Morgenstunde (998. Blog-Notat)

Niesel hing über dem Erzgebirge, als wir am 7. November in Waschleithe eintrafen. Erfreulicherweise war gestrige Tag des Abschieds hingegen sonnenklar und ein leuchtender Blättertanz begleitete unsere Schritte über den Waldfriedhof in Bernsbach. 12 Wochen waren inzwischen verstrichen, es wurde wahrlich Zeit, die Schwiegereltern auf ihren letzten Weg zu führen und endlich zur Ruhe zu kommen. Neben der sehr kleinen Kernfamilie, traten auch die Kinder der langjährigen Freundin Lor mit an die Gräber. Man hatte sich Jahrzehnte nicht mehr gesehen, doch beim Essen in der Köhlerhütte von Fürstenbrunn erzählten sie von Festen, Spielzeiten und väterlichen Beistand. Diese erinnernde Gemeinschaft fühlte sich gut an und vielleicht beginnt ja hier etwas Neues. Wer weiß. Nach den aufwühlenden Tagen werde ich uns heute eine Hühnersuppe kochen und danach die Beine hochlegen. Es war ein bisschen viel für den noch heilenden Knochen…

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Morgenstunde (988. Blog-Notat)

Alles zurück auf Anfang. Donnerstag sollte die Beerdigung der Schwiegermutter stattfinden. Nun ist heute Nacht der Schwiegervater gestorben. Wir sind gefasst, denn er war letzte Woche zeitweise schon gar nicht mehr ansprechbar und es war sein letzter Herzenswunsch, mit seiner Frau gemeinsam beerdigt zu werden. Das wird nun so sein. Wir sind mit dem Absagen und der Neuplanung beschäftigt – was für ein grausliges Jahr. Der Liebste raucht Kette. Sein Verstand raunt, sie haben sich lange genug gequält, aber das Herz schmerzt verwaist. Er ist nicht mehr jemandes Kind, das muss man erst einmal erfassen. Die Eltern-Zeiten sind vorbei…

Uferlose Liebe

Als sie ging
blieb ein stiller Schatten
der ließ die Tür noch
einen Spalt weit offen
So konnte er ihr
kaum später nachfolgen
seiner Liebe
über den Tod hinaus.

(pe)

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