Ich liebe es am Morgen in den Garten zu gehen und etwas zu ernten, auch wenn es jetzt schon schwül und klebrig ist, als wollte es sehr bald gewittern. Von mir aus – sehr gerne. Wenn ich die nächsten Etiketten für den Sommerblütenhonig, der gestern aus dem Fass lief, ausgedruckt habe, könnte ich den Stecker ziehen, denn hinter mir wartet schon sehr lange eine begonnene Leinwand… Beim öffentlichen WM-Finale-Schauen letzten Sonntag sah ich neben dem Beamer einen offensichtlich guten Verstärker (oder genauer gesagt: eine Keyboardcombo) stehen. Hab mir den Namen aufgeschrieben und nun beim Musikhaus Thomann das Teil nebst neuem Headset bestellt. Es musste sein, nach zehn Jahren war meine Beschallungstechnik für Buchlesungen einfach instabil geworden und alle häuslich vorhandenen technischen Alternativen machten mich auch nicht sicher. Jetzt kann die nächste Lesung ohne Wackelkontakt kommen – da ist Entspannung angesagt! Technisch gesehen, bin ich leider ein Analphabet und muss mich auf den Rat anderer verlassen, nur passt der gut gemeinte Rat oft nicht zu dem, was ich wirklich brauche. Diesmal war es einfach eine glückliche Fügung, auch wenn der Ausgang des WM-Finales mir andersrum besser gefallen hätte. Ich stehe meist auf der Seite der Verlierer und leide mit meinen Helden… denn ohne Schmerz entstehen eben keine Visionen…. Habt einen schönen Tag, Ihr da draußen in der Welt!
Kategorie: Morgenstunde – Blogkolumne
Morgenstunde (80. Blog-Notat)
Die Endphase zu einem neuen Buch gestaltet sich gerade wie ein Ping-Pong-Spiel. Man schlägt einen Ball auf und das Teil kommt immer wieder mit Höchstgeschwindigkeit und neuen Aufgaben zurück. Der Grund: Die Neuherausgabe meiner Schorfheidemärchen (die 2009 zuerst bei Schibri erschienen) brach zu neuen Ufern auf. Der Schwedter Verlag machte daraus eine Sammlung fast all meiner Märchen. Jetzt sind es 30 Stück und natürlich braucht es dafür eine neue geistige Klammer auf dem Buchrücken. bzw. im Klappentext. Der war heute Morgen zu texten und jetzt hoffe und wünsche ich, dass als nächstes nur noch die Autorenkorrektur anfällt und wenig später die Bücherkisten eintreffen. Denn es beginnt zu nerven. Im Januar hatte ich damit schon abgeschlossen… Nun denn, der Text ist in Sack und Tüten und ich verdufte eben mal in den Garten, denn vorgestern hatten wir eine Trauung am Döllnsee zu fotografieren. Rund 1000 Bilder entstanden, die ich gestern alle noch ansehen und aussortieren durfte, 817 Bilder blieben übrig und warten jetzt im Stick auf das junge Paar… Der Liebste hat inzwischen neuen Honig in Gläsern, die nach Etiketten rufen – das Leben brüllt zurzeit mal wieder von allen Seiten… 🙂
Morgenstunde (79. Blog-Notat)
Schönen Sonntag allerseits! Während manche schon mit dem Handtuch am See hocken, durfte ich mich heute für einen Augenblick in den Winter versenken, denn der Vorspann zu dem Märchenbuchkapitel „Schorfheidemärchen“ brauchte noch eine Zeichnung zu diesem Text hier :
Es hatte die ganze Nacht große Flocken geschneit, so wie schon den Tag zuvor und den davor. Elli saß am Fenster und sah, wie sich die große Stille über das Dorf legte. Nichts regte sich dort draußen mehr. Das war sie wohl, die Ruhe, die alte Leute suchten oder jene, die mit einem Läuten im Ohr der Stadt entflohen. Für Elli aber war diese Stille kaum auszuhalten, weil der kleinste Laut darin ein gaukelndes Getöse veranstaltete und das Mädchen erschreckte. Gerade jetzt klirrte wieder etwas schelmisch und versteckte sich sogleich. Elli drückte die Nase an das kalte Glas und starrte in das Weiß. Lange, bis sich ihr Blick verschleierte und Elli mit offenen Augen ins Reich ihrer Fantasie entschlüpfte…
Jetzt ist die Zeichnung per Mail an den Verlag unterwegs und ich kann in meinen Sonntag springen, tschüss denn mal…
Morgenstunde (78. Blog-Notat)
Gestern hatte ich begonnen, aus den losen Blättern der letzten Tage ein neues Künstlerheft für meine „Kurtschlager Edition“ zu gestalten. Das „handgeschnitzte“ Layout im Word-Programm ist immer eine Herausforderung, weil auf jedem Blatt die vordersten und die hintersten Teile der Geschichte zusammentreffen. Man muss wirklich konzentriert bei der Sache bleiben, sonst hat man später nur noch ein wirres Text-Durcheinander. Aber, wahrscheinlich weil es nach der Regennacht so ein schöner, kühler Tag war, kam ich damit gut voran. Inzwischen hab‘ ich 26 Bändchen gefaltet, geschnitten und gebunden. Nach „Das kleine Rabenbuch“, „Auf den Gabentisch“, „Ottilies Nachtwanderung“ und „Die Mohnfee und die verschwundene Zeit“, ist es der fünfte kleine Band in der handgefertigten Reihe – ein kleines Sammelobjekt, das Stück für moderate 7 Euro… Die ersten Bestellungen sind eingegangen – schön!
