Das letzte Blatt zum kleinen Apfelkönig entsteht. Das braucht heute noch, denn jede Farbe ist zweimal anzulegen, bevor sie auf dem glatten Papier deckt. Draußen wartet die Hauswand auf einen neuen Anstrich im Hof, denn der Liebste baut mit Hilfe von Profis ein neues Vordach aus Verbundglas, eher ein Terrassendach, dass es uns fortan möglich macht, auch bei feuchtem Wetter mit Gästen vor der Tür zu sitzen. Die Spuren des alten, kleinen Vordachs (es war maximal ein Doppelsitzer…) an der Wand, sind also zu beseitigen. Das mache ich immer in den Trockenphasen des Blattes, aber noch ist es zu frisch für das Streichen unter freiem Himmel. Augenblicklich ist es mir ganz recht, diesen Spätsommer zu erleben, denn so können wir alles, was wegen der Hitze im Juni/August liegenblieb, nachholen, wir versuchen es jedenfalls. Da seht noch eine Leinwand im Block und ich hab‘ auch wieder Lust auf neue Texte …, aber der kleine Apfelkönig hat sich wieder einmal vorgedrängelt. Nicht mehr lange, habt einen schönen Tag miteinander,
Als wir gestern Honig an eine Berliner Bio-Kette lieferten, fuhren wir durch Wandlitz. Im Fenster des gut sortierten örtlichen Buchladens entdeckte ich in der Vorbeifahrt ein A3-großes Blatt, das meine Geschichte „Geschenktes Wort“ ausstellte. Das macht sie aber geschickt, die Buchhändlerin Melanie Brauchler, für meine Lesung dort am 20. Oktober zu werben. Sehr schön, Passanten durch die Fensterscheibe in die Märchenwelt zu locken, besser geht nicht. Mit eben dieser Geschichte werde ich an diesem Tag beginnen… Wer dazu kommen möchte, Reservierungen bitte unter: 033397/607500, direkt in der Buchhandlung, Prenzlauer Chaussee 167 in 16348 Wandlitz. Beginn ist 18 Uhr, Einlass 17:30 Uhr, Eintritt 10 Euro.
PS am 19. Oktober:
Die Lesung musste leider aus technischen Gründen verschoben werden.
Manch‘ einer meiner Helden hat wirklich dicke Hosen an und macht sich immer wieder breit in meinem Tag: Der kleine Apfelkönig. 2014 entstand diese Geschichte auf den Wunsch des Zehdenicker Apfelmanns. Sie ist ihm gewidmet, stand auf meinem Blog und erschien später mit anderen Geschichten in Buchform. Als Illustration gab es nur eine knuffige Vignette. Wirklich keine andere Geschichte hatte und hat so viele Klicks wie diese. So war es nicht verwunderlich, dass daraus ein Schulprojekt wuchs, wofür ich u.a. fünf Szenenblätter entwarf – als Strichzeichnungen zum Ausmalen für die Grundschüler. Für das Darstellende Spiel schnitt ich den kleinen Apfelkönig zur Form, die über den Szenenbildern schwebte. Diesen Sommer ließ ich ein Stanzmesser für den kleinen Apfelkönig – nun als Spruchweisheitsträger bauen und bemalte die gestanzten Rohlinge in den müden Abendstunden. Aus den Malblättern vom Schulprojekt fertigte ich Ausmalhefte für kindliche Atelierbesucher, denn für Schulprojekte der ursprünglichen Art fehlte mir nach der Tumor-OP im Winter 2017 einfach die Kraft. Jetzt, letzten Sonntag, kam vom Verlag die Idee, eben diese Geschichte zum Advent als Minigeschenkbändchen (A6) noch einmal herauszugeben (toll!). „Die Strichzeichnungen liegen doch bestimmt auch in Farbe vor?“ Nee, liegen sie nicht, sie hatten schließlich einen anderen Auftrag und so habe ich den kleinen Apfelkönig schon wieder am Wickel. Kinder wären im Handumdrehen fertig mit dieser Ausmalarbeit, ich brauche eine ganze Woche…
Die kleine Aufregung rund um die Buchpremiere in Warnitz hat sich schnell gelegt. Schließlich waren mehr als 60 kindliche Leser zu beglücken. Das ist gelungen, und selbst jene Lehrerin, die eigentlich lieber eine jüngere Autorin gehabt hätte, war am Ende begeistert. Immer dieser Altersrassismus… vor allem Frauen gegenüber. Wie auch immer, die Premiere hat eine gute Stimmung hinterlassen, doch nun liegt herbstliche Stille über den Tagen. Eine Pressevorstellung gab es immerhin, ansonsten hab‘ ich keine Ahnung, wie es dem neuen Buch dort draußen ergeht. Eine Leserin ließ es mich wissen:
Liebe Petra, … noch einmal vielen Dank das du der Welt dieses zauberschöne Buch geschenkt hast. Ich wollte nach dem Frühstück eigentlich nur eine Geschichte lesen und kann es nun nicht aus der Hand legen. (Heide am 16. September 2018)
So etwas macht froh und mutig für Neues. Die meisten Leser sind allerdings stille Genießer und so erreicht mich nicht viel an Meinung. Zuweilen macht das unsicher. Glaubt es nur! Der Autor braucht eben Feedback, um seinen Stand zu erkennen…
Ein Bild der Zeit von gestern. Aus dem fahrenden Auto eingefangen: Kahle Auen am Peenestrom kurz nach der Insel Usedom Richtung Anklam. Dieser Schnappschuss könnte für mich für den Flug der Zeit stehen. Für Magersein im Überfluss. Liegt es am Tag der Deutschen Einheit, der morgen wieder all die Dinge schönreden wird – politisch-korrekt. Ich weiß nicht, diese Zeit ähnelt der Starre aus dem vergangenen Land im Osten vor 1989. Bleierne Zeit, sie ist nur bunter. Die Entscheidungen im Land und gegenüber der Welt, sie stehen im Stau. Und so länger sie dort verharren, scheinen die Grabenkämpfe wieder aufzuflackern, denn ein Schuldiger muss wieder einmal gefunden werden. Ich bin es echt leid, dass darüber das Verwandtschaftsgefühl der Deutschen wieder Risse bekommt. Ich wünsche mir nach fast 30 Jahren Leben im vereinten Deutschland eine gegenseitige Wahrnehmung auf Augenhöhe… Nicht mehr und nicht weniger.
