Landpartie als pralles Dorffest

Zeichnung: Petra Elsner
Zeichnung: Petra Elsner

Am Tag der offenen Höfe, dem 12. Juni, legte Groß Schönebeck ein einzigartiges Programm vor:

Historische Pflüge aus der Wiese des Bohm-Hofes. Fotos: Lutz Reinhardt
Historische Pflüge aus der Wiese des Bohm-Hofes.
Fotos: Lutz Reinhardt

Man konnte nicht wirklich alles wahrnehmen, was Groß Schönebeck zur  22. Landpartie zu bieten hatte. Das Dorf mit Bahnanschluss bot nicht nur offene Höfe, die traditionelle und supermoderne Landarbeit vorstellten. Der zweite Sonntag im Juni bot ein Erlebnis-Programm, das in seiner schönsten Üppigkeit und Qualität einzigartig war. Der Gast konnte zwischen 16 Stationen und 19 Ausstellungen wählen, was wohl das schwierigste war. Doch manche wollten wohl noch mehr und klingelten den Pfarrer um 10 Uhr vom Frühstückstisch hinweg. Eigentlich sollten die Turmbesteigungen erst mittags starten. Aber Stephan Flade ließ sich nicht lumpen, schloss die Kirche auf und schob eine Sonderschicht, bevor die Damen von der Offene Kirche die Kaffeetafel herrichteten. Gegenüber tobte da schon auf dem Lindenplatz das pralle Leben.

Unter alten Apfelbäumen auf dem Bohm-Kutschhof konnte man eine entspannte Kaffeezeit erleben.
Unter alten Apfelbäumen auf dem Bohm-Kutschhof konnte man eine entspannte Kaffeezeit erleben.

An jedem Stand duftete es anders nahrhaft. Kinder sprangen in der Hüpfburg oder fuhren ganz in Familie auf den Gruppenfahrrädern. Mittags startete auf der großen Bühne das große Unterhaltungsprogramm mit  den Schorfheider Jagdhornbläsern, Kirchenchor, das Duo Ron & Conny folgten. Allenthalben zogen rund um den Platz Oldtimer, Feuerwehrautos, Kutschen und Pferdewagen die Blicke auf sich. Man konnte einsteigen und sich zum nächsten Schauplatz kutschieren lassen. Beispielsweise zu Bohms Kutschenhof, der, wie schon in den Jahren davor, seine stolze Kutschen-, Wagen- und Pferdeschlitten-Sammlung präsentierte und das Leben auf einer traditionellen Hofstelle vorführte. Kuchen gab es vom Feinsten, da musste man schwach werden und alle Diätpläne über den Haufen werfen. Außerdem ließ es sich ganz wunderbar unter den großen Apfelbäumen verschnaufen. Dahinter auf der großen Wiese hatte Achim Bohm diesmal unzählige historische Pflüge und Gerätschaften aufgestellt. Bei dem Anblick wäre manch‘  Museumsleiter neidisch geworden. Bohm sammelt eben.

Der Musiker Ron (links) und der Pfarrer Flade (rechts).
Der Musiker Ron (links) und der Pfarrer Flade (rechts).

Neben seinen Antiquitäten platzierte die Schorfheider Agrar GmbH ihre großen Pflüge. Und dort startete stündlich die Feldrundfahrt, bei der die Experten ihre Anbaustrategie erklärten.

Andreas Heusinger mit seinem Stargast Gabi Seifert, ehemals Eiskunstläuferin.
Andreas Heusinger mit seinem Stargast Gabi Seifert, ehemals Eiskunstläuferin.
 Rockmusikerin Suli Puschban (rechts) mit Freunden auf dem Heusinger-Hof. Die Wienerin lebt heute in Berlin und ist oft zu Gast bei „Privatkonzerte“ in Groß Schönebeck.
Rockmusikerin Suli Puschban (rechts) mit Freunden auf dem Heusinger-Hof. Die Wienerin lebt heute in Berlin und ist oft zu Gast bei „Privatkonzerte“ in Groß Schönebeck.

Ein paar Schritte weiter, auf dem Heusinger-Hof, war die meterbreite Pfanne mit Bratkartoffeln  rasch geleert. Nun konnten die Besucher zwischen Bürgel- und Schorfheidekeramik der wunderbaren Rocksängerin Suli Puschban lauschen.

Renate Heusinger und Lisa Westermann boten indes leckere Kuchen  an. Während Andreas Heusinger seinen Stargast Gabriele Seifert herzlich begrüßte. Die einstige Eisprinzessin kommt oft in das Schorfheidedorf, um hier ihre Tennisfreunde zu besuchen. In der Scheune gab es Landartkunst von Margrit Schmidt (80) zu sehen, während es auf der Wiese lehrreich zuging. Mitglieder des Jagdverbandes hatten hier ihr Naturmobil geparkt und warben für den Lernort „Natur“.

Ganz spannend in diesem Szenario: die Falknerinnen Sabine Lehmann und Andrea Badouim stellten den elfjährigen Amerikanischen Wüstenbussard vor. Ohne Flugübungen, es ist gerade keine Jagdzeit.

Die Falknerinnen Sabine Lehmann und Andrea Badouim stellten Linus, den Amerikanischen Wüstenbussard vor.
Die Falknerinnen Sabine Lehmann (rechts) und Andrea Badouim stellten Linus, den Amerikanischen Wüstenbussard vor.

Überall zeigte sich an diesem Tag in Groß Schönebeck Originalität und pralles Leben. Im Wild- und im Kletterpark waren die Ausflügler in Scharen unterwegs.

