24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1006. Blog-Notat)

Meine Weihnachtspost wächst: Die Briefe ins Ausland schrieb ich zuerst. Jetzt sind die Verwandten, Freunde und die Geschäftspost dran. Zum Schluss kommen die Nachbarschaftsbriefe an die Reihe, die man selbst in die Briefkästen steckt. Ich muss dabei an das schöne Märchenspiel jüngst zur Dorfweihnacht am 1. Dezember denken, wie herrlich „Die goldenen Gans“ inszeniert war. Ich hab die ganze Spielzeit über gelächelt, was mir wirklich guttat. Weihnachten ohne Kinder hat wenig Zauber, wir haben jetzt wieder 47 Kinder im Dorf – wie schön.
Postmachen ist die Zeit, aneinander zu denken. Manche Herzmenschen habe ich dieses Jahr nur am Telefon gehört, von einigen wenigen gab es gar kein Lebenszeichen. Warum? Die Menschen hatten in den vergangenen vier Jahren viel zu tragen, ich bin nachsichtig mit ihnen…

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1005. Blog-Notat)

Mit dem Backen hatte es die Tage dann doch nicht geklappt, weil der frische Honig meinte, er sei, nach der X. Rührattacke, nun endlich fertig und abfüllbereit. Es ist nicht so viel Honig, wie in den letzten Jahren geworden, weil der Imkergatte viele Fahrten zu den Eltern im Pflegeheim unternehmen musste, so kam er schlussendlich erst im frühen Herbst zum Schleudern. Nur einen Durchgang, dann war schon die Winterfütterung dran. Der diesjährige Honig hat Wald und Linde als Nuance mit drin, schmeckt also praller, würziger als die reinen Blütenhonige. Wir sind damit sehr zufrieden und hoffen, dass nächstes Jahr wieder ein klassisches Bienenjahr gelebt werden kann. Jetzt kann gebacken werden 😊…

24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1004. Blog-Notat)

Samstag steckte ein Päckchen in unserem Briefkasten, dass so richtig den Advent anzündete. Darin befand sich ein echter Cunewalder Christstollen, ein Tütchen Infekt-Anflugstee und ein Auftrag: sechs Hefte von „Morgenstill“, bitte. Es kam aus der Lausitz von meiner Freundin Doktor Petra N. Das war alles einfach klasse. Denn Stollen bekamen wir sonst immer aus dem Erzgebirge… und Petras Teerezept hatte ich dieses Jahr auch noch nicht hergestellt. Nun baue ich Hefte für sie und freue mich wie ein Itsch auf das Päckchenpacken für sie, denn klar, werde ich auch für Überraschungen sorgen…

Morgenstunde (1003. Blog-Notat)

Endlich wieder Muße. Zwei kleine Spachtelarbeiten im Passepartout sind mir aus der Hand geflossen. Daneben hab ich die Haustürgirlande für den Advent gebunden und die Pressearbeit für das kommende Kirchenkonzert im Dorf versandt. Überall gute Wünsche in der Luft: Bei der Augenärztin in Templin trugen die Damen an der Rezeption Rentierhaarreifen. Man muss unweigerlich lächeln, was gewollt ist und an allen Supermarktkassen säuseln die Menschen „… und einen schönen 1. Advent!“ Ich liebe diese Zeit, in der die Menschen etwas zugewandter sind, allen Krisen zum Trotz. Morgen werde ich meine Böhmischen Familienplätzchen backen und dann kann es losgehen mit der wunderreichen Zeit 😊. Macht es Euch schön!

24 Tage im Advent

Morgenstunde (896. Blog-Notat)

Der Stollenkuchen ist gebacken, heute sind die Böhmischen Plätzchen dran. Mehr braucht es nicht für unsere Kaffeestunden im Advent. Es ist die 15. Weihnachtszeit, die wir auf dem flachen Lande erleben. Und hier hab ich sie entdeckt: die Winterfee, die bei den Kalenderbildern für den 12. steht. Molina spielt nicht jedes Jahr mit Frost und Schnee, doch ab und zu steckt sie das Dorf in ihre weißen Sterne, es leuchtet dann ganz wundervoll 😊. Fontanes „Märchenplatz“ lag am Werbellinsee, meiner gleich hinterm Haus, im Garten am Schorfheidewald.

Aus „Die Gabe der Nebelfee“:
„Wenn der scharfe Ostwind den Schnee ins Wanderland weht, erwacht die schöne Winterfee Molina auf ihrem weichen Wolkenbett. Sie schwebt mit einem Flockenwirbel zu Boden und lächelt weiß. Die Schwester der Nebelfee schärft alle Konturen im Wanderland …“

24 Tage im Advent

Morgenstunde ( 890. Blog-Notat)

Der gestrige Einkaufsnachmittag ist gelungen und es war genauso, wie wir es uns wünschten: Eine kleine, interessierte Gesellschaft. Die ersten und die letzten Besucher sind sich nicht einmal begegnet. Man verweilte etwa jeweils eine gute Stunde. So war genug Platz im Atelier und am Feuer, auch für kleine Gespräche. Der Glühwein reichte, die Schmalzbrote auch 😊. 15 Besucher beglückten uns und kauften Bücher, Karten, Lesezeichen und auch zwei Bilder als Geschenke zum Fest. Ein paar nutzten die Honigverkostung in der Küche. Alles in allem sind wir rundum zufrieden und werden den „Weihnachtseinkauf im Atelier“ im nächsten Jahr wieder am 1. Advent anbieten. Auf Wintermärkte mit den Papiersachen zu gehen, tut weder den Dingen noch meiner Gesundheit gut. Wir haben eine Alternative gefunden, die bekömmlicher ist…

