Morgenstunde (834. Blog-Notat)

Die Regennacht fiel hier nicht so arg aus wie mancherorts. Stattdessen zeigt sich heute Morgen der nasse Garten erholt. Die wilde Wiese grünt wieder. Der Wettermix dieses Sommers ist mir recht, auch wenn die Tomaten und Gurken langsamer reifen und mich die Müdigkeit anfällt. Alles ist besser als Hitze.
Seit gestern lese ich mich ein, denn am Samstag möchte ich zum Nachbarschaftsfest in Bebersee vier sommerliche Kurzgeschichten lesen. Bin immer noch heiser, dann bleibt das wohl jetzt und so trainiere ich, damit die Stimme hält. Und sonst so? Pinselstriche.

Morgenstunde (833. Blog-Notat)

Wenn am nächsten Sonntag gewählt werden würde… (kann man in den heutigen Medien hören oder lesen) schneiden alle im Bundestag vertretenen Parteien schwach ab. Die Quittung für ein ungelenkes Krisen-Management. Deutschland kommt einfach nicht mehr aus der Talfahrt heraus und die Bürger sprechen den Regierenden die nötige Kompetenz ab, die Krisen zu beherrschen. Das ist bitter, aber wahr. Und anstatt wenigstens rückschauend lernend Fehler zu erkennen, schließt man besser die Tür, als hätte es beispielsweise Corona nie gegeben. Aber wir spüren die Auswirkungen immer noch, nicht nur wirtschaftlich, auch in den Herzen und der Psyche. Sichtbar wird es neben unendlich vielen geschlossenen Wirtschaften besonders in der Kunst. Die Musiker suchen nach entschwundenen Bühnentechnikern, die Theaterleute spielen vor halbleeren Sälen, die Verleger, die das Papier für den Buchdruck kaum noch bezahlen können, die Ausstellungsmacher, denen Künstler abspringen, weil sie sich eine relevantere Lohnarbeit suchen mussten… Wer fast drei Jahre das öffentliche Wirken der Kunst unterbunden hat, findet sie heute in ihrer Existenz beschädigt. Aber Kunst füttert die Seele, macht mitmenschlich und stark. Wir sehen heute eine allgemeine Verrohung in Sprache und Umgang. Wut- und Gewaltausbrüche. Es ist zu viel Druck auf dem Kessel Deutschland und die Menschen spüren, sie werden nicht gut durch die Zeit gesteuert. Die sichtbaren Extreme sind hausgemacht und nicht einem unmündigen Wahlvolk geschuldet…

Morgenstunde (832. Blog-Notat)

Hauchdünne Wasserlasuren auf liegender Leinwand. Liegend, damit sie nicht verlaufen. Endlich habe ich Lust an die Leinwand zu gehen. Da es nicht mehr so heiß ist, können die Jalousien hochgezogen werden und das Licht zum Malen stimmt wieder. Mit dem Vitamin-D-Schlucken (7. Tag) geht es mir von Tag zu Tag besser. Das Zittern in den Knien ist schon mal weg… 😊 Bin gespannt, was ich noch schadlos zurückbekomme. Nach drei Schleudertagen pflegt der Imkergatte heute seinen Honig und ich habe keine klebenden Abwaschberge zum Feierabend. Auch schön. Ich stütze in den Gartenpausen die Tomatenriesen mit Reisig vom Baumschnitt. Die ersten Stangenbohnen konnte ich ernten, sie haben in den Kübeln unter den Sanddornbüschen (in die ich sie ranken lasse) die Hitze gut überstanden. Danke für die gute Idee an die herzliche Hebamme aus Groß Schönebeck! 😊

Morgenstunde (831. Blog-Notat)

Wer hier mitliest weiß, sie hat geklagt – schon den ganzen Frühling und Frühsommer lang, vielleicht auch schon länger. Es war mir unerklärlich, weshalb ich mich so fühlte. Seit Freitag weiß ich aus dem Labor: schlimmer Vitamin-D-Mangel, hervorgerufen durch 16 Jahre Kortison-Gaben für die kranke Lunge. Kortison löst diesen Mangel aus. Ich wusste nicht, was der alles bewirken kann. Mein Status liegt bei 15, wer weiß, wie lange schon. Das ist unterirdisch und erklärt meine Stimmungsschwankungen, die Pergamenthaut, den Haarausfall, Muskelschwäche und Muskelabbau, Kraftminderung, Bluthochdruck, Krebs…  Eine Studie besagt, dass etwa 40 Prozent der Deutschen mit so einem unentdeckten Mangel leben, da frage ich mich, weshalb das nicht zum großen Blutbild beim Gesundheits-Schek gehört. Was könnte alles vermieden werden… Meine Güte.

