Die ersten 40 Schätzchen sind schon mal gefertigt. Die werden bis Jahresende reichen, wenn nicht, wird nachgebaut. Wie in den Nachrichten gestern vermeldet, klemmte es in einigen Kfz-Zulassungsstellen im Land. Wir wurden gestern von der Werkstatt angerufen, weil sie dachten, die Kontonummer wäre nicht korrekt. Mal sehen, ob es heute mit der Auto-Zulassung klappt. Mir graust einigermaßen, wenn ich die Technikprobleme vieler Institutionen erlebe. Beispielsweise die Verwertungsgesellschaft Bild. 2019 bekamen die eine neue Software mit dem Ergebnis, dass wir nun schon im dritten Jahr unsere abgerechneten Tantiemen nicht zeitnah erhalten. Bis dahin schüttete die Gesellschaft immer pünktlich zum Jahresende die Einnahmen (die sie ja nur für die Bildschaffenden verwalten) aus dem Vorjahr aus. Sie sind immer noch im Rückstand. Eine gemächliche Behörde eben, die sich höflich entschuldigt und einfach nicht auszahlt.
Aber die Erneuerungsfreude war auch schon in den 2000er Jahren in ganz anderen Betrieben nicht so die Welt. Als die Märkische Oderzeitung und deren Wochenblätter vor so einer Systemumstellung standen, haben die festangestellten Redakteure erst damit zu arbeiten begonnen, als das System halbwegs lief. Ich war damals freie Redakteurin und musste, ohne einen Cent mehr zu bekommen, wochenlang allein mit dem neuen System arbeiten. Ich war dafür nicht prädestiniert, aber ich stand unter keinem Schutz eines Betriebsrates. So haben mir die Chefs die Testphase einfach übergeholfen. Zur Sicherheit mussten die Zeitungsseiten natürlich auch noch im alten System layoutet werden (doppelte Arbeit also), denn im neuen System verschwanden auf wundersame Weise ganze Seiten. Bis zuletzt und man fragte sich schon, weshalb die Neuerungen oft für die Anwender nur Verschlechterungen mit sich brachten. Billig, billig, billig hieß und heißt das Motto. Damals wurde ein gutes Layoutprogramm gegen eine preiswerte Prospektbearbeitungssoftware eingetauscht, die mit den Gegebenheiten eines Zeitungsverlages schwerlich mithalten konnte. Notausgaben gab es schlussendlich nur selten, aber zusätzlichen Stress, den wir alle hatten, wenn das System kurz vor Drucklegung wieder einmal Seiten verschluckte. Der Antrieb, Prozesse zu erneuern, sollte eben nicht ausschließlich vom Kostenfaktor bestimmt sein…
Kategorie: Morgenstunde – Blogkolumne
Morgenstunde (854. Blog-Notat)
Der Imkergatte sinnierte gestern im Nachgespräch unter den Sternen sichtlich froh: „Morgen geht’s los.“ Daraufhin liegt nun für mich ein neues Thema auf dem Schneidplatz: Die Etiketten. Die ersten 80 Stück. Jede Charge erhält ihre eigenen Etiketten mit dem jeweiligen Abfülldatum. Dahinter verbergen sich geschmackliche Nuancen aus dem üppigen Reich der Sommerblüten. Das Abfüllen wird uns wohl die nächsten 14 Tage beschäftigen. Danach kann es wieder Honigverkostungen geben, wenn gewünscht… Ich liebe es, die volle Palette aufzutischen und den Leuten beim Wundern über die verschiedenen Geschmacksnoten zuzusehen. Dazu kommt der sonst so stille Liebste durchaus ins Plaudern… 😊
Morgenstunde (853. Blog-Notat)
Drucken, Falten, Schneiden, Etikettieren der Umschläge, Binden, Pressen, Eintüten – Tag 2 der neuen Weihnachtsproduktion. Der Imkergatte rührt derweil seinen Honig und rührt und rührt und… Letztes Jahr hatten wir am 16. Juni den ersten Honig im Glas, dieses Jahr noch keinen. Aber jede Menge in den Abfüllgefäßen. Vielleicht heute, vielleicht morgen, vielleicht erst übermorgen – der Honig zeigt an wann. Wahrscheinlich ist der Rubinen-Anteil hoch, der ihn so flüssig hält. Der Liebste aber wills cremig. Doch wenn die Pötte alle auf einmal die gewünschte Konsistenz haben, müssen wir fürs Abfüllen und Etikettieren Nachtschichten fahren, sonst wird er zu fest und läuft nicht mehr aus dem Fass. Herrje, dieser Reifeprozess verbreitet immer eine gewisse Spannung. Linde ist bei dieser Ernte wieder nicht dabei, obwohl es reichlich geregnet hat. So ist das mit dem Wasser und den fluffigen Böden. Auf Heidesand wächst nicht viel, und nicht alles was blüht, bildet auch Nektar aus… Der Imker sagt: es „honigt“ nicht. Über alle dem das WARTEN auf den Anruf aus der Werkstatt, wann das neue alte Auto gecheckt, angemeldet und für uns startklar ist: heute, morgen…?
