Die Kraniche in den Schorfheider Bilderwelten Mit der Baum-Serie war das Thema „Schorfheider Bilderwelten“ allerdings nicht abgeschlossen. Der Kranich, als Glücksvogel betritt seither immer mal wieder die Leinwand. Mal als reales Detail in abstrakten Wimmelbildern oder als Star im Mittelpunkt wie die KRANICHE IM GLÜCK hier. Der Kranich wuchs indes zum Herzsymbol in meiner Malerei.
PS: Motiv am 2. August 2020 als Leihgabe nach Berlin-Pankow vergeben.
Schorfheider Bilderwelten DER ENGELWALD (das Schlussbild der Baum-Serie) In diesem letzten Werk zum Thema wachsen Baumgestalten zu Engeln, magischen Schattenwesen im Abendrot. Reale Abbilder münden hier in eine poetische Bildsprache.
Petra Elsner: ENGELWALD, 70 x 120, Acryl auf Leinwand, 2011
Schorfheider Bilderwelten „Waldzauber oder die Schatten der Träume“ hieß fortan mein Arbeitsthema. Es erzählt von der Mystik des Waldes. Die phantastisch-realistischen Bildwerke nehmen den Betrachter mit in einen Traumschleier zu den Wandelwesen im Wechselspiel von Licht und Schatten. Mal sind es Gestalten, mal Orte, die als Charakterbäume gemeinschaftlich ganz langsam einen Bilderwald bilden. Einen, in dem die Schatten verwunschene Träume zaubert. Diese Baumgestalten heißen Engelbaum, Weidenmarie, Baumgeist, Blaue Stunde …
Petra Elsner: BAUMGEIST, 40 x 120, Mischtechnik auf Leinwand, 2009
Petra Elsner: BLAUE STUNDE, 40 x 120, Mischtechnik auf Leinwand, 2009
Schorfheider Bilderwelten Als ich vor 13 Jahren in die Schorfheide zog, befragte mich eine Zehdenicker Schülerin für einen Aufsatz, ob denn die neue Umgebung Einfluss auf mein Schaffen hätte. Ich verneinte das und – irrte. Denn kaum ein Jahr später, waren es mystische Baumgestalten, die auf meine Leinwände drängten. Ich fuhr seinerzeit zwei Tage in der Woche quer durch den Schorfheidewald über Reiersdorf oder Carinhall nach Joachimsthal und weiter nach Eberswalde, um dort als freie Journalistin zu arbeiten. Ich war überwältigt von dem Schattenspiel dieser Waldfahrten und ich musste einfach für diese Region Märchen erfinden. Meine Schorfheidemärchen entstanden zeitgleich zu den Baumgestalten in der Malerei und offensichtlich sie befeuerten einander.
Petra Elsner: WEIDENMARIE, 40 x 120, Mischtechnik auf Leinwand, 2009
Petra Elsner: ENGELBAUM, 40 x 120, Mischtechnik auf Leinwand, 2008
Die weiß-schwarz-roten Sujets Kontraste setzen. Die weiß-schwarz-roten Bilder sind abermals nur eine Übergangsphase, die das Plakative wieder aufgreift. In dieser Zeit arbeitete ich an diversen Zeichnungen, so dass vielleicht deshalb das Grafische wieder auf die Leinwand schwappte.
LICHT & SCHATTEN: Statt Ying & Jang setzt dieses Werk Licht & Schatten (Luft und Blut) als Ausdruck des dualen Prinzips ein bzw. als Teile eines Ganzen.
Petra Elsner: LICHT & SCHATTEN, 80 x 100, Mischtechnik auf Leinwand, 2007
MILLENNIUM – die weiß-gelben Sujets Werknotiz: Die Millennium-Bilderfolge schaut in verschiedene Welten und Zeiten. Die Figuren stehen darin als Zeichen: Die Frau als Mutter der Erde. Man kann sie auch als Demut oder als das weibliche Element im Göttlichen sehen. Der Narr fungiert als Kulmination von Anfang und Ende. Und der Engel als Brücke zur Ewigkeit. Sonnen-Spiralen wirken als Kraftsymbole des Seins in allen Welten und Zeiten. Wenn man will, schauen sie auch als Zeichen des permanenten Anwesendseins des Göttlichen in uns und uns gegenüber ins Land. Ich versuche in einer unaufdringlichen Bildsprache verschiedene Sichten zueinander zu bringen. P.E.
