Als wir vorgestern von unserem Pflegeeinsatz aus dem Erzgebirge zurückkehrten, hatte sich in unserem Freisitz vor dem Haus Laub für zwei Schubkarren aus Park und Nachbarschaft verfangen. Ich hatte gerade das Laub „meiner“ Stadtlinde (sie gehört der Stadt Zehdenick) hinter mir … schnauf, da kommt Freude auf. Gestern wurde das metallene Ständerwerk fürs neue Vordach geliefert, dass ich jetzt noch mit meinen Hausfarben streichen darf… Dienstag wird es aufgestellt, bekommt Betonfüße und vielleicht wird es dann vor dem Haus auch wieder etwas trockener. Zwischen all diesen Verrichtungen, fühle ich mich irgendwie auf dem Sprung, denn es ist unbestimmt, ob wir in einer oder zwei Wochen wieder im Erzgebirge gebraucht werden. Meine Gedanken kreisen um das Altwerden der Angehörigen. Es macht mich traurig zuzusehen, wie schwach und langsam das Leben wird. Hab‘ von Hermann Hesse das wunderbare Buch „Mit der Reife wird man immer jünger“ gefunden, das mir beisteht. Es ist für eine Gnade für meine Seele, diese Perle des Geistes. Sie macht Mut und nachsichtig. Seit Tagen lese ich mir abends Hesses Betrachtungen und Gedichte über das Alter laut vor. Was ich lese, stiftet einen inneren Monolog an, der tut mir gut, auch wenn ich voller Sorge bleibe.
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