Foto: Lutz Reinhardt


Morgenstunde (852. Blog-Notat)
Nun werden uns doch noch ein paar Spätsommertage gegeben, wie schön. Die Birke lässt indes aus ihren Fruchtständen Samen frei. Die geflügelten Nussfrüchte schneien in Teich und Garten und wenn man sie lässt, bauen sie Wälder, die mit Trockenheit gut klarkommen. Ein spannender Baum, der bald golden funkeln wird. Während das Jahr in die Dunkelzeit zieht, wispern dort bald wieder die Geschichten in den taugetränkten Spinnenweben, im Nebelhauch und unterm Knisterlaub. Ich layoute derweil ein neues Bändchen für meine Kurtschlager Edition. Es ist der 15 Titel in der handgefertigten Reihe – Präsente für die Weihnachtszeit…
Nachmittags ist es fertig und die ersten drei Bändchen gebaut…
Morgenstunde (851. Blog-Notat)
Noch bis zum 17. September 2023 ist meine Ausstellung „Sagenhafter Barnim – Zeichnungen und Malerei“ im Eberswalder Stadtmuseum zu sehen. Am 18. September wird abgehängt. Und auch in der Templiner Volksbank gibt es Mitte September den Szenenwechsel. Bevor die Bilderkinder fast alle wieder nach Hause kommen, besteht also noch ein kurzes Weilchen Gelegenheit, sie ausgestellt anzusehen.
Mein Lieblingsmonat beginnt heute, da habe ich gleich Vivaldis Herbst im Kopf. Pralle Früchte, Erntetanz im Wind. Der Herbst bringt das Land zum Leuchten, zugleich erzählt er leise von der Vergänglichkeit des Jahres. Leuchten und Welken, alles dicht beieinander. Ich mag es so als Herbstkind…


Morgenstunde (850. Blog-Notat)
Seit gut einer Woche dreht sich bei uns alles um den Autoersatz. Da ist der Kopf für nichts anderes frei. Der Markt ist überhitzt und ruft Preise auf, die für uns nicht machbar sind. Gestern musste der Leihwagen zurück in die Lanker Werkstatt. Er wird gebraucht. Für die Rückfahrt und heute für den Wocheneinkauf waren und sind wir auf Nachbarschaftshilfe angewiesen. Gut, dass es diesen dörflichen Beistand gibt. Der macht dankbar. Jeder weiß, wenn man 12 Kilometer entfernt von der nächsten Kleinstadt lebt, dass ein Leben ohne Auto nicht geht. Es wäre anders, würde stündlich ein Bus verkehren, wie es im Nachbarkreis üblich ist. Doch solange das flache Land nicht an einen ausreichenden Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen ist (von den Schulbussen mal abgesehen), braucht es das private Auto, um von A nach B zu kommen. Die städtischen Debatten, bitte doch bewusst auf das Fahrrad umzusteigen, erscheinen mir zuweilen wie ein Witz: 80-Jähriger mit dem Lastenfahrrad von Kurtschlag zur Berliner Charité (eine Tour = 91,2 Kilometer) unterwegs. Im Kasten hockt seine kranke Frau… So etwa? Wie war das doch gleich mit den vergleichbaren Lebensverhältnissen von Stadt und Land? Ich bemerke nur, dass z.B. Entscheidungen gegen das Auto, meist von städtischen Bedingungen ausgehen. Wie auch immer, wir brauchen ein neues altes Auto und gestern Abend hat uns die Werkstadt eine Lösung präsentiert. Sie verkauft uns eines ihrer Ersatzfahrzeuge – einen himmelblauen Ford-Kombi. Er ist jetzt in der Durchsicht. In den nächsten Tagen haben wir ihn. HIMMELBLAU, ach herrje, aber vielleicht hebt es ja die Stimmung 😊, auf jeden Fall werden wir wieder beweglich sein. Puhhhh…
Morgenstunde (849. Blog-Notat)
Es ist herbstkühl und draußen stehen die Probleme Schlange – privat, wie im ganzen Land. Unser altes Auto wird nicht mehr, sagt die Werkstatt. Nun müssen wir blitzschnell einen tauglichen Ersatz finden…
