Trübe, trist, dunstig, duster… auch dunkelschön – diese Januartage sind wieder die Tage der Nebelfee. Tropfengespinste, Schwadenwesen… Aber der Nebelfee habe ich schon eine Handvoll Geschichten gewidmet. Das reicht wohl, aber wie wäre es denn mit einem Klammhold oder Raureifelfe oder einer Pfützenspringerin? Daraus könnte was wachsen…
Augenblicklich habe ich zwei neue Märchenplatten (wetterfestes Alu-Verbund) für den Lesegarten in Druckauftrag gegeben, die kommen nächste Woche an. Es werden dann sieben Geschichten am Efeu-Zaun am Blumenmond sein. Das ist eine gute Alternative zu den Märchenbannern in den Gartenstelen. Die aufzuhängen, macht körperliche Mühe und sie sind nicht für jedes Wetter geeignet. Die Banner mit den Schorfheidemärchen kommen so nur noch zum Einsatz, wenn es Voranmeldungen im Sommer gibt. Ist der schwindenden Kraft geschuldet…
Kategorie: Morgenstunde – Blogkolumne
Morgenstunde (608. Blog-Notat)
Der 12. Januar ist immer der Tag, an dem die Weihnachtslichter in unseren Fenstern erlöschen und die Schwippbögen, die Herrnhuter Sterne, die geschnitzte Krippe und die Spieldose die „Stille Nacht“ dudelt, verpackt werden und auf dem Dachboden verschwinden. Das Häuschen ist nun wieder minimalistisch dekoriert, es reicht, wenn einen im Atelier eine Russische Hängung angrinst und zuweilen „erschlägt“…Draußen ist es spiegelglatt und der Himmel trägt dieses Mausegrau, was nicht gerade den Tag aufhübscht. Es muss sich dafür etwas anderes finden, vielleicht lächelt was aus dem Briefkasten und wenn nicht, wird es mal wieder Zeit für einen Schräge-Vögel-Cartoon mit sonnengelben Himmel 😊. Es ist die Gute-Laune-Farbe, die ich schlicht im Baumarkt fand: Gelbe Holzbeize…. Macht es Euch schön!
Morgenstunde (607. Blog-Notat)
Nach Neujahr fühlt sich die Zeit plötzlich beklommen an. Schlechter Schlaf, diffuse Stimmung. Dann schaue ich auf den Kalender und schlagartig ist‘s klar: Todestag von Mama. Es ist doch nun wirklich lange her und dennoch fährt mir diese Zeit in die Knochen, verlangsamt es mein diesseitiges Denken. Der Kopf stochert irgendwie im Nebel. 3. Januar 1984, 20:45 Uhr. Es ist seither eine immer wiederkehrende Gedenkzeit, ein Nachsinnen, eine besetzte Zeit, in der die Toten flüstern. Sie stoßen mich alljährlich an, wollen in mir klingen. Inzwischen lasse ich das zu. Für eine Woche oder zwei. Dann kann ich die Arbeit im Atelier fast vergessen, muss rausgehen, irgendetwas Handwerkeln oder Gärtnern, um der unsichtbaren Geschichte in mir nachzuspüren, doch ich bekomme sie nicht so recht zu fassen, weil sich das ausgeatmete Momentum von diesem Ausstoß an verändert bis es formlos ist… Da stecke ich irgendwie im Ungewissen fest…
Morgenstunde (606. Blog-Notat)
Die mildern Tage um und nach Silvester habe ich schon wieder die Gartenarbeit aufgenommen. Es ist viel, was ich im Herbst nicht geschafft habe. Das Ackern hat mir gutgetan, denn das viele Stubenhocken ist nicht so hilfreich. Dann kam der Donnerstag mit seinem Neujahrs-Qi-Gong-Training. Oh je, mein Muskelkater mauzt schon den zweiten Tag. Freitag ging es zum Markt nach Templin, die Fahrt durch die winterliche Uckermark ist immer herrlich. Einfach einen Moment ins Land lächeln, was inzwischen viel zu selten vorkommt.
