Morgenstunde (801. Blog-Notat)

Frank Martens (Texte) + Hannes Fischer (Gitarre). Foto: privat

Nach seiner gut besuchten Lesung in Gandenitz hat mir Frank Martens die Bildertafeln (siehe Foto) mit den Illustrationen zu „Georgs Landleben“ zurückgebracht. Wir hatten dazu ein langes Gespräch über Auftritte im Älterwerden, die unterschiedlichen Tempi im Kunstschaffen und das Büchermachen. Solche Gespräche genieße ich immer sehr, weil in ihnen ein gewisses Maß an Selbstvergewisserung liegt und man sich gegenseitig stärkt. Meine Freundin Ines hatte übers Wochenende die 20 märchenhaften Geschichten zu „Aus dem Laub der Zeit“ (Arbeitstitel) Korrektur gelesen, während ich die 52 dazugehörigen Zeichnungen aus 20 verschiedenen Ordnern zusammensuchte. Gestern ging das Material an den Schwedter Verlag – mit positivem Echo noch am selben Tag. Ein schönes Gefühl! Es wird naturgemäß bis in den Herbst dauern, bis das neue Geschichtenbuch erscheint, aber jetzt wissen wir: Es wird es geben.

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Morgenstunde (784. Blog-Notat)

Ist grad ein bisserl eng bei mir. Die Leinwand musste runter von der Staffelei, weil ich Passepartouts für die Schrägen Vögel zu „Georgs Landleben“ schneiden will.  Drei gerahmte Bilder-Blöcke werden es, die sollen zu den Tagen den „Offenen Ateliers“ Brandenburg in Gandenitz bei Grit dem Autor Frank Martens gewissermaßen als Lese-Kulisse dienen. Auf diese Weise kommen die Arbeiten aus dem Zeichenschrank und zeigen sich kurzweilig dem geneigten Publikum. Den kleinen Zeichen- und Schneidplatz freizulegen und der angefangenen Leinwand einen zeitweiligen Stellplatz zu geben, das war gestern Abend schon grenzwertig, denn für hochkant ist die Zimmerdecke zu niedrig und die Wandflächen sind verstellt – das Kreuz der Gegebenheiten… aber für zwei Tage wird es gehen…😊 Da das Wetter nicht frohlockt, konkurriert die Gartenarbeit gerade nicht mit dem  Atelier, aber überall ruft Arbeit…
Schönes Wochenende Euch allen, wo immer Ihr seid 😊!
Fotos: Lutz Reinhardt

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Eine Buchbesprechung

Landwärts Poesie
Der Gedichtband „Landwärts Sölle“ von Frank Martens

Aufs Land gehen, die Stille zu suchen. Sie zu finden, auszuschreiten und auszuhalten, sich umzusehen, sie ansehen, sich von ihr umarmen zu lassen, zu trösten – davon erzählt die freie Lyrik von Frank Martens. Seine Gedichte kommen einem leise und listig entgegen, wie auf einem langsamen Spaziergang durch die Jahreszeiten, durch Landschaft und ländliche Gemäuer. Vom Leben erfahren wir, von seiner Süße und seiner Beschwerlichkeit. Mit körperlichem Gespür wählt der Dichter seine Worte und es ist Akkuratesse, die seine natürliche Poesie entwickelt. Intuitiv und langsam. Es sind ruhige Mitteilungen von innen nach außen, von denen manche „…mit einem Ton wie dünnes Glas knackt oder das Rückgrat nach einem Streit“ (Seite 22).
Die Rhythmik muss sich der Leser bei vielen dieser Gedichte selbst wählen, denn die Aneinanderreihung der Worte folgt nicht den klassischen Hebungen und Senkungen. Das verlangt vom Leser genaue Auseinandersetzung mit der geronnenen Ruhe in Martens‘ Lyrik – sehr ungewöhnlich, als hätte sie einen Input aus zeitgenössischer Musik bekommen.

Frank Martens (Jahrgang 1964) lebt heute in Krohnhorst und betreibt dort als Lehrer ein LandDojo. Er stammt aus dem Dorf Golzow bei Brandenburg. Martens studierte Bibliothekswesen in Leipzig und arbeitete in Bibliotheken, verschiedenen Redaktionen, einer Grafikagentur und in diversen Kulturprojekten. Weitere Informationen finden sich hier:

Sein Lyrikband „Landwärts Sölle“ erscheint im Januar 2022 in der Edition Rugerup und kostet 20 €, ISBN 978-3-942955-87-4

© Petra Elsner

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