Morgenstunde (875. Blog-Notat)

Der Herbstgarten gestern in sanften Farben. Die Buchsbäumchen hat dieses Jahr der Zünsler schlimm befallen, wir werden sie ausgraben und verbrennen müssen. Ein Jammer. Während der Liebste die Weidenköpfe beschneidet, schnippele ich Papier für den Heftnachbau zu KURTSCHLAGER EDITION. Der Paketzusteller wird in den nächsten Tagen ganz sicher fluchen, denn ich habe neben Papier und Karton auch reichlich Bücher beim Schwedter Verlag nachbestellt, damit meine Bücherauslage für den Weihnachtsverkauf im Atelier gut gefüllt bleibt. Und ich hoffe, das neue Buch „Der wilde Garten – und andere Regionalmärchen aus dem Laub der Zeit“ ist dann auch darunter. Der kleine Sandteufel wird spätestens kommenden Donnerstag hier eintreffen. Es sind also Schwer- und Leichtgewichte unterwegs 😊.

Beim Hefte-Nachbau habe ich gestern bemerkt, es hat man wieder jemand, im Eifer des Gefechts, ein Ansichtsexemplar statt einem nummerierten, in Zellophan verpackten Exemplar erwischt. Es ist der Titel „Auf einem Schwaden in die Märchenzeit“, wenns geht, bitte umtauschen. Auf Seite 2 steht „Ansichtsexemplar“, das verschenkt sich möglicherweise nicht so gut… ☹ Geschieht immer wieder mal. Draußen will es heute nicht tagen, die Winterschläferzeit beginnt…

PS: Übrigens habe ich gerade die KURTSCHLAGER EDITION mal aufgelistet und als Kategorie in den Reiter im Kopf des Blogs gestellt, damit die Sache etwas übersichtlicher ist…

Foto: Lutz Reinhardt

Morgenstunde (874. Blog-Notat)

Ausgeschlafen, nur das angefutterte Kilo ist leider wieder runter, was wohl kein Wunder ist, nach dem letzten Wochenende… und im Grunde ging es Montagvormittag schlicht so weiter: Die finale Korrektur am Sandteufelchen flutschte via Mail mehrmals hin und her. Die Gestalterin Monika Oertel (die auch schon meine Eigenproduktion „Seltsame Welt“ layoutete) hat das Material aus Text und Zeichnungen sehr schön umgesetzt. Ich zeige hier schon mal den Umschlag. Jetzt ist das A6-Heft mit 28 Seiten im Druck (Möge er gelingen!!!). Mitte nächster Woche werden die Hefte in Kurtschlag eintreffen…
Nachmittags hatten wir im schönsten Herbstleuchten eine Baumarkttour über Milmersdorf nach Templin. Zum krönenden Abschluss des Tages kam M. und kaufte die kleine Spachtelei 😊, die sie sich der Letzt ausgesucht hatte. Freude! Heute wird ein Ruhetag eingelegt. Nur ein bisschen Hauskram und vielleicht geht’s auch in die Pilze, je nach Laune und Wetter…

Morgenstunde (873. Blog-Notat)

