Das Wetter. Irgendwas ist ja immer. Schon am Wochenende wollten wir schleudern, aber bei Gewitter geht der Imker nicht an die Bienen. Da sind sie stechwütig wegen der Energie in der Luft. Also morgen. In der Linde brummts und weil es gerade gut Feuchte hat, werden die Bienen vielleicht mal Nektar und nicht nur Pollen eintragen. Wir hatten lange keinen Lindenblütenhonig, denn Linde braucht nasse Füße und die hat sie in Kurtschlag nur selten. Ich schreibe derweil an der Weihnachtsgeschichte 2023 – nicht öffentlich, versteht sich… Und Ihr so?
Rasenmäherwetter. Doch bevor das Gras getrocknet und die Luftfeuchte annehmbarer ist, kam es zu dieser morgendlichen Spachtelei, die ich „Freies Goldrauschen“ nenne. Der Probegang durch den Garten sagte mir: schweres Atmen heute. Mal sehen, was wird oder auch nicht…
31,6 Grad, da ist die Birne matschig. Kein Tag für Geistesblitze, aber wie schon mein alter Professor riet: „Sag dem Körper, dass er zu bestimmten Zeiten eine Leistung bringen soll, und wenn du zu kaputt dafür bist, setz dich an deinen vertrauten Arbeitsplatz und sortiere Karteikarten…“ Der Körper wird über Automatismen trainiert. Karteikarten benutze ich schon lange nicht mehr, also überklebe ich Flyer mit Adresszusätzen, das ist genauso schön stumpfsinnig 😊…
Regenstill. Man hört nur das Gras wachsen 😊. Schwalben segeln im Tiefflug nach den Mücken. Ich spachtel auf Karton und denke nach: Wann ist ein wilder Garten eher ungepflegt? Meine Kraft für ihn ist am Limit und Permakultur ist da nur die passende Ausrede, die aber reibt sich an meinem Schönheitsideal… Dem schwächelnden Walnussbäumchen habe ich mitten im Regen noch einen halben Eimer voll Terra Preta verpasst. Mein letzter Versuch mit ihm. Vor drei Jahren hab ich ihn in der Walnuss-Meisterei gekauft, jeder Winter ist fast erfroren, schlug nur noch kurz überm Boden wieder aus. Dieses Jahr kam eine Blattbraunfäule hinzu. Er muss sich wohl entscheiden: eingehen oder stärker werden und wachsen. Die Spachtelei ist beendet und ein Passepartout geschnitten, es regnet noch und es ist still… Wünsche ein entspanntes Wochenende allerseits!
Eine Ausfahrt nach Hohen Neuendorf war gestern. Wir wollten uns einen anderen Imkereifachhandel ansehen, aber der ist beim Winterfutter noch teurer als der in Hirschfelde. Allein die Störche in den Wiesen und das Mohnrot in der Landschaft waren die schönen Augenblicke der Fahrt. Der Imker murrt, alle drehen an der Preisschraube, auch der Futtersirup ist um 30 Cent pro Kilo gestiegen… aber die Arbeit, die in der Imkerei steckt ist im Grunde längst unbezahlbar. Wir sind eine aussterbende Art: Die Imker, die Weinbauern, die Gärtner, die Tomaten- und Kirschmucker…, denn diese stoische, harte Arbeit passt wohl kaum zu den modernen Arbeitsvorstellungen der jungen Generation. Da wird es wohl ne Menge bald nicht mehr geben. Aber sie wissen offenkundig nichts von der stillen Freude, die in dieser naturverbundenen Arbeit liegt. Nun denn. Abends und heute früh ist eine weitere Spachtelarbeit gewachsen, die das Motiv der Zeitschatten noch einmal aufgreift…
Der Sommer nimmt Fahrt auf. Schon beim Morgenrundgang durch den Garten kletterte das Thermometer auf 26 Grad. Jetzt können sich meine Schattenplätze für Gurken und Stangenbohnen beweisen. Ich bin gespannt, ob sie hier die zu erwartende Hitze vertragen werden. Die Tomatenpflanzen am Haus stehen noch super und in den Hochbeeten gedeiht es. Salat gibt’s schon die dritte Woche daraus, auch schon den ersten Kohlrabi. Gestern habe ich die letzte Tonne voll Bauschutt (vom Baddach) nach Materialien getrennt und entsorgt. Klabüstern mit Maske, denn da war natürlich auch jede Menge Asbeststaub und Fusseln von Dämmwolle dabei. Alle Eimer voll musste ich pausieren, denn Belastung und Maske, da ist nicht viel Luft. Ich hab mir dafür einen Stuhl neben die Vogeltränke zwei Meter vom Schuttplatt entfernt gestellt und gejapst… Gott sei Dank, war es dabei nicht so heiß, nun ist der Dreck weg. Schnauf. Der Sommer kann kommen…