Petra Elsner: SONNENGEFLECHT, 110 x 140, Mischtechnik auf Leinwand, 2006
MILLENNIUM – die weiß-gelben Sujets „…Wenn ich die Bilder dieser Ausstellung betrachte, fällt mir als Erstes eine Symphonie des späten 19. Jahrhunderts ein. Zum Beispiel von Anton Bruckner. Sie geht keinesfalls los mit einem beredten Thema, dass durchgeführt wird wie bei Mendelsohn oder Mozart. Nein, sie beginnt ganz anders: Dunkle Töne erstrecken sich. Man sitzt in seinem Konzertsessel und spürt, das dauert jetzt eine Weile, bis sich das so entwickelt. Der Künstler, der Komponist will uns von Anfang an etwas erzählen. Er will aus dem Grunde schöpfen, er will ein Motiv entwickeln, den Anfang der Welt beschreiben – er will von Anfang an erzählen. So scheint es mir auch mit den Bildern von Petra Elsner zu sein. Sie will von Anfang an erzählen. Diese Bilder haben in irgendeiner Form einen Anfang und ein Ende, doch im Allgemeinen haben sie etwas zyklisches. Etwas von einem Ring, der keinen Anfang und kein Ende hat – der einen Ausschnitt kennzeichnet. Die Welt wird dargestellt als etwas Prozesshaftes. Nicht als ein Schlaglicht, nicht dargestellt als einen Schnappschuss, sondern als einen kurzen Ausschnitt, der die Welt als etwas nach wie vor im Entstehen Befindliches zeigt. Die zyklische Anlage der Bilder bezieht sich auch auf die Form: Wenn Sie hinschauen, sehen Sie viele gerundete, in sich geschlossene Formen. Und die zyklische Anlage offenbart sich auch in den Farben: In den Bildern findet sich gewissermaßen ein Inhaltsverzeichnis des Farb-Tableaus, aus dem heraus sich das Bild zyklisch entwickelt. Immer wieder werden Farbmuster vorgegeben, die innerhalb eines Bildes eine Rolle spielen. Und die zyklische Form ist auch zu erkennen in der Reihung der Bilder als solche. Die Reihung ergibt eine Variation – um wieder zum musikalischen Begriff zurückzukehren – fast wie ein Rondo …“ Aus der Laudatio von Tilman Schladebach, 2005, Burg Beeskow
Petra Elsner: TAG DES LICHTES, 120 x 140, Mischtechnik auf Leinwand, 2001
Die Reihe „Millennium“ fragt thematisch weiter: Was ist Leben? Woher nimmt es die Kraft? Alte Fragen nach der Magie des Seins. Mit einer neuen Maltechnik – einer Schichtenmalerei aus Acryl, Kreiden, Kohle, Schellack und Öl – hatte ich begonnen, das stark graphische Element in meinen Arbeiten aufzulösen, ohne die figürliche Formensuche aufzugeben. Die geht ein in die größere Fragestellung, als eine schon gewonnene Gewissheit. Hinzu kam, dass ich Weiß-Gelb-Gold als Licht einsetzte. Dabei löste ich Raum und Zeit auf nach pantheistischer Idee in flirrende Teilchen auf, um einem universellen Miteinander Gestalt zu geben.
Das Theater in mir – Narren, Liebe, alte Sehnsucht Das Thema dieser Phase spürt dem Urfeuer des Lebens und der Liebe nach. Meist betritt ein Narr den Malgrund. Der entpuppt sich als Hort, in dem das Sein – das reale und das ersonnene – kulminiert. Und es scheint, als würde er von seiner inneren Kanzel aus, die alte Sehnsucht der Menschen bespötteln. Denn das Leben ist nicht harmonisch.
Petra Elsner: NARRENHAUS, 70 x 100, Mischtechnik auf Karton, 2000
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