Meander, Kapitel 7 – der Schluss

Draußen lockte unwiderstehlich eine milde Sommernacht. Meander Memolos spürte jetzt wieder das Herannahen der nächtlichen Jagdzeit – von innen heraus, und nicht weil sein Magen knurrte – das beruhigte ihn doch sehr.

Im Schwatzbaum der Eulen. Zeichnungen: Petra Elsner
Im Schwatzbaum der Eulen.
Zeichnungen: Petra Elsner

Er schwebte erleichtert über das Wäldchen auf dem Campus und landete wahrhaft formvollendet im Schwatzbaum der benachbarten Eulen, gewissermaßen als gesellige Zwischenstation vor dem Mäusefang. Anders als gewöhnlich grüßte er sehr heiter und hörte so gar nicht gedankenverloren den Jagd- und Tratschgeschichten der Runde zu. Schon darüber wunderten sich die Eulen. Würde das schrullige Professorchen auf seine alten Tage etwa noch richtig umgänglich?

Eine sehr alte Eule fragte sodann: „Wo warst du so lange, Meander?“ „In einem Zeitloch“, antwortete er schlicht. „In einem schwarzen oder einem weißen?“ erkundigte sich die Alte. Meander Memolos schaute ungläubig: „In beiden.“  Und viel wissend raunten die Eulen und kicherten in die sternenklare Nacht.
Meander Memolos Zeitloch, erschienen 2006 bei:
Messner Druck & Verlag
Bestelltelefon: 06061 968564 oder
07823 9609750

ISBN 978-3-934309-15-9, Preis 12 Euro

© Petra Elsner

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