes Osterfest! Wie auch immer Ihr das Fest begeht, ob Ihr ein köstliches Osterlamm bereitet, ein magisches Frühlingsfeuer anzündet oder die Lichtfeier um die Osterkerze in der Kirche erlebt, schweigend Osterwasser aus Bächen oder Brunnen schöpft … habt eine gute Zeit miteinander und lasst alle Hektik ruhen.
Dieses Bändchen von Pauline Werner hat mir Siegfried Nucke vom Verlag Tasten & Typen heute mit der Post zugesandt, was mich dolle freute, denn ich durfte im Januar das Cover zeichnen. Habt beide vielen Dank für diesen feinen Auftrag!
Ansonsten war das heute ein aufregender Tag. Lesung im K3 in Berlin-Hohenschönhausen. Sie hatten sich die Schorfheidemärchen bestellt, die ich eigentlich nur in der Schorfheide lese. Es ist immer ein Wagnis die leise Melodie des Schorfheidewaldes in die Großstadt zu tragen. Aber die Märchenstunde war gut besucht und die Zuhörerinnen schienen mir interessiert. Alles gut, ich bin jetzt nur heiser, die Stimmbänder werden auch nicht besser. Kurzweilig ist Stillschweigen angesagt.
Weil man vorzeiten den Weihnachtsstollen erst zu den Weihnachtsfeiertagen anschneiden durfte, gab es beim Stollenbacken ein leckeres Nebenprodukt, das schon in der Adventszeit warm auf die Kuchenteller kam: Der Stollenkuchen gebacken auf einem Blech.
Zutaten
700 g
Mehl
250 ml
Milch
2 Würfel
frische Hefe – gesamt 80 g
180 g
Zucker
250 g
Butter
1 TL
Salz
100 g
Orangeat
100 g
Zitronat
250 g
gekochte, geriebene Kartoffeln
Zitronenabrieb von einer ganzen Zitrone
200 g
Rosinen – 4 Tage in Rum eingelegt
200 g
frisch gehackte Mandeln
10 Tropfen Bittermandel-Aroma
Butter zum Bestreichen und Zucker
Die Zubereitung
Die Milch leicht erwärmen und die Hefe hineinbröckeln, etwas Zucker zugeben und die Hefe auflösen.
Das Mehl in eine große Schüssel geben und eine große Mulde hineindrücken, den restlichen Zucker und die Hefemilch hineingießen, mit etwas Mehl breiig verrühren und diesen Vorteig etwa 15 min gehen lassen.
Nun das gesamte Mehl, Zucker, Vanillezucker, abgeriebene Zitronenschale, Salz, das weiche (nicht zerlassenen) Butterschmalz oder Butter und so viel lauwarmer Milch verkneten. dass ein geschmeidiger, nicht klebender Teig entsteht. Den Teig solange kneten, bis er sich vom Schüsselrand löst.
Dann erst Mandeln. Zitronat usw. sowie die gekochten und geriebenen Kartoffeln unter den Teig kneten bis alle Zutaten gleichmäßig verteilt sind.
Den Teig etwa 2 Stunden gehen lassen.
Nochmals durchkneten, auf knapp einen Zentimeter dicke ausrollen und auf ein Kuchenblech legen. Den Teil diagonal mit einem Teigroller einritzen, vor dem Backen mit zerlassener Butter bestreichen und zuckern. Dann bei 180 g backen (Ofen nicht vorheizen) ca. 20 Minuten backen.
Die Masse ergibt entweder zwei runde Kuchen oder anderthalb Bleche. Kartoffelkuchen lauwarm servieren. In einer Blechdose hält er sich etwa eine Woche. Was nicht gebraucht wird, lagenweise einfrieren und vor dem Servieren wieder erwärmen.
