Den möchte man nicht nachts im Garten rufen hören, denn er klingt, als würde man eine Säge auf einem Schleifstein wetzen. Und so heißt er auch: Sägekauz (Aegolius acadicus). Die kleine nordamerikanische Art ist das 14. Porträt in meiner Serie „Kauz-Köpfe“. Das „Knallbunte“ hab ich gestrichen, denn die meisten Kauze geben das nicht wirklich her, so bleibe ich naturnah in der Gestaltung. Der Minikauz (maximal 19 cm) ist mit seinen großen, wachen Augen einfach zu hinreißend, als ihn hier übergehen zu können…
Morgenstunde (351. Blog-Notat)
Der 13. Kauz-Kopf in der Serie war schon Hauptdarsteller unter Harry Potters privaten Postboten, die Schneeeule Hedwig. Mancherorts nennt man den Schneevogel der arktischen Tundra auch Schneekauz. Er wird 55 bis 66 cm groß und erreicht damit die stattliche Höhe eines Uhus. Die ausgewachsenen Männchen tragen ein fast vollkommen weißes Gefieder, die Weibchen zieren auf dem Weiß dunkle Flecken und Bänder. Schneeeulen finden sich in Island, Nordeuropa, Sibirien, Alaska, Kanada und Grönland. Die südlichsten Vorkommen wurden in den Gebirgen Norwegens gesichtet. Mir scheint, sie ist die Mystisch-Magische unter den Eulen.
Morgenstunde (350. Blog-Notat)
Mohn im Garten. Kein Feld, kein Beet voll, aber überall winkende Rot-Zarte, die mit dem Wind verfliegen, manche überleben nur eine Morgenstunde. Letzten Spätsommer bin ich die Feldraine entlang und habe ganz unterschiedliche Sorten zusammengetragen. Sandmohn, Feldmohn, Klatschmohn, Saatmohn, Türkischen Mohn und manches noch. Ich habe die Samen einfach hier und da fallen gelassen, aber dort, wo ich ihn schon sein drei Jahren bewusst versuche anzusiedeln – im Bienengarten – will er nicht wachsen. Ein bisschen schade. Ich dachte, die weiße Schafgarbe und der Mohn würden im Wildblumenbeet gut ausschauen. Wer hier mitliest weiß, sie liebt Mohn, so sehr, dass er mich 2017 sogar zu einem Märchen inspiriert hatte (die ganze Geschichte „Die Mohnfee und die verschwundene Zeit“ findet Ihr hier). Dieses Rot ist einfach in mein Herz gefallen…
Morgenstunde (349. Blog-Notat)
Das 12. Blatt in der Kauz-Serie ist der Kaninchenkauz, auch Kanincheneule, Präriekauz, Prärieeule oder Höhleneule genannt. Er ist eine Eule aus der Gattung der Steinkäuze (Athene) nur mit sehr, sehr langen Beinen. Sein wissenschaftlicher Name lautet Athene cunicularia. Der ist abgeleitet aus dem Lateinischen Wort „cunicularius” und bedeutet „Bergmann“. Das passt, weil das Käuzchen in selbst gegrabenen Erdlöchern in den Grassteppen des westlichen Nord- und Südamerikas bis zum Kap Hoorn haust. Es gibt isolierten Populationen in Florida, auf einigen Karibischen Inseln und auf Inseln im Indischen Ozean. In diesem riesigen Verbreitungsgebiet hat das Käuzchen eine starke Farbvarianz entwickelt. Der Kauz, der irgendwie an das Verhalten von Erdmännchen erinnert, erreicht eine Größe von 19 bis 28 cm. Seine Lebenserwartung liegt bei 16 Jahren in der Natur und bei 18 Jahren in Gefangenschaft. Je nach Laune kann sein Kopf (ähnlich wie beim Sperlingskäuzchen) entweder flach und rund oder flach und kantig wirken. Kaninchenkäuzchen können auch das leiseste Rascheln im Gras über große Entfernungen hören, ja und vielleicht hört er sogar das Gras wachsen…😊
Morgenstunde (348. Blog-Notat)
Das 11. Blatt in der Serie „Knallbunte Kauz-Köpfe“ ist der Graue mit dem großen Gesicht und den kleinen Augen – der Bartkauz (Strix nebulosa). Das schmale schwarze Gefieder unterhalb des Schnabels spendierte ihm seinen deutschen Namen. Im Englischen heißt er Great Grey Owl, also Große Graueule. Dieser besondere Kauz lebt in Nordschweden, Finnland, im Norden Russlands und in Nordamerika. Bartkäuze sind außerhalb der Brutzeit echt gesellschaftsfähig und bilden keine Gemeinschaften. Für mich war dieses platte, maskenartige Gesicht doch eine echte Herausforderung. Aber ich denke, er ist geworden. Gestern Abend konnte ich übrigens zwei der Kauz-Köpfe verkaufen, den blauen Uhu und das Elfenkäuzchen. Freude… Schönes Wochenende allerseits!
