Hinter dem Fensterglas dampft das Weinlaub und im Efeu tobt die Spatzenbande. Innenflügel blitzen weiß auf, man könnte meinen, es tanzten Feen im Rauch. Ich liebe diese Zeit, in der die Märchen aus jedem Nebeltropfen aufsteigen. Sie nährt meine Fantasie, auch wenn ich gegenwärtig nicht durch diese Landschaft streifen kann. Der Liebste geht dafür fast täglich in den Wald und bringt mir schönste Pilze zum Verarbeiten mit. Ein 5-Liter-Glas getrockneter Steinis und Maronen haben wir schon gefüllt. Ich füge mich derweil in das anhaltende Dilemma und akzeptiere, dass das wieder-Laufen-Lernen doch länger dauern wird. Es geht nur in Minischritten voran, aber die Stimmung bekommt Auftrieb. Habt ein schönes Wochenende alle miteinander!
Der Wind hat den Sommer vertrieben die Schwalben sind auf und davon Wir sind im Dämmerland geblieben und träumen vom roten Mohn Das Jahr schleppt sich müde zur Bahre sein Glanz ist längst verlöscht wir leuchten ihm mit der Laterne bis es sich selbst erlöst.
Sonntag und ein Leuchten vor der Tür. Herrliche Herbstsonne. In der Efeublüte brummt es abenteuerlich. Jagd auf die letzte Tracht für alle, die noch Nektar suchen. Der Garten wirkt inzwischen müde, denn die letzten Hitzetage forcierten das Welken. Mehltau beschlich die Gurken- und Kürbisblätter. Die Saison war wirklich kurz. In den Blumenkästen auf den Fensterbrettern steckt schon der Herbstschmuck: Heide, Sanddorn, Hagebutte zwischen Eibenzweigen. Wenn ich Glück habe, bekommen die Stecklinge bis zum Frühjahr Wurzeln…😊. Heute wird der nächste 40-Liter-Pott Honig in Gläser abgefüllt, bevor wir morgen unsere sieben Sachen packen. In 48 Stunden geht’s ans Meer. Hach, vier Tage Seele auspusten…
Noch ist die Landschaft voller Farben, aber die Natur senkt sich. Vergänglich und erdig wird sie bald sein. Mit dem Nebel kommen die Stille, die Frostblüten und die Fantasie. Die Augen haben eine neue Brille, da kann die Malerin wieder zeichnen, wenn der Winter weht und lesen. Der Bücherstapel wächst und ich habe Kerzen gekauft für den Fall, dass das Licht wegbleibt. Ein paar Dichterfreunde warten auf Rezensionen und ich auf ihre Meinungen auch. Habt bitte etwas Geduld. Freitag werde ich unsere Einladung ins Kunst- und Honighäuschen auf den Blog stellen und sie eine Woche nicht überschreiben, damit sie auch gesehen wird. Wir haben dann eh vorbereitend genug zu tun und deshalb schweig ich derweil ein wenig – im Blog … Wie geht es Euch nur dort draußen? Das Leben ist schwierig geworden, oder? Antworten wären gut, denn Ihr wisst im Mitlesen, wie es uns hier geht, aber ich weiß nichts oder wenig von Euch – stille Gemeinde…😊
Es raschelt überall im Garten. Das knisternde Laub, fallende Tautropfen, eine Haselmaus im Strauch. Noch sind die Farben Feuerwerk, noch nicht braun-grau. Das Sein in diesem Zwischenraum ist zwar erschöpflich, doch wunderschön. Wenn da die Dachsbande nicht wäre. In der Nacht zu gestern müssen es mehrere gewesen sein, denn im Zaunstück zum Nachbarn waren gleich drei, dicht beieinanderliegende Untergrabungen vorzufinden, Unglaublich stur, schiebt das Tier (oder die Tiere) die schweren Sperrsteine beiseite. Aber vielleicht lässt sich das einfach nicht abwenden, wenn man so dicht an einem großen Märchenwald lebt. Oder vielleicht wird es endlich Zeit für ein Dachsmärchen, dass es für mich zu schreiben gilt, wer weiß, mal sehen was fließt… Ab morgen dürfen wir uns auf die Winterschlafzeit freuen und die Dorfkinder werden abends verkleidet an den Hoftüren läuten, um Süßes einzufordern, womit die Zauberzeit beginnt…