Bei der Feuerwehr wurden Besichtigungen und Wasserspiele angeboten. Gleich gegenüber stellte der ortsansässige Simsonclub seine Feuerräder vor. Im Reiterhof Böse und bei Reit-und Fahrtouristik Sander waren die Pferdeliebhaber beieinander. Der Tag war ein Trubel, ein großes, lebensbejahendes Fest.

Petra Elsner

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Empfehlung

"Hinter dem Fluss, 50 x 60 auf Karton von Petra Elsner
„Hinter dem Fluss, 50 x 60 auf Karton von Petra Elsner

Bevor die meisten unter Euch ihre sieben Sachen packen und in die großen Ferien düsen, eine Empfehlung für den kommenden Sonntag:
In Brandenburg ist Landpartie. Ich empfehle, Groß Schönebeck zu besuchen. Hier gibt es  am 12. Juni nicht nur einen offenen Hof zu erleben, sondern das Dorf mit Bahnanschluss hält 16 ganz unterschiedliche Offerten bereit (siehe Link unten). Die Quartiere sind mit einen Kremser-/Oldtimershuttle verbundene, so gelangt man mühelos zu den vielen Angeboten und dem Kulturprogramm auf dem Lindenplatz.
Man mag es kaum glauben, aber der Ort hat derzeit 19 Ausstellungen zu bieten,

darunter auch meine Sommerausstellung im Ev. Gemeindezentrum. Das beigefügte Bild hängt dort auch.

Ausstellungen in Groß Schönebeck

  1. – „Jagd und Macht in der Schorfheide“ (von Kurfürsten, Königen und Kaisern bis zu Hermann Göring und Erich Honecker) in der Schlossscheune
  2. – „Der Jäger und Naturliebhaber Max Schmeling“ im Schloss
  3. – Das Haus Hohenzollern/Preußen in Groß Schönebeck im Schloss
  4. – Natur in der Schorfheide open air-Installation an der Waldschule
  5. – Kutschensammlung im Traditionsbauernhof Bohm
  6. – historische Bauernstube im Traditionsbauernhof Bohm
  7. – historische und moderne Technik zum Pflügen Garten Traditionsbauernhof Bohm
  8. – Ausstellung von historischen Landwirtschaftsfahrzeugen entlang der Ernst-Thälmann- Straße ab Feuerwehr
  9. – Ausstellung von Oldtimern und historischer Militärfahrzeugen entlang der Liebenwalder Straße
  10. – Ausstellung und Vorführung von Simson-Motorrädern gegenüber der Feuerwehr
  11. – Ausstellung von Militärfahrzeugen und Oldtimern Technikhof Maaß
  12. – Fotoausstellung „Groß Schönebeck gestern und heute“ Traditionsbauernhof Bohm
  13. – „Unsere Schorfheide als Naturschutzgebiet – Biosphärenreservat Schorfheide“ Bahnhof
  14. – Ausstellung Schmetterlingssammlung und Erklärungen zur Insektenwelt der Schorfheide Bahnhof
  15. – Kunstausstellung Bilder von Margit Schmidt Heusinger Hof
  16. Kunstausstellung mit Arbeiten von Petra Elsner „Funken der Seele“ und Blätter im Wind Gemeindehaus der Immanuelkirche
  17. – „Der Weg des Kaffees“ im Eine Welt-Laden „Solidario“ Gemeindehaus
  18. – Schaudestille mit Verkostung Kräuterinsel
  19. – Fotoausstellung zur Geschichte des Devrient-Hofes (ehemalige Forstschule)

 

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Herren auf Tour

Anmerkung: Die Linde ist seit dem 1. August 2017 geschlossen.

Auch wenn es zum Vatertag nur unterkühlte 10 Grad und Nieselregen gab, die schnieke Herrenriege vom Döllnfließ ließ es sich nicht nehmen, im gebügelten Frack aufzubrechen, um einen froh-gelaunten Tag am nordwestlichen Rand der Schorfheide zu verbringen. Die Männer aus Kappe und Kurtschlag wählten ihren ersten Boxenstopp in Schluft.
In dem kleinsten Örtchen der Gemeinde Schorfheide siedeln 114 Menschen und etwa ebenso viele kamen am Vatertag per Rad oder originellem Gefährt. Gastgeber war, wie jedes Jahr, das Wirtspärchen Angela und Burghart Repkow, das in seinem urigen Landgasthof „Zur Linde“ wegen der kühlen Temperaturen vornehmlich Kaffee ausschenkte. Für die kulinarische Versorgung hatten die Zwei sich Verstärkung aus Zehdenick geholt: Der Imbiss Winkelmann sorgte auf der Festwiese für die mannhafte Stärkung der wackeren Pedalritter und Kremserkutscher, die nett verkleidet, den Himmelfahrtstag huldigten. Die Schlufter Nachbarschaft saß indes in Vordachlauben oder an blank geputzten Fenstern und schaute höchst amüsiert dem bunten Treiben zu. Stunde um Stunde tourten neue Gäste ins Quartier, bis schließlich im 18 Uhr der Letzte aufbrach und zugleich der Himmel endlich Sonnenstrahlen freigab. Ein bisschen spät für diesen herrlichen Tag.

Vatertag am Döllnfließ Foto: Petra Elsner
Vatertag am Döllnfließ
Foto: Petra Elsner

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Frühlingserwachen im Atelier an der Schorfheide

…nach zweieinhalb Zeichentagen ist nun diese Kleinigkeit fertig. Das Motiv
wird meine Einladungskarte zu den offenen Ateliers am 1. Maiwochenende 2014

Schräge Vögel - Frühlingserwachen Cartoon von Petra Elsner, 2014
Schräge Vögel – Frühlingserwachen
Cartoon von Petra Elsner, 2014

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