Habt alle miteinander einen frohen Sommertag,
Eure Petra
Mailpost zum handgefertigten Bändchen „Die Hitze unter dem Sonnenhut“:
Meine Liebe, hab gerade Deine kleine Sommergeschichte „Die Hitze unter dem Sonnenhut“ gelesen und bin so berührt. Du hast es raus, so besonders zu schreiben. Ich bin immer wieder begeistert !!! Weiter so, die Idee solch kleinen Büchleins ist toll und auch Deine dezenten Illustrationen, sehr stimmig. So das musste ich erst einmal schnell loswerden .
Heute ist es kühler und ich kann auch wieder in meiner Werkstatt arbeiten
Liebe Grüße von Petra am See
Liebe Petra, da ich leider ein Leser bin, der schlecht warten kann – wenn mir etwas gefällt verschlingen ich die Seiten- habe ich mit dem Lesen der Geschichte gewartet.
Ich bin reich belohnt worden. Vielen Dank für diese schöne Geschichte! Ich habe mit geschwitzt, mich an dem kleinen Gast erfreut und den Geschmack der Nussbissen auf der Zunge gehabt. Schon das es dich und deine Geschichten und zauberhaften Bilder gibt
(und das Sommerlich, welches dir das Schreiben der Geschichte erlaubt hat).
Ich wünsche dir einen schönen Tag. Liebe Grüße, Heide
Morgenstunde (77. Blog-Notat)
Nicht, dass mir nichts Besseres einfallen würde, aber ich schneide schon wieder Passepartouts, diesmal für meine Drucke. Die wären eigentlich erst Ende August dran (für die Herbst- und Weihnachtsmärkte), aber weil mir dieser Tage die Idee kam, ein neues Stanzmesser für meine Sprüche-Falter fertigen zu lassen, brauchte ich den Verschnitt jenes fest verleimten Kartons… Aus dem Verschnitt werden die Figuren gestanzt. 65 Passepartouts schneide ich (dafür) …die rechte Hand mault schon, denn das rundliche Passepartoutmesser presst sie in eine nicht natürlich gewölbte Form, aber heute muss sie noch. Zum Wochenende fahren wir nach Hirschfelde, Bienenwinterfutter kaufen, da kommen wir an einer Poststation vorbei, um das Verschnitt-Päckchen auf den Weg nach Kleinschmalkhalden zum Stanzmesserbau Dellit zu senden. Die Form wird den kleinen Apfelkönig ergeben, aus meinem gleichnamigen Märchen. Ich hatte so eine Figur letztes Jahr mit dem Cutter geschnitten, bemalt und dem Japanischen Erzähltheater bei einem Schulprojekt beigegeben. Die Lehrerin versprach mir, das Teil wieder zurück zu geben, das ist ein Jahr her…
Der kleine Apfelkönig wird ebenso, wie meine Sprüchevögel und Sprücheengel Zeilen tragen, poetische und vielleicht auch kulinarische ?. Mal sehen. Jetzt schneid ich erst mal stoisch das Rohmaterial dafür … Habt einen sonnigen Tag!
Morgenstunde (76. Blog-Notat)
Ach, manchmal ist es einfach doof die Zeitung aufzuschlagen: Da wird aus einem Sketch plötzlich ein Theaterstück und aus den Öffnungszeiten für ein Wochenende gleich ein Wochenendangebot für die ganze Sommersaison. Herrje !!! Frau setzt sich hundemüde am Sonntagmorgen hin und schreibt ein kleines Fazit zum dörflichen Sommerfest und in der Redaktion machen sie Gurkensalat daraus. Das ist echt ärgerlich und eben auch blöd, denn die Kurtschläger wissen ja nicht, was ich eigentlich geschrieben hatte. DESHALB hier der echte Text, den ich an dieser Stelle eigentlich nicht platzieren wollte, nun denn….
