Morgenstunde (923. Blog-Notat)

Dreißig Künstlerhefte habe ich zu MORGENSTILL inzwischen gebunden und die ersten Sendungen dürften bei den Interessenten eingetroffen sein. Im Bild sieht man die handgefertigten Hefte aus den letzten drei Winterklausuren. Daran wird gut sichtbar, wie sich das Gesicht einer Reihe schärft. Bei „Die Zeit der weißen Wälder“ war das Cover noch eher belanglos, während die folgenden Titel Charakter bekamen. Auch das passende Logo „ELSNER EDITION“ für die Rückseite entstand erst 2020, da hatte ich schon hunderte Hefte gebaut und unterschiedlichst ausgestattet. Das künstlerische Schaffen ist halt Prozess…

… und weil mich das Belanglose unendlich gestört hat, bekam heute „Die Zeit der weißen Wälder“ ein neues Cover. Und nun sieht die Reihe so aus:

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Klausur-Ende

Kann man drauf Anstoßen! Nach schlapp vier Wochen ist meine Niederschrift „Morgenstill“ mit offenem Ende abgeschlossen. Wie in den letzten Jahren zum Klausur-Schluss gibt es nun das nächste hangefertigte Künstler-Heft. 36 Seiten nicht ganz leichte Kost. A5-Format, illustriert. Das Heft im schönen Naturpapier ist für 10 € zzgl. Versand nur bei mir zu haben. Bestellung bitte via Mail unter: elsner@schorfheidewald.de  mit Angaben zu Deiner/Ihrer Adresse.

Wovon handelt dieser szenische Altersmonolog? Vom Spüren des Alters, von dessen Zorn und dessen Milde, von der inneren Einkehr und der wachsenden Gelassenheit, die doch allenthalben vom Schmerz durchbrochen wird. Es ist der Versuch, sich einzulassen auf das Altwerden, den schwindenden Atem und den alltäglichen Verlusten. Es ist eine leise, melancholische Niederschrift, von außen nach innen, im Schatten der Ruhe.

Die Handfertigung dieser Ausgabe erfolgt nach Bedarf.

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Druckfrisch: Der wilde Garten

Foto: Lutz Reinhardt

„Der wilde Garten“ ist eingetroffen. Wie schon vermutet, steckt auch er  im leichten Softcover, als Folge der gestiegenen Produktionskosten. Dennoch, wer das Bändchen aufschlägt, wird ganz sicher von seinem stillen Zauber berührt. Im Rücktiteltext heißt es begleitend:

„Gute Märchen machen stark, weil sie uns zu leben lehren.“, meint die Geschichtenerfinderin. Ganz in der Tradition alter Hausmärchen sind Petra Elsners Erzählungen für die Familie gedacht. Magisch ziehen die Geschichten, die mit den Jahreszeiten wandern, in ihren Bann. Begegnen Sie dem Schneeglöckchenlicht, stöbern Sie einen Wetterkobold und den kleinen Blattträger im wilden Garten auf. Im Schattenwald erzählen Holzmann und Birkenfrau von den Geheimnissen des Waldes. Vielleicht treffen Sie unterwegs den Regenmann, die Heideelfe, den Grasflüsterer, das Sonnenmädchen, den Dunkelgnom und viele andere Bewohner der Uckermark, des Barnims und der Schorfheide. Denn wenn sie nicht gestorben sind…
Die fiktiven, regionalen Märchen, die aus der Moderne stammen und den Zeitenwandel in sich tragen, erzählen vom Glück, den Tücken des Lebens und seinen Festen. Sie knüpfen einen klaren Bezug zur Realität, wobei meist ein winziger Initialfunke das Märchenhafte anknipst wie eine magische Lampe, indem sich augenblicklich für den Helden neue Chancen auftun. Dabei bleiben Petra Elsners Fantasiegestalten dicht bei dem aufrechten Menschenschlag des Brandenburger Nordens …“

Die Credits: Petra Elsner: „Der wilde Garten“, Taschenbuch, ISBN: 978-3-949557-17-0, 98 Seiten, mit Illustrationen von Petra Elsner und Fotos von Lutz Reinhardt. Erschienen in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk in Schwedt an der Oder. Das Buch kostet 20 €, zzgl. Versand und ist überall im Buchhandel erhältlich, bzw. bestellbar.