Denn die Nachrichten sind ein Jammer, alle Drama-Queens bestellen hier ihr Aufgebot. Ach, ich bin so müde von den ständigen Paukenschlägen und den Zeigefinger-Posen der Sauermilch-Moralisten. Wo sind die Mutmacher? Fürs Erste wäre es ja schon mal ein Lichtblick, wenn sich die Politik um mehr als nur das Nötigste kümmerte. Ich brauche z.B. keinen Kanzler, der uns wie gestern die Corona-Regeln herbetet. Dafür gibt es den Gesundheits- und den Innenminister. Von einem Kanzler erwarte ich Visionen und Strategien und vor allem einen ungeschönten Umgang mit den Leistungen der Politik in der Pandemie. Also: Klare Analyse. Die lässt immer noch zu wünschen übrig… Ich höre nur „Wir sind da gut durchgekommen… gut aufgestellt“ usw., aber die Leute landauf, landab erleben es anders. Und zu aller Erst wünschte ich mir, die Meinungsmacher im Lande würden sich wieder ihres vollständigen Sprachschatzes erinnern und nicht nur das Corona-Vokabular benutzen. Die Permanenz der immer gleichen Worte nervt nicht nur – sie mutet einfach hilflos und dümmlich an. Außerdem erzeugen sie eine ängstliche Konformität, die ein Gleichschalten assoziiert. Das passt einfach nicht zu einer pluralistischen Gesellschaft…
Morgenstunde (605. Blog-Notat)
„Resteknallen“ gab es Neujahr auch in unserem winzigen Schorfheidedorf. Nicht so mächtig wie vor der C-Zeit, aber immerhin… Aber was viel, viel schöner war: Kurz vor Mitternacht hatte doch einer ein stattliches Feuer am Döllnfließ angezündet. Es loderte in die Nacht und ein paar Nachtwanderer haben sich daran spontan versammelt und miteinander (ohne sich in den Armen zu liegen) auf bessere Zeiten angestoßen. Mit Sekt aus dem Rucksack. Ein Lichtblick in dieser Zeit.Gestern habe ich die Arbeit im Atelier wieder aufgenommen und zu meinem Bild Feuer (Phönix) eine Schwarz-Weiß-Übersetzung gezeichnet, denn ich sah plötzlich, das könnte ein schöner Aufmacher zu meinem dritten Lyrikbändchen werden. Das Bändchen ist erst halb fertig, aber der Titel steht schon mal… Gestern kam auch mal wieder eine Anfrage per Mail zu einer Auftragsarbeit, aber meine Honorarvorstellung waren nicht genehm. Ein Buchcover sollte es sein. Kinner ne, wenn man/frau nicht einmal den Mindeststundensatz im Kalkül hat, dann soll er/sie gar nicht erst anfragen. Wieso eigentlich soll ich für eine Unikate-Arbeit weniger nehmen als ein Hilfsarbeiter? Die da anfragen, haben alle einen gut bezahlten Job und möchten dann, dass ich meinen wie ein Hobby verstehe. Nee, ich denke gar nicht daran, denn das läuft nicht auf Augenhöhe. Gibt’s leider immer mal wieder. Es ist etwas ganz anderes, wenn zwei Künstler ein Gemeinschaftsprojekt wagen. Das ist geteiltes Risiko, unentgeltlich, aber da wedelt keine Seite mit einem „Auftrag“, die Zusammenarbeit findet sich gewissermaßen ein…
So, nun wisst Ihr Bescheid 😊, habt eine schöne erste Woche im Jahr!
Morgenstunde (604. Blog-Notat)
Die Rauhnächte jagen mich wieder durch wilde Träume – wie jedes Jahr. Geistertreiben – eher Hirngespinste. In dieser Nacht nervte mich ein Fahrkartenverkäufer mit seinen zeitlupenartigen Bewegungen, dass ich Herzrasen bekam, weil ich fürchtete die Bahn zu verpassen und davon aufwachte. Schrecklich. Der Legende nach sollen die Rauhnacht-Träume als Voraussage für die Monate des kommenden Jahres stehen. Mein April 2022? Lieber nicht deuten…!
Der Liebste ist heute ins Erzgebirge zu den Eltern aufgebrochen. Er konnte nicht früher, weil jemand in der Überüber…nachbarschaft in der Woche vor dem Fest an Corona erkrankt war und wir beim Honigverkauf tags zuvor in Kontakt waren. Da haben wir uns fünf Tage weggeschlossen, täglich getestet und weiter Zeit verstreichen lassen. Das Boostern hat uns schlussendlich beschützt. Wir haben uns nicht angesteckt. Nun kommt mein Stollen für die Schwiegereltern also erst nach Weihnachten an, dafür schmeckt er von Tag zu Tag besser.
Wir steigen bald in das 3. Coronajahr, keiner mags mehr hören. Trotzdem hoffe ich, sie wird ein Ende haben, die Zeit der Einschnitte, und dass hinter der gerissenen Zeit ein neuer Anfang wartet, auf den es sich zu warten lohnt. Ich bin mir da leider nicht mehr so sicher…
Komm behütet ins neue Jahr,
Eure Petra
PS: Den Corona-Kranken in der Über….Nachbarschaft habe ich meinen allerstärksten Schutzengel gesandt, wer ihn braucht, so ihn haben…
Zu meinem (einen) Silvestermärchen geht es hier:
Morgenstunde (603. Blog-Notat)
Frohe Weihnachten alle miteinander!
