Der gestrige Tag verrauschte im dichten Berliner Stadtverkehr und einem mulmigen Grundgefühl. Da saß ich nun in der Steglitzer Charité, der Lungenfunktionstest kaum messbar, die Laborantin tröstete, vielleicht würde es ja mit der Anti-Körper-Therapie etwas besser werden. Erfahrbar wird das erst nach der zweiten, dritten Spritze, also im Hochsommer sein. Jedenfalls habe ich die erste Dosis vertragen, nach einer halben Stunde Beobachtung (keine allergischen Reaktionen!) konnte ich gehen und war froh. Ab jetzt muss ich allerdings wieder täglich selbst Peak-Flow-Messungen vornehmen, das ist nichts weiter, aber es führt einem ständig vor Augen, wo frau steht. Das macht was im Kopf. Normalerweise vernachlässige ich das, um Abstand zu bekommen, doch das geht jetzt nicht. Ich werde es, wie immer, alternativ mit ARBEIT versuchen. Vielleicht „Bunte Eulen“? Draußen erwacht gerade ein Glitzertag, die Sonnenfunken tanzen auf dem Teich und das Licht glänzt auf dem Maiengrün ganz wundervoll. Ein Kraftfuttertag – mal sehen, was wird.
Kategorie: Morgenstunde – Blogkolumne
Morgenstunde (334. Blog-Notat)
Die Morgenstunde für morgen mal vorweggenommen, bin eh frühzeitig unterwegs nach Berlin und kann nicht Bloggen. Also wir erlebten heute noch das Abenteuer „Schwarm fangen“. Der Imkergatte war genervt. Denn dieser Schwarm ist zum dritten Mal (an verschiedenen Tagen) aus seinem Bienenstock ausgezogen und nach zwei Stunden dorthin zurückgekehrt. Zwischendurch hing er so hoch in der Birke, dass der Imker einfach nicht herankam. Ein Wasserstrahl sollte helfen, ihn zu motivieren einen anderen Sammelort aufzusuchen. Na, dass tat er dann auch und ließ sich um einen Betonpfosten nieder. Auch ganz schlecht, denn dort kann der Imker den Schwarm nicht abschlagen, wie von einem Ast. Aber der Schwarm überlegte es sich nochmal anders und flog einfach heim. Die ganze Aufregung für nix…😊 Aber echt, so einen Scharm hatten wir noch nie. Muss ein bisschen blöd sein – die Königin. Mal sehen, ob sie das Volk abwählt und sich eine neue heranzieht…
Morgenstunde (333. Blog-Notat)
Blumenmond 2020 Lesung im Blumenmond 2018 Kinder-Lesung im Atelier 2016 Lesung im Blumenmond 2014
Im Blumenmond wächst eine Margeritenwiese heran, dort, wo alle Frühsommer der letzten zehn Jahre oftmals Lesegäste Platz nahmen. Die grüne Lauscher-Lounge ruht verlassen. Das ist natürlich schade, aber ich kann in unserem kleinen Häuschen in der Corona-Zeit keine Gruppen empfangen und die Verantwortung für deren Gesundheit übernehmen. Bei nur einer Neuansteckungen gestern in Brandenburg werden die Leute naturgemäß ungeduldig und wundern sich, dass ich mich immer noch an die C-Regeln halte. Das nun verstehe ich nicht. 20 Leute auf ein WC? Bei den gegenwärtigen Kontaktbeschränkungen geht das einfach nicht und wer das nicht rafft, muss halt sauer sein. Zu Pfingsten werden die Margeriten alle blühen und der Mohn auch, das wird großartig anzusehen sein. Ländlich-festlich. Mein Sohn war seit Anfang März nicht mehr hier, heute meinte er am Telefon: „Gut, wir halten 3 Meter Abstand, aber ich komme nach Pfingsten!“ Liebesentzug ist furchtbar, ich weiß, er fehlt mir auch. Morgen beginnt die Anti-Körper-Therapie in der Charité, ich hoffe sehr, sie bringt etwas. Drückt mir bitte die Daumen…
Morgenstunde (332. Blog-Notat)
Draußen blüht die rote Hasel und drinnen möwt es sich gerade auf dem Zeichenplatz. Meine Ostseesehnsucht hat das nass-kalte Wetter verweht. Aber die brave Emma und der sturmfeste Hein sind noch entstanden. Wotan, der Furchtbare ist die gestaltgewordene Angst. Die wünschte sich eine Kollegin für eine Geschichte, aber nun ist Schluss mit den Flatterhaften, denn Linda Mondschein, die Heldin meiner nächsten Geschichte ruft nach mir, ich will an ihr weiterschreiben. Eine schöne Woche wünsche ich Euch derweil…
Morgenstunde (331. Blog-Notat)
Ausschnitt: Bilderspeicher 2020
Vier Wochen später im Jahr als üblicherweise, ist nun wieder mein Bilderspeicher aus dem Winterschlaf erwacht. Es fehlte mir lange die Motivation zum Schleppen und Auspacken, jetzt steht und hängt alles und wenn die Corona-Regeln es zulassen werden, darf man wieder einfach bei uns wieder klingeln und diese Bilderwelt betrachten kommen. Wenn der Kopf aufgeräumt ist, gelingt eben das andere Räumen auch. Macht Euch ein entspanntes Wochenende!