Das Wochenende war dicke-dicht. Freitagvormittag kamen spontan die ersten Weihnachtseinkäufer ins Atelier. Sie hatten es vor allem auf die „KURTSCHLAGER EDITION“ abgesehen. 18 Künstlerhefte nahmen sie mit! Wunderbar. Das Lyrik-Bändchen „Dunkelschön“ ist so kurzweilig vergriffen, werde es in den nächsten Tagen nachbauen. Es ist für mich immer wieder ein Glück, wenn jemand zu dieser sinnlichen Winter-Lyrik greift.
Ein keines Torgespräch mit M. ließ mich später ahnen, was mein Rückzug mit Corona-Meise so angerichtet haben kann. Also mal schlicht in die Runde: Ich mag Euch alle, es war allein meine Angst, die mich seltsam werden ließ. Ich arbeite daran…
Der Nachmittag gehörte dem Freiräumen von Bad und der Fensterseite des Bilderspeichers für die anstehenden Bauarbeiten am Wochenende. Zwischendurch noch die Layoutbesprechung zum Sandteufel am Telefon. Es geht dabei immer darum, die verschiedenen Vorstellungen in Einklang zu bringen. Nicht einfach, aber es gelang.
Samstagmorgen kam Tilo aus Dölln, um ein neues Fenster in die Giebelfront zum Bilderspeicher einzubauen. Das machte er perfekt und den entstandenen Spalt unter dem Fensterbrett putzte mein Sohn später gleich mit weg. Das Häuschen hat nur endlich ein neues Stirnauge. Das alte ließ sich zu guter Letzt nicht mal mehr öffnen… Jan kam am zeitigen Abend und nahm Quartier im Atelier. Als wir das Abendbrot hinter uns hatten, holte Lutz den „Tafelberg“ aus dem Schlaf-Bücherzimmer… Großer Auftritt: man sah, dass Jan sich unglaublich freute. Danach habe ich das gute Stück in Knisterfolie verpackt und so wurde es im Transporter verstaut. Aktion beendet 😊. Anschließend haben uns einen gemütlichen Skatabend gegönnt. War ewig nicht.
Sonntagmorgen begann mein Sohn den Riss in der Badezimmerdecke abzuklopfen. Schnell wurde klar, die große Lücke ließ sich mit Feinspachtel nicht füllen, also Mauermörtel ansetzen und los gings. Allerdings braucht es nun an diesen Mörtelstellen einen zweiten Putzgang. Jan wird im November noch einmal anrücken und dann auch noch die Seitenwände mit Feinspachtel überziehen. Schon jetzt sieht es schöner aus als vorher.
Für die Männer reichte die Zeit noch für einen Waldspaziergang, während ich die Baustellen reinigte und das Mittagessen bereitete. Indem klingelte das Telefon und ein nächster Wochenendakt kündigte sich an: Die Ortsvorsteherin von Marienwerder. Ihr schlechtes Gewissen trieb sie. Vor drei Jahren hatte ich in ihrem Auftrag für Ruhlsdorf eine Geschichte geschrieben, die als Wendebuch zu ihrem Dorfmuseumsführer erschien. Nur die Rohfassung bekam ich zu sehen, dann kam Corona, die Premiere zu Erntedank fiel aus und der Kontakt riss gänzlich ab. Im Dezember 2020 bekam eine Anzahlung via Konto, dann wieder Stille. Vor ein paar Tagen erzählte mir eine Freundin aus Glienicke, dass zum Geburtstag ihrer Mutter eine Bekannte aus Ruhlsdorf mit stolzer Brust eben dieses Buch zu ihr trug. Ich wusste nicht einmal, wie es schlussendlich aussah… Nach dieser Info raffte ich mich auf, und schrieb dem Heimatverein die dritte oder vierte Mail (unbeantwortet über die Jahre) mit der Anfrage nach einem Belegexemplar… Und da war sie nun, die Bürgermeisterin, dankbar, dass ich sie noch empfing und nicht völlig verschnupft… Sie hatte mich schlichtweg in den Turbulenzen der Zeit vergessen. Aber nun. Das Buch ist wirklich schön geworden und es gibt es ausschließlich im Dorfmuseum von Ruhlsdorf für 10 €. In den Anhang stecke ich Euch eine Episode daraus als Leseprobe. Kommt gut in die Woche, ich mach heut mal langsam 😊.


