Morgenstunde (722. Blog-Notat)

Kleine Kollektion für den Eine-Welt-Laden in Groß Schönebeck.

Die kleine Kollektion für das Solidario-Lädchen ist zusammengestellt. Dafür habe ich u.a. 28 neue Künstlerhefte und 8 Titeltäfelchen handgefertigt und dann war das noch die Aktualisierung des Werbeflyers. Eine endlos wiederkehrende Verrichtung, die aber sein muss, wenn man nach außen wirkt. Was hat mich vorzeiten nur geritten 2000 Flyer drucken zu lassen? Ich hatte ein anderes Tempo, damals in Berlin, aber darüber tickt die Zeit. Also Einlegezettel erstellen und geänderte Öffnungszeiten überkleben, denn ich kann die vielen Teile nicht einfach wegschmeißen, da sträubt sich mir das Gefieder. In der Moderne musste man es ja nicht unbedingt verlernen, aus Altem Neues zu machen oder aus Verschnitt-Materialien ein neues Produkt zu kreieren. So sind z.B. meine Sprüche-Vögel entstanden, die aus gesammelten Passepartout-Karton-Resten gestanzt wurden…😊 Will sagen, achtsam mit den Dingen umzugehen ist nicht so neu, im Überfluss haben es viele einfach nur verlernt oder eben auch nie gelernt…

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Ein Gespür für Wald

Lehmann
Spätsommer in Lehmanns Garten am Wald. Morgens der Ricke beim Äpfel naschen zusehen. Den schönen Wildblumenkreis bestaunen oder eine Runde im Teich schwimmen gehen. Ganz entspannt, in froher Zweisamkeit. Hier holen sie sich die Kraft für alle ihre Antriebe.
Foto: Lutz Reinhardt

Vor sechs Jahren wurde es den Lehmanns in Wandlitz einfach zu voll. Da suchten und fanden sie dicht am Waldrand von Groß Schönebeck ein winziges Häuschen, das ihnen jetzt gerade richtig schien. Die ehemaligen Berliner wollten die Stadt hinter sich lassen, hinaus in die Natur. Zwei Jahre lang bauten sie den Katen mit regionalen Handwerkern aus, bevor sie fest einzogen. Das Paar ist schnell heimisch geworden, denn es brachte sich gut in die örtliche Jagdgemeinschaft ein. Wenn Florian montags im Immanuelchor singt, genießt sie die Stille, in der sie die Welt verarbeiten kann.
Zum Tag der offenen Höfe waren Lehmanns mit einem geliehenen Naturmobil präsent. Sie erklärten den gut hundert Besuchern des Heusinger-Hofes den heimischen Wildbestand und die Grundsätze der Jagd. Linus, ein Amerikanischer Wüstenbussard zog die Blicke der Menschen auf sich, es gab viele neugierige Fragen zur Falknerei. Ganz klar, das interessiert. Deshalb tüfteln und bauen sie jetzt an ihrem eigenen Naturmobil, mit dem sie nächstes Jahr an den Wochenenden über Land ziehen werden.

Eigentlich ist Florian Lehmann Geigenbauermeister. Gerade hat er für David Garrett ein Instrument repariert. Schon seit den 80er Jahren ist er in diesem edlen Handwerk selbstständig. Sabine studierte gerade Heimerziehung mit der Berechtigung Sport zu lehren. „Aber als wir uns kennen lernten, passten die Arbeitszeiten nicht zueinander. Da habe ich in Markneukirchen noch eine vierjährige Ausbildung zur  Bogenbauerin gemacht. Seit 1987 arbeiten wir gemeinsam. Das war wunderbar als die Kinder kamen. Wir hatten Werkstatt und Wohnung nebeneinander. Waren immer dicht an den Kindern dran und konnten nachts noch arbeiten gehen. Inzwischen für einen Stamm von 5000 Musikern. Aber noch einmal würde ich nicht diesen Weg gehen“, verrät sie. Florian ergänzt erklärend: „Naja, wir sind in unserer Zweimannwerkstatt schon völlig weltfremd geworden. Kur beantragen, Sabbatjahr machen – so etwas kennen wir gar nicht. In den 25 Jahren waren wir nie krankgeschrieben. Aber die herangewachsene Schnäppchen-Mentalität der Leute verändert das Geschäft doch sehr.“