Morgen, am 10. November 2017, lese ich in der Anna Ditzen-Bibliothek Neuenhagen bei Berlin: „Stumme Gänse“ – eine Kriminalgeschichte. Beginn ist 19.30 Uhr
Langsam geht es in der Uckermark auf Weihnachten und damit auf „die Zeit der Gänse und Gänsebraten“ zu. Da stört die ländlich-friedliche Idylle ein groß angelegter Gänseklau auf den Gänsehöfen, die Ganter werden geköpft bei ihren Besitzern zurückgelassen. Die Gänsehalter, deren Weihnachtsgeschäft, für viele ein wichtiger Zuverdienst nach der mühsamen Aufzucht der Gänse, zu platzen droht, sind verärgert. Doch warum hat niemand etwas gemerkt? Gibt es auch schweigsame Gänse? Eine spezielle Züchtung? Paula Fink, Kommissarin bei der Kripo Prenzlau, steht vor ihrem seltsamsten Fall. Und die Zeit drängt. Doch wo zwischen Templin und Angermünde stecken die Tiere? In der winterlichen Uckermark beginnt eine spannende und nervenaufreibende Spurensuche, die bis nach Berlin führt…
Eintritt: 7,50 € VVK/ 9,00 € AK
Leseort: Anna-Ditzen-Bibliothek
Hauptstraße 2
15366 Neuenhagen bei Berlin
Tel.: 03342 80435
Heute habe ich eine Gastrolle in der Kleinen Grundschule von Groß Schönebeck in der Schorfheide gegeben. Zu Beginn las ich den Viertklässlern meine Geschichte „Der kleine Apfelkönig“ in der Schulbibliothek vor.
Danach begann im Beisein von zwei Lehrerinnen das Nacherzählen und Übersetzen der Geschichte in den Wortschatz von 10- und 11-Jährigen. Ich hatte fünf Ausmalblätter zur Handlung vorbereitet. Die Schule hat sie vervielfältigt. Während die Kids in drei Gruppen malten und nach einem, zwei oder drei trefflichen Sätzen zu den Szenenbildern suchten, habe ich mit der vierten Gruppe ein Bühnenbild farbig ausgelegt. In der letzten Stunde wurde in drei Gruppen das Märchenspiel probiert. Die Kinder waren alle miteinander gemeinsam dabei erfolgreich, selbst der eine Jugen, der nicht lesen kann, er hatte gezeichnet und gab beim Vortrag den Beleuchter…
Am Sonntag werden ausgewählte Kinder das Stück zum Erntedankfest um 11.30 Uhr auf dem Bohm-Hof in Groß Schönebeck aufführen.
Die Ausmalblätter:
Der kleine Apfelkönig
Der kleine Apfelkönig lebte in einem weiten Apfelhain unter der nördlichen Sonne. Er war so rund wie ein schöner Apfel und immer gut gelaunt. Jeden Tag ließ er sich zum Frühstück einen knackigen rotbäckigen Apfel servieren und reimte dazu: „Ein Apfel am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. Ein Apfel am Abend, ist Sinne labend.“ Dann biss er in die leckere Frucht und seine roten Apfelpausbäckchen tanzten heitere Kreise, während er das saftige Fleisch kaute. Der kleine Apfelkönig hieß Abellio, genauso wie der alte keltische Apfelgott, dem alle Apfelbäume unterstehen sollen. Doch dem göttlichen Gevatter war der kleine Apfelkönig noch nie begegnet, und so herrschte er ohne Ehrfurcht. Besonders wenn im Herbst die roten und prall-grünen Äpfelchen schwer in den Ästen hingen, schlenderte Abellio voller Vorfreude durch sein nahrhaftes Reich und dichtete: „Wenn der Apfel reif ist, fällt er vom Baume – nicht die Pflaume.“ Oder: „Täglich ein Glas Apfelsaft schützt das Hirn und gibt viel Kraft.“ – „Isst du drei Äpfel jeden Tag, bekommst du keinen Herzinfarkt.“ – „Wenn dich die Nerven jagen, iss Äpfel, so kannst du ruhig schlafen.“ Der kleine König schrieb schon viele Jahre lang alle seine Sprüche, Reime und Lehrsätze in sein großes Apfelbuch. An stillen Wintertagen las er daraus seinen fleißigen Untertanen vor, damit sie sich das reiche Apfelwissen merkten. „Es ist unser heiliges Wissen. Vergesst es nicht und behütet es gut“, sprach der kleine Apfelkönig sehr bedeutsam, wenn er seine Vorlesung beendete. Eines Tages aber war das große Apfelbuch verschwunden und der kleine König grämte sich: „Wer macht denn so etwas?