Das Tacheles an der Oranienburger Straße wurde in der 90er Jahrer von Künstlern aus aller Welt belebt. Es begann mit einer Torsobesetzung und wuchs zu einem gigantischen Kunsthaus mit dem Charakter einer Institution. 2012 wurde es zwangsgeräumt.
Die Assel an der Oranienburger Straße 21 war 1992 meine Lieblingscafékneipe, sie war die erste Szenekneipe nach dem Mauerfall an dieser Straße überhaupt …
Berliner Assel – Innenansicht.
Berlin Mitte im Wandel (notiert 2003)
Auf der Spreeinsel – bevor das Kanzleramt kam. Im Hintergrund die Charité.
Nirgendwo hat sich Berlin nach der Wende und der Vereinigung von Ost- und Weststadt so extrem verändert wie in Mitte. Während Mauerspechte das Sinnbild des eisernen Vorhangs in einen Schweizer Käse verwandelten, waren es Künstler aus 21 Ländern, die auf die östliche Mauerschneise zogen, um die „East Side Gallery“ auf 1,3 Kilometern an der Mühlenstraße mit über hundert Kunstwerken zu gestalten. Nur wenige Werke haben die Zeit überdauert, denn das Zeugnis der Teilung ist fast vollständig aus dem Stadtbild verschwunden. Man muss heute schon ins Museum Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße gehen, um dem politischen und menschlichen Drama des monströsen Grenzstreifens nachzuspüren.
Auf der Spreeinsel nach dem Mauerfall. Im Hintergrund der alte Reichstag.
Selbst Einheimische hatten während der intensiven Bauzeit von Beginn der 90er Jahre bis in die Gegenwart am Potsdamer Platz, der Friedrichstraße und dem Regierungsviertel zuweilen erhebliche Schwierigkeiten sich noch zurechtzufinden. Denn die alten Orientierungspunkte im Stadtbild verdecken heute ungleich viele neue. Es findet sich kaum ein Ort, der nicht verwandelt wurde.
Dort, wo heute stolz das Kanzleramt thront, lag noch vor zwölf Jahren eine grüne Brache und dämmerte in der Zeit, als urplötzlich das Herz der Großstadt hier wild und arhythmisch schlug. Ein Experimentierfeld für Schrott- und Überlebenskünstler entstand.
Berlins Mitte, das einstige Machtzentrum, bot nach NS- und DDR-Zeit mit dem Mauerfall plötzlich kreative Spielplätze, über deren Ausmaß die keine deutsche Stadt mehr verfügte. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse und die verwaisten Plätze der Macht machten es möglich. So kamen auch hierhin Künstler aus aller Welt, um zwischen Spreebogen und Spandauer Vorstadt das Vakuum mit einem bunten Zwischenleben auszufüllen, dass heute immer noch die Touristen bei ihrem Bummel zum Kunsthaus Tacheles an der Oranienburger Straße vermuten. Doch die alternative Inszenierung hat sich mit der schicken Sanierung des Viertels verflüchtigt. Die Kunst- und Kneipenszene am Straßenland entlang der Oranienburger-, Tucholsky-, August- und Gipsstraße ist nobel geworden. Und auch in den Hackeschen- und den Sophienhöfen steppt nun lustvoll der Luxusbär. Diese neue Flaniermeile, nur einen Steinwurf von der altehrwürdigen Museumsinsel entfernt, läuft so zuweilen dem zu DDR-Zeiten erbauten Nikolaiviertel am Roten Rathaus als touristische Attraktion den Rang ab. Indes beleben die Kreativen der ersten Stunde nach dem Mauerfall andere Quartiere. Beispielsweise den Beusselkiez im Ortsteil Moabit (Tiergarten) oder die Soldiner- und Wollankstraße im Wedding. Stadtteile, die seit 2001 zum Großbezirk Berlin-Mitte gehören.
