Morgenstunde (184. Blog-Notat)

Der Nordwestwind trägt Rauch vom großen Waldbrand aus Mecklenburg zu uns. Was uns schlecht schlafen ließ, denn wir wohnen auch an einem mordstrockenen Wald, der letztes Jahr schon sieben Mal brannte. Trotz Abkühlung konnten wir nachts die Fenster nicht öffnen. Das ist bestimmt das Geringste. Inzwischen hat sich das Feuer bei Lübtheen auf 600 Hektar ausgeweitet. Man muss sich schon fragen, weshalb Politik und Katastrophenschutz 74 Jahre nach Ende des II. Weltkrieges offenbar so ein Szenario nicht auf dem Schirm haben. Ich meine, dass eben Löschtechnik entwickelt wurde, die so einem Inferno den gar aus machen kann, erst recht, wenn die Nähe dieser Gebiete besiedelt ist. Erdentechnik fliegt zum Mars und in die Weiten der Galaxien, aber was ist hier auf Erden? Brandenburg entfaltet ein Wüstenklima, die Wasserstände sinken, Flora und Fauna leiden. Folgen des Klimawandels. Die Trockenheit ist schon genug Herausforderung für die Blaulichter, aber, dass munitionsbelastete Gebiete nach so vielen Jahren immer noch nicht abgesucht sind, verstehe ich nicht. Ja, die Kosten… ich sage, die Wahl der Prioritäten stimmt einfach nicht. Im Augenblick stinkt es draußen nicht so penetrant, offenbar kommt der Rauch mit den Böen und reißt zwischenzeitlich ab. Wie auch immer, ich wünsche den Männern, die mit dem Feuer kämpfen, mehr wirkliche Unterstützung und Regen.

Morgenstunde – Druckfrisch (183. Blog-Notat)

Frisch aus der Druckerei

Es riecht nach Farbe aus dem großen Karton, die Bücher sind da und sie lächeln mich an wie echte Perlen. Optisch find ich den Krimi „Milchmond“ ausgesprochen gelungen, über den schönen Rest dürft Ihr selbst entscheiden. In den nächsten 14 Tage müsste es im Handel deutschlandweit gelistet sein, es braucht dazu immer ein bisschen Zeit, aber ich hab‘ es schon in den Händen und bin wirklich glücklich. Wer es schneller haben mag – komm vorbei: Am Samstag ist in unserem Schorfheidedorf Kurtschlag ab 14 Uhr Sommerfest, da werde ich es zum ersten Male anbieten können. Oder wendet Euch direkt an den Verlag mit seiner Buchhandlung Ehm Welk und dem online-Portal in Schwedt.

Stimmen zu Milchmond:

Liebe Petra am Wald,
hab Deinen Krimi gelesen und muss sagen, mit Recht hast Du dafür den 1. Krimi Award der Uckermark bekommen. Am meisten hat mich beeindruckt, wie Du in diesem Krimi die Lebensweise in dem kleinen Ort der Schorfheide getroffen hast und wie Du die Befindlichkeiten und Umstellungen der Lebensweise nach der Wende ganz dezent mit eingebaut hast (z.B. Seite 85 und 91). Toll und spannend bis zuletzt.
Danke! Deine Petra vom See, 12. Juli 2019

Morgenstunde (182. Blog-Notat)

Bei der Gemeinen Grasnelke (Armeria maritima) handelt es sich um eine Sammelart, die man in zwei Gruppen teilt: Die „Alpen-Grasnelke“ und die „Strand-Grasnelke“ im Tiefland.

