Das Gepäck der Jahre
Wenn ich nichts
mehr will vom Tag
sitz ich still
und denke nach
im Gepäck
verbrauchte Jahre
Hiebe, Brüche,
manche Narbe
ohne Beistand
wird es kalt
und ich spüre
ich werd‘ alt.
© Petra Elsner
Views: 467
ATELIER PETRA ELSNER
Das Gepäck der Jahre
Wenn ich nichts
mehr will vom Tag
sitz ich still
und denke nach
im Gepäck
verbrauchte Jahre
Hiebe, Brüche,
manche Narbe
ohne Beistand
wird es kalt
und ich spüre
ich werd‘ alt.
© Petra Elsner
Views: 467
Lichtes Grau liegt noch über diesem Sonntag der Entscheidungen für oder gegen Europa. Ich hätte es gerne, wenn die Freizügigkeit bliebe und das Miteinander länderübergreifend. Aber ich wünschte mir auch, dass dieses Gemauschel aufhörte, dieses Pfuschen, weil immer zuerst billig und dieses Bürgerferne. Ich wünschte mir verantwortlichen Umgang mit den Erd-Ressourcen. Alle Kraft in die Forschung für eine effizientere Energiewirtschaft ohne Raubbau. Ich erwarte einen respektvollen Umgang mit den Menschen, keine Gängelei, keinen Altersrassismus, Entwicklungschancen für alle… und ich wünschte noch sehr viel mehr.
Im Kleinen spüre ich, dass mir mit reichlich 65 Jahren die Kraft und die Schönheit abhandenkommen. Ein verlöschender Sonnenuntergang. Bin mit dem Abwägen der daraus folgenden Konsequenzen noch nicht gedanklich durch. Aber gewiss ist, ich muss unbedingt leiser treten – irgendwie, was nicht heißt, dass ich aufhören werde illustrierte Geschichten zu erfinden. Die Kreativität bleibt bis zum Schluss. Aber ich muss mich nicht mehr mit anderen messen… Fragt mich doch der Reporter vom Uckermarkkurier diese Woche am Telefon als wäre es ein Makel, eine Krankheit: „…und Sie sind wirklich schon 65 Jahre alt?“ Was antwortet man darauf? „Ja, schön, nichtwahr?“ Na, ist nicht wirklich schön, aber der fatalistische Lauf der Dinge halt. Nun denn, jetzt gehe ich erst mal wählen, denn ich habe ja noch Wünsche offen…
Habt einen schönen Sonntag alle miteinander!
Views: 15858
Die Flut der Tage
spült den Klang der Zeit davon.
Weit weg schwelgen die Balladen,
sind verzogen mit dem Sohn.
In der Glut der stillen Tage
warten nur Glockenton und Bahre.
21. August 2018
© Petra Elsner
Hinweis zum Urheberrecht: Der Text darf ohne Angabe des Urhebers nicht weiterverwendet oder kopiert werden. Auch das Zitieren von Textstellen bei Veranstaltungen bedarf meiner Genehmigung.
Views: 735