Morgenstunde (347. Blog-Notat)
Gestern im Baumarkt: Als wir den Wagen mit dem Sack Pflanzenerde am Gifttresen vorbeischoben, klagte dort ein Mann über die Unmengen Läuse, die dieses Jahr seine Blumen befallen haben, weswegen er jetzt eine chemische Keule suche. Naja, mag sein, die Hilfsmittel aus der Natur sind nicht rigoros, aber sie nützen nicht nur, sondern sie helfen verträglich und pflegen auch. Pflanzenbrühen und Kaltauszüge beispielsweise. Gestern Abend habe ich mir einen gegen Läuse wirksamen Kaltwasserauszug aus frischen Brennnesseln angesetzt, den ich heute, nach 12 Stunden (die Sache darf nicht gären!), absiebe und dann eine sogenannte „Beißende Brennnessel-Brühe“ habe, die ich giftfrei und pflanzenstärkend spritzen kann. Gegen Läusebefall kann man auch Beinwell-, Wermut- oder Rainfarn-…-Brühen einsetzen. Einen Tomatenblätter-Auszug kann man aus den ausgebrochenen Seitentrieben herstellen, der hilft gegen Kohlweißlinge. Knoblauch-Zwiebel-Jauche stärkt generell die Abwehrkräfte von Ostbäumen, Erdbeeren und Kartoffeln usw. Es gibt unglaublich viele natürliche Hilfsmittel in der Not. Das Buch, aus dem ich mein Pflanzenwissen schöpfe heißt „Der BIO Garten“ von Marie-Luise Kreuter, was kann ich wirklich empfehlen kann. Dummerweise habe ich gestern das Spritzmittel angesetzt, bevor ich den Wetterbericht für heute gehört hatte, bei Regen ist das Spritzen irgendwie sinnlos. 😊. Also bekommen nachher nur die Obstbäume einen kräftigenden Schuck aus der Kanne, das Spritzmittel setzte ich morgen einfach nochmal an, ist ja keine große Sache.
