Mein Bild „Nächtliche Maskerade“ ist meine Phantasie auf die Schau „Alegria“ des CIRQUE DU SOLEIL. Die Karten zu dieser Europatour waren erheblich, und ich konnte sie mir damals einfach nicht leisten. Ein Freund meiner Bilder kam eines Tages zu mir und suchte sich im Atelier ein Bild für seine Liebste aus. Ein kleines, und weil er schon etliche Arbeiten bei mir erworben hatte und selbst gerade von der Steuer geschröpft war, habe ich ihm das Objekt seiner Begierde geschenkt. Wir sprachen dabei beiläufig über „Alegria“ und meine Neugier darauf. Irgendwie konnte er mein Geschenk dann doch nicht so recht annehmen. Anderentags steckten zwei Karten in meinem Briefkasten, und ich war voller Freude. Ich habe niemals zuvor so eine hinreißende Mischung aus Artistik, Tanz, Theater und Show gesehen. Und die nie abtretenden Narren waren das Allerbeste dabei. Sie spielten das Spiel: Wenn ich ein König wäre, bräuchte ich einen Narren. Natürlich wäre dann der Narr des Narrenkönigs Inbegriff des Narrseins. Und beider Narrheit mündete in Weisheit … Diese Phantasie habe ich versucht in meinem Bild, das ich nach diesem Erlebnis unbedingt entwickeln und malen musste, einzufangen und auch das Motto des Stücks: „Wenn du keine Stimme hast, schrei, wenn du keine Beine hast, lauf, wenn du keine Hoffnung hast, träum.“
Es war die Zeit (1998) tiefster Rezession in Berlin, und den Künstlern ging es seinerzeit eben nicht gut. Dieses Bild war für mich gewissermaßen der Schlüssel zum Mut. Sich in dürren Zeiten nicht unterkriegen zu lassen.
Views: 1966