Grasnelkentag. Wenn im Juni hunderte Grasnelkenköpfchen über dem Grünland kleine Wogen tanzen, beginnt der Hochsommer. Vormittags arbeite ich bis die Hitze kommt, nachmittags verflüchtige ich mich zum Tiefsitz unter der Linde und bewohne unseren Schattenplatz mit einem Buch. Von dort kann man das Grasnelkenfeld schweben sehen. Ich habe nur schmale Wege zu den Gartenplätzen gemäht. Erst wenn die Wiese verblüht ist, kommt der nächste Schnitt. Unter dem mächtigen Lindenbaum sind die Temperaturen erträglich und das Licht etwas gedämpft. Man fühlt sich beschützt. In meiner Familie gab es bis vergangenes Jahr immer einen Lindenhof. Hier sammelten sich nach dem Krieg die Überlebenden und von dort starteten die Schlesier (u.a. mein Vater) und die Vertriebenen aus Böhmen (u.a. meine Mutter) in ein anderes Leben. In den Schulferien war ich immer wieder in Oberreichenbach (Obersausitz) zu Gast und liebte diese Stimmung zum Feierabend unter der Linde. Nach dem Tod meiner Eltern verlor sich die Blutspur. Nur wenige Familienereignisse holten mich noch zur Großcousine unter diese Linde. Letztes Jahr hat sie den Hof verkauft. Allein auf dem einstigen Dreigenerationenhof, dass war nicht zu schaffen. In diesem letzten Sommer streckte sich unsere Linde zu einem großen Mutterbaum. So hat die Familie, die weit entfernten Verwandten, doch irgendwie wieder einen Lindenhof, wenn auch nur einen kleinen.

Tiefsitz im Vormittagslicht. Fotos: Elsner

Morgenstunde (181. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

War schön gewesen, gestern in dem idyllischen Kolonistendorf Bebersee. Es wurde die erste “Romantische Nacht“ in den sogenannten Baukultur-Dörfern Deutschlands gefeiert. Professor Bergmann hat dem Dorf und seinen Besuchern seine Scheune am Löschteich geöffnet. Martin Fletscher und Bastl von Bebersee haben mit Gitarre und Bass u.a. ganz wunderbar Songs von Eric Clapton intoniert. Ich las immer zwei, drei Seiten aus „Milchmond“ zwischen ihren Musikstücken. Die Leute waren sichtlich angetan, was will man mehr. Ein wohliger Abend. Ich stecke Euch jetzt noch in den Folgebeitrag den Kurzgeschichtenabschnitt vom Tage in den Blog und wünsche allerseits einen entspannten Sonntag.

Morgenstunde (180. Blog-Notat)

Weidentore am Wald

Wenn man durch die Weiden-Tore in meinem Garten geht, kommt man in oder aus einem Märchen – nur dieser Tage nicht. Der Kopf ist Quark bei diesen Temperaturen. Das nächtliche Gewitter hat zwar im Augenblick die Hitze gedämpft, aber im Haus döst noch die dicke Luft noch in jedem Winkel und will nicht raus. Da kann frau sich nur sortieren. Sonnabend habe ich in Bebersee eine kleine Lesung (18 Uhr, am Löschteich) aus „Milchmond“ zu geben (das Buch dazu kommt Ende des Monats aus der Druckerei). 30 Minuten sind gewünscht, die Länge hab‘ ich jetzt zusammengestellt. Man denkt, man hat schon alle möglichen Varianten in der Lesemappe: 15 Minuten, 20 Minuten, 55 Minuten… Da kommt dann einer mit 30 Minuten. Das ist verhältnismäßig leicht bei Kurzgeschichten oder Märchen, bei einer Kriminalgeschichte ist es komplizierter. Du darfst nicht zu viel verraten und zugleich sollten die Zuhörer dem Verlauf folgen können. Ich hab es jetzt…

Morgenstunde (179. Blog-Notat)

Schatten in den Morgenstunden am Wald.

Geschafft! Korrekturlesen, noch dazu das eigene Geschreibsel, das ist schon irgendwie Strafarbeit. Noch dazu bei 34 Grad. Man hat mir gesagt, Krimis lese man nur einmal … das kann ich gerade nicht bestätigen 😊. Heute also hitzefrei, sofern der Imkergatte beim täglichen Honigrühren, nicht wieder eine Spontanabfüllung als erforderlich sieht. Das weiß man nie.
Der erste Gartenrundgang früh am Morgen hat noch schattige Plätzchen, aber auf dem Rückweg, brannte mir schon die Sonne auf den Rücken. Sie scheint nicht mehr, sie beißt. Ich kämpfe mit den Nebenwirkungen von Medikamenten, besonders mit den Hormontabletten gegen Tumorwachstum. Nach zweieinhalb Jahren richten die mehr an, als hinnehmbar ist. Ich muss in diesen Tagen abwägende Entscheidungen treffen, denn die Ärzte tun das nicht. Jeder gibt nur seinem Detail den Vorzug, ganz gleich, ob ich Sehkraft verliere und die Atemschwäche zunimmt. Ich fühle mich nicht gut beraten, aber versuche meine Sorgen in den Himmel zu werfen.

