Schlaffer Sonntagsmorgen. Die dichte Schaffenswoche wirkt nach. Früher haben wir in so einer matten Stimmung lange beim Frühstück gesessen, geschwafelt und geraucht. Eine nach der anderen. Irgendwann klingelte es und meine Freundin Dagi schneite herein. Noch eine Kaffeekanne, noch mehr Zigaretten, herrliches Palaver. Seit 15 Jahren gibt es solche Frühstückskonstellationen nicht mehr. Sie schliefen ein, seit ich nicht mehr rauche. Seither ist mir das morgendliche Glucken unmöglich, ich springe in den Tag und arbeite schon wieder. Ja, gut, dass ich nicht mehr rauche, bekomme eh nicht gut Luft…aber diese gemächliche Sonntagsmorgenstimmung – sie fehlt mir. Als man die Horrorbilder auf die Zigarettenschachteln druckte („Rauchen tötet!“), habe ich meine Träume-Cartoons arg verkleinert und sie als Einschiebezettel zwischen Zellophan und Horrorbild gesteckt. „Ohne Rauch kein Zauber!“, war nun darauf zu lesen. Ich habe mich lange den Aufklärungskampagnen verweigert, bis ich eines Sonntagsmorgens einen so mordsmäßigen Hustenanfall bekam, dass ich schlagartig von dem „Zauber“ abließ. Ehrlich, ich dachte damals, es würde das Ende meiner Kunst sein, denn die Zigarette war gewissermaßen mein „Korrektiv“. Schmauchend pausieren, um Abstand zu nehmen, ruhig auf die Arbeit schauen, dabei den nächsten Pinselstrich zu erkennen… Schlussendlich ging es dann doch ohne Rauch, aber der Zauber… er ist irgendwie dahin 😊.
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Liebe Petra, du sprichst uns aus der Seele!
Genau so empfinden wir es auch. Nicht jeden Morgen, auch nicht jeden Sonntag;
aber immer wieder mal.
Auch wir haben gerne geraucht, sind aber trotzdem froh, davon weg zu sein.
Habt beide einen schönen, rauchfreien Sonntag.
Manni und Edeltraut
Ach, Ihr Süßen, ja, die alten Laster und die Nebenwirkungen…aber ohne, es hätte nie eine Friedenspfeife gegeben u.a.m…. Seid umärmelt, Eure Petra