Wachsende Wasser
Nele Sanders wollte nicht hinaus in die Welt. Schon tagelang kramte sie sich durch das Häuschen ihrer Großmutter. Ganz unerwartet hatte Magdalena Kanzow ihr das kleine Anwesen am Rande von Ruhlsdorf vererbt. Was die 92-Jährige nur dazu bewegte? Nele war eine Stadtpflanze und nicht die Lieblingsenkelin. Aufgewachsen in der Massenarbeitslosigkeit der 90er Jahre, spürte sie allenthalben die große Verunsicherung der Eltern, die in dem ungeheurem Wandel Halt suchten, einen neuen Stolz und darüber früh starben. Zeit, die Großeltern auf dem Lande zu besuchen, fanden sie in diesen unsteten Jahren selten.
Nele Sanders war jetzt 40 Jahre alt, Bankerin, kinderlos und vorsichtig in allem, was sie unternahm. Nur keine Fehler machen oder gar anecken und vielleicht dadurch den Job verlieren. Seit der Bankenkrise saß kein Banker mehr fest im Sattel. Ungewissheit lag in der Berliner Luft, als die Frau ihren Jahresurlaub nahm, weil sie notariell nach Ruhlsdorf bestellt worden war.
An jenem Montagmorgen stieg sie in Berlin-Karow mit Rucksack und E-Bike in die Heidekrautbahn und ließ die Stadt und deren hektisches Tempo hinter sich zurück. Ein kahlköpfiger Zugbegleiter begrüßte sie mit einem lächelnden Blick und bot ihr schon im Anfahren des Zuges einen Becher Kaffee an. So etwas war ihr schon lange nicht mehr begegnet – freundliche Zuwendung. Sie schlürfte Kaffee und schaute neugierig in das Land unter dem großen Himmel. Hinter Klosterfelde tauchte der Zug in einen dichten Kiefernwald und scheuchte eine Herde Hirsche auf, die schnell im Dickicht verschwand. Am Kleinen Lotschesee hockten zwei Angler gemütlich am Ufer unter Laubbäumen. Das Grün und die sichtbare Stille darin flößten der Frau am Zugfenster wohlige Ruhe ein. Es war nur eine Dreiviertelstunde vergangen, als Nele Sanders ihr Rad auf den menschenleeren Bahnsteig Ruhlsdorf-Zerpenschleuse schob.
Die vier Kilometer bis ins Dorf der Großmutter waren mit dem Bike ein Katzensprung. Parallel zur Straße glitt ruhig das Wasser im Finowkanal, Ufer- und Himmelsspiegel verströmten darin romantische Schönheit. Wie lange sie diese Landschaft nicht mehr gesehen hatte.  Nele hielt bei der Schleuse kurz inne und sah einem Lastkahn nach. Wasser nimmt alle Lasten mit sich, sinnierte sie. Kies wurde hier früher nach Berlin verschifft. Das war schon solange sie denken konnte so. Sand und Kies sind der Reichtum der Gegend. Beim Abbau wachsen immer wieder neue Seen. Glasklare Wasser. Weshalb die Eltern immer lieber nach Mallorca wollten? Sie erinnerte sich nur undeutlich an diese wenigen Sommersonntage, die sie mit ihnen in Ruhlsdorf verbrachte. Meist ging es nur darum, sich Geld zu borgen, weil wieder ein Arbeitgeber in die Pleite rutschte und das Gehalt nicht kam. Die Mutter sah in diesen Momenten so erbärmlich aus, dass sich Nele damals entschied, Bankerin zu werden. Sie wollte die Immer-Geld-haben-Frau sein. Das war, was sie seither wollte und was sie nun auch war. Aus der Notlage der Eltern wuchs deren Scham und die entschied wohl später: lieber Mallorca statt Ruhlsdorf. Nele aber mochte dieses Ort am Rande der Schorfheide und sonnenreiche Sommer gab es in der Region inzwischen auch. Gut, dass hier Seen wachsen, dachte sie und radelte schließlich weiter, vorbei am Kieswerk linkerhand, indem gerade der Kranichsee entstand. Im Dorf war weit und breit kein Mensch zu entdecken. Das historische Ensemble aus Bürgerhaus, Kirche und Pfarrhaus schaute ganz ungerührt zurück als Nele Sanders anhielt und sich kurz umsah. Sie fegte sich mit den Fingern die lange braune Haarsträhne aus der Stirn und setzte sich ihre Lesebrille auf ihre zierliche Stupsnase. Ein Plakat am Bürgerhaus lud für Freitagabend zu einem Vortrag für Gäste und Zugezogene ein: Die örtliche Geschichte des Kiesabbaus. Vielleicht würde sie dort hingehen, allein schon, um Menschen kennenzulernen. Ein paar Meter weiter mutete die Gastwirtschaft „Eilhardt“ recht verschlossen an.  An der Tür klebte ein Zettel:
„Liebe Frau Sanders, entschuldigen Sie bitte, ich wusste nicht, dass man hier nur noch Freitagabend öffnet. Ich warte auf Sie im Hotel ‚Schleusenmühle‘. Notar Wendland.“
Nele schnaufte und radelte zurück zum Finowkanal. Der alte Schleusenwirt saß mit dem Notar vertraulich beieinander. Im Kaminofen loderte ein Holzbrand. Draußen strahlte zwar die Frühlingssonne, aber in dem Gemäuer steckte noch die Winterkälte. Wendland erhob sich ungelenk, so als hätte er Rückenschmerzen und ging langsam auf die Eintretende zu.
„Schön, dass sie hergefunden haben.“ Er schob ihr einen Stuhl zurecht und breitete seine Unterlagen aus. „Also Frau Sanders, obwohl sie lange nicht bei Magdalena Kanzow erschienen sind, nicht einmal zu ihrer Beerdigung,“ er sah streng, eine Pause machend auf Nele, „hatte die alte Frau im Drachenkopf-Hospiz verfügt, dass sie die Alleinerbin sind. Es gab da wohl Stress mit den anderen Enkelsöhnen, aber ganz gleich, sie bekommen Haus und Hof und alles was darin ist – unter einer Bedingung: Sie dürfen das Haus nicht verkaufen, sie sollen es nutzen. Wollen sie das nicht, fällt das Erbe an ihre Cousins.“ Wendland blickte aus seinen Papieren auf und sah Nele Sanders verwundert. Sie in Ruhlsdorf? Nicht nur in den Ferien? Dass hatte sie sich noch nie vorgestellt. Sie schluckte und stammelte „Ich weiß nicht. Aufs Dorf ziehen? Für immer? Das muss ich mir erst einmal überlegen.“
„Gut, überlegen sie und geben sie mir nach ihrem Urlaub in Ruhlsdorf eine Antwort.“ Der Mann drückte ihr die Papiere vorsorglich in die Hand. „Unterschreiben können sie sie ja später, hier die Schlüssel und dieses private Päckchen für sie.“ Wendland legte noch seine Visitenkarte hinzu, zahlte und ging.
Die Frau sah ihm verstört hinterher, dann löste sie das Bändchen von der schmalen Schachtel und erblickte ein ledergebundenes Tagebuch. Als sie es aufschlug stand da auf der ersten Seite:
Fürchte Dich nicht, Nele!

