Morgenstunde (761. Blog-Notat)

Die erste Nacht im neuen Jahr wirklich geschlafen. Das Heizöl ist eingetroffen und gestern war der Liebste endlich beim Arzt. Er steht immer noch beim Essen am Tisch, aber der Schmerz ist nicht mehr so langanhaltend und die Medis (Spritze und was zur Muskelentspannung) müssen ja erst einmal wirken. Wir hoffen auf Besserung. So trug das junge Jahr bisher mehr Klagelaute als alles andere. Der Abbau des Weihnachtsstrauches gestern war eine Riesenschweinerei. Nach dem Abschmücken steckte kaum noch ne Nadel im Geäst und rund um das Honiglager lag ein dicker Nadelteppich. Nun denn, alle Jahre wieder – die Kehrseite des Advents…  Ich werde mich heute an das Thema Schräge Vögel für „Georgs Landleben“ setzen, was ich nach meiner Lungenentzündung letzten Februar nicht wieder aufgenommen hatte. Da hatte ich seinerzeit nur zwei Vignetten von 14 fertig – gab damals gerade nix zum Lachen und da kann frau halt nicht so ein fröhliches Blatt-Szenario entwickeln. Ich versuche es jetzt und hoffe, den Anschlussfaden zu finden und etwas Aufheiterung auch … Habt ein schönes Wochenendete allerseits!

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Morgenstunde (760. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Seit Neujahr kann der Liebste kaum krauchen. Schweres Geschoss im Kreuz, den vierten Tag infolge. Er steht beim Essen. Sitzen auf dem Stuhl, nicht auszuhalten. Alles also recht ungemütlich derzeit. Blass und gequält schaut er in die Pfützen-Landschaft im Hof. Ein Sperber jagt dort erfolglos Spatzen.
Wir warten heute erneut auf Heizöl. Möge es diesmal klappen, denn die Tanks sind jetzt fast leer. Ich pendele derweil zwischen Krankenlager, Küche, Zeichenplatz und Computer. Die Leiwand hat die hauchdünne Bleistiftkontur des Tafelbergs bekommen. In den kleinen Pausen lese ich die letzten Manuskriptseiten zum Roman eines Kollegen. Die Zeit fließt dunkel…

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Morgenstunde (725. Blog-Notat)

So ein mildes Verweilen im Oktoberlicht, es ist einfach tröstlich! Es besänftigt die angeknackste Stimmung in all dem privaten Gewusel dieser Tage und dem allgemeinen Gezänk in Berlin. Die öffentlich ausgetragene Rivalität zweier Minister in so ernster Lage, ist einigermaßen verstörend. Mag der spätsommerliche Oktober das Sparen erleichtern, derweil klettern aber weiter die Preise. Für 1000 l Heizöl will man uns derzeit 1800 € abverlangen. Ich zögere. Schon im Juni haben wir das Doppelte vom Vorjahr bezahlt, jetzt liegen weitere 350 € mehr drauf auf dem Preis. Die Heizer mit dem Öl scheinen eh nicht relevant in der Krise. Jedenfalls hat die Regierung sie nicht im Blick. Nur ein paar Journalisten, die offenbar auch mit Öl heizen, fragen ab und zu in Talkshows nach. Gerecht geht es schon lange nicht in diesem Land zu, aber die Töne „Keiner wird zurückgelassen“, ach ja? Stattdessen Unworte wie „Doppelwums“, echt jetzt? Wie peinlich. Wann gibt es in diesem Land endlich mal wieder eine ernstzunehmende Regierung, eine, die das Land zusammenhält, es stärkt, ihre Bürger ernstnimmt? Nur dann können die schlimmen Krisen geschultert werden, ohne dass die Gesellschaft zerfällt…

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Morgenstunde (637. Blog-Notat)

Drei Tage ganz ruhig und so langsam haben wir uns erholt von der Tour. Der Imkergatte hats im Kreuz. Er müsste Honig auftauen, aber er kann nicht heben. Er bewohnt derweil das Sofa, während ich im Garten rumtobe und Jungpflanzen verziehe. Eine klitzekleine Ostergeschichte ist entstanden und eine Illustration dazu auch. Gestern fuhr ein Tankwagen auf den Hof und hat 1000 l Heizöl geliefert. Man, dafür muss ne alte Frau lange Socken stricken, was ich nicht kann 😊. Es ist der doppelte Preis vom bisherigen. Schöne Schei… bin auf die Stromrechnung gespannt. Da werden wir uns wohl zukünftig wärmer anziehen müssen, aber, der arme Poet ist Kummer gewöhnt. Ich erfreue mich an dem, was die Natur uns schenkt, zum Beispiel die Schachbrettblumen an der Vogeltränke. Noch eine Handvoll Tage, dann ist alles frühlingsgrün und die Stimmung wird steigen. Heute waren die ersten Schwalben da. Morgen am Gründonnerstag beginnt am Abend die Osterzeit. Es wird am Samstag im Dorf ein Osterfeuer geben und wir werden uns endlich alle, die nicht mit dem Flieger verschwanden, wiedersehen. Ein kleines Glück.

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