Abends im Atelierfenster…

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Morgenstunde (876. Blog-Notat)

Der erste Teil meiner Weihnachtsbestellung kam Freitagmorgen mit Verlags-Nachdrucken von „Milchmond“, Schräge-Vögel-Geschenkbuch und Mini-Lektüren „Das Haus der 24 Fenster“. Montag traf der kleine Sandteufel ein. Der Druck ist gut gelungen und ich freue mich sehr über diese schnuckelige Kleinigkeit im A6-Format. Insgesamt hat die Produktion 360 € gekostet. Der Innenteil hat „nur“ 90 g-Papier, etwas dicker wäre es gleich um einen Hunderter teurer geworden… Ich werde jetzt noch jedes Heftchen in ein schützende Cellophan-Tütchen stecken und dann ist der „Sandteufel Nax“ für das Stück 4 € bei mir zu haben. Sind nur noch die Belegexemplare an die Korrektorin und die Grafikerin zu versenden, dann ist’s gelaufen. Es war ganz schön aufregend. Habt alle einen schönen Feiertag !

Die Paketsendung….

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Druckfrisch – Das Nebeltor

Da ist es nun „Das Nebeltor“ und es ist ein feiner Druck gelungen! Die Fantasy-Geschichte für die ganze Familie führt zu den Zaubersprudeln im Quellgebiet der Ucker, um dort das Elixier der Freude aufzuspüren…
Es wird coronabedingt vorläufig keine echte Buchpremiere und Lesungen geben können. Das macht schon traurig. Das kleine Vorlese-Video muss daher erst einmal hinreichen. Ich hoffe und wünsche, die Geschichte findet trotzdem ihren Weg.

Bestellbar ist sie hier.

 

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Druckfrisch: „Seltsame Welt“

Das Kurzgeschichtenbändchen „Seltsame Welt“

Gerade eingetroffen: Der Titel „Seltsame Welt“. Er bündelt im Softcover 17 meiner illustrierten Kurzgeschichten für Erwachsene.  Skurrile Figuren entführen den Leser in melancholische Gedanken-Kulissen, die um den Wandel des Lebens kreisen. Es geht um Vergänglichkeit und Chancen in Stadt- und Zwischenwelten. Mal ironisierend, mal subtil, mal verwunschen. Diese Geschichten sind meine literarische Essenz aus der „Bleiernen Zeit“, der Wendezeit und aktuellem Leben. Nach rund 20 klassischen Buchveröffentlichungen in verschiedenen Verlagshäusern ist „Seltsame Welt“ meine erste Eigenproduktion. Ein Experiment jenseits des Büchermarkts, was nicht unprofessionell bedeutet, denn für die Herausgabe habe ich mir zwei Fachfrauen für die Gestaltung und das Lektorat mit ins Boot geholt. Gedruckt wurde es bei WIRmachenDruck in Stuttgart. Das 76 Seiten starke Bändchen kann jetzt telefonisch oder per Mail bei mir bestellt werden. Es kostet 10 € (zzgl. Versandkosten, 1 Buch = 2 €). Vielleicht kann es ja ein Weihnachtsgeschenk sein…

Bestellbar per Telefon:
039883 48913
oder via Mail:
petraelsner@gmx.de

„Seltsame Welt“, 17 Kurzgeschichten und 22 Illustrationen von Petra Elsner

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Lebensfreude und Inspiration mit den Schrägen Vögeln 2020

Motiv: Januar
Zeichnung zum Januarblatt 2020 von Petra Elsner.

Mein fünfter und letzter Geschenktipp zum Fest:
Der Wandkalender mit den Schrägen Vögeln:

Die „Schrägen Vögel“ der Autorin, Illustratorin und Malerin Petra Elsner sind seit 25 Jahren Kult. 2020 versprühen die zauberhaften Raben nun auch auf diesem einzigartigen Wandkalender pure Lebensfreude, Energie für den Alltag und spritzigen, hintersinnigen Humor. Die Botschaft des Kalenders: „Sei glücklich, wild und wunderbar!“ animiert zu mehr Gelassenheit im Alltag und kitzelt Blatt für Blatt die Genussfreude des Betrachters. Die originellen Cartoons von Petra Elsner sowie aufbauende Zitate für viele Lebenslagen motivieren dazu, das Leben in vollen Zügen und mit der nötigen Portion Humor zu genießen.

 

Die Credits zum Kalender:

Herausgeber:
Verlagsbuchhandlung Ehm Welk
und Petra Elsner
Seiten: 14 Monatsblätter
Fotos: 12 großformatige, originelle Cartoons
Einband: Wire-O-Bindung
Auflage: 1. Auflage 2019
Format: 42,0 x 29,7 cm
ISBN: 978-3-946815-20-4
Preis: 18 € zzgl. Versand

Nachtrag 2021: Der Kalender ist inzwischen vergriffen.