Nun ist es doch noch so heimelig geworden, wie ich es mir wünschte: Am 23. Dezember besangen drei Nachbarn die Schönheit des Baumes unter der Laterne im Schnee. Bei einem wärmenden Feuer im eisernen Schubkarren und geistigen Getränken. Was für ein herzerwärmender Anblick und damit wuchs meine weihnachtliche Stimmung endlich. Während meiner vierstündigen Kochaktion am Vormittag des Heiligen Abends (Erzgebirgischer Kartoffelsalat, Kassler-Braten, Damhirschrücken) gingen in den ansteigenden Temperaturen zwar überall die Dachlawinen runter, aber die 10-12 Zentimeter Neuschnee schmolzen nicht vollends und so haben wir heute weiße Weihnachten – wie schön! Jetzt pendelt die Zeit an diesem Wochenende zwischen Speisen und Märchenfilmen und: Wir liefern uns zu zweit eine kleine Küchenschlacht an der Dartscheibe. Noch führe ich – pures Anfängerglück, denn dort, wo ich hinziele komme ich nicht wirklich an…
Lasst es Euch gut gehen und macht Euch glücklich!
Morgenstunde (602. Blog-Notat)
So kurz vor Weihnachten wurde gestern im Atelier noch ein Kranichbild gekauft. Zeichen und Wunder. Es ist eines von jenen Kleinen, die ich eigens für die Sommerausstellung in der Kapper Kirche dieses Jahr angefertigt hatte, weil an der Fensterfront linkseits kein Raum für größere Formate war. Dort hatte der Bilderfreund es auch entdeckt und sich nun entschlossen, es zu sich zu holen. Sehr schön. Das wird gewiss der letzte Verkauf in diesem Jahr sein. Die Glücksvögel zogen nach Berlin und hier zieht Ruhe ins Quartier. Mal wieder Zeit zum Lesen und mit dem Liebsten Backgammon zu spielen. Besuche sind nicht mehr angesagt, aber für den Fall, wir haben uns 10 Schnelltests aus der Apotheke geholt, fast 50 Euro – Himmel (!). Manche werden fett in dieser Pandemie, ganz ohne Scham. Die Preise für die Teile haben sich in den letzten Tagen verdoppelt. 6 % Inflationsrate und diese pandemischen Extrakosten, wen wunderts eigentlich, dass die Menschen zum Weihnachtsfest 2021 verhalten einkaufen. G2 ist nur ein Begleitgrund…
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Morgenstunde (601. Blog-Notat)
Ein Gespür von Weihnachten hängt in der Zeit. Gestern hat Sandra den Wichtel gegeben. Herrliche Leckereien stellte sie uns auf das Fensterbrett. Ganz herzlichen Dank in den Alten Kiez! Das war ein heiteres Trostpflaster für die Seele. Ach, ihr glaubt ja gar nicht, wie sehr mir das weihnachtliche Beieinander auf der Bleiche fehlt. Gefühlt fahren wohl alle Brandenburger heute nach Berlin, um wenigstens einmal über einen Weihnachtsmarkt zu schlendern und Glühweinduft zu schnuppern. Eine Welt ohne Feste ist einfach nur traurig. Als mein Sohn herangewachsen war und Weihnachten lieber bei Freunden oder der einen Freundin feierte, bekam für mich das Hohe Fest seinen ersten Riss, denn Weihnachten ohne Kinder wird unaufgeregter und verliert seinen Zauber. Als meine Eltern starben wurde es noch trauriger, weil man/frau selbst niemandes Kind mehr ist und an Feiertagen wird das besonders deutlich. Genau in dieser Zeit begann ich diese Weihnachtsgeschichten zu schreiben… die Mutation zur „Weihnachtsfrau“ begann. Das also war nun meine neue Aufgabe im Advent… Habt alle miteinander einen frohen vierten Adventssonntag!
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Morgenstunde (600. Blog-Notat)
So langsam tröpfelt Weihnachtspost ins Haus. Mein Schriftstellerfreund Ecki hat mir sein neustes Werk vermacht (Freude, ich hab Lesefutter!!!) und zwei Herzmenschen namens Sabine schrieben mir zurück (wie schön!) und riefen nicht schlechterdings mal kurz oder lang durch… Ich bin gespannt, was morgen der Briefkasten spendiert.
Dieser 2. Sinnsucher (oben im Bild) ist gestern entstanden. Das Thema – die Suche nach dem Sinn – liegt wohl auf der Hand. Der Antrieb nach menschlicher Erkenntnissuche ist ja uralt und treibt mich immer mal wieder um, vor allem, wenn die Zeit ihren Sinn zu verlieren scheint. Meine Sinnsucher sind helle und dunkle Schattengestalten, keine Zeitschatten, sondern Bewusstseinsschatten, das Unterbewusste eben…
Habt alle einen schönen 4. Advent!
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