Doch zurück zu ihrer Waldliebe. Florian Lehmann erzählt: „Wir waren schon immer an den Wochenenden im Wald. Und weil wir beide naturbegeistert sind, haben wir unsere Jägerprüfung gemacht und Sabine sogar obendrauf die Falknerprüfung. Sie lehrt inzwischen in Steinhöfel an der Jagdschule Falknerei und Vogelkunde. Ja, sie ist in fünf Berufen unterwegs.“ Leise setzt sie nach: „Das ist manchmal ein bisschen kompliziert. Ab September gehe ich als Grundschullehrerin nach Mildenberg.“ Volles Programm möchte man meinen, doch diese zwei Groß Schönebecker haben den stetigen Wandel des Lebens gut im Blick. Deshalb entwickeln sie ihre Idee für eine kluge, leidenschaftliche Wissensvermittlung. In ihrem Naturmobil möchten sie alle deutschen Wildtiere vorstellen. Dazu suchen sie gerade Präparate. Natur, Jagd und Falknerei möchten sie vor allem Kindern näher bringen. Sinnstiftend und ein Gespür anzündend.

© Petra Elsner

 

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Die Blume Magdalena

Ihre Lieblinge sind die Blumen: Margeriten, Kornblumen, Stockrosen und Klatschmohn – fein gearbeitet. Fotos: Lutz Reinhardt
Ihre Lieblinge sind die Blumen: Margeriten, Kornblumen, Stockrosen und Klatschmohn – fein gearbeitet.
Fotos: Lutz Reinhardt

Wer den Weg in den Hof der Alten Apotheke nimmt, findet hinter den leuchtend gelben Fenstern ein textiles Kunstreich, dass einen sogleich umfängt und umschmeichelt. Hier spinnt, strickt, filzt Magdalena Hohberg. Sie schafft dabei traumschöne Kleidung und Accessoirs. Jedes Teil, ob groß oder winzig, ist einzigartig. Es gibt kein zweites Gleiches in dem orangenen Atelier. Die textile Künstlerin wirkt inmitten ihrer Welt selbst wie eine Blume, die es nach der Kunstschule aus Posen in Polen über Hamburg, Kiel, Berlin, Frankfurt (Oder), nach Groß Schönebeck wehte. 18 Jahre lebt sie hier. Heute wieder alleinstehend, schafft die Mutter dreier Kinder unermüdlich und mit berührender Kunstfertigkeit schöne Dinge, die sie an den Wochenenden auf Märkten und Mittelalterfesten verkauft.
Die 46-Jährige ist nicht eine typische Filzerin. Hauptsächlich spinnt und designt sie ihre Kleidung. Das Filzen ist ein hinzukommendes Moment. Sie experimentiert mit Seide, Alpakawolle, Leinen und verbindet die Materialien. Daraus werden langlebige Lieblingsstücke. Magdalena verrät: „Eine Freundin trug 19 Jahre lang einen Pullover von mir. Weil sie zugenommen hatte, passte er in der Länge nicht mehr. Sie kam zu mir und bat: ‚Mach‘ was, ich liebe das Teil so sehr!‘ Da hab‘ ich etwas gezaubert. Am Ende sah der verlängerte Pullover so aus, als wäre er immer schon so gewesen. Es ist einfach toll, wie gut diese Sachen halten.“

Magdalenas handgefertigte Einzelstücke entstehen aus selbst gemischten Farben. Sie verbindet  die Wolle über eine Kardiermaschine. Die entstehenden Farbmischungen sind durchaus vergleichbar mit Malerei. Täglich neu greift die Frau intuitiv neu zu den Rot- …. oder Blautönen. „Ich würde eine gefundene Mischung nie wiederholen, weil das einfach langweilig wäre.“
Es fällt ihr nicht leicht, die Stücke aus der Hand zu geben, weil sie ihre eigene Energie darin spürt. Manchmal dauert es ein Weilchen, bis ihr es möglich ist loszulassen: „Aber dann kommt irgendwann die richtige Person zu der Kreation und dann ist es plötzlich ganz einfach sie wegzugeben. Für mich ist es ein Zauber, wenn der richtige Mensch zu einem Teil von mir kommt. Mit ihm bleibe ich verbunden.“

