Als mein Liebster mir nach dem Korrekturlesen sagte, er sei viel zu dicht dran, als dass er was zu dem Text sagen könnte, war ich verunsichert – wie meinte er das nur? Einen Tag später konnte er es formulieren, worüber ich noch nachdenken sollte. Zwei Kleinigkeiten, die ich dankbar annahm, aber die Verunsicherung blieb in mir hocken bis in die Abendstunde, als die Lesung begann. Es kamen mehr Menschen als ich erhoffte in unser kleines Dorf und ehrlich, es war ein gelungener Abend… Es war 55 Minuten lang so still, dass ich fast meinen Atem hörte. Mit dem letzten Satz: „Nebelschleier flossen um die erdigen Füße der Moosgestalten, die verschwanden als aus dem Dorfkrug ein Paar in die Nacht trat.“ – öffnete sich die Kneipentür und ein Paar trat verspätet um eine satte Stunde ein und alles lachte schallend. Ich weiß nicht, ob die Beiden jemand aufklärte, weshalb das Gelächter losbrach, sie waren schnell wieder verschwunden, aber das wird sich finden.
Man selbst ist ja nicht wirklich realistisch in den Bewertungen eigener Auftritte, aber es kam von allen Seiten Lob und Anerkennung, dass ich denke, es ging wohl in Ordnung. Besonders dankbar bin ich unserem Kurtschlag-Redakteur Manfred Lentz, der noch heute Nacht eine tolle Besprechung hinlegte, die über den Abend gut Auskunft gibt, hier geht es zu dem Link…
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