Holzauge sei wachsam!

Morgenstunde (830. Blog-Notat)

Nachdem wir Freitag und Samstag auf beunruhigend leeren Autobahnen rumgekutscht sind und ich dabei null Fahrangst verspürte, war mir resümierend plötzlich klar: Es ist nicht die Geschwindigkeit, die bei mir Übelkeit und ein Angstkrampfen auslöst, es ist die Enge und Dichte des Verkehrs und die riskante Fahrweise vieler LKW-Fahrer.  Wie von Zauberhand waren sie entschwunden – in die Ferien oder wegen der Hitzewarnungen gar nicht erst aufgebrochen. Wir konnten nicht wählen, wir waren zum den 95. Geburtstagsfest des Vaters eingeladen. Und so düsten wir erst besorgt, dann aber echt entspannt ins Erzgebirge und alles war gut. Aber ehrlich: 37 Grad auf der Heimfahrt, als wir einstiegen, schien das Auto zu kochen und die Wasserflaschen auch. Trotzdem waren wir fröhlich unterwegs und der Liebste schien es sichtlich zu genießen, dass ich nicht allenthalben vor Angst quiekte… 😊 Heute alles ruhig, den Garten wässern, weiter nix… Sonntag eben.

Fotos: Lutz Reinhardt

Morgenstunde (829. Blog-Notat)

Von super heiß zu heiß, dass nennen die Wetterfrösche heutzutage „Abkühlung“. Ich hab den Tomatenpflanzen gestern wieder Omas Bettlaken als Sonnenschutz spendiert, damit sie nicht aufhören zu blühen. Alles über 30 Grad mögen die auch nicht. Unterkühlt zeigt sich hingegen vor der Sommerpause die Ampel. Ihrem monatelangen Gezerre mag man nicht mehr zuhören. Kaum ein Lebensbereich, der hier nicht angefasst wird: Energiepreise, Heizdebatte, Waffenlieferungen, Inflation, ansteigende Migration, die Vorschläge zur Krankenhausreform, der Elterngeldkürzungen und des Ehegatten-Splittings… In allen Fällen geht es im Namen des Klimaschutzes und der Transformationsgesellschaft um das Ausdünnen unserer Lebensverhältnisse. Was mich am meisten stört ist, dass die Sattesten am lautesten schreien, und dass die realen Lebensverhältnisse der nicht so gutbetuchten Ostdeutschen immer noch nicht wirklich mitbedacht werden. Stattdessen manifestieren sie sich. Ich hab nach den letzten Wahlen gedacht, wenn die Ampel das verkackt, dann driften wir nach rechts. Die Leute haben die Nase voll von so einer ungelenken „Fortschrittspolitik“. Statt die Warnzeichen zu verstehen, bedient man nur gebrauchte Narrative über die Ostdeutschen. Wo eigentlich bleibt hier der viel eingeforderte Respekt? Diese Arroganz kann böse ausgehen.

Morgenstunde (828. Blog-Notat)

Irish Folk aus dem uckermärkischen Hügelland gab es am Freitag in der gut besuchten Kurtschlager Dorfkirche. Reine Spielfreude sprudelte unter der Kanzel und erzählte vom ungeschminkten Leben, das sich in Klänge verwandelt. Klang- und temperamentvoll. Wegen der schönen Akustik spielt die Gruppe GREEN MEADOW gerne in Kirchen. Ihre Affinität zur Musik der grünen Insel erklärte Songwriter Reiner Vedder schlicht: „So schön grün ist die Uckermark auch.“ Die Band fühlte sich sichtbar aufgehoben und  eingerahmt von einem neugierigen, mitgehenden Publikum. Die Kirche dampfte nach anderthalb Stunden und manchen hätte es am liebsten von der Bank gerissen, weil die Füße längst mittanzten. Allein man traute sich nicht… Nach Zugabe und Abgesang waren die Zuhörer dankbar für diesen stimmungsvollen Konzertabend. Mit einem Glas im Stehen verabschiedeten sich Besucher und Spielleute vor der Kirche und tauchten dann ab in die laue Sommernacht. (pe)

