Morgenstunde (528. Blog-Notat)

Zwei Tage so ganz anders. Die Standvögel haben Freunde in Bülowssiege am Dammsee besucht. Zwei Kilometer weiter liegt Hildebrandshagen und das gehört bereits in Mecklenburg-Vorpommern. Sie erzählten uns, dass man sie in der ersten Corona-Welle dort nicht hinein zum Einkauf ließ. Sie musste den langen Weg nach Prenzlau nehmen, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Aber wir wissen ja, es ging nur nachts über die Grenze nach MV 😊.  Die alten Kopfweiden am Wegesrand haben mich wieder verzaubert und natürlich das Zusammensein mit besonderen Menschen. Einmal im Jahr sehen wir uns seit unserem Landleben, letztes Jahr nicht. Früher hockten wir oft in unsrem Kiezwohnzimmer, der Café-Kneipe Winz, das gibt es nun auch nicht mehr. Kein Grund mehr hinzufahren… Heute nahm mich unsere Nachbarin zur Probe mit nach Krohnhorst (UM) zum Qi Gong-Training. Ich bin begeistert, denn mir scheint, das unterstützt gut meine schwache Atmung, ich werde das jetzt wöchentlich zwei Stunden in Krohnhorst betreiben und bin gespannt, wie es sich auswirkt…

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Morgenstunde (82. Blog-Notat)

Kuppen im Wind. Zeichnung aus „Der Duft der warmen Zeit“ von Petra Elsner

Ob ihn die Eiszeit neben den Kopfsteinpflasterdamm nach Bülowssiege geschoben hat oder das Städtische Bauamt, ist nicht gewiss, aber kurz vor dem Gutshof der deutschen Romantik hatte ich einen Hühnergott gefunden. Wahrscheinlich war er nur bei einer Ladung Rügen-Kies, aber was so eine echte Märchentante angeht, die schwelgt in diesem kleinen Glück. Ein Feuerstein mit Loch ist vielleicht nichts Besonderes, aber für mich dann doch ein glücksbringender Talisman für meinen Garten. Dort hängt er nun. Gestern ging es am Gut vorbei noch ein paar Meter weiter, dorthin, wo meine Geschichte „Kuppen im Wind“ (aus „Der Duft der warmen Zeit“) beginnt, in einem dieser zwei Kuppenhäuser wohnen Freunde, die wir einmal im Jahr besuchen. Auf eine Kaffeezeit mit dichten Geplauder, dann sind wir schon wieder weg. Ich dachte, ich bringe der Kräuterfee eine ganz besondere Pflanze mit – Odermennig, eines der mächtigsten Kräuter. Sie dankte, lächelte milde und zeigte auf eine Fläche, wo das zarte Zeug in ihrem Garten wucherte. Bei mir gibt es nur drei Pflänzchen auf dem Heidesand, wovon ich eines in die schönste Üppigkeit gebracht hatte… Dort, dicht beim Dammsee, ist der Boden schwer und lehmig, es wächst beinahe alles satt. Am Seeufer gegenüber beginnt Mecklenburg und eine Autostunde weiter die Ostsee, wohin wir es erst wieder im Herbst schaffen werden. Dennoch, diese kleinen Ausfahrten zwischendurch lösen momentweise entspannend den Fokus vom nächsten Tagwerk, unterwegs fliegen Wegweiser zu abgelegenen Behausungen  vorbei: „Villa Morgentau“, „Drei Häuser“, „Morgenland“ – ein Traum…

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