Es scheint so, als ebnete die alternative Kunst in der Stadt immer neue Lebenswege. Öde oder vernachlässigte Winkel erhalten durch sie einen Hauch von Stadtabenteuer. Das zieht Touristen, und jenen folgen auch hier gern Investoren nach. Jene letztere kann Berlin nicht nur am Postdamer-, am Pariser Platz und am Alexanderplatz gebrauchen. Denn mit der Gründung des neuen Großbezirkes gehören nun Stadtteile zusammen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Meine damaligen Milieustudien gaben später der Handlung die stimmige Kulisse. Hier mal ein kleiner Auszug aus dem Frühwerk und drei Fotos dazu, es ist 1. Mai im Kiez:
Hinterhofidylle 1 Foto: Petra Elsner
„… Die beiden tippeln von Mitte den seichten Anstieg hinauf zum Prenzelberg: Wilhelm-Pieck-Straße, Bergstraße, über den Pappelplatz, weiter rechts entlang auf der Invaliden, Veteranen, Fehrbelliner bis zur Kastanienallee, die auf die Dimitroffstraße/Ecke Schönhauser stößt. Sie pilgern gerne dort entlang, wo die zwei Kieze sich optisch kaum etwas nehmen und unmerklich ineinanderfließen. Es ist der Teil der Stadt, der immer noch nach Widerstand riecht. Ein Mythos schon fast, der stetig aus tausenden Essen quillt, unter denen die Menschen ihn weitergeben.
Obgleich kriegsentkernt, blieb die Enge. Sind die zwei-, dreifach geschlichteten Hinterhöfe, die lichtlosen, modrigen Orte, die ein gewisses Milieu gebären. Aber das weckt nicht in den beiden Stadtwanderern jene wehmütige Sympathie, die sie wieder und wieder hierher treibt.
Die Spuren der Bauspekulationen, die um die Jahrhundertwende wucherten, sind hier noch besonders krass allgegenwärtig. 1910 war Berlin die dicht besiedelte Stadt der Welt. Aber im Prenzlauer Berg hausten die Arbeiter, Handwerker, Schlafburschen, Logierer und Kostgänger hinter den schmuckreichen Vorderhauszeilen so zusammengepfercht wie nirgendwo: 30 000 Einwohner kamen hier auf einen Quadratkilometer. Als die späteren DDR-Städte überall monotone Betonquartiere umrändelten, zogen Intellektuelle in die vornehmlich dem Abriss geweihten verlebten Viertel. Und es gab Wohnungsbesetzungen, unspektakuläre, stille, weil das Warten auf eigene vier Wände den Menschen eine Geduld abverlangte, die selbst für ein betuliches DDR-Gemüt zu viel war.
Die Wehmut der jungen Männer rührt aus der Erinnerung an die sagenumwobenen Rotweinfeten bei Freunden, irgendwo in den Seitenflügeln und Hinterhäusern, meist vierter Stock. Uferlose Debattierabende, illegale Ausstellungen und Lesungen nie gedruckter Manuskripte. Matze und Hajo erlebten davon nur die trotzige Spätlese. Die Zeit war weit über ihren Zenit und doch stieg auch in diesen, in die DDR spät Hineingeborenen, besonders hier, die Lust auf, zu verändern, außerhalb des Gegebenen.
Darüber reden sie heute nicht. Matze fotografiert unterwegs. Er lugt in die Höfe, schaut verzückt auf die abgetakelten Fassaden und schwärmt immerzu.
„Diese Häuser leben noch richtig. Schau doch mal, die Kontraste, dort. Das glatte, frischgestrichene Haus sieht aus, als hätte es nichts gesehen. Aber dies hier, mit dem abblätternden Putz, das hat die Schönheit eines faltigen Gesichts. Jede Kerbe eine Geschichte.“
Hinterhofidylle 2 Foto: Petra Elsner
Er sucht nach Prachtstücken originaler Haustüren und deutet auf die Rundbögen darüber.
„Kannst du dir vorstellen, dass darin Leute gehaust haben?“
Hajo äugt hinauf und wundert sich. „Nee, kann man denn darin überhaupt stehen?“
Hinterhofidylle 3 Foto: Petra Elsner
„Na, du nicht! Aber das war den Leuten, die diese Entresol’s über den Toreinfahrten an Bedienstete vermieteten, wohl auch egal. Und wer weiß, wo wir in den nächsten Jahren mal landen werden. Ich kann mir ja jetzt schon meine Bude eigentlich gar nicht mehr leisten. Weißt du, einer meiner schlimmsten Alpträume ist die Vorstellung, einmal so zu enden, wie die Obdachlosen am Bahnhof Zoo.“
Hajo nickt stumm. Er kennt diese Furcht. Die Zukunft ist nicht berechenbar.