Passepartouts schneiden, Blätter fegen, Weintrauben ernten und saften… Im Herbst wird man nie fertig, erst wenn Schnee die Baustellen bedeckt, beginnt das Loslassen. Für das Wochenende haben sich wieder Atelierbesucher angesagt, wie schön. Ich möchte hier mal alle, die ähnlich unterwegs sind, ermutigen, geduldig zu sein und nicht zu verzagen. Vor 14 Jahren habe ich draußen am Zaunschild angesagt: sonntags von 14 – 18 Uhr geöffnet. Und: Es kam selten jemand. Ich hatte dann zwar jede Woche wenigstens einmal das Atelier übersichtlich aufgeräumt, aber mich selbst weggeschlossen. Sonntagnachmittags finden auf dem flachen Lande die Kulturveranstaltungen statt…Nach sieben Jahren habe ich die Öffnungszeiten gecancelt und habe stattdessen Ausflüge unternommen…Ich wollte einfach nicht mehr ungewiss warten. Nach etlichen Atelierfesten ist inzwischen vielen klar geworden: Man/frau darf jederzeit kommen und schauen. Besser sich telefonisch ankündigen, damit ich auch Zeit habe, bzw. sie mir für Gäste nehmen kann. Das hat wirklich lange gedauert, zumal sich unser Walddorf nicht wirklich um die Ecke befindet. Klar, im Winter ist die Speichergalerie geschlossen, alles konzentriert sich dann auf das Zeichenwerk und die Geschichten dazu. Es gibt darüber hinaus die originalen (unverkäuflichen) Illustrationen zu meinen Büchern zu sehen. Gerahmte und für schwer Interessierte ziehe ich die Schübe des Zeichenschranks auf und hole die Mappen mit den losen Blättern hervor. Über 1000 Motive auf kleinsten Raum 😊, eben was so alles in 30 Jahren geschieht… und es ist schön, dem Staunen zuzusehen.
Ade Usedom! In unserem Rücken hielt der Seewind noch das schöne Wetter am Strand. Hier im Bild fahren wir auf den Peene-Strom zu. Hinter der Usedom-Brücke lauerte wildes Schauerwetter mit Hagel und kräftigem Wind. Es machte uns den Abschied leichter…
Zurück auf dem Hof am Schorfheidewald ist es spürbar Herbst geworden. Am Meer war es hingegen milder. Hier zog schon der Nachtfrost durch die Gärten und nahm dem Oktober die späte Blütenpracht. Da wartet viel Arbeit: Stauden schneiden, die erfrorenen Pflanzen von den Beeten hacken, die nicht winterharten Töpfe ins Haus holen…und die Blätterschlacht meistern. Das Häuschen brauchte von gestern Nachmittag bis heute Morgen, um die ausgekühlten Wände zu erwärmen, da wurden wir abends das Schlottern nicht los. Erst zum Frühstück war alles wieder wohltemperiert. Nun sind wir guter Dinge, denn die sieben Tage auf Usedom haben uns gut entspannt und klingen sonnig in uns nach. Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter! 😊 Und auch hier wird es noch ein paar lichte Tage und Atelierbesuche geben, bevor wir den Bilderspeicher winterfest machen… Nächste Woche hängen wir die Sommer-Ausstellung in der Kapper Kirche ab…
Eine fette Wolkendecke lässt den Sonntag dämmern und dämpft den Farbenrausch im Hof. Trotzdem schön. Die Endredaktion zu „Seltsame Welt“ haben wir gestern abgeschlossen, heute schickt die Gestalterin die Druckvorlage in die Druckerei. Die ONLINE-Firma „Wir machen Druck“ legt dann Hand an. Drei Titelvorschläge hat mir die Gestalterin unterbreitet und daran sieht man mal, wie sehr man selbst in seinen Ideen versinkt oder sich sogar festfährt. Ich war so auf diese erste Variante fixiert, das ich gar nicht sah, dass das bessere Motiv gleich daneben lag. Die Illustrationen stammen ja alle aus meiner Hand, aber sie entstehen in einem anderen gedanklichen Kontext… In ein paar Tagen wird das Buch im Softcover Realität sein, der Rest ist WARTEN, was ja nicht so mein Ding ist. Also lenke ich mich ab und beginne heute eine neue Spachtel-Serie… Schönen Sonntag noch, Euch da draußen in der Welt!
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