Magdalena Hohberg
Magdalena in ihrem künstlerischen Reich. An diesem Tisch versammeln sich gern einige Frauen, um miteinander einen genussreichen Kursabend zu verbringen.

Die Frau hockt an ihrem großen Mitteltisch im Atelier, erzählt von ihrer Textilkunst und bekommt dabei eine frohe Leichtigkeit. Sie hat dabei immer eine qualmende Zigarette in der Hand oder im Mundwinkel, als gäbe es ohne Rauch keinen Zauber. Hinter ihr türmt sich ein Wandregallager gefüllt mit auserwählten Wolleschätzen, mit denen verschmilzt die Künstlerin zu einem großen, lebenden Gemälde. Leidenschaft perlt aus diesem Bild.
Zweimal in der Woche kommen Frauen aus der Umgebung in die zwei Abendkurse hierher und tauchen in die Atmosphäre dieses Ortes ein. „Die können eigentlich schon alles, aber sie kommen, weil es schön ist so beieinander zu sein, natürlich beim Wein“, erzählt die Freiberuflerin und lässt weiter tief in diese entstandene Beziehung blicken: „Als ich wegziehen wollte, sind diese Frauen auf die Barrikaden gegangen – es war nicht erlaubt, da bin ich geblieben.“
Neben diesen zwei Kursen bietet Magdalena vor den großen Festen Ostern und Weihnachten Extrakurse für Einsteiger an. Hier geht es ausschließlich um’s Filzen oder Spinnen. „Die Techniken zu meiner Modegestaltung  bleiben natürlich meine Geheimnisse. Das ist wohl klar“, setzt sie nun streng nach.  Aber sicher muss das so sein, schließlich gingen ihrem profunden Wissen viele experimentelle Jahre voraus.  Diesen Goldstaub versprüht man nicht in einem Feierabendkurs. Er bleibt ihr wohl behüteter Schatz, aus dem sich jetzt nur ihre große Tochter, die Maskenbildnerin lernt, nähren darf. Wer allerdings eine gute Polnisch-Übersetzerin sucht, ist in diesem besonderen Quartier auch richtig. (pe)

Magdalena Hohbergs textiles Atelier  befindet sich in: Erst-Thälmann-Straße 47, 16244 Schorfheide, OT Gro Schönebeck. Tel.: 0177 9656248 oder per Mail: filzblume.magdalena@gmail.com

 

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Funken der Seele

In eigener Sache:

Meine Sommerausstellung FUNKEN DER SEELE, Malerei & Zeichnungen,  ist noch bis Ende August im Gemeindezentrum Groß Schönebeck zu sehen.

Die ausgestellten  Bildwerke erzählen von der Magie der inneren Kraft. Es ging mir darum diesen wundersamen Prozess, des aus sich Schöpfens, der Inspiration und des sich selbst Beschützens, künstlerische Gestalt zu geben.

Ort: Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Groß Schönebeck, Liebenwalder Straße 54, 033393 341

Eine Leseprobe zum Thema:

