Die Märchenhexe Wanda zelebriert ein abenteuerliches Programm für Kinder in Begleitung im BARNIM PANORAMA Naturparkzentrum · Agrarmuseum Wandlitz:
Wanda tönt und sammelt die Gäste zu ihrer Erlebnistour durch das wunderbare Außengelände des Barnim Panoramas. Mit dem Hexenbesen droht die Waldhexe provokant: „Alle bezahlt? Dann kann ich euch ja gleich wieder auskehren.“ Sie lächelt unter ihren grünen Augenliedern und schon wissen die kindlichen Gäste, die Hexe flunkert nur – oder vielleicht doch nicht?
Die Gruppe schleicht ihr erst einmal etwas skeptisch hinterher, aber Wanda plappert davon, dass ihr Besen gerade Flugverbot hätte, weil er sie abgeworfen hat und sie jetzt humpelt. Dass sei ihr in ihren 200 Lebensjahren noch nicht passiert. Die Kinder hängen an ihren grünen Lippen und folgen ihr in das dunkle, erdige Hexenreich. Es geht durch enge Gehölzgänge hin zu mächtigen Baumgestalten mit ihren ausladenden Wurzelköpfen. Ja, hier nehmen die Märchen und Schauergeschichten Gestalt an, gerade jetzt, wo das Grün in der Landschaft fehlt und sich der Ort braun-grau und knorrig zeigt.
Der Entdeckerpfad des Barnim Panoramas existiert seit Oktober 2014. 150 Meter ist er lang und im Januar matschig-schlammig. Den Kindern macht das nichts, sie stapfen mutig von Windlicht zu Windlicht, bei denen sie Knochen und große Gebisse entdecken. Von wem mögen die stammen? Hat der Wolf sie gerissen? Die Hexe Wanda ist inzwischen auf Touren und spielt hinreißend frech die böse Gestalt. Das Kleinste der Kleinen erschrickt sich schon mal heftig und weint, aber Wanda kann auch sanft und verlangt ein Lachen, bevor es an den Igelpfaden entlang weiter geht. Der Sonntag versinkt leise in der Dämmerung. Das ist die Stunde der Jagd und die Kinder werden gefragt, wie Wölfe jagen und wie weit sie ihre Beute wittern. Um den menschlichen Geruchssinn zu testen, stecken die Kids ihre Nase in die Riechsäckchen der Hexe und wissen fast alle sogleich: Zwiebel, Tanne, Stinkerkäse. „Nein, nicht meine Socken“, witzelt die Hexe und lächelt schief.
Es wird unter den ersten und letzten Sonnenstrahlen des jüngsten Sonntages viel gelacht, gesungen und erfahren, bevor elf Kinder mit ihren Eltern in das urige Baumhaus aufsteigen und Wanda ihnen dort sehr professionell zwei Varianten vom „Rotkäppchen“ erzählt. Die der Gebrüder Grimm und jene aus der Sicht das Wolfes, worin der Förster als Übeltäter entlarvt und klar gestellt wird, der Ruf des Wolfes entstand als üble Nachrede eines verjagten Diebes. Die Kinder staunen. Der Raum ist indes nur noch schemenhaft auszumachen. Manch Knirps gruselt sich oder hat nach einer reichlichen Stunde genug Hexenzauber und will zurück ins Warme. Aber Wanda ist erbarmungslos. Sie hatte damit eingangs gedroht, dass sie alle aus dem Baumhaus erst wieder herauskommen, wenn sie ihre Wolfs-Geschichten erzählt hat. Also noch einen Becher Kakao oder Tee und dazu zwei schön-spannende Kurzmärchen, die von den Indianern überliefert sind. Dann schalten alle ihre Taschenlampen an und steigen randvoll mit prickelnden Emotionen in den dunklen Winterabend ab.
Noch zweimal lädt die Märchenhexe zu einem geheimnisvollen Wolfsabend ins BARNIM PANORAMA. Die Veranstaltung findet im Kontext der Sonderausstellung „Wolf und Mensch – auf Spurensuche in Brandenburg“ statt, die noch bis 31. März 2016 im BARNIM PANORAMA Naturparkzentrum · Agrarmuseum Wandlitz zu sehen ist. Das Programm mit Michaela Tiedt-Quandt (die Waldhexe Wanda) ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet und dauert anderthalb Stunden.
Petra Elsner
Nächste Termine: Sonntag, 07.02.2016, 16:00-17:30 Uhr und Sonntag, 14.02.2016, 16:00-17:30 Uhr. Anmeldung unter: E-Mail: info@barnim-panorama.de oder Tel. (033397) 68192-0. Eintritt ins BARNIM PANORAMA: Erwachsene 6 €, ermäßigt 4 €, Kinder 6-16 J. 2,50 €, Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.
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