Morgenstunde (178. Blog-Notat)

Die heiße Phase hat begonnen: Gestern Abend hat der Verlag mir per Mail  die Autorenkorrektur zu „Milchmond“ gesandt. Da fiel mir auf, dass ich gar nicht genug Druckerpapier im Hause hatte.  Also heute erst einmal ab nach Zehdenick (12 Kilometer hin) und zurück an den Schreibtisch.  Werde die nächsten zwei Tage gut zu tun haben und tauche jetzt  mal ein bisschen ab. Diese Woche kann es deshalb keine neue Kurzgeschichte geben…

Milchmond kann hier vorbestellt werden. Bitte auf den Link klicken.

Morgenstunde (177. Blog-Notat)

 

Frisch aus der Druckerei…

Mir fällt ein Stein vom Herzen, der „Immerwährende Dorfkalender“ ist gut geworden. Ich hatte Sorge, dass die Printauflösungen der alten Fotos nicht ausreichen würden. Selbst der Templiner Drucker, Herr Seehafer, war begeistert. Herausgeber ist der örtliche Kulturverein und verkauft wird das Werk erstmals zum Dorffest am 29. Juni für jeweils 10 €.  Die 500 Stück lagert und verkauft Cordula Wilksch (039883 48008).  Mit diesem Kalender und den „Hausschildern“ auf Alu-Verbund ist meine ehrenamtliche Leistung zum diesjährigen Dorffest abgeschlossen. Ach, ja, da waren auch noch sechs Köpfe zu bepinseln, halt Gesichter, denen gibt unser Sportverein Leib und Plätze im Dorf, als Bäcker, Klingel-Schmidt … Das zählt naturgemäß mehr in die Rubrik Klamauk, aber so ein Dorffest ist nicht so eine bierernste Sache. 270 Jahre wird das Walddorf in der Schorfheide alt, was da abgeht, kann man gewiss bald auf kurtschlag.de nachlesen. Einen Pressetext habe ich natürlich auch bereits an die Lokalredaktionen gesandt.
Jetzt wünsche ich Euch allen erst einmal ein entspanntes Wochenende,
Eure Petra

Ein Teil der Köpfe…
Dorfhäuser vor langer, langer Zeit.

Morgenstunde (176. Blog-Notat)

Zaunbäuerin

Hausgeflüster:
Ach, man möchte nicht in diese Glut vor der Tür. 33 °C. In der Nacht fielen gerade mal 1,7 Liter Regen auf einen Quadratmeter. Das Wasser wird wieder einmal nicht gerecht verteilt, die einen saufen ab und die anderen vertrocknen. Die Hitze treibt schon den Mehltau an. Die Rosen hab‘ ich stärkend/schützend heute erst einmal mit einer Lösung aus 1 Teil Frischmilch und 8 Teilen Wasser besprüht. Biologisch korrekt, soll auch helfen, aber die Spätfröste und die Ameisen haben den Zarten schon arg zugesetzt.
Auch der Imkergatte schwächelt bei diesen Temperaturen, alles geht langsamer als geplant, morgen werden wir wieder schleudern (wollten wir heute schon). Ansonsten wabert über alles Stille, ich warte auf die Autorenkorrektur zu Milchmond, aber auch Verleger schwitzen…

Em, ja noch diese Fingerübungen für den Liebsten, der diese Woche Geburtstag hat, da braucht es logischerweise wieder neue Bienen…:)

                

Morgenstunde (175. Blog-Notat)

 

   
  
   
   
   

Ich habe es gewusst, damals 1998/99, als ich meine Träume-Cartoon-Serie für meinen ersten Kunst-Kalender zeichnete: Die Blätter sind einfach noch nicht erzählte Geschichten. Und jetzt, 20 Jahre später, kommen sie so nach und nach an die Oberfläche. Ich bin gespannt, wohin mich das führt. Leider sind die Originale nicht mehr bei mir, kein einziges. Seinerzeit hatte ich noch keinen Scanner, so dass die Auflösungen niemals für einen Druck mehr reichen würden. Was bedeutet, ich muss die Teile offenbar noch einmal in „gereifter Form“ zu Papier bringen, jedenfalls für jene, die eine erzählte Geschichte bekommen…