Das Jahr ist jung,
der Vollmond alt.
Sein Licht ergießt sich
weiß und kalt in
die stille Landschaft
und macht im Morgengrauen
die flüchtige Bekanntschaft
mit der Tageszeit. (pe)
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ATELIER PETRA ELSNER
Das Jahr ist jung,
der Vollmond alt.
Sein Licht ergießt sich
weiß und kalt in
die stille Landschaft
und macht im Morgengrauen
die flüchtige Bekanntschaft
mit der Tageszeit. (pe)
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So, genug gefeiert, ich springe aus dem äußerlichen Festgetümmel direkt in meine Klausurkammer. Ein Vierteljahr ist kurz für ein neues Buch, aber es wird sein. Worum es geht, wird naturgemäß hier nicht verraten. Ich klimpere halt auf dem Gedankenklavier, lasst Euch überraschen. Im Blog werde ich einstweilen ein wenig leiser treten müssen, ich hoffe, Ihr verzeiht.
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Liebe Freunde des Ateliers an der Schorfheide und dieses Blogs,
ich wünsche Euch allen einen gut gelaunten Rutsch
und eine glückliche, kreative Zeit
in Gesundheit und Frieden im neuen Jahr.
Ich danke allen, die mich dieses Jahr so oder so begleitet
oder in meinem Schaffen unterstützt haben,
und freue mich schon auf ein Wiedersehen
zum Tag des offenen Ateliers am Sonntag,
dem 3. Mai 2015 in Kurtschlag.
Nici & Sebastian werden dort wieder für Euch aufspielen
und neben der klassischen Bilderschau,
spendiere ich eine Lesung
neuester Sommergeschichten aus diesem Winter …
Glück auf den Weg wünscht Euch
Petra Elsner
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Die WordPress.com-Statistik-Elfen haben einen Jahresbericht 2014 für dieses Blog erstellt. Es ist für mich der erste Jahresüberblick dieser Art. Ich finde diese jährlichen WordPress-Statistiken (bei anderen Bloggern gesehen), die automatisch Jahr für Jahr generiert werden, ganz spannend. Sie finden witzige Vergleiche für die Besucherzahlen oder zeigen mir, welche Beiträge besonders gerne gelesen wurden, meist sind es andere als ich es vermutet hätte …
Hier ist ein Auszug:
Die Konzerthalle im Sydney Opernhaus fasst 2.700 Personen. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 12.000 mal besucht. Wenn es ein Konzert im Sydney Opernhaus wäre, würde es etwa 4 ausverkaufte Aufführungen benötigen um so viele Besucher zu haben, wie dieses Blog.
Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.
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Kurz vor dem Szenen- und Jahreswechsel noch ein letzter Blick auf mein Bücherfenster im Dezember 2014 mit der Angermünder Gans und dem dazugehörigen Lesefutter:
Das eine oder andere Buch aus dieser Front ist noch bei der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk oder auch bei mir zu haben.