Kurtschlager Sommerfest sorgte für heitere Stimmung
Kurtschlag (pe). Manch‘ Lachparade schlängelte sich durch die Sitzreihen, als Marina und Horst „Das Frühstücksei – Loriot“ in Kurtschläger Platt gaben. Es ging dabei um das richtige „Gefüll“ (Gefühl) ein Vier-Minuten-Frühstücksei in einer „gefüllten Zeit“ zuzubereiten. Der Herr des Hauses verzweifelte in dem Sketch sehr bald an dem „Gefüllsleben“ seiner Frau. Keinen Zweifel ließen alle Akteure während des Programms der Vereine aufkommen, sie hatten sich super vorbereitet und neue Tänze, Lieder und Performances einstudiert. Nein, sie stahlen nicht den anderen die Schau, aber die Modenschau im Wandel der Zeiten – vom Mittelalter bis zur Gegenwart – war eine Klasse für sich und professionell moderiert. Die gut gefüllte Kulturbaracke bebte und alle Gäste erlebten eine pralle, herzhafte Zeit. Allen Darstellern, den Bierzapfern, Kuchenbäckern und -Verkäufern, den Bratwurstgrillern und allen anderen fleißigen Händen im Hintergrund dankt der Kulturverein, der diesmal für das Sommerfest die Regie verantwortete.
Auch der Vorabend des Kurtschlager Sommerfestes spendierte ein wunderbares Ereignis. Das Zusammenspiel der Templiner „Happy Harmonikas“ und der alten Samba-Spieler „os velhos sambeiros“ aus Kurtschlag sorgte für eine gelungene Überraschung. Keiner der gut hundert Konzertbesucher konnte sich unter dieser Instrumenten-Mischung etwas vorstellen. Aber sie gelang und die Gäste hatten großen Spaß an der inszenierten Amerikareise. Im Anschluss wurde die vierte Ausstellung des Kulturvereins den Blicken freigegeben. Der sichtbare Zuspruch war ein schöner Dank für die geleistete Arbeit. Bis Erntedank kann die Foto-Präsentation „Tanz-Kurtschlag – einst & heute“ in der Winterkirche gesehen werden.
Den Kirchenschlüssel für einen Ausstellungsbesuch bekommt man nach dem Festwochenende bei Johanna Nickel: 039883-559.
Morgenstunde (75. Blog-Notat)
Einmal Prenzlau und zurück durch die wunderschöne Uckermark: Stahlblaue Seen, klare Luft zaubert über uns ein sagenhaftes Himmelblau, Stockrosen in Fülle in den Vorgärtchen, Weizenfelder gesäumt von Kornblumen, wilder Margerite und Mohn. Ein Traum von welligem Land in den Morgenstunden. Jetzt, wieder zuhause könnte der Tag richtig gut weitermachen, will er aber nicht, mein Liebster liegt unter der Küchenspüle, die Armatur tropft sinnflutartig. Das senkt schlagartig die Stimmung. Wir sind „begeistert“, aber bedacht, uns nicht gegenseitig anzupflaumen. Defekte Technik nervt uns beide und der, der hilflos schraubt, sucht gerne einen Blitzableiter. Nun denn, ade schöner Morgen… kein Tag für hochfliegende Gedanken.
Morgenstunde (74. Blog-Notat)
Als die Nasenspitzen sich an den Bilderglasscheiben beinahe „platt drückten“ war mir gut. All die Mühe hatte sich gelohnt. Eine Plauderei über das Feiern in Kurtschlag entspann sich und der Sekt hob die Stimmung. Viele waren gekommen, Mütter und Töchter, Väter und Großväter…
Das Konzert der „Happy Harmonikas“ im Zusammenspiel mit unseren alten Samba-Spielern hatte gut 100 Besucher in die Kirche gelockt, dazu kamen die mehr als 30 musikalischen Akteure. Ein sommerliches Liedgewitter von New York, New York bis San Franzisco. Sehr schön. Und anschließend konnte man sich satt gucken, in Familiengeschichten eintauchen. Heute ist das Sommerfest, wozu natürlich auch die Ausstellung Samstag und Sonntag jeweisl von 10 bis 20 Uhr geöffnet ist. Ich bin ein wenig in Eile (Sauerkirschkuchen backen für das große Kuchenbuffet und das Fest „durchfotofrafieren“) und dann mal weg vom Computer …
Das war meine Info für die Presse:
Kurtschlag gibt am 30. Juni sein Dorffest
Konzert, Ausstellungseröffnung und das Unterhaltungsprogramm der Vereine
Kurtschlag. Wenn Ende Juni tausende lila Grasnelken die Wiesen rund um Kurtschlag zum Schweben bringen, dann beginnen gleich die Ferien. Doch bevor alle ihre sieben Sachen packen und in ihr Sommerabenteuer entschwinden, gibt sich Kurtschlag und seinen Gästen ein großes Fest. Dieses Jahr steigt es am 30. Juni ab 15 Uhr im und am Gemeindezentrum an der Rübengasse.
