Es duftet nach trocknenden Pilzen im ganzen Häuschen. Wohltuend: Der Spätsommer verschenkt gerade Gaumenfreuden und ein bisschen Jagdfieber. Milde hängt im Gartengrün, in das sich schon viel Braun mischt. Wir hoffen auf eine gute Pilzsaison und beschauliche Waldspaziergänge. Man/frau sollte in jederart Herbst zur Ernte kommen, aber das ist nicht so. Doch heute Morgen klemm‘ ich mir mal die große Nachdenklichkeit.
In einer Stunde wird es klingeln und eine taffe Lehrerin wird auf dem Hof spazieren, um mit mir unser Apfelprojekt für die Kleine Grundschule in Groß Schönebeck zu besprechen.
Meine Geschichte „Der kleine Apfelkönig“ wird von den Kindern in ein Stück zum Erntedankfest verwandelt. Die Lehrerin will mir zeigen, wie sie meinen Text für die kindlichen Spieler umgeschrieben hat. Dabei kann ich über das Runterbrechen etwas lernen. Das ist spannend für mich und lässt zugleich verschmerzen, dass der Aufwand für solche Projekte unverhältnismäßig hoch ist. Zur Vorarbeit gehörte neben der Geschichte: fünf Malblätter zu entwerfen, ein Bühnenbild auf Stoff aufzureißen und natürlich ein Konzept zu schreiben. Die Malblätter werden von den Kids farbig ausgelegt und dienen danach als Spielhilfe, denn die Blätter zeigen immer einen Szeneninhalt. So können sie leichter mit eigenen Worten die gehörte Geschichte nacherzählen. Darum geht es. Und auf der Seite der Macher verschmelzen im Vorspiel (also in einer Stunde) die Talente. Ein feiner Morgen!
(pe, 28. August 2017)
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