Als es Sommer wurde hörten wir das pompöse Ticken der Uhren nicht mehr. Wir lebten in gepflegter Einsamkeit auf Sparflamme. Doch der milde Anschein entpuppte sich als Schwindlerin. Denn hinter dem Trugbild lauerte schon der Bankrott der alten Welt.
Die fünfte Lauschprobe führt weiter durch die Fantasy-Geschichte “Schatz der Baumriesen”. Mit dieser nächsten Mini-Lesung ist nun eine ganze Lesestunde zu dieser Geschichte zusammengekommen. Man muss nur im Blog zurückscrollen und sie nacheinander anklicken. Den spannenden Rest bitte ich Euch selbst zu lesen. Wer in Schwedt wohnt, kann das Buch ab heute in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk erstehen, sie haben wieder geöffnet. Leser von weiter weg können es online erwerben. Insgesamt war das meine 15. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit.
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Dieser kalte Ostwind verschlägt mir wie im Winter den Atem, dazu die Birkenpollen – kein gutes Gemisch für eine schwache Lunge. Und ach, die Corona-Politiker haben endlich die vergessenen Künstler wiederentdeckt. Nach wochenlangem Berufsverbot! Aber es brauchte erst unzählige, verzweifelter Aufschreie in den Wohnzimmer- und Küchenstudios, Petitionen und den offenen Brief im „Stern“, der die Bundesregierung mahnte, die Künstlerschaft genauso zu unterstützen wie andere Branchen auch. Seit gestern sprechen sie von „unseren Künstlern“, die ihnen doch so fehlten. Kunst ist kein Sozialfall, Kunst ist ein Wirtschaftsfaktor. Ich hab mich hier zu den Lebensumständen meiner Kollegen schon oft ausgelassen und will mich nicht wiederholen. Aber wer Veranstaltungen verbietet, muss für den Schaden aufkommen – wenigstens lebenserhaltend. Ich glaube aber dennoch, dass den meisten nicht klar ist, wie diese Einzelwesen wirtschaften. Von einem Honorar zahlt ein Künstler Steuern und Versicherungen, er finanziert daraus sein Leben und die Investitionen für sein Schaffen und seine Auftritte. Statt sich einen Urlaub zu leisten wird Material, Technik und ein Straßenschild angeschafft. Da gilt es abzuwiegen: ein neuer Verstärker, ein Einkauf im Künstlerbedarf (Farben, Leinwände, Rahmen…) oder ein Wochenende am Meer. Beides geht eher selten. Aber genug, sie haben es ja endlich vage erkannt „unsere“ Politiker, das lässt hoffen.
Die vierte Lauschprobe führt weiter durch die Fantasy-Geschichte “Schatz der Baumriesen”. Es ist meine 14. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit. In ihr geht es um Melchors und Arons Suche nach der Feuerkugel…
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Montag lese ich weiter aus den Baumriesen vor, aber heute muss ich einfach raus. Die Natur leuchtet ganz wunderfein, ich will ihr dabei zusehen 😊. Sie besänftig, vertreibt den Frust. Gestern wieder bemerkt: Die Obstbäume brauchen kräftig Wasser, sonst bilden die Blüten keinen Nektar und die Bienchen kommen nicht bestäuben. Ansonsten hab ich die alte Singer angeworfen und ein paar Alltagsmasken genäht, denn wer weiß schon, wie lange wir mit sowas rumlaufen müssen. Hat geklappt, wie man sieht, aber in Serie würde ich damit nicht gehen wollen 😊. Richtig gut sprechen lässt es sich unter dieser Maskerade leider nicht. Nun denn, habt ein entspanntes Wochenende alle miteinander!
Die dritte Lauschprobe führt weiter durch die Fantasy-Geschichte “Schatz der Baumriesen”. Es ist meine 13. Lesezeit für Euch als Verschnaufpause in der Corona-Zeit.
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Es geht langsam voran, fünf Episoden für die Museumsbroschüre sind geschrieben, acht sollten es werden. Ich wollte sie längst abgeschlossen haben, doch was verbrennen wir augenblicklich Zeit! Wochen der Entschleunigung, in denen sich aber nicht die innere Unruhe legte, denn die Unbekannte in dieser Zeitrechnung atmete Gefahr für Leib und Leben. Und sie geistert noch. Vielleicht wurde übertrieben, vielleicht dies, vielleicht das – ein schwankender Boden. Das Überleben – ein Großraumexperiment, nicht mit Labormäusen, mit Menschen. Morgen werden die Lockerungen kommen und in 14 Tagen werden wir sehen, wohin die Zahlen driften. Was für eine Lage. Ach, lieber Mai und mache… vielleicht gönnt uns das Virus, doch bei frühsommerlichen Temperaturen eine Auszeit und vielleicht gibt es im Herbst, wenn es wieder anhebt zum nächsten Geistertanz, andere Möglichkeiten – vielleicht. Die Unbekannten werden weiter die Oberhand haben, denn zu Gewissheiten finden wir erst später. Es lebt sich gerade nicht gut in diesen beklemmenden Zeiten, die Angst und Ungerechtigkeiten schüren. Wieso eigentlich half Berlin seiner Künstlerschaft mit Zuschusszahlungen beim Überleben und Brandenburg nicht; wieso war das auch so in Baden-Württemberg und in Mecklenburg-Vorpommern nicht? Überall ist in Deutschland gleichermaßen mit dem Lockdown, der Ausgangssperre also, das öffentliche Leben und in ihm alle Konzerte, Ausstellungen, Lesungen abgesagt worden… Sind Künstler in ländlichen Gebieten weniger wert? Die Ungleichbehandlung verletzt den Gleichbehandlungsgrundsatz des Art. 3.1 GG und hat nichts mit föderaler Kompetenz zu schaffen. Viele Künstler wissen inzwischen, was dieser markige Spruch „Wir lassen keinen zurück!“ wert war.
