Seit einer Handvoll Tagen bin ich aus dem Schatten des digitalen Daseins getreten, um unter anderem unter freiem Himmel die Renovierungspinsel zu schwingen. Mit dem Ergebnis, dass ich mich über das heutige Acht-Grad-Schauerwetter freue, weil ich am Computer pausieren darf. Schließlich braucht Farbe zum Trocknen eine gewisse Außentemperatur, die heute nicht gegeben ist. Also werde ich rasch mal einen längst fälligen Zeitungsartikel verfassen und diese Morgenkolumne schreiben, wobei ich noch einen Moment den Außenverrichtungen im Kopfe nachhänge und finde: Analoges Leben ist anstrengend, wenn auch gesünder. Jetzt, am Computer, tickt schon wieder die Zeit schneller, als würde sie sich von selbst verbrauchen, bevor ich den nächsten Gedanken zu fassen bekomme: Digitalisierung ist = Beschleunigung allen Seins. Das ist die schlechte Seite des virtuellen Fortschritts. Die Gute: Kommunikation ist MÖGLICH, wenn das alte Prinzip „Senden und Empfangen“ funktioniert und der Empfänger, sprich Leser, darüber hinaus auch mal reagiert… wie in einem analogen Gespräch. Ja, Digitalisierung kann die Lebensqualität heben (ist aber meistens nicht so), wie bei allem kommt es auf die Dosis an. Morgen wird das Frühlingswetter wieder auskostbar, da werde ich alle Tasten und Knöpfe ungedrückt lassen… J um ganz analog: Meine Hausausstellung im Bilderspeicher aufzuhängen, ein paar Postkarten mit der Hand zu schreiben, irgendetwas zu lesen und dem Garten einfach beim Erwachen zuzusehen….
Kategorie: Morgenstunde – Blogkolumne
Morgenstunde (60. Blog-Notat)
Kennt Ihr das: Jede Muskelfaser meldet sich nörgelnd nach dem ersten langen Gartenarbeitstag? Autsch an ALLEN Stellen :). ABER: Ich bin wach! Hab seit Monaten ohne Wecker vor 8 Uhr den Tag angeblinzelt, das gab es lange nicht, wohl ein Ergebnis von Sonne und Vitamin B12-Sprizten. Ich bin begeistert und hoffe, es bleibt so, denn so viel Zeit habe ich mein Leben lang nicht verratzt, wie diesen Winter.
Heute ist der Tag, an dem ich beginne alle „Outdoor-Spielzeuge“ für den Lesegarten wieder in Ordnung zu bringen. Die Gras-Feen (oben im Bild) sind nach diesem Sturmwinter beispielsweise flügellos, überall bröselt Farbe und Lack. Bis zum OFFENEN ATELIER am 6. Mai, sollen sie alle wieder für überraschende Blicke sorgen. Dazwischen Außentüren schleifen und streichen… mal sehen, was ich schaffe. Schreiben, Auftragszeichnen und Leseübungen für die Lesung in der nächsten Woche in Ruhlsdorf beginne ich erst mit dem Einzug der Dunkelheit, es geht nicht anders – bin grade lichtsüchtig…
…PS: Die Lesung in Ruhlsdorf wurde auf den 18. Januar 2019 verschoben…
Morgenstunde (59. Blog-Notat)
Erster April, Ostersonntag, es schneit, kein Scherz. Gestern habe ich noch ambulante Frühbeete im Hof angelegt mit Kürbiskernen und Tagetes in vier Arten u.a.m.. Die Vorfreude auf die Farbe Grün schmerzt inzwischen fast körperlich. Und dann das! Ja, sie hatten es im Wetterbericht verkündet, es würde Ostern schneien, aber gleich so viel und schwer, dass sich die Büsche verbiegen? Wer hätte das gedacht. Weihnachten wäre so etwas schön. Immer dieses Schlotterschauern auf der Haut, selbst am Osterfeuer wurde mir gestern nicht warm und der Glühwein schmeckt schon lange nicht mehr: Es reicht Herr Winter, selbst wenn du uns heute dein allerschönstes Gewand präsentierst. Der Tag des OFFENEN ATELIERs ist es nicht weit, ich möchte und muss in Haus und Hof vorankommen, die Winterstarre auflösen. Der Liebste tackert derweil draußen in seiner 19-Grad-Werkstatt Rähmchen für seine Imkerei und ich schwinge die Pinsel: Weiß in Weiß – ein bisschen wie da draußen der Herr Winter…