“ Sein ganzer Wissensschatz über 1000 Apfelsorten und seine Apfelsprüche schienen ihm verloren. Aber er wäre nicht König, wenn Abellio sogleich aufgeben würde. Er rief die Apfelmänner seines Reiches zusammen. Das waren verschwiegene Gefährten, die allerlei betörende Flüssigkeiten dem Apfel abrangen. Mit Genehmigung des kleinen Apfelkönigs, versteht sich. Sie sandte Abellio aus, um sein schlaues Buch zu finden. Wer es zurückbringt, dem versprach er einen Goldenen Apfel, der ihm ewige Jugend bringt. Die Apfelmänner nahmen ihre Hunde an die Leinen und zogen los. Tagelang irrten sie umher. Folgten dieser und jener Fährte, bis einer von ihnen, der Jakob, an ein großes Haus gelangte. Es war ein düsteres Gemäuer mit schwerem Eisengitterzaun. So hoch wie zwei Männer. Auf dem Schild an der Pforte war „Industrielle Apfelei – Entwicklungslabor“ zu lesen. Hier schlug Jakobs Hund wie wild an. Ein alter Mann öffnete verstört, und der Apfelmann fragte ihn, was sich denn hinter dem Tor befinde. „Geht dich das etwas an?“, herrschte der Alte und sah ihn mit stechendem Blick an. Aber der Apfelmann ließ sich nicht einschüchtern. „Ich fahnde nach einem gemeinen Dieb, der uns unser Wissen raubte!“ „Einen solchen gibt es hier nicht“, meinte der weißhaarige Mann abwiegelnd. „Wir sind hier nur Forscher, die nach dem Code des Apfels suchen. 300 Inhaltsstoffe haben wir entschlüsselt, aber das sind noch nicht alle.“ Der Apfelmann horchte auf. „Und dazu habt ihr vielleicht das große Apfelbuch vom kleinen Apfelkönig Abellio gebraucht?“ „Was für eine Unterstellung!“, brauste der alte Mann auf, und wollte die schwere Pforte dem Apfelmann vor der Nase zuschlagen. Doch der hatte seinen großen Fuß dazwischengesetzt. Der Alte schob und fluchte, doch so sehr er auch drückte, er bekam die Tür nicht geschlossen. Schließlich druckste er herum: „Na ja, wir wollten nur mal nachsehen, was der kleine Apfelkönig aufgeschrieben hat – er bekommt es ja zurück.“ Jakob warf mit aller Kraft die Pforte auf: „Gleich und sofort gibst du mir die Schrift! Sonst kommt sie doch noch weg, und ihr verkauft uns dann irgendwann teure Apfelpillen, weil wir den Wert unserer Heimatfrucht nicht mehr kennen. Das werde ich nicht zulassen!“ Er schüttelte den Alten so sehr, bis er das Buch herausgab. Im Gehen sprach Jakob: „Ihr müsst nicht nach der allerletzten Feinheit suchen, esst einfach den Apfel und bleibt gesund.“ Der Alte stampfte wütend mit dem Fuß auf und streckte dem tapferen Apfelmann böse seine Zunge raus. Der aber entschwand mit dem Apfelwissen ins Reich des kleinen Apfelkönigs, der unter der nördlichen Sonne frohen Mutes immer noch nach den Apfelbäumen schaut.
Das war schon ein Hammerwochenende beim Fest an der Panke! Den Regensonnabend konnten wir verschmerzen, weil wir abends (nach dem Fest) all die schrägen Vögel in der Winsstraße wieder trafen, die mich zu meinen Schrägen Vögel über die Jahre inspirierten.
Ich hatte völlig vergessen, wie aufgeregt und laut die Winsnachtfalter unterwegs sind. Tom Müller (der inzwischen doppelt so viel ist wie einst, als er noch weiß-schwarze Streifenhosen trug) gab ein Spontankonzert mit norwegischen Zufallsgästen, die alle großartig bei Stimme waren (wer weiß, zu welcher super Band die zu anderer Stunde gehörten). Der andere Tom (Tomski-Tom) schmiss schlecht gelaunt (wie so oft) den Tresen. Hatte aber im Gehen ein Lächeln für mich übrig.
Der Sonntag war eine Gnade: Kaiserwetter, Freundschaftstreffen und viele interessierte Bildergucker. Es war wirklich toll, wenn auch immer ein bisschen zu lang: Aufbau ab 8.30, Abbau am Samstag nach 20 Uhr, Sonntag nach 19 Uhr. Wir hatten Plattfüße als wir wieder im stillen Schorfheidewald eintrafen. Aber einmal im Jahr – das geht schon. Allen, die uns besuchten: habt Dank für Eure Zeit, die Ihr uns geschenkt habt.
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