Auf dem Helmholzplatz sammeln sich eben etwa 500 Kids. Matze ist erstaunt: „Was wird denn das?“ Hajo zuckt ebenso verwundert mit den Schultern. Sie bleiben beobachtend am Rand, während Vierzehn- bis Sechzehnjährige mit schwarzen Sprayflaschen bewaffnet irrwitzig flink hin- und herhasten und die angrenzenden Straßenschilder übersprühen. Minuten darauf sind sie wieder bei dem Kids-Pool, der sich langsam und gemütlich die Schliemannstraße hinunter bewegt. Kichernd, albernd, sehr dicht beieinander.
Die drei BGS-Wagen bleiben am Platz. Plötzlich rennen die Kids los. Auf der Schönhauser krachen Fensterscheiben, dann scheppert es überall in der Allee. Durch die Straße ergießt sich augenblicklich eine Wutwelle, die einen wüsten Scherbenteppich hinterlässt. Dann Stille und der Asphalt ist menschenleer.
Hajo und Matze sind den Massen langsam gefolgt und stehen unbeweglich und völlig verdattert.
„Gibst doch gar nicht! schreit Hajo. „Kiek doch mal, die haben die ganzen Westläden plattgemacht.“
Sirenen heulen auf. Da die Schönhauser durch Baustellen verstellt ist, mussten die drei BGS-Wagen einen riesigen Bogen fahren und waren nun auf der Kopenhagener Straße vernehmbar. Es wird höchste Zeit, dass sich die beiden Augenzeugen verdrücken. Sie wetzen in den nächsten Hauseingang hinauf zum Dachboden und klettern schnaubend hinaus ins Freie, balancieren zum nächsten Schornstein des Eckhauses und beobachten, was in den zwei tiefen Straßenschluchten geschieht. Die Kidsdemo hat sich in die Stargarder zurückgezogen und prophylaktisch ein paar kleine Barrikaden aus Bauschutt hinterlassen. Von der Dunkerstraße steigt inzwischen Rauch auf. Matze und Hajo steigen wieder ab. Sie können die Szene nicht mehr einsehen. Die Polizisten stehen jetzt am Anfang der Dunker und zögern einen Moment. In der Straße brennen Benz‘ und Porsches.
Die Polizei hatte die Kiezankündigung nicht ernstgenommen. Meinte offenkundig, in der üblichen Kreuzberger Erste-Mai-Schlacht Einsatzpriorität. Nun, da sie sahen, was hier zu Bruch ging, fordern die Männer in West-Grün Verstärkung an. Die kommt prompt. Man rückt ein in die graue Stadtzeile. Aber auch diese Straße ist inzwischen verwaist. Wo ist der Feind? Der kindliche Feind ist über die Höfe geflitzt und taucht über jahrhundertalte Insider-Schleichwege im Rücken der Uniformierten mit Indianergeheul auf: „Blilülülülüühhh!“ dröhnt es frech-vorwitzig und zugleich bersten überall im Kiez die Scheiben der Westläden. Verkümmerte Ost-Konsum-Verkaufsstellen, Trabis und die Wohnungsfenster bleiben einzig im Ganzen.
Die grünen Männer kriegen das Kommando: „Kehrt und Laufschritt!“ Und ihre Stiefel übertönen den Krach in der Ferne, wo schlagartig Ruhe und niemand mehr auszumachen ist. Das Polizeikommando reagiert nervös, man fühlt sich verarscht und genau das werden sie auch. Außerdem können sie der weiter nachrückenden Verstärkung nicht mitteilen, wo sie sich derzeit befinden, denn Schilder tropfen auskunftslos schwarz vor sich hin.
Indes haben sich die Kids dezentral in Richtung Kolli zurückgezogen, wohin auch Matze und Hajo auf verschwiegenen Wegen unterwegs sind.
