Das war ein langer, anstrengender Tag gestern in Berlin. Zu 14 Uhr trafen wir an der Villa im Berliner Olympiastadium ein. Wir hätten Stunden später kommen können, denn für die Hängung an der einen Stellwand war keine Stunde nötig. Andere Ex-Sportler, die zur Kunst gefunden hatten und sich hier mit ihren Arbeiten vorstellten, kamen erst kurz vor der Eröffnung um 18.30 Uhr, pinnten ihrer Bilder an und gut wars. Die allermeisten Ausstellenden schaffen künstlerisch ausschließlich in der Freizeit, aber das war ganz gleich, ob Profi oder Hobbyist, es ging ums Verarbeiten und Zusammentreffen. Das Sprechen über Doping-Schäden, über die Spätfolgen, manch frühen Tod. Das ist kein Thema für jeden Tag, aber die Kunst ist dafür gewissermaßen ein „Schattenfänger“. Diesen Begriff fand ich für mein Bildschaffen, als der Krebs kam. Ist jetzt reichlich fünf Jahre her. Heute steht er für mich für alle tiefen Schatten. Nun denn, die Resonanz hielt sich zur Vernissage erwartungsgemäß in Grenzen. Man blieb eher unter sich. Bis Sonntag ist die Bilderschau noch zu sehen. Montag bauen wir wieder ab.
Nachtrag: Es gibt ein Video über die Vernissage und das Anliegen. Hier ist der Link dorthin.
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