Es gibt einen ersten Roten Punkt in der Templiner Ausstellung und das ist Freude und Ermutigung zugleich. Gestern Nachmittag habe ich zwei kleine Spachtelarbeiten begonnen, irgendwie fehlte mir das BLAU im Atelier, das jetzt als „Blaues Band“ in besagter Ausstellung hängt. Manche Antriebe sind seltsam… Heute – nun endlich – löste ich den Winterzeichenplatz auf, so entstand Platz für die große Leinwand, an der es wegen der ganzen Frühjahrs-Baustellen und Aktivitäten in den letzten Wochen nicht weiter ging. Aber jetzt 😊! Habt ein schönes Wochenende alle miteinander…
Mitte der 90er Jahre gaben sich die Dresdner Bank und die HypoVereinsbank in Berlin gerne als Kunstquartiere, aber das war doch für die Künstler oft eine recht kühle Angelegenheit. Vielleicht, weil die Kontakte nicht direkt geknüpft wurden, sondern über Vermittler wie den Kulturverein Prenzlauer Berg liefen. Ich kam mir seinerzeit irgendwie wie ein ungeliebter Dekorateur vor, der die Geschäfte eher störte und wollte deshalb nie wieder in einer Bank ausstellen. Ivette hatte Geduld mit mir und wartete vier Jahre, bis sie mich schließlich eingewickelt hatte. Gestern war die Vernissage in der Templiner Volksbank, die es anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Unternehmens gab und ich fand die Kombination beider Anlässe wirklich gelungen. Keine Spur von distanzierter Kühle, was mir am meisten guttat. Und so bleibt mir nur Danke zu sagen der Direktorin Ivette Pohl und ihren tollen Mitstreitern, die gemeinschaftlich eine Gastlichkeit zauberten, die mir das Herz wärmte. Fotos: Lutz Reinhardt
Blick ins Foyer.Meine Gäste Sylvia und Micha.Ivette Pohl (l) mit Gästen.Sylvia scherzt mit Frau Ebert.So sieht sie aus, wenn eine große Frau fotografiert…Frau Weise mit Kollegen.
Zwei meiner Vogelbeerbäume im Gemüsegärtchen haben einen Rindenkrankheit, die in ganz Deutschland zum Eschensterben führt. Aber ich kann mich nicht so einfach abfinden, denn ich liebe diese lichten Eschen. Da erinnerte ich mich an Lehmwickel, die man einst in alten Klöstern bei kranken Obstbäumen praktizierte. Bei Recherchen fand ich dieses Rezept: Für etwa 5 komplett eingewickelte Hochstämme 8/10 benötigt man: 5 ml Ackerschachtelhalm 1 Liter Wasser 1 kg gemahlenen Bentonit (Lehm) Juteband (idealerweise mindestens 5 cm breit)
Ich hab es mir runtergerechnet, etwas Knoblauchaufguss dazu genommen und die zwei Stämmchen verarztet – nun heißt es abwarten. Überhaupt ist jetzt die Zeit der Aufgüsse und Tinkturen: Das Johanniskraut beginnt zu blühen, daraus fertige ich das rote Teufelsöl gegen Hautprobleme. Oder Basilikum-Blätter mit Wodka aufgießen, vier Wochen in der Sonne stehen lassen, dann hilft es bei gesundheitsbedingtem Haarausfall usw. Ich verlustiere mich dabei. Hier ist ein trockener Ast abzuschneiden und mit dem trockenen Astwerk stütze ich eine gefallene Akelei. Bei solchen Verrichtungen geht es mir gerade gut…
Da hat einer meine Freude zum Konzertfinale am Freitag gesehen und draufgehalten. Danke für das Foto, Andre. Seit langem hatten wir mal wieder ein entspanntes Wochenende mit Seidels Konzert, einem kleinen Sommerfest in der Nachbarschaft und einem gemächlichen Sonntag ohne schlechte Nachrichten. Es war Zeit nach den Gartenprojekten zu sehen: Meine Terra-Preta-Gewinnung aus dem letzten Winter zeigt bei den jungen Obstbäumen, beim Gemüse in den Hochbeeten und den Tomaten in Pflanzeimern bemerkenswertes Wachstum. Da hat sich die Mühe der Kreislaufwirtschaft wirklich gelohnt. Den Gurkenpflanzen habe ich nach den letzten heißen Sommern, verschiedenste Plätze im Garten spendiert – in sonnigen und halbschattigen Lagen unter Büschen mit Rankhilfen hinauf in den Strauch. Auch die Stangenbohnen ranken jetzt im Halbschatten unter dem Dach der Sanddornreihe in Mörtelwannen mit Terra-Preta-Erde. Letztes Jahr sind sie zum Boden umgekehrt ohne Früchte auszubilden, weil sie Hitzestress hatten. Ich bin gespannt, welcher Standort sich als hitzetauglich erweist. Für die Wiesen habe ich keine Idee, sie sind schon jetzt verdorrt – vier Wochen kein Regen…
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