Morgenstunde (40)

Annenwalder Advent: Morgen, am 10. Dezember geht es mittags nach Annenwalde bei Templin. Im Hofladen von Kitty Weitkamp werde ich ein Plätzchen bekommen, um von 14 bis 18 meine Bücher, Eulenkalender und diverse Drucke und Kartensets anbieten zu können. Beim Annenwalder Advent geht es dieses Jahr etwas kleiner zu, trotzdem lohnt sich gewiss ein Ausflug dorthin. Im Hofladen wird Glühwein und Kunsthandwerk geboten. Die Gaststätte „Kleine Schorfheide“ gegenüber serviert ein Adventsmenü. Auf dem Pferdehof kann der Gast auf Ponys und Pferden reiten. Christian Wendt kutschiert die Kremserfahrten und in der Glashütte um die Ecke kann man Weihnachtsglas gestalten. Die Landfrauen Densow sind mit Kaffee und Kuchen dabei und am Abend gibt der Lychener Kirchenchor „Europäische Weihnachtslieder ab 18 Uhr in der Dorfkirche. Es ist also nett was angerichtet. Ich hoffe auf Euch als freundliche Besucher … 🙂

Schutzengel
Zeichnung: Petra Elsner

Morgenstunde (39)

Böhmische Nussplätzchen.

Wenn Ihr wüsstet, wie es in meiner Küche duftet, Ihr würdet alle kommen – garantiert. Es ist für mich DER vorweihnachtliche Duft schlechthin. Meine super-moderne Mama war in der Adventszeit immer besonders arg beschäftigt und lag zu den Adventssonntagen lange fix und fertig in den Federn, denn sie saß nachts auf dem Radiosender und lieferte mit anderen zusammen die damals allseits beliebten Solidaritätskonzerte des Rundfunks der DDR. Wenn sie am 1. Advent irgendwann nachmittags erwachte, ging es zügig los, damit wir wenigstens zum Abendbrot etwas naschen konnten. Drei Mehlweibchen luden dann mit breitem Grinsen den verzückten Vater zur Verkostung. Dabei ging es nie um Schönheit, sondern ausschließlich um die Verführung der Zunge. Das ist immer noch so, nur bin ich bei der Verwandlung zum Mehlweibchen fast immer allein. Wen das Rezept interessiert Ihr findet es hier: Denn wem soll ich es sonst weitergeben? Mein Sohn ist nicht so der Bäcker geworden und eine Liebe pflegt er gerade nicht.
Es ist wie mit vielen Dingen, die im Augenblick für die Nachgeborenen nicht mehr wichtig scheinen: Bücher, Bilder, Klassische Musik, Schauspiel sind außen vor, es dominiert das Spiel mit dem Smartphone … Der berühmte Dirigent Kent Nagano spricht von „einer Krise der humanistischen Werte“. Es gilt Berührungen zu schaffen… Habt einen schönen 1. Advent!

 

Morgenstunde (38)

November. Foto: Petra Elsner

Seit Tagen suchen wir das Zeug für die Steuer zusammen. Das sind schaurige Wurseltage, weil irgendetwas immer schier unauffindbar scheint und sich das Teil nach nervenzerfetzenden gegenseitigen Beschuldigungen („Du hast das…!“) schlussendlich im Folgejahr abgelegt wiederfindet. Was haben wir uns schon vorgenommen, aber schaffen es doch stets erst auf den letzten Punkt. Heute Mittag fahren wir zu unserem Berliner Steuerbüro und geben alles ab, erst danach wird sich die gereizte Grundstimmung legen und wieder Friede und Weitsicht im Künstlerhäuschen eintreten. Die Haut wird eben mit den Jahren eher dünner, als dass sie sich durch Ignoranz eine Immunschicht zaubern könnte. Ist nicht und wird nicht mehr, ist auch nicht schlimm.
Mich begleitet in diesen Tagen ein Gedanke von Roger Willemsen: „Nur Zeiten, die vieles zu wünschen übriglassen, sind auch stark im Visionieren…“. Der macht mich hoffnungsvoll für das Land und für mich selbst.