„… Nun schlich Oskar mit großen Augen durch das Atelier und staunte die seltsamen Gestalten an. Sie hingen dicht und in Reihen wie große Wäschestücke auf der Leine. Vor einer Figur ließ er sich auf den Boden nieder und musterte jedes Detail. Er hatte Rose nicht kommen hören und zuckte zusammen, als sie plötzlich neben ihm war und sich zu ihm hockte: „Ist das der große Schattenfänger?“, fragte er sie.
Sie nickte.
„Er sieht stark aus. Welche Schatten kann er vertreiben?“
„Ich hoffe, alle“, antwortete die Malerin.
„Auch wenn die Schatten größer sind als das Licht?“
„Ich weiß nicht, es kommt darauf an, was den Schatten wirft.“
Oskar murmelte: „Es wird nicht heller davon, wenn man das Objekt benennt.“
„Das stimmt, aber vielleicht nimmt man ihm etwas von seiner Macht und damit etwas von der eigenen Ohnmacht“, meinte Rose ernst. Sie stand auf: „Die Farbe der Schatten ist übrigens nicht nur dunkel. Dort drüben liegt Leinen und dort stehen Pinsel und Farbtöpfe, wenn Du willst, kannst Du Dich bedienen.“ Die Malerin verschwand wieder im Garten und Oskar blieb mit seinen Schatten im Kopf zurück. Der Halbwüchsige fühlte, sein Leben kroch auf der Hell-Dunkel-Grenze, würde er die Schattenlinie übertreten können? In welche Richtung? Er wusste es nicht, aber etwas in ihm rumorte, seit er den Schattenfänger der Malerin gesehen hatte. Was war das?
Am späten Nachmittag schlief Karo immer noch in der Hängematte zwischen zwei Birken und Moritz spielte still mit einem kleinen Auto auf dem Boden neben ihr. Zwei Stunden hatte er dort gesessen und leise ihren Schlaf bewacht. Rose war ergriffen von seinem Beistand. Diese Kinder wussten, was geschieht.
Als die Malerin ihr Atelier wieder betrat, lag Oskar neben einem Stück Leinen von dem ein menschlicher blau-grüner Schattenriss zu springen schien. Der Junge schluchzte und seine Augen waren von Tränen randvoll, aber er lächelte unter seinem Schmerz. Die Malerin war nicht überrascht über das, was sie sah. Oskar raffte sich und stand nun anmutig stolz. Rose legte den Arm um ihn: „ Leben hinterlässt Spuren in der Kunst und Kunst soll auch Spuren hinterlassen. Diesen Sprung aus dem Schatten hast Du wirklich gut rausgelassen. Spürst Du seine Energie?“ Oskar nickte…“

(Aus  „Toskana des Nordens“ aus meinem Buch „Vom Duft der warmen Zeit“)

 

 

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Landpartie als pralles Dorffest

Zeichnung: Petra Elsner
Zeichnung: Petra Elsner

Am Tag der offenen Höfe, dem 12. Juni, legte Groß Schönebeck ein einzigartiges Programm vor:

Historische Pflüge aus der Wiese des Bohm-Hofes. Fotos: Lutz Reinhardt
Historische Pflüge aus der Wiese des Bohm-Hofes.
Fotos: Lutz Reinhardt

Man konnte nicht wirklich alles wahrnehmen, was Groß Schönebeck zur  22. Landpartie zu bieten hatte. Das Dorf mit Bahnanschluss bot nicht nur offene Höfe, die traditionelle und supermoderne Landarbeit vorstellten. Der zweite Sonntag im Juni bot ein Erlebnis-Programm, das in seiner schönsten Üppigkeit und Qualität einzigartig war. Der Gast konnte zwischen 16 Stationen und 19 Ausstellungen wählen, was wohl das schwierigste war. Doch manche wollten wohl noch mehr und klingelten den Pfarrer um 10 Uhr vom Frühstückstisch hinweg. Eigentlich sollten die Turmbesteigungen erst mittags starten. Aber Stephan Flade ließ sich nicht lumpen, schloss die Kirche auf und schob eine Sonderschicht, bevor die Damen von der Offene Kirche die Kaffeetafel herrichteten. Gegenüber tobte da schon auf dem Lindenplatz das pralle Leben.

Unter alten Apfelbäumen auf dem Bohm-Kutschhof konnte man eine entspannte Kaffeezeit erleben.
Unter alten Apfelbäumen auf dem Bohm-Kutschhof konnte man eine entspannte Kaffeezeit erleben.