Herbst, Zeit des Leuchtens, des Rückzugs (an den Schreibtisch zu den Geschichten) und der großen Schnitte. Wir haben erst einmal mit den Kopfweiden begonnen. Am 6. Oktober ist im Dorf abends „Einheitsfeuer“, da wird reichlich Brennmaterial aus den Gärten angezündet, besinnlich stehen die Schorfheidedorfbewohner dabei im flackernden Licht und trinken einen auf den Tag (den 3. Oktober, also nachträglich). Und da es nun endlich richtig geregnet hat, wird die Waldbrandgefahr auch nachlassen, so dass das Spektakel steigen kann. Vorher aber nehmen wir noch einmal eine Auszeit und folgen nach der Buchvorstellung am morgigen Mittwoch dem Lockruf meines Sehnsuchtsvogels und ich schweige für ein paar Tage hier still…
Wir sind von unserer Erzgebirgstour zurück und fanden zwei mächtige Pakete vor: Sie sind da, 40 Nebelfeen. Voller Erwartung haben wir die Pakete aufgeschnitten und fanden beide (mein Liebster hat die Fotos zu diesem Band spendiert), die Bücher sind auch drucktechnisch gelungen. Nach dem Bestaunen musste ich erst einmal Platz schaffen, um diesem Bücherberg einen Ort zu geben. Herrje, wohin nur… in einem kleinen Atelier wird man irgendwann zum Pack- und Versteckkünstler…
Mittwoch, den 26. September 2018 wird das Buch „Die Gabe der Nebelfee“ erstmals im Rahmen der bundesweiten Regionalbuchwochen 2018 um 10.00 Uhr in der Grundschule Warnitz (17291 Oberuckersee OT Warnitz) vorgestellt. Ich werde dazu nacheinander zwei Lesungen geben. Dafür habe ich mir gestern Nachmittag ein kleines Erzähltheater nach japanischem Vorbild gebaut. Einfach aus Finnpappe geschnitten und schwarz gestrichen. Denn wenn man schon eigene Illustrationen zu seinen Texten hat, sollte man sie bei Lesungen auch zeigen. Bei meinen vergangenen Schulprojekten bekam ich immer ein Kamishibai (Japanisches Erzähltheater) von einer Lehrerin geborgt, nun hab ich mich selbst versorgt…
Habt einen schönen Sonntag allerseits!
Die Gabe der Nebelfee
Zum Inhalt
„Gute Märchen machen stark, weil sie uns zu leben lehren.“
Ganz in der Tradition der Hausmärchen der Gebrüder Grimm stehen die märchenhaften Erzählungen von Petra Elsner. Das vorliegende Buch versammelt die schönsten Sonntagsmärchen, Schorfheidemärchen und Festmärchen für Leser jeden Alters sowie zauberhafte Vorlesemärchen für die Kleinsten der Familie. Die Märchenreise entführt zu den Wurzeln der Uckermark, des Barnims und der Schorfheide. Sie verrät, wie es hätte sein können, als hier die ersten Glasmacher, Zaunreiter, Flößer, Flusswächter und Steinschiffer zu siedeln begannen. Die Sonntags- und Festmärchen entstammen der Moderne, die der Zeitenwandel in sich trägt. Die fiktiven, regionalen Märchenerzählungen knüpfen einen klaren Bezug zur Realität, wobei meist ein winziger Funke das Märchenhafte anknipst, wie eine magische Laterne, und sich für den Helden Chancen auftun.
