Morgenstunde (673. Blog-Notat)

Nach drei Jahren findet endlich wieder ein Sommerfest im Dorf statt. Und weil die Feuerwehr 90 wird, gibt es sogar einen Umzug, wofür gerade geschmückt wird. Es hingen noch die Regentropfen in den Linden, als kurz nach 8 Uhr überall in der Nachbarschaft Luftballons, Bänder und Wimpel auf die Straße getragen wurden. Das feierfreudige Dorf macht sich fein…und ich muss nach dem Schmücken erst einmal verschnaufen, denn für so frühzeitige Aktivitäten ist der Atem noch zu flach. Da zittern rasch die Hände und die Knie. Es braucht ein, zwei Morgenstunden, bevor die Medikamente für den Tag das Atemvolumen etwas aufbauen. Aber was solls, es nützt nichts die Schwäche zu beklagen. Ich hab zwei Stühle bereitgestellt, von dort aus schauen wir dem Festumzug zu. Das einst quirlige Umrunden von möglichen Fotomotiven fällt aus.

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Dorffest mit Hitzewallungen

Im Schatten der kleinen Blautanne riefen die Kurtschlager Trommler mit einer Samba zum Dorffest.
Im Schatten der kleinen Blautanne riefen die Kurtschlager Trommler mit einer Samba zum Dorffest.

Die Ankunft der Akteure hatte etwas Heldenhaftes. Schleichenden Schritts unterm Sonnenhütchen oder Sonnenschirm kamen sie an – die Trommler, Western-Ladys, die Mimen, die Wildschweingriller, die Bierkutscher, die Tortenbäckerinnen und all die unsichtbaren hilfreichen Geister am Samstagnachmittag in den sengenden Sonne über Rübengasse. Schon in den Vormittagsstunden legte sich die Glut in den Tag und heizte ihn an. Doch es kamen zum legendären Dorffest des sogenannten „Tanzdorfes“ Kurtschlag in der Schorfheide nur die Hartgesottensten. Das Programm startete vor lichten Reihen. Mit allem, was zum Fächern herhielt, wurde gewedelt und trotzdem kam bald gute Laune auf. Klar saß im Hinterkopf die Enttäuschung, so viel aufgebrachte Mühe, die eine extreme Wetterlaune ins Leere führte. Gut hundert Besucher waren schließlich zusammen gekommen, um dem Spektakel beizuwohnen. Gewöhnlich sind es zweimal mehr. Aber das Programm der Vereine war Klasse.
„Märkisch Blech“ und die „Kurtschlager Trommer“ fusionierten musikalisch kurzweilig miteinander, bevor die Kurtschlager Sagenspieler das Fünf-Minutenstück „Die Teufelszungen vom Döllnsee“ gelungen aufführten. Nach dem Wissenswerten folgten u.a. die absoluten Schenkelklopfer: Luftpumpenorchester und der Sketsch „Sparprogramm im Altersheim“. Die beiden Darbietungen stammen aus dem Faschingsprogramm des Sportvereins, passten aber ganz wunderbar ins sommerliche Amüsement. Und wenn auch zum Abgesang der Kurtschlager Dorfspatzen schon etliche Gäste aufgebrochen waren, weil die Hitze in der Halle an den Befindlichkeiten nagte, hat der harte Kern ungekürzt bis zum letzten Ton der „Märkischen Heide“ mitgesungen. (pe)

Die Spieler beim Fünf-Minuten-Sagenspiel „Die Teufelszungen im Döllnsee“.
Die Spieler beim Fünf-Minuten-Sagenspiel „Die Teufelszungen im Döllnsee“.

Umwerfend komisch – die Herren vom Luftpumpenorchester
Umwerfend komisch – die Herren vom Luftpumpenorchester

Beim Sketsch aus dem Altersheim.
Beim Sketsch aus dem Altersheim.

Die Kurtschlager Dorfspatzen Horst und Karl-Heinz.
Die Kurtschlager Dorfspatzen Horst und Karl-Heinz.

Konzert des Gospelchors „Joy Of Heaven“ am Vorabend des Dorffestes in der Kurtschlager Kirche
Konzert des Zehdenicker Gospelchors „Joy Of Heaven“ am Vorabend des Dorffestes in der Kurtschlager Kirche.

Eröffnung der Fotoausstellung „Kurtschlager Impressionen“ in der Winterkirche.
Eröffnung der Fotoausstellung „Kurtschlager Impressionen“ am 3. Juli 2015 in der Winterkirche. Die Schau ist bis Erntedank hier zu sehen.

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