Wie viele Leben leb‘ ich schon?
Ist es das fünfte oder letzte?
Ganz gleich.
Ich lebe endlich zeitergeben.
Fühl‘ wieder Freud‘ und Segen.
Ohne Hatz ist endlich Ruh‘.
Und der ganze Weltenregen
prasselt nieder anderswo.
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ATELIER PETRA ELSNER
Wie viele Leben leb‘ ich schon?
Ist es das fünfte oder letzte?
Ganz gleich.
Ich lebe endlich zeitergeben.
Fühl‘ wieder Freud‘ und Segen.
Ohne Hatz ist endlich Ruh‘.
Und der ganze Weltenregen
prasselt nieder anderswo.
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Hinter den schwarzen Wolken
haust vielleicht die gute Zeit?
Im fernen Licht,
dort vorne irgendwo.
Ich will es sehn.
Wo warten die guten Zeiten?
Hinter dem Mondlicht?
Im blanken Schatten des Skalpells?
Muss ich dorthin fliegen oder schreiten,
wo Schmerz und Sorge endlich sind?
Wo wohnen die guten Zeiten?
Die Kraft ist dünn.
Längst welken die Gedanken
und der Spürsinn auch.
Ich will in gute Zeiten.
© Petra Elsner
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Das Grau
schleicht sich
in die Landschaft,
wie das Alter
in die Lebenszeit.
Welk und müde
kräuselt sich
das Blattwerk
in die Vergänglichkeit.
Nur der Mond
leuchtet tröstlich
über all der Leere,
die frostig knistert:
Es war einmal …
© Petra Elsner
November 2016
Hinweis zum Urheberrecht: Der Text darf ohne Angabe des Urhebers nicht weiterverwendet oder kopiert werden. Auch das Zitieren von Textstellen bedarf meiner Genehmigung.
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Golden wirbeln sie davon,
die Blätter im Oktoberwind.
Sie knistern, kreisen, taumeln,
und steigen in den Böen
frech über Nachbars Zäune.
Es ist ihr letzter wilder Tanz im Jahr,
der leuchtend über kahle Kronen lacht.
© Petra Elsner
Oktober 2016
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Verrucht wie eine alte Diva,
die krumme Zigarillos raucht,
qualmt dieser Herbst
Schwaden in grau-lila
dicht über meinem Haupt.
Kein Himmel,
keine Erde,
kein Horizont.
Reglos umwebt der Dunst
die Zeit mit kalter Geisterhand.
© Petra Elsner
Oktober 2016
Hinweis zum Urheberrecht: Der Text darf ohne Angabe des Urhebers nicht weiterverwendet oder kopiert werden. Auch das Zitieren von Textstellen bei Veranstaltungen bedarf meiner Genehmigung.
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Rauch über dem Nebel.
Mein Herbstfeuer brennt
und leuchtet in die Nacht.
Kein Mensch weit und breit.
Kraniche tröten
aus dem Wolkendach.
Sie kreisen uneins
durch milchige Schleier.
Ziehen oder bleiben?
Die Zeit im Feuerschein
ist dunkelschön.
© Petra Elsner
7. Oktober 2016
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Assoziationen:
Alte Weiber sonnen
Spinnwebenhaar
im goldenen Licht
und schauen still
auf die Bocksprünge
des Lebens.
Ein bisschen überreif
ist diese Spätlese
aus Milde und Spürsinn,
doch nicht ohne Sinnlichkeit.
© Petra Elsner
Oktober 2016
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Wenn du gehst,
leg‘ ich mich nieder,
erdrückt vom Schmerz.
So viele sind schon davon gegangen, beschnitten mein Herz.
Wenn du gehst,
sterb‘ ich wieder
einen stillen Moment lang.
© Petra Elsner
August 2016
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Wenn der Tag sich senkt
und der Wolkennacht entgegen treibt,
frage ich mich: wohin?
Soll ich mein Segel morgen wieder in den Wind schieben?
Alle Energie zerfließt in dieser Gegenwehr.
Der Zeitenwind bläst schwer
um alle Ecken und kehrt jede Nische seelenleer.
Kein schwacher Falter tänzelt dort mehr:
verweht, gestutzt, stumpf- oder plattgemacht.
Der Sog des Vergessens frisst Talente und Empathie.
Drum muss ich mein Segel wieder in den Wind setzen,
bis auch meine Kraft erlöscht.
© Petra Elsner
August 2016
Foto: Petra Elsner
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Nach einer Frostnacht
erwacht das Herbstland
in einem Ballkleid,
lodernd orange und feuerrot.
Vom Morgenlicht umschmeichelt
tanzt sich galant
der Farbenrausch
zur knallbunten Explosion.
Doch in den Schauer all der Töne
webt sich ein schwerer Moderduft.
Der kündet mit leisem Gestöhne
von einem langen, kalten Tod.
© Petra Elsner , 2016
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