Der Tag hängt tropfnass in einer Michsuppe. Schwer im Dämmerlicht aus den Federn zu kommen, zumal der gestrige Lesenachmittag mir noch in den Kochen steckt. Schreiber, Maler, Zeichner sind Einzeltäter. Und wenn sie dann mal in die Öffentlichkeit treten (müssen), jammert meist ihr Naturell noch tagelang im Nachklang. Aber das ist nicht vermeidbar. Seit Jahren arbeite ich an meinen Auftritten, habe sogar mein extremes Lampenfieber aufstellen lassen, seither ist es besser. Die Angst ist geringer geworden, und viel Übung hat die Lesequalität und das Rollenspiel dabei angehoben. Inzwischen freue ich mich sogar auf die allermeisten Lesungen, aber das elende Kraft verheizen dabei ist leider geblieben. Gestern hatte mich eine fitte Senioren-Runde nach Wandlitz gebeten, die es mir leicht machte, und ich hatte auch für sie auch die richtigen Texte zusammengestellt. Zum Beispiel meine Kurzgeschichte „Gerdas Hofgesellschaft“, die sich dem Thema Älterwerden kreativ stellt. Der haben sie amüsiert gelauscht. Wer mag findet diese Geschichte unter diesem Link: hier.
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Da geht es Dir ähnlich wie mir. Mein Lampenfieber war stets so extrem, dass ich mich einfach nicht auf die Auftritte freuen konnte und froh war, wenn ich es „überstanden“ habe. Jetzt scheint endlich die Zeit zu kommen, mich mehr zu freuen und das Lampenfieber einigermaßen in den Griff zu bekommen.
Sei herzlich gegrüßt
Sylvia
Liebe Sylvia, das verstehe ich sehr, sehr gut :), aber mit der Zeit und ein paar Krücken… Ich habe irgendwann einer Schauspielerfreundin von meiner Vorleseangst erzählt und sie sagt auf einmal ganz trocken: „Nicht Denken, Lesen, Silbe für Silbe!“ Seit ich den Geräuschen im Raum nicht mehr nachspüre: Geht da jemand? Warum tuscheln die jetzt … ? – ist fast alles gut. Vorlesen ist richtig Arbeit und nach einer schlappen Stunde ist es dann aber wirklich auch genug…
Alles Gute für Dich, herzlichst Petra