„Tja, eindeutig Heimvorteil!“, kommentiert das Matze aufgekratzt. Am Kolli eingetroffen, gähnen die Caféhausstühle unter freiem Himmel noch vor sich hin, doch die zwei haben kaum ihre Bestellung aufgegeben, da huschen von überall her kleine, abgehetzte Gestalten und bevölkern verschnaufend die Straßen-Cafés. Ein Aufatmen weht über den Kolli.
Zehn Minuten später, als alles gelassen Cola, Fanta oder Tee trinkt, ist der Platz von 2000 Polizisten abgeriegelt. Wasserwerfer und Räumtechnik schinden starken Eindruck.
Ein Stadtreporter von 100,1 trifft ein und befragt sich live vor seinen Hörern:
„Also ich weiß gar nicht, was hier los ist. Ich sehe ein gewaltiges Polizeiaufgebot, aber rund um den Kollwitzplatz sind nur lauter friedliche, jugendliche Caféhausgäste auszumachen. Sehr merkwürdig. Wirklich, ich kann die geballte Uniformpräsenz gar nicht verstehen!“ …“
Berlin Mitte – Scheunenviertel 1992/93. Fotos. Petra Elsner
Anfang der 90er Jahre war ich mit der Kamera in Berlins Herzen unterwegs. Zu Recherchen für mein erstes Buch „Glatze und Palituch“ oder wie die Griechen (die es schlussendlich druckten) es später nannten „Ausgegrenzte Generation“. Dieses Kunsthaus im Foto unten aus der Auguststraße flaggte etwas symbolträchtiges für mich. Ich fühlte mich angestiftet. Was waren wir wach in diesen Tagen, schlaflos fast ein ganzes Jahrzehnt. Einen kleinen Teil dieser Bilderblicke, möchte ich Euch hier zeigen. Alles noch selbst entwickelt … Am Ende des Jahres war das Buch geschrieben und aus den Schnappschüssen wurde eine eigenständige Ausstellung in der damaligen Galerie „Im 3. Stock“ des Scheunenviertel e.V. in der Rosenthaler Straße 38 (VH). Mit dem Fotografen Ulrich Burchert zeigte ich Kiezleben aus zwei verschiedenen Jahrzehnten. Zwei Bild-Essays zur Renaissance, zum Wandel und Vergehen des ältesten Berliner Kiezes „Spandauer Vorstadt“. Burchert stellte Bilder aus, die die 70er Jahre im Hinterhof vorstellten, ich die Momente eines Schwebezustandes oder Zwischenlebens, bizarr wie die Zeit. „Kunstzeit zwischen Schrott & Stein“ hieß die Schau …
Stadtdrache Auguststraße, Foto: Petra Elsner
Mittes Hinterhöfe, Foto: Petra Elsner
Mittes Hinterhöfe, Foto: Petra Elsner
Kunsthaus Auguststraße, Foto: Petra Elsner
Mittes Hinterhöfe, Foto: Petra Elsner
Der Eimer, Foto: Petra Elsner
Kunsthaus Auguststraße, Foto: Petra Elsner
Belebtes Haus, Foto: Petra Elsner
Belebtes Haus, Foto: Petra Elsner
Kapputtes Haus, Foto: Petra Elsner
Schrottkunst, Foto: Petra Elsner
Belebtes Haus, Foto: Petra Elsner
Berlins alte Haut, Foto: Petra Elsner
Tacheles-Hof, Foto: Petra Elsner
Schrottkunst, Foto: Petra Elsner
Politische Ansagen, Foto: Petra Elsner
Belebte Schrottkunst – Tacheles-Hof, F oto: Petra Elsner
Kastanienstraße, Foto: Petra Elsner
Schokoladen, Foto: Petra Elsner
Die Bitten der Kinder, Foto: Petra Elsner
Zwischen Schrott & Stein, Foto: Petra Elsner
Mittes Höfe, Foto: Petra Elsner
Im CC, Foto: Petra Elsner
Kneipe Ostzone, Foto: Petra Elsner
Kunsthaus, Kl. Auguststraße, Foto: Petra Elsner
Foto: Petra Elsner
Die Assel, Foto: Petra Elsner
Foto: Petra Elsner
Tee im Silberstein. Foto: Petra Elsner
Schrottkunst auf der Spreeinsel. Foto: Petra Elsner
Belebter Hof Foto: Petra Elsner
Die Assel Foto: Petra Elsner
Die Fototrafin Petra Elsner, 1993, das Blod versteckt, damals 39 Jahre alt.