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Milchmond

Geschenktipp zum Fest: Mein preisgekrönter Krimi „Milchmond“:

Worum geht es in der frei erfundenen Kriminalgeschichte? Nach einem Schwesternstreit kommt Laura Acker nicht in das Dorf Sandberg zurück. Julie Acker wartet am nächsten Tag vergeblich auf ihre Ablösung bei der Betreuung der dementen Mutter. Aber Laura scheint abgetaucht. Doch in jener Streitnacht geschah noch etwas anderes: Rosa Nagels Wald wurde geklaut, ein ganzer Hektar – einfach so. Die Polizei sieht kaum Chancen für eine Aufklärung des Diebstahls, deshalb statten die Waldbesitzer sich mit Wildkameras aus. Doch statt einem Langfinger läuft ihnen ein großer, weißer Wolf vor die Linse. Die fast vergessene Legende vom Milchmond bekommt wieder Zunder und unter dem Schnee liegt eine Tote im Flüsterlaub…
Das Dorf in der Schorfheide ist fiktiv, aber es borgt sich Gepflogenheiten und Typen aus der echten regionalen Nachbarschaft. Das Sittenporträt zeichnet durchaus reale Lebensumstände auf dem flachen Lande nach, in denen manchmal auch eine untergeht, wenn sie den Schutz der Gemeinschaft verliert.

Leseprobe:
… Jan hatte beizeiten den Kachelofen angeheizt. Der Sohn der Wirtsleute lud schon seit Jahren zur Single-Weihnacht. Dorthin kamen alle, die Lust darauf hatten. Die Jungen, die zu Gast im Elternhaus schnell die Langeweile nervte und die Alleinstehenden jeden Alters. Die Nacht der Nächte bot immer auch eine Chance, eine neue Liebe oder wenigstens eine Affäre für die Feiertage zu finden. Schönere Geschenke gibt es zu Weihnachten nicht. Jan, der auch nur zu den Wochenenden aus Berlin nach Sandberg kam, um seine Eltern zu unterstützen, spendierte dem Dorf diese Weihnachtsidee, als er selbst gerade wieder einmal Single war. Es brauchte dazu nicht viel – einen warmen Ofen und reichlich Getränke.  Die Gäste trugen leckere Häppchen herbei, damit die echten Alleinstehenden etwas Festliches verkosten konnten.  Der Abend begann immer ähnlich wie bei einem Klassentreffen. Erst mal schauen, wie die Exil-Schweizer und die Neu-Süddeutschen das Jahr überstanden hatten. Wie viele Kilos zu- oder abgenommen wurden. Ob ein neues Auto vor dem Elternhaus parkte. Welche Geschenke dieses Jahr die alleinstehenden Mütter bekamen, und ob sie ein weiteres Jahr in der Fremde verlängern werden würden oder dem ewigen Heimweh nachgeben. Die „Jugend“ des Dorfes war inzwischen Mitte 30, kinderlos und gut solvent.
Die Sandberger Eltern hatten nach der Wende beinahe alles richtig gemacht. Sie holzten keine Obstplantagen ab, verkauften kein Land, ließen keine Windräder zu. Fast alle schulten noch einmal um und machten sich selbstständig. Es gibt wohl kein weiteres Deutsches Dorf aus dem so viele Materialprüfer stammen, wie aus Sandberg.  Diese Menschen, die auf Sanddünen siedelten, entwickelten über Generationen einen weiten Blick, der sie immer dorthin führte, wo es ein gutes Auskommen gab. So lebten in Sandberg kaum Arbeitslose und die meisten Dorfkinder hatten eine gute Ausbildung im Reisegepäck. Doch nach langen Wanderjahren sehnten sich inzwischen viele nach der Heimat und einer eigenen Familie. Die Löhne stiegen endlich wegen des bedrohlichen Fachkräftemangels auch in Brandenburg, darüber galt es sich auszutauschen. Dieses Jahr aber war das Thema Nummer 1 bei Jans Single-Weihnacht: Der Mord unterm Milchmond.

