Morgenstunde (972. Blog-Notat)

Beim Imkerfest.

Brandenburg summt. Allenthalben open air: Sommerkonzerte, Kino, Schauspiele, Pizza & Kultur, Wasserfeste, Wanderungen, Reit- und Fahrturniere, Hof-, Dorf- und Stadtfeste…und letzten Sonntag das Sommerfest der Zehdenicker Imker. Ui, da kann man schon mal abblocken, wenn‘s zu viel des Guten wird. Dass das wortlos geschieht, hat sich leider nach der Corona-Zeit eingeschlichen. Wir saßen da zu acht auf dem Mildenberger Bildungsacker beim Grillfeuer und wunderten uns nur. Es gab zwar einige Absagen, aber nicht so viele. So wurde für die doppelte Gästeschar eingekauft… Ärgerlich für die Macher, wir hatten es trotzdem sehr schön miteinander.
Es ist ein allgemeiner Trend, nicht mehr klar „Nein“ bzw. abzusagen zu sagen. Immer öfter hört und liest man stattdessen dieses „Vielleicht“. Das erscheint mir inzwischen das neue „Nein“ zu sein. Das nicht mehr Reagieren und Kommunizieren gilt aber nicht nur für die Freizeit, sondern auch für das berufliche Geschehen. Wenn ich heutzutage eine Geschichte an die Presse gebe, bekomme ich kaum noch Rückmeldungen. Irgendwer erzählt mir dann, „hab ich in unserem Lokalteil gelesen“. Ich selbst bemerke es lediglich an der Honorarüberweisung vier Wochen später. Es gab ja Zeiten, in denen bekam man/frau immer ein Belegexemplar dieses gedruckten Artikels zugesandt. Lange her, eingespart, aber es gab danach wenigstens so etwas wie eine Kurznachricht per Mail „Machen wir…“ oder eben auch nicht. Ich weiß ja, dass die Arbeit dichter, immer intensiver geworden ist, da bleibt offenbar die Kommunikation und Kontaktpflege auf der Strecke. Aber wo führt das hin? Ins Unverbindliche?

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Morgenstunde (727. Blog-Notat)

Noch ist die Landschaft voller Farben, aber die Natur senkt sich. Vergänglich und erdig wird sie bald sein. Mit dem Nebel kommen die Stille, die Frostblüten und die Fantasie. Die Augen haben eine neue Brille, da kann die Malerin wieder zeichnen, wenn der Winter weht und lesen. Der Bücherstapel wächst und ich habe Kerzen gekauft für den Fall, dass das Licht wegbleibt.  Ein paar Dichterfreunde warten auf Rezensionen und ich auf ihre Meinungen auch. Habt bitte etwas Geduld. Freitag werde ich unsere Einladung ins Kunst- und Honighäuschen auf den Blog stellen und sie eine Woche nicht überschreiben, damit sie auch gesehen wird. Wir haben dann eh vorbereitend genug zu tun und deshalb schweig ich derweil ein wenig – im Blog … Wie geht es Euch nur dort draußen? Das Leben ist schwierig geworden, oder? Antworten wären gut, denn Ihr wisst im Mitlesen, wie es uns hier geht, aber ich weiß nichts oder wenig von Euch – stille Gemeinde…😊

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Morgenstunde (446. Blog-Notat)

Meine „Sonnenallee“ im Garten wurde heute nochmal ein bisschen überzuckert, doch längst taut die weiße Pracht. Viel abbekommen haben wir leider nicht, aber der Winter beginnt ja gerade erst, ich bleibe hoffnungsvoll.  Heute haben wir das erste Mal mit dem Vater (92) im Erzgebirge geskypt. Das eröffnet Möglichkeiten die 400 Kilometer zu ihm mal anders zu überwinden. Es hat mir sehr gefallen, wie neugierig er die App-Funktionen untersucht hat und welche Freude in seinen Augen stand uns anzuschauen. Wenn es so etwas in dem Auer Pflegeheim gäbe… aber dort ist das Telefon schon das Äußerste, was einfach zu wenig ist für getrennte, hochbetagte Paare. Nachfolgende Generationen haben selbst diese Technik, aber dennoch, kommt das große Vergessen, dann braucht es für den visuellen Kontakt eine helfende Hand. Es wird wohl sehr bald neue Berufe geben (müssen), die die Kommunikation lenken und ermöglichen, nicht nur in Schulen, auch in Pflege- und Altersheimen und nicht nur während der Pandemie. Überall in der Gesellschaft zeigen sich in diesen Monaten Baustellen, die mit einer stoischen Langsamkeit des Seins nicht gut zu bewältigen sind…

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