An jedem Stand duftete es anders nahrhaft. Kinder sprangen in der Hüpfburg oder fuhren ganz in Familie auf den Gruppenfahrrädern. Mittags startete auf der großen Bühne das große Unterhaltungsprogramm mit  den Schorfheider Jagdhornbläsern, Kirchenchor, das Duo Ron & Conny folgten. Allenthalben zogen rund um den Platz Oldtimer, Feuerwehrautos, Kutschen und Pferdewagen die Blicke auf sich. Man konnte einsteigen und sich zum nächsten Schauplatz kutschieren lassen. Beispielsweise zu Bohms Kutschenhof, der, wie schon in den Jahren davor, seine stolze Kutschen-, Wagen- und Pferdeschlitten-Sammlung präsentierte und das Leben auf einer traditionellen Hofstelle vorführte. Kuchen gab es vom Feinsten, da musste man schwach werden und alle Diätpläne über den Haufen werfen. Außerdem ließ es sich ganz wunderbar unter den großen Apfelbäumen verschnaufen. Dahinter auf der großen Wiese hatte Achim Bohm diesmal unzählige historische Pflüge und Gerätschaften aufgestellt. Bei dem Anblick wäre manch‘  Museumsleiter neidisch geworden. Bohm sammelt eben.

Der Musiker Ron (links) und der Pfarrer Flade (rechts).
Der Musiker Ron (links) und der Pfarrer Flade (rechts).

Neben seinen Antiquitäten platzierte die Schorfheider Agrar GmbH ihre großen Pflüge. Und dort startete stündlich die Feldrundfahrt, bei der die Experten ihre Anbaustrategie erklärten.

Andreas Heusinger mit seinem Stargast Gabi Seifert, ehemals Eiskunstläuferin.
Andreas Heusinger mit seinem Stargast Gabi Seifert, ehemals Eiskunstläuferin.

 Rockmusikerin Suli Puschban (rechts) mit Freunden auf dem Heusinger-Hof. Die Wienerin lebt heute in Berlin und ist oft zu Gast bei „Privatkonzerte“ in Groß Schönebeck.
Rockmusikerin Suli Puschban (rechts) mit Freunden auf dem Heusinger-Hof. Die Wienerin lebt heute in Berlin und ist oft zu Gast bei „Privatkonzerte“ in Groß Schönebeck.

Ein paar Schritte weiter, auf dem Heusinger-Hof, war die meterbreite Pfanne mit Bratkartoffeln  rasch geleert. Nun konnten die Besucher zwischen Bürgel- und Schorfheidekeramik der wunderbaren Rocksängerin Suli Puschban lauschen.

Renate Heusinger und Lisa Westermann boten indes leckere Kuchen  an. Während Andreas Heusinger seinen Stargast Gabriele Seifert herzlich begrüßte. Die einstige Eisprinzessin kommt oft in das Schorfheidedorf, um hier ihre Tennisfreunde zu besuchen. In der Scheune gab es Landartkunst von Margrit Schmidt (80) zu sehen, während es auf der Wiese lehrreich zuging. Mitglieder des Jagdverbandes hatten hier ihr Naturmobil geparkt und warben für den Lernort „Natur“.

Ganz spannend in diesem Szenario: die Falknerinnen Sabine Lehmann und Andrea Badouim stellten den elfjährigen Amerikanischen Wüstenbussard vor. Ohne Flugübungen, es ist gerade keine Jagdzeit.

Die Falknerinnen Sabine Lehmann und Andrea Badouim stellten Linus, den Amerikanischen Wüstenbussard vor.
Die Falknerinnen Sabine Lehmann (rechts) und Andrea Badouim stellten Linus, den Amerikanischen Wüstenbussard vor.

Überall zeigte sich an diesem Tag in Groß Schönebeck Originalität und pralles Leben. Im Wild- und im Kletterpark waren die Ausflügler in Scharen unterwegs.

Bei der Feuerwehr wurden Besichtigungen und Wasserspiele angeboten. Gleich gegenüber stellte der ortsansässige Simsonclub seine Feuerräder vor. Im Reiterhof Böse und bei Reit-und Fahrtouristik Sander waren die Pferdeliebhaber beieinander. Der Tag war ein Trubel, ein großes, lebensbejahendes Fest.

