Morgenstunde (562. Blog-Notat)

Gestern haben wir Bilderfreunde in Wandlitz besucht. Bei ihnen wohnt nun fest das Bild „Treiborte“. Ich habe mir noch einen Schnappschuss von ihm mitgenommen, denn zu seiner Entstehungszeit, habe ich noch nicht von jedem meiner Bilder eine Repro angefertigt. Bei einem wunderbaren Essen fragte mich das Paar nach der Geschichte zum oder hinter dem Bild. Aber diese eine Geschichte gibt es nicht immer. „Treiborte“ gehört in eine Bilderfolge, in einen Themenkomplex. Zu dem fand ich heute diese alte Werknotiz:

„Mit dem Thema „Narren, Liebe, Wesenskugel und alte Sehnsucht“ begab ich mich Ende der 90er Jahre auf eine phantastische Suche, nach jenem Formengefühl, das der menschlichen Sehnsucht nach Harmonie eine Bildsprache verleiht: Erfundene Wesen, die Zwiesprache halten mit ihren Träumen und Ängsten. Stets und ständig umgeben von kosmischen Kugeln. Gelegentlich betritt ein Narr den Malgrund. Der entpuppt sich als Hort, in dem das Sein – das reale und das ersonnene – kulminiert. Denn das Leben ist nicht harmonisch, und der Narr scheint über diese alten Sehnsüchte der entrückten Wesen mal zu weinen und mal zu lachen. Der Kreis, die Kugel ist seit jeher Sinnbild der idealen Form. Manche nennen sie göttlich. In meinen Bildern steht sie als ein Zeichen oder als Schutzraum für die unschlagbare Kraft Liebender …

Ich hoffe, den Beiden sagen diese Zeilen etwas.

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Virtuelle Kunstausstellung – virtual art exhibition (9)

Retrospektive 1995 bis 2020

Das Theater in mir – Narren, Liebe, alte Sehnsucht
Das Thema dieser Phase spürt dem Urfeuer des Lebens und der Liebe nach. Meist betritt ein Narr den Malgrund. Der entpuppt sich als Hort, in dem das Sein – das reale und das ersonnene – kulminiert. Und es scheint, als würde er von seiner inneren Kanzel aus, die alte Sehnsucht der Menschen bespötteln. Denn das Leben ist nicht harmonisch.

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Virtuelle Kunstausstellung – virtual art exhibition (8)

Retrospektive 1995 bis 2020

Das Theater in mir – Narren, Liebe, alte Sehnsucht
Der Zauberer wurde für die Berliner KUNSTMEILE Schönhauser Allee im Jahr 2001 zum Plakatmotiv. Er erzählt von der inneren Kraft und dem Zauber des Kreativen.    

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Virtuelle Kunstausstellung – virtual art exhibition (7)

Retrospektive 1995 bis 2020

Das Theater in mir – Narren, Liebe, alte Sehnsucht

Herbstmatt erzählt vom Kokon des Wandels. Und über dem Matten wacht die bedingungslose Liebe.

Werknotiz:
Manchmal holt einen das Dunkel ein.
So als würde es nicht tagen wollen.
Man ist umwölkt.
Je dunkler, je greller
finden sich die Farben auf der Leinwand ein.

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Virtuelle Kunstausstellung – virtual art exhibition (6)


Retrospektive 1995 bis 2020

Petra Elsner (noch mit dunklem Haar) 1999 vor einigen Paare-Motiven im OFFENEN ATELIER KD- Berlin,  Oderbergerstraße 12