Morgenstunde (330. Blog-Notat)
Gestatten: die Möwe Paul. Das Nachmittagswetter wollte mich nicht Steine am Bachlauf-Projekt setzen lassen. Stattdessen gabs dann eine feinmotorische Übung – eine neue Möwe zeichnen. Über Mittag waren wir auf dem Templiner Wochenmarkt zur Jungpflanzenschau, aber es war nichts Besonderes zu entdecken. Das klassische Gemüse wächst bereits im Hochbeet und im Tomatenhäuschen. Trotzdem gab es etwas Schönes unterwegs, denn ich bemerkte, dass mein Anti-Angst-Ritual vom 10. Mai etwas auf Dauer gebracht hat, die Corona-Panik hat sich in mir gelegt. Ich bin wirklich erleichtert, denn ich war nie ein angstbestimmter Mensch, dass hätte mir gerade noch gefehlt…
Morgenstunde (329. Blog-Notat)
Baustelle Bachlauf
Nach den Eisheiligen wird dieses Wochenende Gartenzeit gelebt. Die jungen Gemüsepflanzen können raus ins Hochbeet und dann wartet da noch meine Langzeitbaustelle „Bachlauf auf der Kräuterspirale“. Jeden zweiten, dritten Tag drei Steine für die Feldsteinwand im Wasserbecken setzen, es wird, wenn‘s auch dauert. Ich hoffe, bevor die große Hitze wieder zuschlägt, dort einen frischen Ort durch das fließende Wasser zu schaffen. Die Solartechnik dafür wartet schon seit Januar geduldig auf ihren Einsatz. Und irgendwann sollten wir dann auch mal den Bilderspeicher wieder öffnen und einrichten. Wofür ist unklar dieses Jahr, aber die Bilder können ja nicht ewiglich winterverpackt auf dem Boden ausharren. Gewöhnlich machen wir das Mitte April… Ist eben alles anders 2020, von wegen: Goldene Zeiten. Lasst Euch nicht verführen, aber macht Euch glücklich, schönes Wochenende allerseits!
Morgenstunde (328. Blog-Notat)
So flogen sie gestern Nachmittag aus, die Möwchen, weg vom Abstandstisch an der Hoftür nach Groß Schönebeck. Sie kommen an eine Bilderwand, woran schon einige Zeichnungen aus meiner Hand hängen. Fein, sie sind in Gesellschaft 😊.
Etwas möchte ich noch einmal zu meinem „Virtuellen Hut“ sagen: Voran ein herzliches DANKE den großzügigen Spendern aus Eberswalde und Schönefeld – eine tolle Geste! Aber: Gemeint hatte ich allerdings eine Art Kulturgroschen (also 2,50 oder 5 €) für das Geschichtenangebot hier im Blog, den man spendiert, wenn‘s gefiel. So wie nach einer Lesung oftmals ein Hut herumgereicht wird, Spende statt Eintritt. Da geben die meisten auch nur ein paar Stücken oder einen kleinen Schein. Zusammen wirds ein auskömmliches Honorar für den Literaten oder den Musiker, so wär‘s schön, und ich hätte kein schlechtes Gewissen.