Das dünn besiedelte Land zwischen Döllnfließ und Sabinensee, zwischen Werbellinsee und dem großen Oderstrom ist unbestritten schön wie ein Traum. Noch immer lädt es die Menschen ein, hier zu siedeln oder sich an der Vielfalt und Schönheit der Region zu erfreuen. Entdecken Sie diese Region auf märchenhafte Weise. Und wer weiß, vielleicht begegnen Sie unterwegs dem Frühlingsgeist Moosgrün, dem scheuen Einhorn, den Geistereichen, dem Druiden auf der Silkebuche oder Sie erleben, wie sich die Nebelfee aus dem Dunst des Werbellinsees erhebt. Denn wenn sie nicht gestorben sind …
Inhaltsverzeichnis zu „Die Gabe der Nebelfee“
Schorfheidemärchen
014 Moosgrün
018 Die Moorgeister vom Plagefenn
022 Die Wunderbuche
028 Dellwog und der Flößer
032 Adela und der Steinschiffer
036 Der Ball der Wasserfrauen
040 Der Alchimist und der Herr der Tautropfen
046 Die Gabe der Nebelfee
054 Die Geister-Eichen
058 Der Hasenräuber
062 Der Flusswächter
066 Der Wolf und der Zaunreiter
070 Der Rabe vom Großen Vätersee
074 Spiegelbild und Winterfee
Sonntagsmärchen
084 Die Mohnfee und die verschwundene Zeit
098 In den Weiden
102 Mittsommer
106 Das Raureiftöpfchen
110 Der kleine Apfelkönig
114 Holle ohne Schnee
118 Geschenktes Wort
122 Die Hitze unter dem Sonnenhut
Festmärchen
132 Der Weihnachtsapfelbaum
136 Vom Zauber der Weihnachtsfeen
142 Singendes Eis
146 Der wilde Ritt
Märchen für die Kleinsten
152 Kräx und Krox
158 Die Schneefrau Luise
162 Die Fleckendiebe
166 Kolkmar & Kasimir
170 Begriffserklärungen
175 Pressestimmen
178 Danksagung
176 Die Künstlerin Petra Elsner
180 Weitere Elsner-Bücher
Petra Elsner / Lutz Reinhardt
Die Gabe der Nebelfee
Auflage: Neuerscheinung, September 2018
Reihe: Uckimar-Heimatbibliothek, Band 6
Hardcover mit Lesezeichenbändchen
Mit zahlreichen Illustrationen von Petra Elsner und Fotos von Lutz Reinhardt
Format: 14,8 x 21,0 cm
Seiten: 184
Seit Samstag lauere auf den Paketdienst, denn sie könnten endlich kommen, die Bücher, aber irgendwie lassen mich alle zappeln und so langsam bin ich angefressen … Weil mich dieser Zustand von allem abhält, hab‘ ich lieber einer Elfe beim Einzug geholfen (siehe oben). Eigentlich waren die kleinen Wesen ja schon vor mir da in diesem schönen Wiesengrund, ich hab ihnen hier und da meine Stimme geliehen, aber jetzt mache ich die Grünlinge einfach ein wenig sichtbar… Habt einen schönen Tag, ich muss derweil mein Ohr wieder nach dem DHL-Fahrer lauschen lassen…
Als wir vor zehn Jahren in das Walddorf Kurtschlag in der Schorfheide zogen, lag der Garten als blankes Wiesenfeld hinter dem Haus, darauf konnte ich mit der Zeit alle Register an Gestaltungsmöglichkeiten ziehen, nur der Zaun blieb, was er ist. Der Maschendrahtzaun wurde vom vormaligen Besitzer an marode Betonpfähle gebunden. Sie stammten aus dem Nachlass der Russischen Armee, waren also preiswert, aber eben nicht schön. Die 120 Meter lange Strecke wuchs über die Jahre grün zu, aber wenn die Blätter fallen, dann sind sie wieder da – die rohen Pfosten und ärgern mein Gemüht. Dieser Tage hatte ich im Netz ein Video über einen Straßenmaler entdeckt und eh, da bin ich doch gleich mal in die Anleihe gegangen und hab das Gesehene für mich übersetzt: Der erste kleine, grüne Wiesenkobold schau jetzt aus einem dieser Pfeiler. Nee, nicht jeder bekommt so einen Bewohner, aber ein paar werden irgendwann belebt sein…
Geht doch, frau muss also bloß mal richtig maulen und schon regnets! Wird auch Zeit! Wer weiß wie lange, also genieße ich das Regengrau und zeichne. Gestern Abend hat unser Kulturverein sein alljährliches Kürbisfest (6. Oktober) besprochen, klar, dafür braucht es einen neuen Kürbisvogelcartoon – für das Plakat, die Pressearbeit und fürs Vergnügen. Darüber sind Stunden vergangen, aber jetzt ist er da der Kürbispaddler vom Döllnfließ. Nein, das ist keine sportliche Disziplin bei diesem Familienfest. Der Wasserstand im Döllnfließ ließe das augenblicklich gar nicht zu, aber echte Spaßvögel könnten es vielleicht irgendwann. Diesmal ist der Typ also nur der Aufmacher. Seine Vorgänger waren Kutscher, Kürbisradler, Gewichtheber, Kürbishexen, Ballonfahrer… Mal sehen, wie lange mir dazu noch was einfällt…
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