Morgenstunde (37)

Mein Initial für den Advent
Zeichnung Petra Elsner

Die Zeit hat es wieder eilig. Obgleich ich versuche gegenzusteuern, nimmt sie sich einfach die Tage, Wochen, Monate und verschluckt am Ende das Jahr. Gierig wie ein Kater im Winterfuttermodus. Indem werden die Wahrnehmungen flüchtig und das Jetzt verliert seine klare Gestalt. Aber eine gute Sehschärfte ist genau das, was wir alle brauchen, um die Globusprobleme anzupacken. Klarsicht eben und kein verklärter Rosarot-Brillen-Blick und auch kein nur dunkel-schwarzer… Ich wünschte mir, dass in Deutschland wieder mutig und mit Augenmaß regiert und gelebt wird und hoffe, das ist kein frommer Wunsch.
Aber heute, heute knipse ich erst einmal meine ganz individuelle Adventszeit an und Euch allen wünsche ich: Sinnreiche Wahrnehmungen!

Abendstunde…

Kurz bevor es losging …
Während der Veranstalter begrüßte…

 

 

 

 

 

 

Wir sind zurück aus Schwedt an der Oder. Im Mehrgenerationenhaus brummte es und nach der Kaffeezeit hab ich dort aus fünf meiner Bücher gelesen. Die gut 80 Besucher waren ganz Ohr. Hier ein paar Schnappschüsse von der Veranstaltung. Bis auf eine freudsche Fehlleistung im vorletzten Satz (wo ich aus dem „Förster“ einen „Pförtner“ machte – niemand ist perfekt…) lief es bestens. :).

Mit M. Stammert , Vorstand der WOBAG-Schwedt im Gespräch , die hier eingeladen hatte.
Bei den einstimmenden Worten ….

Morgenstunde (36)

Teezeit: Zeichnung: Petra Elsner

Spätherbsttipp: Es ist die Zeit der roten Nasen und heiserer Stimmen. Mein Geheimtipp: INFEKT-ANFLUGS-TEE. Heißt genau, was da steht: Trinken, wenn der Infekt sich ankündigt – eine Tasse am Tag, mehr nicht. In vielen Fällen hat der Tee in meiner Familie den Ausbruch von Erkältungen verhindert. Wenn die allerdings schon da ist, braucht man den INFEKT-ANFLUGS-TEE auch nicht mehr zu trinken.
Das Rezept verriet mir eine echte Ärztin und das enthält:
Zu gleichen Teilen  getrocknete:
Königskerzenblüten,
Isländisches Moos,
Lindenblüten und
Schafgabe.
Mischen und in Gläser füllen.

 

Die Zutaten
Hier jeweils 50 Gramm – mischen.
Abfüllen.

1 Teelöffel auf die Tasse, mit kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, absieben und mit Honig, eventuell auch Zitrone langsam trinken.
Kommt gut durch diese Jahreszeit,
Eure Petra

Morgenstunde (35)

Im Morgenlicht vor der Grundschule am Hohen Feld in Berlin-Karow.

In der heutigen Morgenstunde war ich schon zeitig unterwegs. Unter der Novembersonne ging es  nach Berlin-Karow, wo ich in der Grundschule am Hohen Feld aus meinem „Schatz der Baumriesen“ las. In der kleinen Schulaula waren zu 10 Uhr im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages etwa 30 Kinder aus den Klassen 4 bis 6 zusammengekommen. Schnell wurde aus dem Raum eine echte Lauscher-Longe. Die Kids gingen wunderbar mit der Geschichte mit und waren 45 Minuten lag ganz leise. Toll! Auch mein Verstärker hat diesmal nicht rumgezickt. Offenbar hatte vergangene Woche nur das Anschlusskabel einen Defekt… Ob und wie der Läufer Melchor mit seinem Wunderhirsch Aron die vielen Prüfungen in der Fantasy-Geschichte übersteht, können die Kinder nun in der Schulbibliothek weiter lesen.  Ein Buch hab ich dort für sie hinterlegt.

Gleich 10 Uhr: Kinder der Klassen 4 bis 6 versammelten sich in der kleinen Aula.
Am Start zur Lesung.

Morgenstunde (34)

Der hintere Raumausschnitt ohne sperrigesn Aktenordnerschrank (dafür Platz für die Zeichenstaffelei) und links das neue Lagerregal.

Es ist geschafft! Bin erleichtert, weil alle Utensilien endlich wieder verstaut sind, nun kann wieder gearbeitet werden… Nächste Woche stehen zwei Lesungen an, eine Schullesung in Berlin (Schatz der Baumriesen) und eine 5-Bücher-Kurz-Lesung in Schwedt. Letzteres habe ich noch nie gemacht: Bestellt sind nur 20 Minuten für fünf meiner Buchtitel – also immer eine Buchseite, Schnitt, Klappe, das nächste. Ob sich dabei eine Stimmung erzeugen lässt – keine Ahnung, ich hoffe es und arbeite daran.
Inzwischen ist mein defekter Verstärker beim Schrauber… noch habe ich keine Rückmeldung. Bitte, ich möchte am Montag nicht wieder eine Wackelkontaktlesung durchleben!  Herr, erleuchte den Techniker! Heute, gleich, werde ich mir neben der Tastatur eine Kerze anzünden und mich an die nächsten Krimizeilen setzen – froh und guter Dinge…

