Versteck unterm Hut (1 – der Einstieg)

Öffentliches Arbeiten an einer Kurzgeschichte:

Es war der Tag im Juli, an dem unzählige Pappelsamen die Straßenränder weiß wie Schnee säumten. Ein Mann und eine Frau saßen auf einer Bank in einem Biergarten, und genau hier beginnt diese Geschichte: Ein dünnes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ihre Augen hielten seine fest und sie schlüpfte währenddessen in seine Gedanken. Sie waren weiß, wie die weiße Flocke, die gerade auf seinem Haar gelandet war.  Das verwunderte sie. Offenbar dümpelten in diesem schönen Herrenkopf nur weiße Wolken, die verschleierten, dass dahinter nur die große Leere wohnte. Die Zauberin erkannte auf seiner Gedankenspur, dieser Ritter der traurigen Gestalt litt schon länger an seinen Seelenwunden. Tina Morgenstern konnte Seelen erspüren, aber diese von Julius Silvester war viel zu leicht, sie hatte ihre materielle Substanz irgendwo aufgerieben…

 

© Petra Elsner
12. Juli 2019

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