Petra Elsner

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Empfehlung

"Hinter dem Fluss, 50 x 60 auf Karton von Petra Elsner
„Hinter dem Fluss, 50 x 60 auf Karton von Petra Elsner

Bevor die meisten unter Euch ihre sieben Sachen packen und in die großen Ferien düsen, eine Empfehlung für den kommenden Sonntag:
In Brandenburg ist Landpartie. Ich empfehle, Groß Schönebeck zu besuchen. Hier gibt es  am 12. Juni nicht nur einen offenen Hof zu erleben, sondern das Dorf mit Bahnanschluss hält 16 ganz unterschiedliche Offerten bereit (siehe Link unten). Die Quartiere sind mit einen Kremser-/Oldtimershuttle verbundene, so gelangt man mühelos zu den vielen Angeboten und dem Kulturprogramm auf dem Lindenplatz.
Man mag es kaum glauben, aber der Ort hat derzeit 19 Ausstellungen zu bieten,

darunter auch meine Sommerausstellung im Ev. Gemeindezentrum. Das beigefügte Bild hängt dort auch.

Ausstellungen in Groß Schönebeck

  1. – „Jagd und Macht in der Schorfheide“ (von Kurfürsten, Königen und Kaisern bis zu Hermann Göring und Erich Honecker) in der Schlossscheune
  2. – „Der Jäger und Naturliebhaber Max Schmeling“ im Schloss
  3. – Das Haus Hohenzollern/Preußen in Groß Schönebeck im Schloss
  4. – Natur in der Schorfheide open air-Installation an der Waldschule
  5. – Kutschensammlung im Traditionsbauernhof Bohm
  6. – historische Bauernstube im Traditionsbauernhof Bohm
  7. – historische und moderne Technik zum Pflügen Garten Traditionsbauernhof Bohm
  8. – Ausstellung von historischen Landwirtschaftsfahrzeugen entlang der Ernst-Thälmann- Straße ab Feuerwehr
  9. – Ausstellung von Oldtimern und historischer Militärfahrzeugen entlang der Liebenwalder Straße
  10. – Ausstellung und Vorführung von Simson-Motorrädern gegenüber der Feuerwehr
  11. – Ausstellung von Militärfahrzeugen und Oldtimern Technikhof Maaß
  12. – Fotoausstellung „Groß Schönebeck gestern und heute“ Traditionsbauernhof Bohm
  13. – „Unsere Schorfheide als Naturschutzgebiet – Biosphärenreservat Schorfheide“ Bahnhof
  14. – Ausstellung Schmetterlingssammlung und Erklärungen zur Insektenwelt der Schorfheide Bahnhof
  15. – Kunstausstellung Bilder von Margit Schmidt Heusinger Hof
  16. Kunstausstellung mit Arbeiten von Petra Elsner „Funken der Seele“ und Blätter im Wind Gemeindehaus der Immanuelkirche
  17. – „Der Weg des Kaffees“ im Eine Welt-Laden „Solidario“ Gemeindehaus
  18. – Schaudestille mit Verkostung Kräuterinsel
  19. – Fotoausstellung zur Geschichte des Devrient-Hofes (ehemalige Forstschule)

 

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Autorenlesung im Jagdschloss

Heute geht es ins Jagschloss Groß Schönebeck (Schorfheide). Ich darf dort zum dritten Male eine Autorenlesung geben. Diesmal gibt es Kurzgeschichten aus „Vom Duft der warmen Zeit“ zu hören. Um 15 Uhr geht es los, ab 14 Uhr wird in der Remise (im Bild links) schon eine Kaffeezeit geboten.