Foto: Petra Elsner

Morgenstunde (827. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Sie ist komplett geschrieben und illustriert – die Weihnachtsgeschichte für 2023 😊. Das ist bereits meine 30. Adventserzählung. 26 wurden in Zeitungen erstveröffentlicht. Die restlichen stecken in Büchern. Bei meinem gestrigen Abendrundgang durch den Garten sah ich, die kleine, rote Hasel trägt erstmalig gut. Drei Haselnüsse, der Klassiker. Vielleicht sind die schönsten Märchen schon in der Welt, aber ich kann nicht anders, ich muss einfach jedes Jahr eine Zutat für das schönste Fest des Jahres (im Sommer 😉) schaffen. Diese Geschichte kam 20 Tage früher als letztes Jahr. Das durchwachsene Wetter lud zum Thema ein, aber die Idee zu ihr keimt schon seit Anfang Mai und das begann mit EINEM Wort. Verraten wird nix, nur meine Freundin Ines kennt sie schon, denn sie hat den Text freundlicherweise vor ihren Urlaubsreisen Korrekturgelesen. Danke, meine Gute! Ja, seit dieser Woche scheinen mir viele in die Ferien entschwunden zu sein, auf Facebook mehren sich die Urlaubsfotos, die Wahrnehmungen lassen nach. Nun denn, wo immer Ihr seid, habt ein schönes Wochenende!

Morgenstunde (826. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Wir waren gestern zum obligatorischen Bienenwinterfuttereinkauf in Hirschfelde. Das ist immer eine schöne Tour durch das Eberswalder Urstromtal und weiter hinunter in den Gamengrund nach Tiefensee. Auf dem Rückweg Stippvisite im Eberswalder Museum und Einkehr beim Italiener. Drei Kilometer vor unserem Walddorf gerieten wir am Ortsausgang von Groß Dölln in einen schweren Hagelschauer mit Blitzlichtern, worin der Liebster vom Gas ging. Beeindruckend, beides… Unterwegs hatte ich mir neue Sorte Halspastillen besorgt, ich weiß nicht die wievielte, ich könnte glatt als Tester gelten… Aber nein, die Stimme ist immer noch nicht O.K., was mich inzwischen echt besorgt.  Die einzige HNO-Praxis im Umkreis von 35 Kilometern hat mir einen Termin für Oktober angeboten. Eine Schande. Das ist das nicht nur medizinisch unterversorgte Brandenburg. Hier scheinen nur die Windparks gut zu wachsen, wofür wir Kunden die höchsten Netzendgelte in ganz Deutschland entrichten. Nicht zu erklären, und da wundern sich die Grünen, hierzulande auf wenig Akzeptanz zu treffen. Das ist Abzocke, denn die Leute sollten doch eine deutlich kleinere Stromrechnung bekommen, wenn sie schon den tönenden und blinkenden Spargelsalat in der Landschaft haben…

Morgenstunde (825. Blog-Notat)

Es ist Naschzeit. Seit Donnerstag schleudert der Imkergatte seinen ersten Honig 2023 und ich übernehme dafür die rückwärtigen Dienste. Bis der frische Honig im Glas ist, dauerts bekanntlich noch ein paar Wochen, in denen es gilt: abschäumen, rühren und reifen. Der Honig bestimmt bis August unser Leben. Früher war das Imkern nicht ganz so dominant im Sommer, aber mit dem Älterwerden dauern all diese Verrichtungen inzwischen glatt doppelt so lange.

Passend zum Thema stand heute das Sommerfest des Imkervereins im Mildenberg im Kalender, und wie schon vergangenes Jahr wars verregnet, was das freundschaftliche Zusammentreffen nicht so sehr störte, man hatte ja zu Fachsimpeln. Kulinarisch gesehen war das Fest nicht zu übertreffen. Es gab Spanferkel und Salate und Kuchen aus den Imkerküchen. Alles kaum zu schaffen. Boxenstopp noch in der Zehdenicker Klosterscheune, wo wir meine Arbeiten aus der viel beachteten Gruppenausstellung abholten, die zwei Monate Laufzeit sind rum. Morgen geht’s weiter mit dem Schleudern…

Goldrauschen 1 und 2 – den Abschluss der Spachtel-Serie der letzten 14 Tage.