Morgenstunde (346. Bolg-Notat)
In der Morgenstunde hab ich mit ihm begonnen und da ist er nun, der Sperlingskauz. In der Kauz-Kopf-Serie stellt er das Blatt Nummer zehn. Das Käuzchen ist die kleinste Eule in Mitteleuropa. In der Welt gehört er mit seinen 16 bis 19 Zentimetern Wuchshöhe auch zu den Zwergen unter den Eulenvögeln, aber klar, das Elfenkäuzchen ist viel kleiner, das ist aber kein Europäer. Der Sperlingskauz ist Verwandlungskünstler, denn je nach Stimmungslage erscheint seine Kopfform mal rundlich, dann plötzlich kantig mit plattem Haupt. Fragt nicht, welche Form zu welcher Laune gehört, das weiß ich leider nicht. Sperlingskäuzchen kommen in in höheren Mittelgebirgen und den Alpenwäldern vor. Etwa ein Dutzend Paare gibt es auch in der Sächsischen Schweiz. Die Kleinen Käuzchen sind nebenbei gesagt echte Draufgänger, die sogar wesentlich größere Vögel jagen und fangen! Hat keine Angst vor großen Tieren…. 😊
Morgenstunde (345. Blog-Notat)
Der neunte Kauz in der Serie „Knallbunte Kauz-Köpfe“ ist der Habichtskauz. Man nennt ihn auch Uralkauz und es gibt ihn in Skandinavien, im Baltikum, in der Amur-Region, Korea, Japan, den Karpaten, Beskiden, im Bayerischen Wald, im Böhmer- und im Wienerwald… Ein harmloser Kauz ist das allerdings nicht, er ist eine große attackierende Eule, die ihr Revier gegenüber Menschen und Tieren verteidigt. Die Angriffsflüge von hinten können schwer verletzen. Nur wenn der Kauz brühtet ist er die Sanftmut selbst. Mein Habichtskauz hat ein bisschen Hellblau dazu bekommen, dass er gewöhnlich nicht im Gefieder trägt… ist eher ein verhaltend „Knallbunter“…😊
Morgenstunde (344. Blog-Notat)
Festwiese mit Hochbeet Tiefsitz Mohn im Blumenmond Himmelblauer Bläuling Blaue Akelei Erste Monatserdbeeren Türkischer Mohn Unter der Linde Hochbeetgemüse Hinter den Johannisbeeren beginnt der Kräutergarten mit Tomatenhäuschen
Es war ein stiller Sonntag im Garten – gestern. Die ersten Monatserdbeeren reifen, Blattsalat und Rucola gibt’s schon reichlich. Margeriten und Mohn sprenkeln sich durchs Quartier und auf dem Klee tanzt ein himmelblauer Bläuling, leider schon ein bisschen angefressen. Unter der Linde leuchtet am frühen Nachmittag das Licht verwunschen. Die Gartenidylle tut gut. Zum Abend zieht Grau über den Himmel, das Dorf geht trotzdem spazieren, man besucht sich wieder und die Stimmen klingen heiter. Ein Dorffest wird es leider nicht geben und ob meiner Gesundheitslage merkte der Liebste mal vorsichtig an: „Wir werden wohl zu keinem Atelierfest mehr einladen, auch ohne Corona.“ Wenn mein dünner Atemzustand anhält, wird es wohl so sein, aber noch kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Doch wer hätte Weihnachten gedacht, was es 2020 alles nicht mehr geben würde und manches niemals mehr. Diese Krise schiebt die Entscheidungen schneller an als es einen lieb ist. Aber wer weiß, vielleicht gibt es eine zweite Luft…😊. Sollte es die großen Feste auf dem Hof nicht mehr geben, werden es die kleinen, individuellen Begegnungen sein. Hoffe ich.
Am Abend habe ich das Internet für den Aufbau einer Permakultur im Gemüsegarten durchforstet und Samen von Mangold und verschiedene Blattkohlsorten bestellt. Unter anderem Roten Sibirischen Blattkohl – winterhart, Erntezeit von Oktober bis März, da bin ich sehr gespannt.
Morgenstunde (343. Blog-Notat)
Das Raufußkäuzchen ist in der Serie „Knallbunte Kauz-Köpfe“ der achte Nachtwächter. Es ist das Käuzchen der Europäischen Eulen, das ich am meisten mag. Der kleine Kauz hat gefiederte Geschwister in Übersee und in Asien. Er flötet sein zaghaftes „uhü“ oder sein lockendes „Kjuwitt“ in den Nadelwäldern der Hochlagen der Mittelgebirge. Die Bedeutung von „Rau“ ist hier wie im Märchen „Allerleirauh“ als pelzig zu verstehen. Ein Kuscheltier ist er aber nicht…
Nach der Rackerei in der zurückliegenden Woche sind der Liebste und ich doch einigermaßen schlapp, deshalb gönnen uns ein langsames, planloses Wochenende mit viel Schlaf.