Schon am Vorabend, dem 29. Juni, präsentiert die Kirchgemeinde zum Festwochenende ein Konzert.Dabei nehmen uns die Templiner „Happy Harmonikas“ ab 19 Uhr mit auf eine musikalische Amerikareise.Eine Stunde geht es mit Hits von New York bis San Francisco und noch ein bisschen weiter in den heißen Süden.Die Samba-Percussion-Band „os velhos sambeiros“ wird die Akkordeonspieler dabei begleiten, so werden die Konzertgäste ein einzigartiges Zusammenspiel erleben können. Im Anschluss an die kostenfreie musikalische Darbietung (um eine Spende wird am Ausgang gebeten) wird die vierte Bilderschau des örtlichen Kulturvereins in der Winterkirche eröffnet. Bei einem Glas Sekt kann über das Ausstellungsthema „Tanz-Kurtschlag – einst & heute“ herzhaft geplaudert werden.
Die Ausstellung ist am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet und kann bis zum Erntedank in Ausgenschein genommen werden. Am Samstag, dem 30. Juni 2018 rufen die Trommler der Kurtschlager Samba-Percussion-Band „os velhos sambeiros“ ab 14.45 Uhr zum Dorffest.
Es beginnt klassisch mit dem großen Kaffeetrinken der Gemeinschaft. Ab 16 Uhr steigt das Unterhaltungsprogramm, das alle sieben Ortsvereine zusammenstellen werden. Darunter die Tänze der Kinder, der Westernladys und der Sportfrauen. Eine Modenschau „Mode im Wandel der Zeiten“ und ein uckermärkischer Sketch werden für Heiterkeit sorgen und sie Kurtschlager Dorfspatzen laden wieder zum Singen ein.Im Anschluss kann zu Axels Dico-Musik getanzt und gefeiert werden. Neben dem Unterhaltungsprogramm können Kinder Pony-Reiten, auf die Torwand schießen und auf der Hüpfburg toben. (pe)
Morgenstunde (73. Blog-Notat)
Zeitig im Tag haben mein Liebster und ich heute die Fotoaustellung in der Winterkirche gehängt. Auf dem Tisch lag die Gransee Zeitung und ich musste grinsen „Tanz-Kurtschlag“ haben sie so interpretiert, dass nun zu lesen war: „Bereits am Freitag wird in der Winterkirche eine Fotoausstellung eröffnet über Tanzgruppen in Kurtschlag.“ Na, das nun gerade nicht. Ja, wir haben über die Zeit auch ein paar „Tanzgruppen“ gehabt, aber eigentlich geht es ums beschwingte Feiern. Um die spezielle Lebensart dieses Dorfes. Aus den Hochzeits- und Erntedankbildern ist zu sehen, wie fein man sich machte. Obgleich die Leute in den Walddörfern der Schorfheide nun wirklich nicht reich waren, haben sie sich Festgarderobe zugelegt oder anders gesagt: Sie haben sich etwas gegönnt und damit auch den Feiertag gewürdigt. Der Kosename „Tanz-Dorf“ verrät etwas davon und dem Frohsinn. Ich bin gespannt, ob man/frau sich angesprochen fühlen wird…
Morgenstunde (72. Blog-Notat)
Was hatten wir im Frühling schon eine lange Hitzewelle! Wochenlang Trope und pünktlich zum Sommerbeginn wird es oktoberlich und im Supermarkt bieten sie Chrysanthemen an. Die Herbstliche gehört eigentlich in den September! Jahrelang hab ich sie zum Geburtstag bekommen und gehasst, keine Ahnung warum, sie war mir irgendwie zu protzig und nicht recht. So kann man die Zeit übrigens auch raffen: Chrysanthemum indicum gibt den Anschein von sehr späten Sommer und „gefühlt“ ist es ja auch schon so weit: die Rosen und Linden sind bereits verblüht. Seltsam. Aber trotzdem schreibe ich jetzt noch nicht sogleich meine Weihnachtsgeschichte für 2018, nur weil es einen Augenblick im Universum septembermäßig anmutet. Bitte dreht nicht alle so am großen Zeitenrad: Ihr Wetterfrösche und Supermarktchefs … und haltet Euch an den Kalender, winterlich wird es noch früh genug!