Das war drei Tage her. Sie hatte sich eingenistet in eine Burg aus Kissen auf dem mächtigen Gründerzeitbett. Draußen summten die Bienen in der Kornel Kirschblüte. Dieses unschuldige Weiß verzauberte die Frau jedes Frühjahr. Nele nahm sich ein Lächeln von den Blüten und versenkte sich wieder in die vergilbten Tagebuchseiten…

Foto: Lutz Reinhardt

Morgenstunde (872. Blog-Notat)

Zur Nacht fiel die Temperatur auf 2 Grad und stieg in der Nacht wieder auf 6 Grad an. Jetzt im Dämmern schau ich aus dem Fenster und sehe, die Straßenlinde wirft kräftig ihr Laub. Da warten neue Verrichtungen… Gut, dass ich gestern endlich mit dem Wunschbild meines Sohnes Jan fertig geworden bin. Er hat lange gedauert, der Tafelberg im Gegenlicht eines Sonnenunterganges. Das Format 1×2 Meter hat mich in meinem kleinen Atelier vor einige Herausforderungen gestellt, nicht umsonst bin ich nach dem Umzug in den Bauernkaten auf kleinere Formate ausgewichen. Und weil die Arbeit am Bild so lange dauerte, kam allerhand dazwischen. Da wanderte die Leinwand von links nach rechts, und wenn Besuch kam auch zeitweilig ins Schlaf-Bücherzimmer. Immer wieder drängelte sich was dazwischen, wars nur die im Sommer herunter gelassene Jalousie gegen die Hitze oder meine Unlust… Aber gut, es ist geworden.
Am Wochenende kommt Jan, um die gerissene Innendecke (von der Dacherneuerung im Mai) neu zu verputzen, danach wird er den Tafelberg mitnehmen und ich hab wieder Platz 😊. Der Sandteufel mausert sich indes. Gestern bekam ich schon mal den Umschlag zu sehen, wird fein, glaube ich…