„Ach, Sigmund Freud lässt grüßen!“ nörgelte Henry, als Jan Uhlig die alte Sage über die Theke erzählte.
„Wie jetzt, was hat denn der alte Seelenforscher mit unserer Wolfs-Legende zu schaffen“, fragte Jan irritiert.
„Nix, der Wolfsmann war nur sein berühmtester Fall. Der dreht sich um so einen russischen Psycho, der unter einem Angstraum mit zwei weißen Wölfen litt. Und bei uns im Wald haben sich die Ahnen, als es noch Wolfsland war, eben diese Legende erzählt. Sie verrät etwas von der ländlichen Urangst. Die lebt immer auf, wenn Wölfe im Revier sind. Angst ist eben ein guter Treibstoff für die Fantasie.“
„Aber die Polizei, spricht auch von einem Wolfsmann.“
„Ja, und meint einfach einen gewalttätigen Irren“, blubberte Henry. „Komm, schenk‘ mir noch einen ein, es ist so traurig, dass es Laura erwischt hat. Ich kann’s nicht fassen. Die Schöne hätte echt noch ein gutes Stück Leben verdient, schlimm, schlimm.“
Im Nebenraum feierte die Jugend-Runde am Billardtisch einen gut geglückten Stoß. Dörte hatte mit den Nagel-Brüdern die Skatrunde beendet, drehte den Radiorecorder lauter und schob sich dann hüftschwingend zum Tresen: „Noch eine Lage bitte, für die alten Herren und mich.“
Der Mittvierziger am Tresen lästerte leise: „Und welchen von den alten Säcken schleppst du heut‘ noch ab?“
„Ich dachte da, eher an dich“, antwortete sie ein wenig lasziv. Er wusste, dass sie meinte, was sie sagte und grinste anzüglich.
Julie und Kai Fischer saßen am Beobachtertisch bei den trinkenden Zwillingen, den zwei Schwestern vom Waldrand und dem Anton, der sich lieber an die Häppchen hielt. Irgendwann zog Anton eines der späten Waldmädchen aufs Parkett und tanzte seinen perfekten Foxtrott. Kaum später war die Tanzfläche rappelvoll.
Kai fragte unsicher Julie: „Willst du vielleicht auch?
Sie zuckte mit den Schultern, atmete tief durch und antwortete: „Warum nicht.“
Die Nähe machte sie geschmeidig. Sie plauderten nicht belanglos, sie wiegten sich in der Musik und taten einander ganz offensichtlich gut.
Im Krug war eine seltsame Stimmung in dieser Nacht entstanden – ein bedecktes Gemurmel, dass nur zur vorgerückten Stunde anhob, als wollte die Heilige Nacht ein fröhliches Finale haben…

Das Buch kann hier online bestellt werden.

Die Credits zum Buch:

Milchmond, eine Kriminalgeschichte von Petra Elsner
 Mit Illustrationen von Petra Elsner, Seiten:150
ISBN: 978-3-946815-19-8. 20,00 Euro, Verlagsbuchhandlung Ehm Welk/Schwedt

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Die Gabe der Nebelfee

Foto: Lutz Reinhardt

Mein dritter Geschenktipp zum Fest: Gute Märchen machen stark, weil sie uns zu leben lehren –  „Die Gabe der Nebelfee“

Ganz in der Tradition der Hausmärchen der Gebrüder Grimm stehen die märchenhaften Erzählungen von Petra Elsner. Das vorliegende Buch versammelt die schönsten Sonntagsmärchen, Schorfheidemärchen und Festmärchen für Leser jeden Alters sowie zauberhafte Vorlesemärchen für die Kleinsten der Familie.
Die Märchenreise entführt zu den Wurzeln der Uckermark, des Barnims und der Schorfheide. Sie verrät, wie es hätte sein können, als hier die ersten Glasmacher, Zaunreiter, Flößer, Flusswächter und Steinschiffer zu siedeln begannen. Die Sonntags- und Festmärchen entstammen der Moderne, die der Zeitenwandel in sich trägt. Die fiktiven, regionalen Märchenerzählungen knüpfen einen klaren Bezug zur Realität, wobei meist ein winziger Funke das Märchenhafte anknipst, wie eine magische Laterne, und sich für den Helden Chancen auftun.
Das dünn besiedelte Land zwischen Döllnfließ und Sabinensee, zwischen Werbellinsee und dem großen Oderstrom ist unbestritten schön wie ein Traum. Noch immer lädt es die Menschen ein, hier zu siedeln oder sich an der Vielfalt und Schönheit der Region zu erfreuen.
Entdecken Sie diese märchenhafte Region doch einmal ganz anders und wer weiß, gut möglich, Sie begegnen unterwegs dem Frühlingsgeist Moosgrün, dem scheuen Einhorn, den Geistereichen, dem Druiden auf der Silkebuche oder Sie erleben, wie die Nebelfee sich aus dem Dunst des Werbellinsees erhebt. Denn wenn sie nicht gestorben sind …

