Morgenstunde – ein Wort zum Sonntag (762. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Die Neujahrstille der jüngsten Tage ist wieder einmal trügerisch: Die weihnachtliche Feuerpause scheiterte im Ukrainekrieg. Im Ruhrgebiet Festnahmen wegen Terrorverdacht und gleich nebenan sammeln sich Klimaaktivisten gegen anrückende Kohlebagger … das Neue beginnt, wie das Alte endete, wäre ja auch glatt ein Wunder, wenn‘s anders gewesen wäre. Wer war da hoffnungsvoll? Die „besseren Menschen“ der grünen Elite haben die Leute mit geringen Einkommen vergessen: Studenten, die Neurentner mit den schmaleren Budgets und Geringverdienende. Die Lebensverhältnisse klaffen kratertief auseinander und umso weiter sich die Interessenlager voneinander entfernen, desto weniger sehen sie sich. Immer mehr Menschen leben unter dem Radar. Die einen verschwinden aus dem Licht und die anderen kleben am Glanz und reden sich schön, zu schön. Denn unter dem Lack wächst der Rost einer lustlosen, vernachlässigten Gesellschaft. Langsam, selbstverliebt und peinlich moralisierend. Das Nicht-Hinsehen, das sozial Ausgrenzen und gesellschaftliche Abhängen ist auch eine Variante von Rassismus, meine Damen und Herren….

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