Morgenstunde (965. Blog-Notat)

Nach der Europawahl mehren sich die Stimmen in Politik und Gesellschaft, die endlich eine Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen verlangen. Bisher haben die Verantwortlichen gemauert. Es gab nur kleinteilige Einsichten wie z.B. die unverhältnismäßigen Schulschließungen. Sie werden nun jede Menge Zivilcourage brauchen, wenn die Karten auf einem möglichen Runden Tisch oder/und in einer Enquetekommission offengelegt werden. Denn es ist wichtig, die zeitweilige Deformierung der Demokratie und Einschränkungen der Freiheitsrechte aufzuarbeiten. Sie haben das Vertrauen in selbige am stärksten beschädigt und die Gesellschaft nachhaltig gespalten. Die unabhängigen Medien mutierten in dieser Zeit zu Echokammern der staatlichen Verlautbarungen und cancelten oder deformierten jede andere Meinung. Aber nicht nur das. Die Corona-Zeit führte uns im Nachklang (vor allem den Westdeutschen) deutlich vor Augen, wie schnell Menschen gleichgeschaltet werden können und kritische Bürger ausgegrenzt oder gar beschädigt wurden. Angst sorgte für Anpassung und so ist nun die überhebliche Pose „Mit uns hätten sie das (System der DDR) nicht gemacht…“ Aha, so so… – auch nur eine Legende.

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2 Gedanken zu „Morgenstunde (965. Blog-Notat)“

  1. Ich habe wenig Hoffnung, dass die Courage vorhanden sein wird für eine echte Aufarbeitung. Denn dann kommen auch die Fragen nach der politischen und individuellen Verantwortung und nach Konsequenzen auf. Dass die Regierenden und Entscheidenden das riskieren wollen, glaube ich eher nicht.
    Ich als eine der “Ausgeschlossenen” wäre schon heilfroh, wenn sich nicht Gleiches wiederholen würde. Aber auch danach sieht es nicht aus.

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