Die schöne Märchensammlung können Sie hier online bestellen:

Die Credits zum Buch:

„Die Gabe der Nebelfee“ geschrieben und illustriert von Petra Elsner, ausgestattet mit  Landschaftsfotos von Lutz Reinhardt, erschienen im September 2018 in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk, Schwedt /Oder, ISBN: 978-3-943487-65-7, Hardcover,  184 Seiten, 20 Euro


 

 

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Stumme Gänse

Geschenktipp zum Fest: Mein Weihnachtskrimi „Stumme Gänse“, der im Wendeteil ein Gänsekochbuch enthält.

Gibt es schweigsame Gänse? Eine spezielle Züchtung? Der Gänseklau auf dem Bach-Hof entpuppt sich als seltsamer Fall für Paula Fink. Die Kriminalistin spürt mit ihren Soko-Kollegen in der Vorweihnachtszeit einem raffinierten Dieb und Ganter-Mörder nach. Wo zwischen Templin und Angermünde stecken die geraubten Tiere, und wohin sollen sie verkauft werden? Die Zeit drängt. „Stumme Gänse“ von Petra Elsner erzählt in raschen Zügen eine klassische Kriminalgeschichte von Raub und Täuschung, eingebettet in das alltägliche Leben in der winterlichen Uckermark…

Eine Szene aus meiner uckermärkischen Kriminalgeschichte als Leseprobe:

… Adalbert Findeisen war ein Griesgram, den wirklich niemand mochte. Der war nicht nur ein stadtbekannter Säufer, sondern versilberte wirklich alles, was nicht niet- und nagelfest war. „Wegfinden“ nannte er das, wenn er irgendwo einen Schubkarren oder eine Leiter einfach mitnahm. Der alte Zausel hockte missmutig auf einem der blanken Holzstühle im Wartezimmer von Frau Doktor Schröder, die ihrerseits berühmt für ihr derbes Wesen war.
Findeisen bröselte genervt: „Wird ja auch Zeit!“, als er endlich aufgerufen wurde.
Er zog ein Bein vorsichtig nach und hielt sich mit seiner mächtigen Pranke sein Hinterteil.
„Vom Hund gebissen?“, grinste ihn die Schröder genüsslich an.
Findeisen ließ umständlich seine alten Cordhosen fallen, die lange schon keiner Waschmaschine begegnet war.
„Oho, sehenswert! Wer oder was war das?“, fragte die Templiner Ärztin.
„Mein Ganter. Der war vielleicht übel drauf, das kann ich Ihnen sagen!“
„Ihr Ganter? Seit wann haben Sie denn Gänse?“
„Seit kurzen, von ‘nem Kumpel übernommen“, brummte er.
„Übernommen, aha. Na, da müssen Sie wohl irgendetwas falsch gemacht haben“, kommentierte die Ärztin seine Erklärung. Bei näherer Betrachtung zeigte sich inmitten der üppigen Farbwallung eines Blutergusses noch ein leicht blutender Biss. „Gegen Tetanus geimpft?“
Der Alte zuckte mit den Schultern, „irgendwann einmal.“
Während die Schröder die Wunde unsanft desinfizierte, rief sie ihrer Sprechstundenhilfe zu: „Rosi, einmal Tetanus bitte, mit einer besonders dicken Kanüle für diese alte Lederhaut hier.“
Adalbert Findeisen schaute seit sehr, sehr langer Zeit wieder einmal besorgt aus seinem durchfurchten Gesicht. Die Schröder genoss das sichtlich.
„Was so ein richtiger Satansbraten ist, der wird sich doch nicht vor einer kleinen Nadel fürchten!“, sagte sie und stach zu.
Der Aufschrei des Alten war bis übern Damm zu hören, und das komplette Wartezimmer grinste unverhohlen, als Adalbert Findeisen sich fluchend davonmachte.

Das Buch kann hier bestellt werden.

Die Credits zum Buch:

Petra Elsner: “Stumme Gänse / Gans köstlich”
Eine uckermärkische Kriminalgeschichte
Seit 12/2024 nur noch als Softcover, mit zahlreichen Illustrationen von Petra Elsner, ISBN 978-3-943487-18-3, Ladenpreis: 20  €, Verlagsbuchhandlung Ehm Welk Schwedt

 

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