Linke Atelierseite
Rechte Atelierseite

Morgenstunde (33)

Morgenstunde: Ich hab mir schon dieser Tage den Stern ins Fenster gehängt und damit ich wenigstens  eine schöne Stelle zum Ansehen habe – nur nicht hinter mich blicken…

Chaostage im Atelier. Seit gefühlten vier Wochen heißt es täglich neu: Ausräumen, Sichten, Umschichten, Umbauen… Einmal ringsherum im Raum. Inzwischen ist jedes Möbelinnenleben komplett gesichtet und ausgemistet, aber so langsam steht es mir bis zur Halskrause…. Morgen Abend wird mein Liebster mit dem neuen Lagerregal fertig werden, danach kann ich einräumen und VERSCHNAUFEN! Und vielleicht auch mal wieder etwas richtiges Arbeiten.
Das neue Lagerregal wird 30 cm tief sein, das alte hatte nur 18 cm zu bieten. Irgendwann, als ich gerade den großen Aktenordnerschrank entsorgt hatte (statt dessen hat an seiner Stelle die Zeichentischstaffelei Platz gefunden) und zwischenzeitlich halbwegs Ordnung im Atelier war, deuchte mir – herrje, dann bekomme ich die Schübe vom Zeichenschrank nicht mehr aufgezogen. Also musste das Teil um 20 cm zur Tür hin verrückt werden. Der Metallschrank ist sauschwer – hieß: auch seinen Inhalt ausräumen … Inzwischen stehen die Einzelteile für den neuen Regalrahmen, dafür türmt sich der alte Regalinhalt auf dem Fußboden. Leuchte mein Stern und gib mir Mut…

Stundenlang den Inhalt vom Zeichenschrank sortieren…
Jetzt steht er wieder… aber dann kam das Regal dran…
Die Seitenteile sind schon mal da…

Morgenstunde (32)

Zu Beginn der Lesung. Die schönen Blumen (links) musste ich mir erst einmal verdienen… Fotos: Lutz Reinhardt

Das war ein feiner Abend. Es hatte sich ein gutes Publikum versammelt, das ein Gespür für Andeutungen und Hintersinn mitbrachte und mir auch vier kurze Wackelkontakte verzieh. Gott sei Dank war mein Liebster im Raum geblieben. Er sprang schnell auf, schaltete den Verstärker zwei, dreimal an und aus, dann funktionierte das Teil wieder. Früher hätte mich so etwas vollkommen aus dem Konzepte gebracht, heute habe ich nur noch rumgewitzelt. Die moderne Anna-Ditzen-Bibliothek in Neuenhagen verströmt zu Veranstaltungen dieser Art eine tolle Atmosphäre: An einer Minibar schenkt man hier zu den Lesungen geistige Getränke aus und hatte zum „Stumme-Gänse-Krimi“ Gänsehäppchen angerichtet. Der harte Kern der Stammgäste plauderte schon eine schlappe Stunde vor Beginn in der gemütlichen Leselonge. Diese Zeit bevor die Leselampe die Sicht auf meine Leseblätter erhellt, ist für mich die schrecklichste… Lampenfieber eben. Das verfliegt wie es kam – gleich nach den ersten Zeilen. Die Autorin fühlte sich im Reich von Chefin Stefanie Reich gut aufgehoben und konnte für die uckermärkische Kriminalgeschichte „Stumme Gänse“ begeistern – was will man/frau mehr. Es blieb ein Abend der technischen Störungen, draußen vor der Tür gab das Auto beim Start „Motorschaden“ an und streikte. Aus, an – warten, erneut starten und auf ging‘s durch die Nacht.

Mitarbeiter Thomas Mees zündete zur Lesung die Teelichte an und verabreichte den Gästen die geistigen Getränke.
Bei der Eröffnung mit Stefanie Reich. Die schöne, gedämpfte Lichtstimmung kommt hier durch das Blitzlicht leider nicht zur Geltung…

 

Ankündiger im Märkischen Echo zur Lesung. . Ein paar Ungenauigkeiten sind im Text. Z.B. „Wahl-Barnimerin“ stimmt natürlich nicht, weil Kurtschlag eben schon in OHV liegt, aber in der Schorfheide. Und der Erpel ist eigentlich ein Ganter…