Foto: Lutz Reinhardt

Die Wunderzeit knistert leise…

Mit dem 1. Dezember beginnen die allseits beliebten Adventskalender die Tage bis zum Weihnachtsfest hinaufzuzählen. In diesem Jahr gibt es auf meinem Blog keinen neuerlichen. Wer aber Lust hat, in meinen zeitlosen Geschichten-Kalendern der beiden Vorjahre zu stöbern, klicke einfach auf die Links der Jahre 2021 und 2022. Statt eines literarischen Kalenders stelle ich dieses Jahr jeden Tag ein Adventsbildchen mit einer Zeichnung aus meiner Hand ein und wünsche viel Freude an den 24 Tagen im Advent:

Am Sonntag, den 1. Advent, öffnen wir von 14 bis 17 Uhr unser Kunst- und Honighäuschen zum Weihnachtseinkauf. Wir bieten: Honig aus der eigenen Imkerei, Elsner-Bücher, Drucke und Originale. Im Hof wird wieder ein Feuer lodern, es gibt Kaffee, Glühwein und Schmalzbrote.

Lyrik-Krümel

Die Wunderzeit

Sie knistert leis in allen Ecken
und lauscht dem Flockentaumel vor der Tür.
Verströmt Düfte und die helle Hoffnung
auf ein Friedensfest, das eine Welt kürt,
die das Menschsein zelebriert.

© Petra Elsner

24 Tage im Advent

Letztes Jahr habe ich meinen ersten Weihnachtliteraturkalender in diesem Blog veröffentlicht. Wer mag, kann dort noch einmal hinsehen, denn ich werde mich hier nicht wiederholen. In diesem Adventskalender befinden sich natürlich ebenfalls Weihnachtsgeschichten, aber auch Wintermärchen, Auszüge aus verschiedenen Erzählungen, Dezembergedichte, Erinnerungen und weihnachtliche Rezepturen 😊. Viel Spaß beim Schmökern unter den Kalenderlinks.

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Der Link unter dem 5. Dezember führt leider ins Leere. Die Seite ist gelöscht, aber was draufstand, ergänze ich hier:

Das Weihnachtsnaschwerk Honig-Naute

Adventszeit entlang der Oder, dazu gehörte noch vor 70 Jahren die Honig-Naute. Das leckere Lutschwerk ist eine der Märkischen Rezepturen, die beinahe vergessen ist. Gut, dass meine Tante Christa sich noch daran erinnert, wie sie als Kind ganze Berge von Naute-Stangen oder -Täfelchen wegschleckte. Das Stück für einen Pfennig. Vielleicht wird ja Honig-Naute auf den hiesigen Weihnachtsmärkten wieder einmal zu einer regionalen Spezialität. Einst war sie jedenfalls so selbstverständlich wie der Bratapfel oder Lebkuchen.

Was dazu gehört? 100 Gramm weißer Mohn, 100 Gramm dunkler Mohn, 100 Gramm gemahlene Haselnüsse, 100 Gramm gemahlene Mandeln, 1 Teelöffel gemahlene Nelken, eine Prise weißen Pfeffer und etwa 220 Gramm Honig.

Den Mohn in kochendem Wasser kurz aufquellen lassen und zum weiteren Quellen von der Flamme nehmen. Den Mohn dann absieben und danach mit den genannten Zutaten unter andauerndem Rühren aufkochen. Anschließend wird die kochend heiße Naute auf einem großen, feuchten Küchenbrett ausgegossen. Wenn sie leicht abgekühlt ist, die Masse gleichmäßig ausrollen und in kleine Täfelchen schneiden (Messer nach jedem Schnitt in Wasser tauchen). Ja, und nach dem Abkühlen kann das große Naschen schon beginnen.

 

Morgenstunde (597. Blog-Notat)

Die Weihnachtspost ist raus und nun freue ich mich an den ersten eintrudelnden Erwiderungen. Kontakte irgendwie herznah zu erhalten, ist in diesen Zeiten, wichtiger denn je. Gestern haben wir zum Nikolaustag den Stollen verkostet, und: Er ist gelungen, das war die Mühe wert. Die Zutaten für die zwei kleinen Laiber haben mich rund 10 € gekostet. Für die gleiche Größe habe ich vergangenes Jahr für einen Bäckerstollen 35 € (zzgl. Versandt) bezahlt. Nur mal so nebenbei… und außerdem ist es einfach toll, die Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen. Der Imkergatte hat beim Kneten geholfen, was zum Gelingen eine wichtige Zutat war, und so haben wir beide beim Kosten gemeinsam einen kleinen Stolz verspürt. Der Alltag im Advent hat immer mal wieder solche Momente. Im Atelier tickt heute ein Pausenzeichen. Brauche mal Abstand, die Distanz, um die Totale – das Ganze – zu sehen… und eben PAUSE, Kerzen anzünden, ein bisschen Sinnieren. Die Nachrichten mal nicht einschalten, für ein paar Stunden… Im Hof blüht unter der Wetterstation derweil noch eine Rose, der Schnee verdeckt, was ich im Garten nicht geschafft habe, gut so, kein schlechtes Gewissen mehr…


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