Ein paar Schnappschüsse vom heutigen Wetterereignis in Hof und Garten…
Morgenstunde (58. Blog-Notat)
Wochenende! Und jede Menge Besuch steht an. Heute beispielsweise kommt noch ein Schlafgast (im Atelier, inmitten meines kreativen Kreises…:)). Es ist meine Freundin Trilli, mit ihr wird es garantiert ein gutes Nachtgespräch geben. Trilli lebt seit einiger Zeit wieder in Erfurt und ist eine ganz besondere Künstlerin, ein Unikat unter den vielen. Zum Texten werde ich die nächste Zeit wenig kommen. Auch wenn es noch winterlich ist, meine öffentliche Winterschreibzeit neigt sich gerade, denn es ist Frühling und die nächsten Wochen gehören der Vorbereitung des OFFENEN ATELIERS. Ich werde also nur noch ab und zu etwas zum Krimi „Milchmond“ posten, weil das Teil jetzt einfach mal langsamer wachsen wird. Ich hoffe, Ihr könnt es verschmerzen :). Dafür wird das Bildschaffen etwas wachsen, sechs leere Leinwände warten schon auf mich. Ich wechsele also eben mal wieder die Pferde … Habt eine gute Zeit!
Morgenstunde (57. Blog-Notat)
Heute nur wenige Worte, ich zeichne am Einladungsmotiv für den 6. Mai. Früher habe ich aus diesen Zeichnungen Postkarten produziert, das lasse ich inzwischen, denn, leider, leider, die Leute schreiben kaum noch Kartengrüße und ich kann mir keine Ladenhüter erlauben… Also gezeichnet wird noch mit Stift und Pinsel, ganz analog und manuell, erlebbar aber ist für Euch das neue „Schräge-Vögel-Motiv“ später nur virtuell.
Virtuell gibt es indes auch der Atelierführer 2018, der zu allen Brandenburger Ateliers lenkt, die da an dem 1. Maiwochenende bei den OFFENEN ATELIERs mitmachen. Da die gedruckten Hefte auch nur selten im öffentlichen Raum zu finden sind: hier ein Link zur virtuellen Broschüre. Da könnt Ihr Eure Route schon mal vorausplanen…
Klickt dafür hier. Das Atelier an der Schorfheide findet Ihr darin unter OBERHAVEL/Zehdenick 🙂
Habt alle einen schönen Tag miteinander!
Stunden später:
Morgenstunde (56. Blog-Notat)
Fünf Grad miese, scharfer Wind, ich friere. Letzte Woche hatte ich im Odenwald den Frühling gesehen. Für einen Tag wie ein Traum. Es war der 5. März und wir waren mit alten Freunden touristisch unterwegs, wobei ich staunte, wie schön die Landschaft um Mannheim und Heidelberg ist. Wir spielten bis in die Nacht Doppelkopf und ich hatte dabei eine stille Vorfreude auf jene Zeit, wenn wir alle im Ruhestand sein würden, denn der Plan war immer – sie kehren dann zurück. Schlussendlich aber erklärten sie uns in jener Nacht, sie würden nicht mehr zurückkommen in die Schorfheide, auch nicht im Alter. Nach zehn Jahren Leben in der Westhälfte Deutschlands, wären sie inzwischen so verwurzelt und mit beruflichen Anschlüssen ausstaffiert, nicht mehr aufholbar, müssten sie noch einmal von vorne beginnen. Künstler sind ja nie wirklich im Ruhestand, nicht nur wegen der dünnen Rente… Das einzige was ihnen echt fehlen würde, wären die Ossis, die unverfänglichen Gespräche, das ungeschützte Offene, die gemeinsamen Erfahrungen. Immer wieder Abschied nehmen und Menschen verlieren.
