Morgenstunde (61. Blog Notat)

Blühende Fächerweide

Seit einer Handvoll Tagen bin ich aus dem Schatten des digitalen Daseins getreten, um unter anderem unter freiem Himmel die Renovierungspinsel zu schwingen. Mit dem Ergebnis, dass ich mich über das heutige  Acht-Grad-Schauerwetter freue, weil ich am Computer pausieren darf. Schließlich braucht Farbe zum Trocknen eine gewisse Außentemperatur, die heute nicht gegeben ist. Also werde ich rasch mal einen längst fälligen Zeitungsartikel verfassen und diese Morgenkolumne schreiben, wobei ich noch einen Moment den Außenverrichtungen im Kopfe nachhänge und finde: Analoges Leben ist anstrengend, wenn auch gesünder. Jetzt, am Computer, tickt schon wieder die Zeit schneller, als würde sie sich von selbst verbrauchen, bevor ich den nächsten Gedanken zu fassen bekomme: Digitalisierung ist = Beschleunigung allen Seins. Das ist die schlechte Seite des virtuellen Fortschritts. Die Gute: Kommunikation ist MÖGLICH, wenn das alte Prinzip „Senden und Empfangen“ funktioniert und der Empfänger, sprich Leser, darüber hinaus auch mal reagiert… wie in einem analogen Gespräch. Ja, Digitalisierung kann die Lebensqualität heben (ist aber meistens nicht so), wie bei allem kommt es auf die Dosis an. Morgen wird das Frühlingswetter wieder auskostbar, da werde ich alle Tasten und Knöpfe ungedrückt lassen… J um ganz analog: Meine Hausausstellung im Bilderspeicher aufzuhängen, ein paar Postkarten mit der Hand zu schreiben, irgendetwas zu lesen und dem Garten einfach beim Erwachen zuzusehen….

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Morgenstunde (5)

In den Weiden…

Sonnenfunken gaukeln in den Morgen ein letztes Lied vom Sommer. Doch dieses Licht tanzt nur windig, nicht warm. Acht Grad Aufstehtemperatur – da muss frau für den Wohlfühlzustand richtig zaubern. Ein paar Lindenklanghölzchen in den Weiden reichen dazu nicht aus. Wir werden jetzt ins Auto steigen und an die Oder fahren. Dem Wetter voraus. Dort wird der Tag am längsten regenfrei sein. Ich will neue Blicke sammeln. Diesseits des Stroms, nicht jenseits im Land meiner väterlichen Ahnen. Mit gekappten Wurzeln lässt sich schlecht wachsen – das ist eines meiner Merkzeichen auf meinen weisen Sprüchevögeln. Geflossen aus erlebter Wahrnehmung. Dieses Ziehen in die Fremde, auf blutigen Fluchtwegen hat ein großes Schweigen in meiner Sippe hinterlassen und einen ängstlichen Zukunftsblick. Gefühlt habe ich den immer noch in meinem Nacken. Gewehrt dagegen – ein Leben lang.

(pe, 24. August 2017)

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Morgenstunde (4)

Morgens in aller Frühe: 11 Grad und Dunst. Ich hab die Heizung aufgedreht und gestern Abend zum ersten Mal wieder ein Kerzenlicht ins Fenster gestellt. Ein sichtbares Zeichen, die dunkle Jahreszeit öffnet ihre Pforten. Die Schwalben sammeln sich schon auf den Stromleitungen und alten Antennenmasten, bald wird der erste brunftige Hirsch röhren.

Wandkalender im Atelierfenster.

Über dem Licht im Atelierfenster thront jetzt das Kalendertitelblatt für 2018. Endlich ist das Teil eingetroffen! Mein Prachtstück für alle Freunde der Eule kam gestern Nachmittag mit der Post. Wer schon länger hier mitliest, ahnt vielleicht, diese Zeichnerei an den Vögeln der Weisheit hat mich im letzten Winter wieder gesund gemacht. Kein Wunder also, dass für mich von diesen Blättern eine besondere Kraft ausgeht…
Wer will, kann sich seinen Kalenderwunsch für das nächste Jahr nun auch bei mir erfüllen. Bitte dazu anrufen, denn wir sind ja nicht pausenlos auf dem Hof: 039883 48913. Danke herzlichst.

Das Cover mit Schleiereulen.
Zeichnung: Petra Elsner

Das Kalendarium steht unter dem Thema „Flug durch Europa“ und stellt in natürlicher Schönheit die 13 Eulenarten des Kontinents vor.
Ich selbst versende das Werk nicht, das macht der Verlag Messner Druck & Verlag, Talstraße 15 in 77978 Schuttertal.
Das Teil kann bei Verlegerin Daniela Messner
via Telefon oder per Mail bestellt werden:
druckerei-messner@t-online.de
Telefonisch:
078239609750
Dienstag bis Freitag erreichbar über: 06061968564
Der Kalender kostet 20 Euro zzgl. Versand.
Über die ISBN: 978-3-934309-29-6 kann der Kalender im Grunde von jeder Buchhandlung geordert werden.

(pe, 23. August 2017)

 

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