Jagdschloss nebst Remise. Foto: Lutz Reinhardt
Jagdschloss nebst Remise.
Foto: Lutz Reinhardt

Ein paar Fakten zum spätbarocken Kunstquartier:
Das denkmalgeschützte Jagdschloss Groß Schönebeck wurde 1660 erbaut und 1688 erweitert. Die Ecktürme zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgesetzt. Der zweigeschossige Putzbau mit einem annähernd quadratischem Grundriss wurde unter  Preußens Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. errichtet. Heute beherbergt es einen Teil der Ausstellung „Jagd und Macht“. Parterre sind eine Dokumentation zur Boxlegende Max Schmeling und eine Präsentation der Naturräume in der Schorfheide zu sehen. Im Trauzimmer des Jagdschlosses kann auch geheiratet werden. Im Winterhalbjahr ist es Mo bis So 10 bis 16 Uhr (letzter Einlass 15 Uhr) geöffnet.

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Der Kutschenhof in Groß Schönebeck

Schatz – und Sinnsucher haben mancherorts  sehenswerte private Sammlungen zusammengetragen. Zum Beispiel auf dem Vierseitenhof der Familie Bohm in Groß Schönebeck (Schorfheide). Hier befinden sich eine bemerkenswerte Kutschensammlung und eine Bauernstube, die sich von ihrer Opulenz her sehen lassen können.

Der Freizeitlandwirt Jürgen Bohm: Sein Hof steht für Werte und Tugenden der traditionellen Landwirtschaft. Zur Landpartie am 12. Juni und zum Erntedankfest öffnete er einem breiten Publikum sein fein hergerichtetes Gehöft für ein bäuerliches Erlebnis. Foto: Lutz Reinhardt
Der Freizeitlandwirt Jürgen Bohm: Sein Hof steht für Werte und Tugenden der traditionellen Landwirtschaft. Zur Landpartie am 12. Juni und zum Erntedankfest öffnete er einem breiten Publikum sein fein hergerichtetes Gehöft für ein bäuerliches Erlebnis.
Foto: Lutz Reinhardt

Wer einer alteingesessenen Familie angehört und aufbewahrt, was aus der Zeit fiel, der kann, wenn er Platz und Muße hat, bald ein privates Museum vorzeigen, dass locker mit anderen Heimatstuben mithalten kann. Jürgen Bohm (55) gibt den Dingen, die seit 150 Jahren auf dem Hof gebraucht wurden einen Schauplatz, den er auf Wunsch und zu den großen Landfesten öffnet.
Im Dachgeschoss der gut hergerichteten Scheune befindet sich als erstes Ausstellungmotiv des Bauernmuseums: das komplette Schlafzimmer von Oma. Daneben die Aussteuertruhe von Bohms Mutter, die aus Hammer stammte. Eine Ebene weiter füttern historischen Hauswirtschaftsgegenstände einen großen Raum und unter der Dachneigung befindet sich das Spielzeug von Jürgen Bohm und seinem Zwillingsbruder und den anderen drei Geschwistern. Alles sorgsam erhalten, man spürt noch heute, es wurde geachtet und gut behandelt. Die Bohm-Geschwister bilden die fünfte Generation auf dem Hof.

„Der Kutschenhof in Groß Schönebeck“ weiterlesen

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Ranger-Erlebnis Tour

Ach, übrigens: Die Naturwacht hat soeben ihr neues Heft „Ranger-Erlebnis Touren 2014″ herausgegeben und eine von den 33 Touren endet am 4. Mai 2014 auf unserem Hof. Das ist besonders schön, weil wir an diesem Tage bei Brandenburgs Tagen der offenen Ateliers mitwirken und so der Hof besonders inszeniert ist.

Das Döllflie im heißen Spätsommer - im Frühling ist es glasklar. Foto: Petra Elsner
Das Döllnfließ im heißen Spätsommer – im Frühling ist es glasklar.
Foto: Petra Elsner

Startdatum: 04. Mai 2014
Titel: Ranger – Erlebnistour: Reise zum Mittelpunkt der Erde
Die Tour erkundet das Döllnfließ und die nahen Feuchtgebiete.

Anmeldungen und Infos:

Naturwacht Groß Schönebeck
im Naturerlebnisbahnhof Groß Schönebeck
Bahnhofstraße 2
16244 Schorfheide.
Kontakt: Tel.: 033393 63819.

