Zwischen all den Gedanken um die entstehende Geschichte ist es in diesen Tagen einfach traumschön der Vergänglichkeit zuzusehen. Die Natur welkt so verzaubernd, dass man kaum glauben mag, dass sie sich in ihren langen Winterschlaf zurückzieht. Manchmal ist es auch bei sterbenden Menschen so. Als meine Mutter im Januar 1984 an einem furchtbaren Krebs zu Grunde ging, war sie in der Stunde ihres Todes so schön, dass wir immer wieder zu ihr sehen mussten. Sie lag im Wohnzimmer auf dem Sofa, ganz entspannt, wie eine Frau am Strand in der Sonne. Die frisch lackierten Fingernägel leuchteten makellos vom Weiß des Bettzeuges. Der abgemagerte Körper füllte sich plötzlich wieder mit – ich weiß nicht mit was und sie schien ein wenig zu lächeln. Jedenfalls waren mein Vater und ich sehr tröstlich über diesen Anblick. Wir setzten uns zu ihr und tranken Schnaps bis zum Morgengrauen. Sie hatte es geschafft, alles Leid zurückgelassen. Es hockte fortan in unseren Seelen. Auf Lebenszeit. Wenn ich dieses Farbrauschen da draußen ansehe ist es mir, als wollten die leuchtenden Blätter und das goldene Licht in mir noch einmal Leichtigkeit verströmen, bevor das große Dunkel kommt.
Habt ein schönes Wochenende allerseits!
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Guten Morgen liebe Petra, dies sind sehr berührende Gedanken zu deinen wunderschönen Bildern. Ich als Herbstmensch habe diese Jahreszeit nie als Vergänglich betrachtet, sondern als Höhepunkt der Natur, bevor wieder alles von vorne beginnt. Heute gehe ich mit der Kamera Pilze suchen, aber so schöne wie deine werde ich wohl nicht finden. Dir ein entspanntes Wochenende!
Guten Morgen, lieber Arno. Ja, es war so ein trauriger Hauch, der mich mit dem Herbstwind traf. Bin ja auch ein Herbstmensch und liebe opulente Farb-Explosionen und denke dann auch nicht allenthalben darüber nach, was folgt. Aber manchmal eben. Wünsche Dir eine beschauliche Pilzpirsch.