Nebel steigt vom Fließ auf
und zeichnet einen weißen Streif ins Land.
Vom Nachthimmel tönt das Geschrei der Kraniche,
sie nehmen Abschied von der prallen Zeit.
Der Herbst duftet morbid nach Fäulnis,
doch leuchtet er im Sonnenglanz flammend und feurig,
berauschend wie ein Tangotanz.
Es ist der letzte Samstag im September und der Himmel zieht den Vorhang für einen Altweibersommertag auf, wie er schöner kaum sein kann. Im Morgen gibt der Hochnebel noch einmal den Glanz des Lichtes frei – ein Geschenk der Zeit im prallen Herbst. (pe)
Schräge Vögel als Kürbishexen Zeichnung: Petra Elsner
Kurtschlag in der Schorfheide. Herbstzeit ist Kürbiszeit, und die wird in Kurtschlag wieder gefeiert. „Wer hat den dicksten, wer hat den kleinsten Speisekürbis?“ heißt es am 3. Oktober 2014, wenn der Kurtschlager Kürbiskönig oder die Kürbiskönigin gekürt wird. Ab 15 Uhr steigt in und an der Gaststätte „Mittelpunkt der Erde“ das dörfliche Herbstfest mit allerlei Köstlichkeiten rund um die üppige Beere. Zum Programm gehören ein Quiz und das Herbstliedermitsingen. An den Ständen gibt es eine kleine Pflanzen- und Sämereien-Tauschbörse, Herbstkränze und Gestecke, Garten- und Dekoartikel, Honig, Karten und Kunstdrucke. Auf kindliche Besucher wartet wieder das beliebte Kürbisschnitzen. Gastgeber ist der örtliche Kulturverein, der wieder mit selbst gebackenen Kuchen und leckeren Spezialitäten aufwartet. Das Schorfheidedorf am Döllnfließ freut sich bis 17.30 Uhr auf zahlreiche Besucher auch aus der Nachbarschaft. Der Eintritt ist frei. Wer Lust hat, kann um 18 Uhr in die Rübengasse umziehen, dort startet die Freiwillige Feuerwehr ihr traditionelles Herbstfeuer. (pe)
Es ist für mich jedes Mal aufs Neue ein kleines Wunder: der Akt des Entstehens. Noch vor drei Wochen war von alle dem nichts in der Welt. Nicht die Geschichte, nicht 15 Illustrationen und auch nicht die handgebundene Mappe dazu. 21 Tage später ist sie geschaffen, meine erste Kriminal-Kurzgeschichte. Sie entstand im Auftrag des Verlages: Haben Sie nicht Lust, für uns einen Kurzkrimi zu schreiben? Ich hatte Lust und war neugierig, wo mich dieser Auftrag hinführen würde. Kurzgeschichten haben sich über die Jahre zu meinem Lieblingsspielplatz entwickelt. Eine eng beschriebene Seite, die im Sekundentakt einen Ereignisfächer aufwirft, präzise und melodisch zugleich. Diese Geschichte ist nicht ganz so knapp, sondern wuchs auf 20 Manuskriptseiten zu einer langen Kurzgeschichte. Die neue Distanz entpuppte sich für mich als Kürlauf. Sie kann mehr als nur ein fliegendes Blatt, denn das Format ermöglicht einen größeren Bogen zu inszenieren und Schlaglichter auf Nebenschauplätze zu werfen. Es entstand ein Handlungsrahmen, der durchaus Romanvorlage sein könnte, doch das Konzentrat erzählt ja schon alles …
Das ist sie, die Mappe mit dem Text und 15 Zeichnungen. Titel und Thema werden hier noch nicht verraten. Foto: Petra Elsner
Morgen geht alles auf den Postweg. Bin gespannt, was die Verlagsbuchhandlung Ehm Welk in Angermünde daraus nun macht. Vielleicht ist der kleine Schmöker schon im Advent zu haben – abwarten und Tee trinken …
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