Für das Land braucht es wohl allenthalben einen schönen Schlossbesuch, um die Streitkulisse der Ampel zu richten. Wenn er nur helfen würde. Denn ob die schleppende Wirtschaftslage wirklich noch durch Hilfspakete angekurbelt werden kann, ist m.E. fragwürdig. Was auch immer, sie kommen zu spät. Die Abkehr vom Standort hat längst begonnen. Nach vier Krisenjahren, nun der streitbeladene Transformationsprozess, der der gesamten Gesellschaft viel abverlangt. Aber damit der gewaltige Wandel gelingen kann, muss die staatliche Verwaltung zu allererst ihre eigenen Hausaufgaben verrichten: Den Abbau von Bürokratie, und den bitte nicht nur mit dem Mund. Im Schönreden ist die Ampel ganz groß. In Wirklichkeit aber, steht vor jeder Hilfe zuerst ein neuerlicher Antragswust, der auf bestehende Regelungen obendrauf kommt. Der bürokratische Aufwand wächst, statt zu schmelzen. Es braucht jetzt eine radikale Bestandsanalyse, die Behördenhürden abbaut. Allein große Fördermittelpakete reichen nicht, den Standort Deutschland zu gesunden…
Morgenstunde (848. Blog-Notat)
Es braucht ja keine Unmengen, aber so ein paar Händevoll Kräuter sammle ich jetzt, als Vorsorge für die Erkältungszeit. Vor schlapp 50 Jahren hatte ich begonnen, mich mit ein paar Heilkräutern zu beschäftigen, als mein Kindchen unter spastischer Bronchitis litt und mit Antibiotika regelrecht vollgepumpt wurde. Das medizinische Denken war so in jener Zeit. Aber ich fand, das konnte auf die Dauer nicht gut sein. Mit Spitzwegerich-, Thymian- und Salbeitee ließen sich die leichteren Erkältungskrankheiten auch kurieren. Antibiotika blieb fortan nur für den echten Notfall. Wir sind damit gut gefahren, das Kindchen hatte als Dreijähriger gar nichts mehr 😊. Außerdem ist das Sammeln eine schöne Verrichtung – im Spätsommer für den Winter vorzusorgen. Ich hänge die Kräuter zum Lufttrocknen in Sträußchen zwischen meine Sprüchevögel, den Spitzwegerich auf Schnur gefädelt (damit die Blätter nicht schwarz werden) auch. Nach der aufgeregten Woche entspannend… Einen schönen Sonntag allerseits!


Morgenstunde (847. Blog-Notat)
Na doch, man sieht die Anspannung und die entzündeten Augen. Wenn die Schönheit geht, bleibt zumindest die Lebenserfahrung und davon wird vielleicht ein bisschen morgen rüberkommen. Denn ja, schon diesen Freitag, 18 Uhr, geht das schlapp halbstündige Gespräch mit Micha an den Start. Wer es live nicht schafft, die Videos bleiben online, sind dann nur halt mit Werbung bestückt. Wenn Du auf den Pfeil oben im Bild klickst, kommst Du auf Michas Kanal.
Ja, und sonst so? Unser Montagsauto ist wieder in der Werkstatt und ich vermute mal, es wird das schreckliche Ende geben. Irgendwas mit der Kraftstoffpumpe ist es diesmal. Über die Jahre haben wir geschätzt alle Autoteile schon einmal nachgekauft. Teuer und kein Spaß. Morgen werden wir genaueres wissen und Entscheidungen treffen müssen. Was ist das nur für ein Pannenjahr…
Morgenstunde (846. Blog-Notat)
Ui, war das ein aufgeregter Tag – gestern. Zu 13 Uhr war ich mit Micha Seidel in Ringsleben verabredet. Zu einem kurzweiligen Dreh für seinen YouTube-Kanal @HieristMeinLand. „Biertrinken mit Micha“ heißt seine kleine, feine Sendung, zu der er sich Freunde, Promis und Herzmenschen zum zwanglosen Quatschen einlädt. Aber so ganz zwanglos ging ich nicht auf den Weg dorthin. Ich hatte schon immer Herzrasen, wenn ich im Radio oder Fernseher was sagen sollte. Diesmal bekam ich regelrecht Magenkrämpfe. War übrigens auch zur Vernissage in Templin so. Mit Wermuttee gings dann, und wider erwartend, war ich dann doch nicht mehr so schlimm aufgeregt als es losging. Bier trinken war die einzige Herausforderung … aber ich wollte dem Titel schon gerecht werden😊. Irgendwann im Herbst wird das Gespräch gesendet, wann wird rechtzeitig bekanntgemacht. Gedreht wurden gestern drei Folgen am Stück, und natürlich sprachen wir im Ankommen über Lampenfieber. Beiläufig erzählte ich, wenn ich als Journalistin unterwegs bin, ist das nicht so. Ich war baff, als einer sagte: „Dann geh‘ doch einfach immer als Journalistin los.“ Na, kieke mal an, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Ich werde es bei Gelegenheit ausprobieren, wenn ich wieder einmal meine Künstlerhaut zu Markte trage…
Foto: Lutz Reinhardt