Gestern fragte eine Freundin Honig an. Sie plagte sich mit einer schweren Erkältung. Da sind wir einmal quer durch den großen Wald der Schorfheide gedüst: vom Wuckerweg, über Carinhall, nach Friedrichswalde und weiter nach Joachimsthal. Eine traumschöne Landschaft, in der viele meiner Märchen wohnen. An der Judenbrücke halten wir immer für einen Moment. Sie führt über den Judengraben, der den Friedrichswalder Wiesen entspringt und im Großen Döllnsee mündet. Er wurde Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt, um den Wasserstand des Großen Döllnsees und die Flößerei auf dem Döllnfließ zu sichern. Der Name hat also nichts mit dunkler deutscher Geschichte zu schaffen, im Gegenteil, der Ort um die Brücke hat etwas Magisches. In Joachimsthal haben wir den Honig mit Abstand übergeben… Der Nachmittag gehörte der Gartenarbeit, während der Imkergatte den Dampfwachsschmelzer fütterte, um das Bienenwachs aus alten Waben zu gewinnen. Dieses Wachs tauschen wir im Bienenfachhandel gegen neue Mittelwände. Es kommt also auch hier nichts um.
Seit ich meinen Weihnachtsstern im Atelier abgehängt habe, schaut mit abends hinter dem Fensterglas ein schwarzes Loch an. Die Häuser der anderen Straßenseite ducken sich im Abendschwarz. Mir gegenüber brennt zwar ein Licht, dass aber deckt ein Transporter ab. Nur die Straßenlaterne funzelt im äußersten Lichtkreis ein wenig. Ich fand es trostlos, so in die Nacht zu schauen. Deshalb habe ich mir zum Wochenende einen kleinen geschälten Ast mit einer kleinen Lichterkette ins Fenster gehängt. Jetzt ist nicht mehr ganz so finster😊.
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