Das Theater in mir – Narren, Liebe, alte Sehnsucht:
Von Phase zu Phase, dass hatte Zwischenschritte und die liefen einige Zeit parallel zur Braunen Phase. Da waren die Spachtelbilder, reliefartige, großgezogenen Karikaturen auf Hartfaser zum Thema „Winter im Narrenhaus“. Diese grell-bunten Arbeiten sind alle verkauft (weshalb ich sie hier nicht zeige), aber sie waren nur eine Stufe, die mich vom Dunkel zur Farbe brachte.  Weiter ging es mit einer hintersinnigen Paare-Serie (Hintergrund im Foto, rechts) und einer Körpersprache analysierenden Städter-Serie. Alles bestand nur aus zehn bis zwölf Bildwerken und schon war es vorbei, bis ich schließlich zum Thema: „Das Theater in mir – Narren, Liebe, alte Sehnsucht“ fand. Die WINTERSCHLÄFER bekamen im Mai 2000 ihren ersten Auftritt im Theaterprobenhaus Berlin-Mitte. Stille und Harmonie begegnen sich. Die märchenhaft anmutenden Bilder erzählen von der inneren Kostümierung. Gezeigt werden versunkene Wesen in einem lautlosen Dasein. Wandelgestalten unter denen der Narr die Hauptrolle spielt oder der Clown in der Kanzel steht. Mit diesen Bildern bekam ich schließlich im Jahr 2000 den Beinamen „Malende Geschichtenerzählerin“. Das tritt es wohl.

Das Bild „WINTERSCHLÄFER 2“ verrät, es braucht Zeit für den Zauber des Erwachens, der Erneuerung. Es spricht über Dinge, die in einem wachsen, die man aber noch nicht formulieren kann. Es geht darum, das Unaussprechliche zu gestalten.

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Die Fährfrau (5 – der Schluss)

Öffentliches Arbeiten an einer Kurzgeschichte:

… „Passen Sie auf, dass Ihre Seele nicht erfriert,“ raunte die Fährfrau unheilvoll.
„Und Sie? Lösen Sie besser Ihr eigenes Dilemma, als nur anderer Leute Last zu berühren,“ gab der Trotzige abweisend zurück. „Die Geheimnisse der Reisenden sollten ihnen allein gehören und nicht irgendeiner Fährfrau.“ Die Augen des Mannes schienen während er ihr die Worte zuschleuderte noch schärfer zu schauen.
„Das ist mein Job! Ich begleite Passagiere. Ihre Entscheidungen sind der Grund, weshalb es mich überhaupt gibt. Ich nähre mich gewissermaßen von der Kraft ihrer Geschichten. Das ist mein Geheimnis. Vielleicht wäre ich sonst vollkommen leer.“ Sie wandte sich von ihrem düsteren Fahrgast ab und blickte mit ihren verschwommenen Augen auf den Wellenschlag des Stroms und tief in sein Zeitgeflüster.
„Quatsch, Sie müssen nur anlegen, aussteigen, in das Leben eintauchen und ihre eigene Geschichte leben.“
„Aber ich gehöre auf diesen Fluss, in dieses Grenzgebiet zwischen Leben und Tod. Viele sind hier gestorben, manche gingen trotzdem weiter. Ich bringe sie hinüber.“
„Wie, auch Tote?“
„Ja.“
Er war neben sie getreten: „Nein, dass bist du nicht, dass ist die Aufgabe des Fährmanns. Du aber bist eine Fährfrau, die die Liebe verströmt und versöhnt.“
Der Mann hatte sich verwandelt. Er trug jetzt einen schwarzen Lackmantel und einen Fischerhut. Die Fähre legte an und er reichte ihr die Hand: „Komm!“ Und sie gingen an Land und ließen die undankbare Zeit hinter sich.

© Petra Elsner
19. Oktober 2019

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Kommt eine Zeit

Kommt eine Zeit
im dunklen Glanz
versenkt der Jahre Mühe
in einem weichen Tanz
vergibt Missgunst und Seitenhiebe
was bleibt ist Liebe.
Kommt eine Zeit
im dunklen Glanz
verwandelt alles Leben
zur letzten Chance.

© Petra Elsner
17. September 2019

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Liebe

Petra Elsner: Hinter dem Fluss 1

Ein Rätsel ist die Liebe
so hinraffend bedingungslos
zersetzt sie alle wilden Triebe
und treibt uns in den einen Schoß.

Ein Segel ist die Liebe
mal lau, mal rau, mal hemmungslos
kreuzt sie die Lebenslinien
und weht ein Band um Herz und Hand.

© Petra Elsner
14. November 2018

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