Spät im Herbst

November im Nebelkleid.
Zeit, in der die Seelen dämmern.
Ein melancholisches Lied weht mit dem letzten Blatt über den Asphalt.

Draußen krümmt feuchte Kälte eilige Gestalten.
Allenthalben gesenkte Blicke,
als hätte die Stadt keine Augen, kein Lachen, keine Gesichter mehr.

Das Licht hat sich einfach versteckt.
Doch ich hab‘ es in einer Teetasse entdeckt.
Dort döst es und träumt von glanzvollen Tagen.

© Petra Elsner

Maulwurf im Schnee

Schwarz und samtig
hast du dich in meine Nacht gelegt,
eine warme Flut
schwängerte mein Herz.
Hundert Stunden sind indes
zu einem Tag verklebt,
das lange Beben
verschüttete den Schmerz.
Zwischen Tag und Nacht
schmelzen wir uns ein,
seither flocken aus mir
FARBEN.

© Petra Elsner