Morgenstunde (871. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Samstag und alles schön, langsam und leise. Die Arbeit mit dem Honig ist beendet, es kann wieder andere Themen geben. Als wir von unserem Usedom-Tripp zurück waren, meinte der Liebste, ob ich nicht doch noch etwas mit meinem kleinen Ostseemärchen machen wollte. Seit 30 Jahren dümpelt der Sandteufel in der Schublade herum. „Mein“ Hausverlag ist auf Geschichten aus der Uckermark fixiert, für ihn ist Ostsee kein Thema, und ich war inzwischen unsicher, ob die alte Geschichte wirklich was taugt. Sie lag einfach zu lange. Also schickte ich sie meiner Freundin Ines, mit der Bitte um kritische Bewertung. Ihre Antwort: „Eine feine kleine unterhaltsame Geschichte, die da vor 30 Jahren auf deinem Balkon entstanden ist. 😅“ Also gut, nun werde ich die Geburtstagssammlung aus dem Dorf in die Hand nehmen und den „Sandteufel Nax“ in ein selbst produziertes A6-Heftchen stecken. Das Layout dazu muss ein Profi übernehmen, gedruckt ist es danach schnell und wird bestimmt zum 1. Advent fertig sein.  Und Ihr wisst nun, was mit den Sammel-Mäusen geschehen wird…😊 Nochmals Dank dafür!

Morgenstunde (870. Blog-Notat)

Eben kam das Heizöl und auf dem Herd kocht das erste Suppenhuhn nach dem Sommer. Man könnte sich jetzt gemütlich einkuscheln, doch die Nachrichten lassen keine Vorfreude auf irgendwas aufkommen. Das reinste Gruselkabinett. Ich konnte nicht gut schlafen und habe mich durch X gezapft. Helle Aufgeregtheit überall. Was ich immer schon ahnte, jetzt spürt man es ganz deutlich, wie haben die Kriege dieser Welt ins Land gelassen und deren Interessengruppen werden inzwischen im Gastland lauter. Der Kanzler bittet schon mal um Bürgerhilfe. Verrückt, was ist los mit der Macht des Staates? Ich fürchte, wir stehen vor schweren Zeiten.

Morgenstunde (869. Blog-Notat)

Der gestrige Morgen fühlte sich an, wie von einem gebrauchten Tag. Wir wachten um 10:30 Uhr auf und hätten uns glatt noch einmal umdrehen können, so kaputt waren wir von den letzten Tagen… aber der Honig rief. Gerade mal war Zeit für einen Lyrik-Krümel, dann kamen die Gläserkisten…bis zum Mittagsschlaf, der auch viel zu lange lief. Wandlitzer Freunde klingelten uns unverhofft aus den Federn.  Mit Sekt und Überraschungspäckchen. Nun gab es eine gute Plauderei, die die Zeit verschob. Die beiden waren noch ganz euphorisch von einem gerade erlebten WENZEL-Konzert in Bernau. Sie hörten ihn das erste Mal und waren hin und weg. Indem fand die Geschichte von der nicht bestellten WENZEL-Platte ein gutes Ende, denn da saßen zwei, die daheim einen Plattenspieler haben und sich über diese wunderbare Scheibe freuen würden. Sie nahmen die Platte dankend an. Ich habe ein Jahr lang nach so einem Moment gesucht. Heute geht es in die letzte Runde mit dem Honig 2023…

Morgenstunde (868. Blog-Notat)

Unser Stand beim Kurtschlager Kürbisfest.