Link zu meiner Fantasygeschichte “Der Schatz der Baumriesen”
Link zu meinem uckermärkischen Krimi “Stumme Gänse”
Link zu meinen Advents- und Weihnachtsgeschichten im Dezemberlesebuch
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Es ist der zweite Tag des Weihnachtsfestes und ein Hauch von Schnee fiel aus dem großen Himmel über Nordbrandenburg. Ich habe die Arbeit an der Bilderfahne „Die große Schamanin“ heute beendet und sie in diesen lichten Tag gehängt. Möge sie innere Ruhe denen schenken, die im Stress ersaufen und für jene, die keinen Mut mehr haben, Lebensfreude versprühen …
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Das Festessen ist bereitet, der Liebste schläft, und ich rutsche auf dem Fußboden herum,
um „Der großen Schamanin“ (213 cm hoch, 84 cm breit – die Zimmerdecke im Atelier ist gerade mal ein Zentimeter höher … ) Gestalt zu geben: Mütterliche Kraft, Einweihung und Weisheit soll sie versprühen …
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Eine Weihnachtsgeschichte:
In der Weihnachtszeit war Johanna immer mit einem Bauchladen voller Köstlichkeiten unterwegs. Abends vor dem prächtigen Theater und später von einer Gastwirtschaft zur nächsten. So wie die Schmuckhändler, die Brezel- oder die Rosenverkäufer hoffte sie auf spendable Kavaliere, die ihrer Herzdame eine Aufmerksamkeit offerierten. Johanna sang im Gehen leise: „Feine Köstlichkeiten mit Knuspereffekt, fruchtig-würzige Aromen in mundfertigen Portionen.“ Sie schwang dazu die Hüften im Rhythmus der Worte und zog so die Blicke auf sich: erheiterte, aber auch gierige und feindselige. Nicht jeder Dame war ihr aufreizender Anblick recht. Aber Johanna ließ sich nicht schrecken und säuselte weiter: „Zart schmelzende Seelenschmeichler, verführerisch wie ein Kuss. Eine Praline für einen Euro. Meine Herren, cremig weiß oder geheimnisvoll dunkel?“ Sie spielte mit den Anzüglichkeiten, um ihre fliegende Ware schnell umzusetzen. Das musste gelingen, sonst fiele Weihnachten für die Geschwisterkinder aus. Johanna wäre nur zu gerne in einer Konfiserie beschäftigt, aber das war ihr nicht gegeben. Wenn schon, sie hatte das „Rezeptbuch für feine Pralinés“ ihrer Großmutter geerbt und deren Talent, daraus ließ sich etwas machen. Sicher war die Stadt um diese Jahreszeit vollgestopft mit Leckereien, aber nichts war so raffiniert wie das verzierte Herzkonfekt, das Johanna durch die Nacht trug.
Sie huschte mit ihrem beleuchteten Bauchladen gerade aus dem Ratskeller und wollte zu dem Caféhaus nebenan, als sie ein alter Mann aufhielt: „Haben Sie auch ein süßes Häppchen für mich?“ Er reichte ihr mit zittriger Hand einen Euro, und die junge Händlerin ließ ihn dafür wählen. Der Weißhaarige griff sich ein tiefschwarzes Herz mit Kaffeestaub, fegte seinen mächtigen Schnauzbart theatralisch beiseite und schob sich die Süßigkeit genüsslich auf die Zunge. Seine zauseligen Brauen begannen zu hüpfen: „Hm, unglaublich, dieser Schmelz und dieses sinnliche Aroma im Abgang! Wer hat dieses Praliné gemacht?“
„Na ich, wer sonst?“, antwortete Johanna.
„Kannst du mir die Rezeptur verraten, du prächtiges Pralinenmädchen?“
„Um nichts in der Welt.“ Johanna wollte weiter, weg von dem merkwürdigen Alten.
„Nein, bleib, ich möchte noch ein anderes probieren.“ Er fingerte in seiner Jackentasche nach einem Geldstück, und als er es hatte, wanderte seine Hand über die leckere Auslage – er konnte sich nicht entscheiden: „Weißt du was, Pralinenmädchen, ich nehme sie alle, samt Tablett.“
Johanna schaute ungläubig, aber der Alte meinte nur: „Na, mach schon.“ Er zählte ihr 50 Euro vor, ergriff die Auslage und eilte schnurstracks davon. Johanna staunte ihm mit offenem Mund eine Weile nach und fragte sich, was war das: ein Produkt-Scout, ein Pralinensüchtiger oder der Weihnachtsmann inkognito?