Diese zweite Lauschprobe führt weiter im Text der Fantasy-Geschichte “Schatz der Baumriesen”. Es ist meine 12. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit.
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Zu Ostern gibts eine Lauschprobe aus meiner Fantasy-Geschichte „Schatz der Baumriesen“. Es ist meine 11. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit.
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Der Grasflüsterer legte eins seiner mächtigen Segelohren auf den winterdürren Boden. Er hörte nichts, gar nichts. Das Ostergras wollte einfach nicht wachsen. Dabei hatte er Ambrosius ganz fest zugesagt, er würde dieses Jahr echtes BIO-Ostergras liefern. Keine gefärbte Holzwolle, kein Bambusgras und schon gar nicht irgendwelchen giftgrünen Plastikmüll. „Es ist einfach zu kalt!“, brummte der Grasflüsterer vor sich hin. Im Winter mild, im Frühjahr lausekalt. Die Kahlfröste hielten die Landschaft grau, was die Osterfest-Designer zu immer schrilleren Kreationen animierte. Ambrosius, der echte Osterhase, hatte über die Zeit eine tückische Farb- und Synthetik-Allergie entwickelt, die ihn stets im Ostergeschäft mit geschwollenen Augen und Niesanfällen plagte und schwächte. Deshalb hatte er den Grasflüsterer um einen Rat ersucht. Denn Balduin, der Grasspezialist, wusste ganz genau, wie der Boden klingt, wenn die Graswurzeln wachsen. Er hatte gewissermaßen akustische Sensoren, die dem unterirdischen Leben nachspüren konnten. Dieses Frühlingserwachen ist eine leise zauberhafte Symphonie der Erdkörnchen. Kaum vernehmbar.
Doch die Wurzeln schwiegen im Kälteschock. Eisiger Ostwind fegte über Balduins struppig grau-braune Wiesen. Der Mann erhob sich und holte erst einmal einen leichten Federbesen herbei, um Luft in die verdorrte Grasnarbe zu bringen. Aber das Wetter blieb knochentrocken und der Wind hob gleich im Erwachen des Tages sie letzten Tautropfen auf. Balduin brachte sein Stethoskop herbei und horchte nun noch tiefer in den Boden, doch er hörte nur das Schnarchen der Grasfrösche, die nicht wie üblich schon im Februar erwacht waren. Ein schlechtes Zeichen. Und dann röchelte noch ein durstiges Stöhnen in Balduins schönes Segelohr. Er flüsterte: „Verstehe, hier reicht nicht einmal ein langer Regen. Ich hole euch ein heilsames Weihwasser herbei.“ Balduin hatte das selbst noch nie herstellen müssen, aber er erinnerte sich an eine Zeremonie, die sein Großvater in einem schlimmen Dürrejahr vornahm. Der war auch schon als Grasflüsterer für die Osterhasenzunft tätig. Er hatte sein gesamtes Wissen feinsäuberlich in grasgrünen Heften notiert.
Balduin ging nach Haus, stieg auf den Speicher und holte sich all die Notate in seine Werkstatt. Er hatte Mühe die Schreibschnörkel zu entziffern, aber nach und nach kam er mit dieser Handschrift zurecht und vertiefte sich in die alte Graskunde. Er las und las und nickte immer wieder in sich hinein. Er kannte all das, was er las. Erst als er das Heft Nummer 7 aufschlug, war er überrascht. Es enthielt Gras-Rituale, die alle möglichen Wachstumsprobleme vorstellte und mit welchen Flüstersprüchen sie zu lösen waren. Endlich fand er den Absatz: „Wenn das Ostergras nicht rechtzeitig wächst.“ Da stand: „Gehe schweigsam zum Bach und schöpfe klares Wasser in der ersten Morgenstunde. Trage es nach Hause und bespreche es in einem dunklen Raum mit den Worten: Du sollst die Graswurzeln erwecken. Dann gehe zu den Wiesen und beträufele sie mit diesem heilenden Wasser. Hernach kniee hin und flüstere dem Gras diesen Wachstumsspruch zu. Er ist geheim, niemand darf ihn hören.“ Balduin suchte den Spruch, aber da war nur eine Lücke in der Zeile. Ah, Geheimschrift, dachte er bei sich und trat hinaus in die Märzsonne. Als das Licht die leere Zeile traf, erschien der verborgene Spruch. Der Grasflüsterer lächelte und ging am nächsten Morgen seinem Vorhaben nach: Er schöpfte schweigsam klares Bachwasser, tätigte das alte Ritual, beträufelte seine Wiesen und kniete sich am Ende auf die Winterbrache. Hinter vorgehaltenen Händen flüsterte er den Großvaterspruch in die Erde. Niemand konnte ihn hören, nur die Graswurzeln. Kaum später vernahm Balduin ein Rascheln und Knistern aus der Tiefe des Bodens. Ein Landregen fiel und zwei Tage später begann das Ostergras ganz wundervoll zu sprießen. Am Gründonnerstag war es soweit. Der Grasflüsterer konnte der Hasenzunft frisches Ostergras liefern. Echt BIO und Ambrosius vollbrachte vier Tage später sein alljährliches Frühlingswunder völlig niesfrei und mit klarem Blick.
Text/Zeichnungen: Petra Elsner
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