Ui, war das ein Wochenende! Es begann damit, dass die Verlegerfamilie aus Schwedt mir die Autorenkorrekturen zum neuen Buch rüberreichten und sich noch weitere Fotos aus dem Archiv des Liebsten wünschten. So kam in all die Veranstaltungsvorbereitungen noch eine gewisse Stresszeit am Computer, denn dieses Buch wird, ähnlich wie „Die Gabe der Nebelfee“ neben meinen Texten und Illustrationen, auch Naturfotos von meinem Mann Lutz Reinhardt beinhalten. Also, wo hat er was??? Ich hoffe, das neue Buch „Der wilde Garten – und andere Regionalmärchen aus dem Laub der Zeit“ kommt rechtzeitig zum Advent… Abwarten.
Gestern war Kürbisfest im Dorf. Die Gaststätte „Mittelpunkt der Erde“ war wieder rappelvoll. Heiter wars und es gab eine schöne Wahrnehmung von Büchern & Honig. Heute hatte sich zu 10 Uhr und zu 12:30 Uhr eine Reisegruppe (in zwei Teilen) im Atelier angesagt.  Mit dem Reiseveranstalter Pedro Oehme aus Chemnitz kamen 13 Klöppelfrauen, die eine Schorfheiderundfahrt unternahmen. Das waren zwei dankbare Begegnungen. Während ihrer Umschau habe ich den Frauen jeweils eine Geschichte vorgelesen und anschließend gab es im Hof zum Kaffee eine Honig-Verkostung. Ich denke, sie waren angenehm überrascht. Entdeckt hatte mich der Touristiker übrigens auf Micha Seidels YouTube-Kanal „Biertrinken mit…“. Echt mal, die neuen Medien… Es scheint, die eine oder andere Klöpplerin wird wiederkommen, denn sie stammen aus dem Raum Neuruppin und die Zeit im Atelier war doch arg knapp bemessen. Sie hatten ein straffes Reiseprogramm. Ich muss jetzt neue Bücher ordern, denn in den letzten zwei Tagen gingen viele Teile über den Tisch…

2 Fotos: Lutz Reinhardt

Morgenstunde (867. Blog. Notat)

Petra Elsner, WASSERLAND18, 60 x 60, Mischtechnik auf Leinen, 2015

Diese Leinwand namens „Wasserland18“ habe ich heute in der Templiner Volksbank übergeben. Zum letzten Wochenende erreichte mich das unverhoffte Kaufbegehren. Direktorin I. Pohl teilte mir mit, es habe ein bisschen gedauert, aber nun hätte sie Grünes Licht bekommen, dieses Bild für die Bank Uckermark-Randow eG zu erwerben. Zeichen & Wunder. Ich hatte die Sommer-Ausstellung längst abgehakt. Aber so geht es manchmal, wenn man gar nichts mehr will… Sehr schön.

Morgenstunde (866. Blog-Notat)

Wo ich zu Hause bin, gibt es noch ein vertrautes Miteinander. Meistens jedenfalls. Als wir von Usedom am Freitagnachmittag heimkehrten, fand ich viel Glückwunschpost vor, aber nicht eine einzige Karte aus dem Dorf und ich dachte: Hast du was falsch gemacht? Irgendwen verärgert? Vielleicht sind sie sauer, weil du kein großes Fest gegeben hast. Ich hatte nicht die Kraft dafür, dass wissen sie doch. Oder? Ich nahm den Gedanken mit in die Nacht und fühlte mich seltsam. Samstag kam unsere Nachbarin Christina mit vollen Händen und ihr voraus Sabrina mit einem Gutschein-Präsent von der Feuererwehr und unsere Ortsvorsteherin Karola mit Blumen und einem symbolträchtigen Still-Leben: „Mäuse für Dich…“. Sie hatte im Dorf eine Geschenk-Sammlung ausgelöst. 300 € kamen zusammen und die steckten nun im Käse und im Geldsäckchen – prächtig verpackt. Ich war sprachlos, denn das überstieg alles, was ich mir vorstellen konnte. Bin immer noch gerührt-glücklich und will Euch nun Danke sagen, Ihr habt mich wirklich überrascht!
Am Abend trafen wir uns im Kreise des Kulturvereins zum Forellenessen. Horst hatte den Fang frisch geräuchert. Spannend die Aktion und das Ergebnis einfach ein Genuss. Auch hier gab es schönste Blumen und gute Worte für mich. Was für ein Tag! Ich fühle mich wirklich gut aufgehoben bei uns in Kurtschlag.

Fotos: Lutz Reinhardt