Als ich vor 26 Jahren in die Selbständigkeit sprang, sagte mir mein Coach: „Du musst den Leuten sagen, womit sie dir beistehen können.“ Damals gab ich dann vierteljährlich papierene Hausmitteilungen heraus, die verrieten, woran ich gerade arbeite und welche Kulturaktionen ich plane. Darüber wurde, der Coach mein Weinsponsor für die frühen Berliner Atelierfeste. Hier in Kurtschlag habe ich wunderbare Kuchen- und Kaffeesponsoren bekommen, die mir die letzten Jahre halfen, den Tag des OFFENEN ATELIER gut zu bestreiten. Dafür bin ich besonders dankbar. Nachhaltig, auch wenn es dieses Jahr kein Atelierfest geben wird. Vielleicht wird’s ja 2921. Doch Hilfe einfach und schlicht anzunehmen fiel mir wirklich bis in diese Tage immer schwer, da musste erst Corona kommen…
Morgenstunde (327. Blog-Notat)
Über Geld spricht man nicht, aber irgendwie muss man/frau ja zu Einnahmen kommen. Und so gibt es inzwischen ab und zu Anfragen nach Künstlerbändchen per Mai oder Post und klitzekleine Hoftürgeschäfte. Mit einem Tischchen als Abstandshalter. Das ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, sonst gab es dazu Gespräche und Tee. Die jüngste Möwenzeichnung wird auf diese Weise im Stehen am Donnerstag das Haus verlassen. Eine treue Sammlerin machts möglich, da weiß ich, bei ihr wird es den Zärtelnden gut gehen…
Die Idee, für eine ins Netz gestellte Geschichte vom Leser einen kleinen Obolus zu erbitten, ist nicht neu. Ich habe allerdings von keinem Blogger/Literaten erfahren, dass das wirklich was gebracht hätte. Womöglich war die Zeit für solche Wege noch nicht reif. Schließlich war vor 20 Jahren im Internet alles kostenfrei. Lange her. Die Corona-Zeit hat bekanntlich meine Lesungen abgesagt und ich werde auf längere Sicht keine neuen annehmen dürfen, aber: die Geschichten sind ja noch da und es wird neue geben. Deshalb werfe ich nun einfach mal einen virtuellen Hut in die Runde meiner Leserschaft. Der Spendenhut befindet sich nur unter den Texten der Kategorie: „Märchen und Geschichten“ und den „Video-Lesezeiten“ (und nur unter diesen und nicht unter Lyrik-Krümeln, Zeichnungen oder der Morgenkolumne). Also einfach rechts im Blog die Kategorie auswählen, dort stehen etwa 70 komplette Märchen oder Geschichten aus etlichen Jahren und die 15 Vorlesevideos. (Zum Weiterscrollen unten links auf „Ältere Artikel“ am Ende der Seite klicken.) Wem das Gelesene gefallen hat, der kann (muss nicht!!!) eine Kleinigkeit (vielleicht 5 €) spenden. Die Daten dafür befinden sich im Impressum unter „Spende“. Mal sehen, ob das ein Weg wird.
Morgenstunde (326. Blog-Notat)
Der Liebste kam gestern auf den Gedanken, mich zu einer Ausfahrt einzuladen. Er musste zum Imkereifachhandel in Hirschfelde und die Überlandfahrt könnte Stimmungsaufheller sein und das wurde sie auch. Zuvor entsann ich mich eines Rituals, dass ich vorzeiten bei einem Familienaufstellen in Berlin erlebt hatte. Es endete mit der Abgabe einer Last, Angst…, in dem der Akteur etwas abgab, um es loszuwerden. Ich habe mir also ein altes Buch gegriffen und es mit lauten Worten „Ich gebe die Angst ab!“ bewusst und demonstrativ weggelegt. Was auch immer, es half, ich stieg irgendwie leichter in das Auto. Das Wetter war kaiserlich und draußen war alles was Beine und Räder hatte unterwegs. Es war voll und aufgeregt. In Eichhorst am Werbellinkanal schlenderten die Menschen mit Eistüten und Fischbrötchen. Selbst im Vorbeifahren sah man ihnen die Entbehrlichkeiten und den angestauten Lebenshunger an. In Hirschfelde grüßte der Hirsch am Dorfteich, wo nur ein Männel auf der Parkbank döste. In der Bienengasse war kein Andrang. Rein durfte sowieso immer nur eine maskierte Person, so blieb ich beim Auto und zählte die Gänseblümchen und es ging mir gut… auch heute noch.