Ja, ich verstehe gut, dass man/frau nach Wohlergehen strebt und nicht jeder erträgt, dass er 28 Jahre nach der Deutschen Einheit immer noch um so viel weniger wertschöpft als anderswo. Die freien (nicht staatlich subventionierten) Kulturschaffenden reden selten über ihr Dilemma, aber sie sind wohl jene, die man hierzulande am meisten ausnimmt. Ohne Anstand und Respekt, als wären künstlerische Ideen nur gut als Petersilie auf einem Festtagsbraten. HerzensBildung, Verantwortung, faire Honorierung – Fremdworte im öffentlichen Leben. Und so gehen sie weiter aus dem Osten weg. Ich verstehe meine Freunde gut, denn natürlich kommt zuerst das Fressen, aber um mal Doppelkopf zu spielen, gepaart mit einem interessanten Gedankenaustausch, muss ich inzwischen schon sehr weit fahren…
PS: Mit der öffentliche Schreibarbeit zur Kriminalgeschichte „Milchmond“ geht es nächste Woche weiter…
Morgenstunde (55. Blog-Notat)
Guten Morgen Euch allen an diesem ersten Märzsamstag,
friert Ihr auch so erbärmlich? Es ist wirklich langsam genung, die eisigen Zeiten sollten endlich verschwinden, denn wir können uns nicht ewig im warmen Nest verkrauchen.
Ab und zu ruft die andere Welt, die nicht erfundene, nach uns, da müssen und wollen wir hin. Deshalb ruht die nächsten acht Tage die Schreibarbeit hier auf dem Blog.
Nach der Sendepause, hoffe ich, Ihr besucht den Milchmond und anderes im Schorfheidewald bald wieder. Es würde mich freuen.
Habt bis dahin eine gute Zeit,
Abendstunde
Dieses Bändchen von Pauline Werner hat mir Siegfried Nucke vom Verlag Tasten & Typen heute mit der Post zugesandt, was mich dolle freute, denn ich durfte im Januar das Cover zeichnen. Habt beide vielen Dank für diesen feinen Auftrag!
Ansonsten war das heute ein aufregender Tag. Lesung im K3 in Berlin-Hohenschönhausen. Sie hatten sich die Schorfheidemärchen bestellt, die ich eigentlich nur in der Schorfheide lese. Es ist immer ein Wagnis die leise Melodie des Schorfheidewaldes in die Großstadt zu tragen. Aber die Märchenstunde war gut besucht und die Zuhörerinnen schienen mir interessiert. Alles gut, ich bin jetzt nur heiser, die Stimmbänder werden auch nicht besser. Kurzweilig ist Stillschweigen angesagt.
Habt einen schönen Feierabend
Eure Petra
Morgenstunde (54. Blog-Notat)
Klirre-kalt ist es heute in der Schorfheide. Trotzdem werden wir eine kleine Ausfahrt zum Werbellinsee unternehmen, denn eine ganze Woche nur am Computer zuzubringen, nährt die winterliche Vereinsamung ungemein. Denkt nicht, dass sei nur ein Problem der modernen, großen Städte. Die Winterhäuser in den Dörfern schweigen jetzt meist auch still, denn in den meisten dieser Katen wohnt nur eine einzige Person. Oder es ist wie bei uns: Der Liebste ist vom Naturell her eher schweigsam… Nun denn, wenn‘s ganz dicke kommt, lese ich abends laut, damit frau das Sprechen in der Stille nicht verlernt, zumal ich am Dienstag in Berlin eine Schorfheidemärchen-Lesung gebe. Montag gibt es neue Zeilen zum Schorfheidekrimi „Milchmond“, das Wochenende ist schreibfrei… Habt eine gute Zeit,
Eure Petra
Morgenstunde (53)
Wochenende!!!! Die Tasten ruhen gleich still – Montag könnt Ihr die nächste Wortladung erwarten.
Für heute sind kreative Pinselübungen vorgesehen. Hier schon mal ein Entwurf zu einem Titelbildhintergrund…Ein Nachthimmel eben.
Eigentlich wollte ich keine Zeichnungen zu dieser Kriminalgeschichte anbieten, aber eine Handvoll wird es nun vielleicht doch, mal sehen was da wächst.
Die Nachtschatten auf der Banke sollten es schon sein, notfalls finden die sich auf dem Rücktitel wieder. Ein anderes Blatt könnte die Wolfs-Legende illustrieren… Alles ist noch offen, wie in einem Spiel, dass sich gleich einem Puzzle am Ende finden wird.
Hier mal ein Textversuch für das Titelblatt (siehe links), aber die typographische Gestaltung kann ein Verlag fraglos viel besser als ich, ist also nur eine Arbeitsansicht.
Entspannte Freizeit wünscht Euch,
Petra