Am nächsten Abend war das Pralinenmädchen wieder in der Altstadt unterwegs, und abermals begegnete ihr der seltsame Mann: „Hast du heute neue Kreationen dabei?“ Sie nickte und zeigte auf schokolierte Mandeln, die auf Nugat-Rauten thronten. Der Bärtige konnte nicht widerstehen, und als das kleine Kunstwerk auf seiner Zunge zergangen war, brachte er sich in eine offizielle Haltung: „Pralinenmädchen, willst du mir in meiner Weihnachtsbäckerei helfen? Meine Schokoladenköchin ist erkrankt.“
Johanna war irritiert und murmelte: „Du willst mir bloß meine Rezepturen stehlen.“
„Eine könntest du mir überlassen, dafür bekommst du etwas, was dein Leben ändert. Vertrau‘ mir.“
Das war schwer für Johanna, aber einmal Schokoladenköchin zu sein, das reizte sie. Und so ging sie auf das Angebot des Alten ein.
Den ganzen Advent zauberte Johanna die wundervollsten Süßigkeiten, die man sich denken kann. Tausende Stücke, ganz allein, und die Rezeptur des tiefschwarzen Herzens mit Kaffeestaub schenkte sie dem Alten für diese Chance. Am Heiligen Abend zahlte er das Pralinenmädchen großzügig aus und legte eine Rolle in seine Hand: „Erst nachsehen, wenn ich weg bin.“ Johanna nickte und dankte dem Alten und er ihr. Als sie ins Freie trat, hatte sie ihren Schal vergessen. Sie drehte sich um, doch hinter der Tür öffnete sich nur eine staubige Halle, keine Spur von der duftenden Weihnachtsbäckerei. Wie konnte das sein? Sie löste das Siegel der Rolle und las: „Zertifikat für die meisterliche Schokoladenköchin im Dienste des Weihnachtsmanns. Alle Jahre wieder an einem anderen Ort.“
Petra Elsner
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Ja, in der Uckermark macht gerade die Kriminalgeschichte „Stummen Gänse“ das Rennen, aber mein zweites Buch, dass am 15. November 2014 den Deutschen Buchmarkt betrat, ist so ziemlich das Beste, was ich bisher geschrieben habe – finde ich. Darum lege ich dieses sehr schön gestaltete Buch allen Fantasy-Freunden als Weihnachtsgeschenk ans Herz.
Leseprobe:
Das tiefgrüne Land war wild und mächtig. Nur wenige tapfere Männer haben es je gesehen. Uralt war es, wie auch seine Bewohner, die Baumriesen. Niemand ahnte, dass sie heimlich wanderten. Langsam und unmerklich nahmen sich ihre Baumkinder jeden Frühling ein Stück neues Land von den Wiesen. So wuchs das Baumland zu einem mächtigen grünen Pelz der Erde heran.
Natürlich hatte das Land der Baumriesen auch einen König. Hanjor, der friedfertige Seher. Und die Riesen bewahrten einen einzigartigen Schatz - die Elementekugeln: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Diese leuchtenden Kugeln hielt Loriell, die Tochter des Baumkönigs, unter ihrem Rindenkleid, in einer Asthöhle verborgen. Die gleich starken Kugeln mussten immer beieinander sein, um das Gleichgewicht der Erde zu gewähren. Loriell wuchs deshalb dicht umstanden im Schutze ihrer vier Wächterbäume Robur, Benjo, Solan und Pikar heran. Schlank und schön.
An einem kalten Dezembertag fiel plötzlich Eisregen ins Land der Baumriesen. Der umzog jeden Ast und jeden Halm mit einem glasklaren Mantel, der vom Wind angefacht den ganzen Wald zum Singen brachte. Es war ein klirrendes, bedrohliches Lied. Kaum später kam der Schnee. Tage und Nächte fielen Flocken aus dem Wolkengrau und legten sich schwer auf die alten Baumgestalten. Die ächzten und knarrten unter der Last. Es war die zarte Loriell, die als Erste in sich zusammenbrach. Der Kugelschatz erreichte im Fallen nicht einmal den Boden, denn der Wind fing sie und nahm sie mit sich fort. Sosehr auch die Wächterbäume versuchten, ihm den Weg zu verstellen, sie waren einfach zu steif gefroren, als dass sie wendig genug gewesen wären. Seither war es dunkel und kalt im Land der Baumriesen…
Petra Elsner: “Der Schatz der Baumriesen”
Eine Fantasy-Geschichte für Erwachsene (Kinder ab 6 verstehen es auf ihre Art)
Hardcover, 14,8 x 21,0 cm, mit zahlreichen Illustrationen von Petra Elsner, ISBN 978-3-943487-46-6, Ladenpreis: ca. 14,99 €, Verlagsbuchhandlung Ehm Welk Angermünde
Kurz-Inhalt
In einem klirrenden Sturm raubt die Winterhexe Gora den Schatz des Gleichgewichts der Welt aus dem Land der Baumriesen. Nun kämpfen die Elemente um die Macht und gefährden damit alles Leben. Ein mutiger Läufer ist auf dem Weg, um das Unheil abzuwenden.