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Schorfheidemärchen für Alt und Jung im Jagdschloss

Petra Elsner liest, Foto: Lutz Reinhadt
Petra Elsner liest,
Foto: Lutz Reinhadt

Groß Schönebeck. Im stilvollen Kaminzimmer des Jagdschlosses Groß Schönebeck wird es am es 22. Februar 2014 romantisch. In meiner Lesung möchte ich die Besucher ab 15 Uhr in eine verzauberte Waldmächenwelt entführen, die man/frau durchaus hinter dem Groß Schönebecker Portal zur Schorfheide finden könnte: Knorrige Baumgestalten, wie sie hinter Schluft am Kurtschlager Damm stehen, geben die Protagonisten zu meinem Kurzkrimi „Die Geistereichen“. „Der Hasenräuber“ schleicht auf leisen Sohlen über den Groß Döllner Koppelberg, um nach seinem Fang zu sehen, und erzählt dabei von Häschern und der Not in den Walddörfern – vorzeiten. Und „Der Alchimist und der Herr der Tautropfen“ erinnert, wie einst das Waldglas gewonnen wurde. Detailgenau und doch märchenhaft verwoben. All diese literarischen Fiktionen könnten auch wahr sein, denn ich bin vor dem Schreiben meiner „Schattengeschichten aus dem Wanderland“, tief in die Geschichte der Schorfheide eingetaucht.

Seit 2008 lebe ich in dieser herrlichen Landschaft und das kam so: Vor gut sechs Jahren, als mein Liebster und ich planten von Berlin aufs Land ziehen, sah ich einen TV-Bericht über die Schorfheide. Er endete im nebelverhangenen Dünenland vor Groß Schönebeck. Dieser Anblick stach mir mitten ins Herz und ich wusste sogleich, in diese Gegend muss ich. Als wir das kleine alte Kurtschlager Haus im Januar 2008 belebten, hing der Nebel bis vor die Haustür und ich dachte, es ist das Revier der Nebelfee. Damit war im Geiste die erste Figur zu den „Schattengeschichten im Wanderland“ erschienen. Aber es musste ein weiteres Jahr vergehen, bevor ich im Winter 2008/09 an den Schattengeschichten zu schreiben begann. Im Ankommen fiel mir auf, das in dieser nordwestlichen Region der Schorfheide kaum regionale Sagen oder Märchen existieren. Die meisten Dörfer sind einfach „jung“, etwa 260 Jahre alt, also wollte ich für die hier lebenden Menschen stimmige Märchen erfinden. Dafür suchte ich nach den Farben und Gestalten dieser Landschaft und fand beispielsweise die Zaunreiter. Es gab sie wirklich. Etwa um 1590 begrenzte das Gebiet oberhalb von Groß Döll, Reihersdorf und Friedrichswalde ein großen Wildzaun (von der Havel bis zur Oder). Als dieser Zaun um 1665 -1670 erneuert werden musste, entstanden unter dem Großen Kurfürsten kleine Orte (Grunewald, Groß Väter, Bebersee) als Ansiedlung von Zaunsetzern. Der Wildzaun wurde von Zaunreitern und Zaunläufern bewacht. Aus diesen historischen Fakten und der modernen Wolfsauffassung des Wildparks Schorfheide wuchs meine Geschichte „Der Wolf und der Zaunreiter“ als eine von 12 solcherart Erfindungen. Mir ging es in diesen fiktiven Geschichten darum, eine Traumlandschaft mit realen Wurzeln zu inszenieren und ein Landschaftsgefühl zu verströmen.

Der Märchenfreund (von 8 bis 108) kann sich also am 22. Februar 2014 ab 15 Uhr im Jagdschloss Groß Schönebeck auf eine spannende Lesung mit regionalem Kolorit freuen. Das Vergnügen kostet 3 Euro Eintritt. Bereits ab 14 Uhr wird in der Touristeninformation Kaffee & Kuchen gereicht.

Karten und Infos unter: Touristinformation Groß Schönebeck, Schloßstraße 6, 16244 Schorfheide, Telefon 033393 65777

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