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Der Mann, der die Lichterketten in die Weihnachtszeit hängt, saß am Tresen und schaute glasig in das Gesicht im Rückbuffetspiegel. Er nahm einen kräftigen Schluck und erzählte dem Gegenüber seine Geschichte weiter: „Ich hab Kummer mit meinem Puck, großen! Ach, du weißt nicht, was ein Puck ist? Na, so ein kleiner Hauskobold. Der ist dem Wirt vom Groß Vätersee weggelaufen, weil es da nichts mehr zu rumoren gab. Hat zugeschlossen der Wirt, und nun gibt es dort kein schönes Bierchen mehr.
Da ist der Puck heimlich bei mir eingezogen. Unterm Dach, in einer alten Truhe verschläft er den Tag, aber nachts, da geht er um. Was er so treibt? Na, er räumt auf und beschafft Zeugs. Oder besser gesagt, er klaut beim Nachbarn: Eier, Stroh und Holz … So was macht richtig Ärger.“ Der Lichterkettenmann hob bedeutungsschwer die Brauen und lallte weiter: „Deshalb hab ich ihn heute in der Stadt ausgesetzt, in einem Instrumentenkoffer. Der Straßenmusiker suchte gerade etwas in seinen Taschen. Ja, ich habe einfach diesen Koffer aufgeklappt, und schwuppdiwupp, rein mit dem frechen Kerl und die Klappe zu. Ja, das hab ich gemacht und nu‘ is‘ Ruhe.“ Er nickte dem Satz demonstrativ hinterher und starrte ein Weilchen ins Leere. Als sein Blick endlich wieder über das Spiegelbild schlidderte, sprach er mit schwerer Zunge weiter: „Was guckst du? Warum ich so traurig bin? Er fehlt mir und der Wirt vom Vätersee auch. Gleich ist Weihnachten und keiner feiert mit mir. Lause einsam ist es für so einen alleinstehenden Herrn vom Lande. Kann‘ste glauben.“
Plötzlich sprach das Spiegelbild: „Na, dann hol‘ dir doch deinen Puck zurück, dann bist du in Gesellschaft.“
Der Lichterkettenmann starte schweigend die sprechende Spiegelgestalt an. Sein Mund stand offen und seine Ohren vernahmen ganz deutlich: „Sieh mal, ein bisschen Ärger gibt es immer in einer Wohngemeinschaft, aber der ist wohl zu verschmerzen, wenn man an den Grusel der Einsamkeit denkt. Komm, steh auf und hole dir deinen kleinen Freund zurück.“
„Oho, der ist bestimmt bis ans Ende seiner Tage sauer auf mich.“
„Ein Versuch ist es wert.“, raunte das Spiegelbild und schwieg fortan, auch als der Lichterkettenmann weiter erzählte. Das bemerkte der nach einem Weilchen. Und weil ihm offenbar niemand mehr zuhörte, rutschte er vom Tresen-Hocker und ging hinaus in die Nacht. Doch so sehr er auch suchte, der Lichterkettenmann konnte den Straßenmusiker und seinen Puck nicht finden. Mutlos stieg er in den Überlandbus, als ihn von seinem Stammplatz, hinten rechts, ein dünnes Stimmchen grüßte: „Kommst du auch schon?“
Petra Elsner, 2014
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